Siemens attackiert Nokia

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neuester Beitrag: 15.02.06 14:33
eröffnet am: 12.02.06 23:28 von: EinsamerSam. Anzahl Beiträge: 5
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12.02.06 23:28

24466 Postings, 7146 Tage EinsamerSamariterSiemens attackiert Nokia

Siemens attackiert Nokia

Mobilfunkausrüstung » Siemens will Nokia als weltweite Nummer zwei im Geschäft mit Mobilfunknetzen schnellstmöglich ablösen. „Die Marktanteilsgewinne im vorigen Jahr zeigen, dass wir gut unterwegs sind“, sagte Thomas Ganswindt, Chef des Kommunikationsbereichs (Com) von Siemens, in einem Interview mit dem Handelsblatt und der französischen Partnerzeitung „La Tribune“. Das interne Ziel, jeden Monat einen neuen Kunden zu gewinnen, habe der Konzern zuletzt übertroffen.

MÜNCHEN/DÜSSELDORF. Seit der Trennung vom hoch defizitären Handygeschäft konzentriert sich Siemens im Mobilfunk ausschließlich auf die Netzausrüstung. Hier liegt das Unternehmen weltweit auf Rang drei. Den Rückstand auf Nokia konnte Siemens nach eigener Einschätzung im vergangenen Jahr verkürzen: Der Marktanteil der Deutschen kletterte den Angaben zufolge leicht auf rund elf Prozent, während die Finnen von knapp 13 auf etwa zwölf Prozent rutschten. Mit deutlichem Abstand Marktführer ist Ericsson.

„Wir versuchen offensiv, neue Kunden zu bekommen“, unterstrich Ganswindt. Dazu soll eine Reihe innovativer Produkte beitragen, die unter anderem auf der Mobilfunkmesse 3GSM vorgestellt werden. Die Messe beginnt heute in Barcelona.

Große Hoffnungen setzt Siemens in ein so genanntes 3G-Modul, mit dem Mobilfunkanbieter ihre Netze auf den schnellen UMTS-Standard aufrüsten können. Der Clou an der Neuentwicklung: Das Gerät ist nicht größer als ein PC und lässt sich problemlos in bestehende Mobilfunkstationen integrieren. Damit sparen sich die Betreiber die Suche nach neuen Standorten, wie sie bislang oft für die Erweiterung nötig war.

Die Experten sind sich allerdings uneins, ob es Siemens bald gelingt, Nokia zu überholen. „Siemens war bisher zu spät dran und zu teuer“, sagt Torsten Gerpott von der Universität Duisburg. Nach Ansicht des Professors für Telekommunikation war der Konzern in „Forschung und Entwicklung einfach zu langsam“. Zuversichtlicher ist Roman Friedrich von der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton: „Siemens hat den Schwerpunkt auf Infrastruktur gelegt. Das ist die Kernkompetenz des Unternehmens. In dem Bereich ist noch eine Menge zu holen.“

Die Mobilfunkoffensive hat Com dringend nötig. Seit Jahren ist die Kommunikationssparte, der größte Bereich von Siemens, eines der Sorgenkinder des Traditionsunternehmens. Vor allem im Festnetz und im Geschäft mit Firmenkunden tut sich Siemens schwer. Bis Frühjahr 2007 muss das Geschäftsgebiet wie alle Siemens-Bereiche eine Marge erzielen, die sich an den besten Wettbewerbern der jeweiligen Branche orientiert. Im abgelaufenen Quartal schrieb Com jedoch nur wegen eines Aktienverkaufs schwarze Zahlen.

Ohne Erfolge im Mobilfunk wird es Com-Chef Ganswindt nicht gelingen, die Zielrendite von acht bis elf Prozent zu erreichen. „Dies ist ein sportliches Ziel“, gibt der Manager zu. Mit der Ausrüstung von Mobilfunknetzen erwirtschaftet Com einen großen Teil des Spartenumsatzes von 13,1 Mrd. Euro (Geschäftsjahr 2004/2005). Umsätze und Erträge innerhalb seiner Sparten weist Siemens nicht gesondert aus. „Wir gehen davon aus, dass dieses Geschäft relativ profitabel ist“, heißt es bei den Analysten der Ratingagentur Fitch. Zuletzt wurde spekuliert, Siemens könne sich vom Festnetzgeschäft trennen und sich komplett auf das Mobilfunkengagement konzentrieren. Dem erteilte Ganswindt eine Absage. „Es gibt immer mehr Betreiber, die beide Netze zusammenführen. Dies bietet uns neue Möglichkeiten.“

Noch viel Potenzial für den Mobilfunk

Asien lockt: Mobilfunk bleibt ein Wachstumsmarkt – für Betreiber und für Ausrüster wie Siemens und Nokia. Stärkste Zuwächse erwarten Experten in den nächsten drei Jahren in Asien. Hier soll die Zahl der Handy-Nutzer von derzeit rund 800 Millionen auf mehr als 1,2 Milliarden steigen. Für das Ende des Jahrzehnts rechnet die Gartner Group mit 2,6 Milliarden Handy-Nutzern weltweit. Im Jahr 2009 werden nach Ansicht des Marktforschungsunternehmens ein Drittel aller neuen verkauften Geräte in Asien verkauft. Derzeit sind es 25 Prozent.

Neuer Standard: Der attraktivste Markt in Asien ist China. Hier sieht sich Siemens in einer führenden Position, weil der Konzern den nationalen Mobilfunk-Standard der dritten Generation TD-SCDMA mit Partnern entwickelt hat. Nokia will allerdings mit dem Telecom-Ausrüster China Putian ebenfalls Mobilfunkinfrastruktur in dem Standard TD-SCDMA ausliefern.

Quelle: wiwo.de

...be invested
 
Der Einsame Samariter

 

12.02.06 23:35

30831 Postings, 6947 Tage ScontovalutaNein, tuen sie nicht. o. T.

12.02.06 23:51

24466 Postings, 7146 Tage EinsamerSamariterDoch! Tun sie doch! *g* o. T.

12.02.06 23:57

30831 Postings, 6947 Tage ScontovalutaAllerdings, .. schön wär´s!

Für Nokia!  

15.02.06 14:33

24466 Postings, 7146 Tage EinsamerSamariterSpekulationen über Zerschlagung von Siemens-Sparte

Kommunikationsgeschäft

Spekulationen über Zerschlagung von Siemens-Sparte

Siemens will die nach dem Verkauf des Handygeschäfts im Konzern verbliebene Telekommunikations-Sparte Com laut eines Magazinberichts zerschlagen und die Teile dann einzeln verkaufen. Es gebe sogar schon mögliche Käufer.

HB MÜNCHEN. Für die Firmenkunden-Sparte Enterprise verhandele Siemens mit mehreren Interessenten, darunter auch mit dem US-Konkurrenten Avaya, berichtete das „Manager Magazin“ am Mittwoch vorab unter Berufung auf ungenannte Siemens-Manager. Für der Telefonapparate-Sparte SHC werde ein Verkauf an das SHC-Management erwogen. Siemens war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Mit Nokia habe Com-Chef Thomas Ganswindt über einen Verkauf der Netzwerksparte verhandelt, schreibt das Magazin weiter. Die Gespräche seien allerdings gescheitert, da die Finnen lediglich an dem Gewinn bringenden Mobilfunknetz-Bau interessiert gewesen sei, aber nicht am gebeutelten Festnetztechnologie-Bereich. Zuletzt hatte Spartenchef Ganswindt allerdings angekündigt, auf dem Markt für Mobilfunknetze Nokia anzugreifen und als Nummer zwei auf dem Weltmarkt abzulösen.

Der gebeutelte Bereich Com hat im vergangenen Quartal nur auf Grund des Verkaufs der Beteiligung am US-Netzwerkunternehmen Juniper schwarze Zahlen geschrieben und ist weit davon entfernt, die von Siemens-Konzernchef Klaus Kleinfeld verlangte Rendite zu erwirtschaften.

Die defizitäre Mobiltelefon-Produktion hatte Siemens im vergangenen Jahr an den südkoreanischen Benq-Konzern abgetreten und noch eine Mitgift von mehreren hundert Millionen Euro gezahlt. Die Produktion von Handys der Marke Benq Mobile in Deutschland ist allerdings gefährdet. Ob und in welchem Umfang die einstige Siemens-Mobilsparte noch im Inland fertigen werde, hänge von Verhandlungen mit den Gewerkschaften ab, hatte Benq-Mobile-Chef Clemens Joos auf der gerade stattfindenden Branchenmesse 3GSM in Barcelona gesagt. „Produktion in Deutschland ist immer bedroht, das ist klar. Es hängt davon ab, was für ein Ergebnis wir mit den Gewerkschaften bekommen“, sagte er. „Wenn wir bis Juni zu keiner Lösung kommen, stehen wir vor einem Problem.“

Benq Mobile hat von Siemens eine Vereinbarung für die Produktionsstätten übernommen, die längere Arbeitszeiten im Gegenzug für Arbeitsplatzgarantien vorsieht. Der Pakt läuft im Juni aus. Die Tochter des taiwanischen Eletronikkonzerns BenQ betreibt in Deutschland drei Standorte. Weltweit beschäftigt Benq Mobile gut 7 000 Mitarbeiter, knapp die Hälfte davon in Deutschland.

Quelle: HANDELSBLATT, Mittwoch, 15. Februar 2006, 13:17 Uhr

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