Tesla 2024 ist in der Tat nicht Tesla 2022.
Das heutige Tesla produziert 40% mehr Fahrzeuge als Ende 2022. Parallel werden gerade die Modell 3 Refresh und Ludicrous und die Cybertruck Produktion hochgefahren. Es werden Vorbereitungen für das Modell 2 getroffen, oder wie auch immer das neue Fahrzeug für 25000 US$ heißen wird.
Wer im 2023er Umfeld wachsen wollte, der musste einen Preis zahlen und Tesla war bereit dafür seine 23 % Marge auf 18% schrumpfen zu lassen.
Es hat immer noch dafür gereicht, dass Tesla 10 Milliarden mehr auf der Bank für 2023 getragen hat, trotz aller Kosten.
Ich weiß nicht, wo da ein Desaster sein soll? Nur weil ein Hersteller beschlossen hat seine Marge vorübergehend zu reduzieren um zu wachsen und die Konkurrenz zu schaden?
Wie geht es den Elektroautos von Mercedes, Audi, VW, Stellantis, Ford, GM...? alle nicht rentabel.
Warum hat Tesla keinen Ausblick für 2024 gegeben? Weil dies von sehr vielen Faktoren abhängt, die die nicht beeinflussen können. Siehe China Preiskriege, siehe die auf sich warten lassenden Zinssenkungen, die neuen Fertigungen für die neuen Produkten... in 2023 war es leicht einen Ausblick zu geben, den die Fabriken standen ja schon alle und liefen. Es wurde nur die Produktionsgeschwindigkeit erhöht. In 2024 muss Tesla jetzt überlegen wo es weiter die Produktion ausweitet und so. Siehe GigaMexico. Groß angekündigt in 2023 und jetzt auf Eis gelegt. Tesla baut lieber GigaTexas für die neuen Produkten aus... Tesla passt sich also fortlaufend den Markt und den Ereignissen an. Wie soll das ein präziser Ausblick ausfallen? Tesla ist dafür über seine Aktie auch gut abgestraft worden... seit Anfang des Jahres minus 30%.
Die Margen bei Tesla werden sich aber stabilisieren und wieder steigen. Erste Anzeichen gab es im Q4 2023. Q1 2024 dürfte schlecht ausfallen wegen Produktionsausfällen und den Kosten für Cybertruck. Ab Q3 2024 dürfte es aber wieder aufwärts gehen.
Natürlich hat Stelantis eine aktuell bessere Marge als Tesla, auch Mercedes... aber die produzieren eben hauptsächlich Verbrenner und tun sich aktuell nicht so sehr hervor mit Elektroauto Ambitionen... Stellantis hat ja über 2023 ständig gesagt, dass sie sich nicht am EV Krieg beteiligen wollen.
Tesla könnte auch jederzeit seine Margen wieder bei 24% haben. Dafür müssten die nur aufhören in China und anderswo Marktanteile gewinnen zu wollen und ihre Produktion weiter zu erhöhen mit neuen Produkten.
Verkaufspreis sagt wenig aus. Wenn Porsche viele EMacan verkauft, dann ist die entscheidende Frage mit welchen Deckungsbeitrag und nicht mit welchen Verkaufspreis. Hohe Preise erhöhen Umsatz aber nicht zwangsläufig den Gewinn, denn dafür müssen die Deckungsbeiträge stimmen. Viele Autos zu 100000 € zu verkaufen bringt nicht viel, wenn der Deckungsbeitrag bei 130000 € liegt. Hingegen wäre es unproblematisch ein Auto für 80000 € zu verkaufen, wenn der Deckungsbeitrag bei 65000 € liegt. Aktuell wissen wir einfach nicht wie die Deckungsbeiträge sind für die neuen elektrischen Porsche.
Für den Taycan der ersten Generation jedenfalls war es ein dickes minus. Für die neueren wird es sich zeigen.
Ich habe auch nie behauptet, dass Porsche nicht gehen wird. Lies dir mal meine früheren Beiträge. Ich bewundere die Verbrenner von Porsche. Nur bin ich skeptischer was die elektrischen Porsche angeht.
Und Porsche selbst wohl auch etwas, oder warum haben sie heute verkünden lassen, dass sie sich weiterhin sehr um ihre Verbrenner kümmern werden, jetzt wo das Verbrennerverbot in Zweifel kommen könnte? Darauf haben alle positiv reagiert, denn die Margen bei Porsche sind bei den Verbrennern am besten. Porsche klang aber vor ein paar Wochen und Monaten noch ganz anders was die Verbrenner anging.
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