PayPal - entfesselt

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neuester Beitrag: 10.09.24 11:53
eröffnet am: 08.08.15 19:57 von: Bremerin Anzahl Beiträge: 6986
neuester Beitrag: 10.09.24 11:53 von: slim_nesbit Leser gesamt: 2419932
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02.09.24 17:48

467 Postings, 1540 Tage Entelippens@slim_nesbit

Erstmal danke für Deine ausführliche Sicht der Dinge.
Ich habe hier mal einen link zu statista rausgesucht, der zeigt, dass die Lohnsteigerungen in den USA schon seit längerer Zeit unterhalb der Inflationsrate in den USA liegt.
Das ist für mich gleichbedeutend mit "jetzt wieder mehr Geld für US-Haushalte als noch vor 1-2 Jahren.
Das schliesst natürlich Einzelschicksale nicht aus.


https://de.statista.com/statistik/daten/studie/...n-usa-nach-monaten/

Und das bedeutet nichts anderes  als das jetzt  durchschnittlich mehr im Portemonnaie der Bürger bleibt.

Wenn Du Trump allerdings glaubst, dass er wirklich etwas für die (untere) Mittelschicht tut, dann kann ich Dir nicht mehr helfen ;-)
Seine z.B. geplanten Zölle auf ausländische Waren werden (einhellige Meinung von Ökonomen) die Preisspirale wieder ankurbeln.
Kommt Trump an die Macht werde ich mein Depot komplett neu denken müssen.  

02.09.24 17:52
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534 Postings, 2536 Tage bear_hunterSchlechtere finanzielle Lage der US-Konsumenten!

Grundsätzlich bin ich was Paypal angeht weiter positiv gestimmt und durch Nachkäufe zu tieferen Kursen auch heute insgesamt wieder im grünen Bereich. Insofern ist mir slim_nesbit hier insgesamt etwas zu negativ unterwegs. Wenn ich in einen Wert nicht investieren möchte (was natürlich vollkommen legitim ist), finde ich immer gute Argumente dafür, die meine Entscheidung bestätigen (das ist selbst bei Kursraketen wie Nvidia so).
Ich gebe slim_nesbit allerdings in einem Punkt recht. Die finanzielle Lage der breiten Masse der US-Verbraucher verschlechtert sich zusehends. Woran ich das ausmache sind verschiedene Artikel die den starken Anstieg der Ausfälle bei den US-Konsumschulden (i.d.R. Kreditkartenschulden) beschreiben (einen habe ich unten exemplarisch mal verlinkt). Die diesbezüglichen Ausfälle liegen aktuell auf dem höchsten Wert seit 12 Jahren!!!. Wie zerstörerisch sich hier die höheren Zinsen auswirken wird einen erst bewusst, wenn man sich klarmacht, dass US-Kreditkartenschulden locker mit 20% verzinst werden. Die breite arbeitende Masse der US-Konsumenten lebt und konsumiert voll auf Pump. In den Staaten ist es nichts besonderes fünf oder mehr Kreditkarten gleichzeitig zu nutzen und immer bis zum Limit den Saldo der einen Karte mit der nächsten Karte auszugleichen. Wenn dann am Beginn einer Rezession die Unternehmen beginnen Kosten zu senken (und das geht immer am schnellsten über Stellenstreichungen) wird es bei den betroffenen Arbeitnehmern sehr schnell kritisch. Die drückenden Kreditkartenschulden und der daraus resultierende/erzwungene Konsumverzicht können bezogen auf die Rezession wie ein Brandbeschleuniger wirken (Konsumverzicht=Umsatzeinbußen=weitere Kosteneinsparung bei Unternehmen (Stellenabbau) u.s.w.). Insofern sehe ich dieses Thema als starken und relativ zuverlässigen Indikator für eine möglicherweise anstehende US-Rezession.
Das ist allerdings kein exklusives Paypal-Risiko sondern eher ein Gesamtmarktrisiko, sofern es schlagend wird. Die US Party ist noch im Gange und die Musik spielt noch aber es ist sicher kein Fehler so langsam in Richtung Tür zu tanzen und auch mal ein paar Chips vom Spieltisch zu nehmen, sofern man im Gewinnbereich ist.

https://finanzmarktwelt.de/ausfaelle-bei-us-konsumschulden-303401/  

02.09.24 19:53
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467 Postings, 1540 Tage Entelippens@bear_hunter

Aktuell sprechen aber die Arbeitsmarktdaten noch eine andere Sprache.
Die Arbeitslosenquote ist nach Corona auf ein alltime-low zurückgekommen und hat sich von dem nur wenig entfernt.
Das, zusammen mit dem Lohnsteigerungen, die über der Inflationsrate liegen, ist für mich erstmal beruhigend was paypal angeht.
Das Leben auf Pump hat in den USA lange Tradition und ja, da werden einige wirtschaftlich ins Gras beissen.
Das sollte aber eher den Banken Sorge bereiten. Auf Paypal hat das aus meiner Sicht wenig Einfluß.  

03.09.24 10:51
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3636 Postings, 1540 Tage slim_nesbitNur der Vollständigkeit halber

Wer sagt denn, dass ich hier nicht investiere?
Dass ich einen etwas detaillierten Blick auf Papiere und auf den jeweiligen Titel wirkende Spannungsverhältnisse werfe,
ist nicht gleichbedeutend damit, dass ich ein Permabär wäre.
In Bezug auf paypal sage ich nur, dass die Zeit, in der man hier Swings handeln kann, noch nicht durch eine Trendumkehr abgelöst wurde.

Und abhängig davon, weiß keiner wie eine mögliche Trendaufnahme denn aussehen wird. Mittelfristiger Anstieg oder volatiler Seitwärtsgang?

Und aus welchem Grund sollte damit einem weniger das Recht zustehen, in einem Forum zu schreiben als einem, dessen Blick nicht so klinisch oder neutral ist?

Zum Thema: In dieser Woche werden an vier Stellen die Arbeitsdaten nachgeschärft. Viele Bestandsjobs könnten Vorratsverträge sein, die Jugendarbeitslosigkeit von gut Ausgebildeten wird immer noch nicht hinreichend gemessen.
 

03.09.24 11:08

534 Postings, 2536 Tage bear_hunter@Entelippens

Ja, der Anstieg der Kreditausfälle im Konsumkreditbereich ist sicher erstmal primär ein Problem für die Banken/Kreditkartenfirmen, kann aber bei weiterem Anstieg auch ein Problem für den Konsum insgesamt (und damit natürlich auch den über Paypal abgewickelten Onlineumsatz) werden. Gravierender ist für mich, dass sich dieser Punkt in der Vergangenheit als recht zuverlässiger Frühindikator für eine allgemeine Rezession erwiesen hat. Das wäre dann allerdings ein Risiko für den Gesamtaktienmarkt (Nashdaq 100 / Dow Jones), der ja aktuell immer noch von einem all time high zum Nächsten eilt. Und die top-Performer im Dow sind Platz 1. American Express (+61%) und 2. Goldman Sachs (55%). Nach meinem Bauchgefühl laufen Kursentwicklung und Entwicklung der Realwirtschaft immer weiter auseinander und das sehe ich nicht nur in Bezug auf die US-Indices so. Auch der heimische Dax enteilt mit großen Schritten, während die Realwirtschaft eher auf der Stelle tritt (und ja, ich weiß, dass viele Dax-Unternehmen einen Großteil ihres Umsatzes im Ausland erwirtschaften). Ich habe die Befürchtung, dass hier dem Gesamtmarkt eine deutliche Korrektur droht. Das Problem ist allerdings wie immer, dass keiner weiß wann, und solange die Party noch läuft, tut es halt auch weh an der Seitenlinie zu stehen und den entgangenen Kursgewinnen nachzutrauern.
Aber nochmal konkret zu Paypal. Die bieten ja auch den über Raten abzustotternden Kauf auf Pump an (buy now, pay later). Lagert Paypal dieses Adressausfallrisiko aus  (z.B. durch direkten Weiterverkauf des Kredites) oder tragen die das Kreditausfallrisiko selbst?  

03.09.24 12:05
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3636 Postings, 1540 Tage slim_nesbitbnpl

Bisher stemmen Sie das vorrangig selber, d. h. sie finanzieren das über EM vor und für einen geringeren Teil wohl mit overnight deposit Absicherung.
Mit den Zinsanstieg haben Sie angefangen Blöcke abzuverkaufen. Ob es nur aus Ratinggründen oder welche Quote npl-gefährdet ist, kriegt man nicht raus.
Ich habe die bereits ein paar mal angemailt. Ein gut gehütetes Geheimnis. Du hast da seit 3 Jahren diesen extremen Hebel drin und es gibt Unruhe seitens der Gesetzgeber,
in wieweit bnpl auch das scorring der Privatpersonen beeinflussen soll oder darf. Dieses Dickicht nutzt pp, um nicht konkret zu antworten.
 

04.09.24 15:31

467 Postings, 1540 Tage Entelippens@bearhunter

Da bin ich grundsätzlich bei Dir.
Ein Risiko für den Gesamtmarkt besteht natürlich.
Zu bnpl:
Die angebotenen Laufzeiten sind mit 3,6, 12 und max. 24 Monaten sehr kurz.
Das Risiko eines Ausfalls ist dadurch naturgemäß etwas geringer.  

09.09.24 22:11

512 Postings, 7621 Tage Prof. Dr. WeissnixPayPal und Shopify erweitern Zusammenarbeit in den

PayPal und Shopify erweitern Zusammenarbeit in den USA bei Bezahldiensten

SAN JOSE, Kalifornien (IT-Times) - Der Online-Zahlungsabwickler PayPal gab bekannt, die Zusammenarbeit mit der E-Commerce- und Marketing-Plattform Shopify zu vertiefen.

PayPal - Shopify
PayPal Holdings Inc. (Nasdaq: PYPL, ISIN: US70450Y1038) gab heute eine Ausweitung der globalen strategischen Partnerschaft mit Shopify Inc. (NYSE: SHOP) in den USA bekannt.

PayPal wird über PayPal Complete Payments, eine Lösung für Marktplätze und Plattformen, die aus Entwicklertools besteht, einen zusätzlichen Online-Kredit- und Debitkartenprozessor für Shopify Payments anbieten.

PayPal-Wallet-Transaktionen werden in den USA in Shopify Payments integriert, was die Verwaltung von Bestellungen, Auszahlungen, Berichten und Rückbuchungsabläufen rationalisieren soll.

„Diese Verbesserung schafft eine einzige, einheitliche Erfahrung für PayPal- und Shopify-Händler, die sowohl innovative Zahlungsoptionen als auch betriebliche Effizienz bietet“, so ein offizielles Statement.

„Wir freuen uns, unsere Partnerschaft mit Shopify zu stärken, indem wir unseren gemeinsamen Kunden außergewöhnliche Erfahrungen bieten“, sagt Alex Chriss, Präsident und CEO von PayPal.

Dieses neueste Update in den USA baut auf der Partnerschaft im Jahr 2022 auf, als PayPal sich mit Shopify zusammenschloss, um Shopify Payments in Frankreich einzuführen.

Shopify Inc. bietet eine Handelsplattform und -dienste in Kanada, den Vereinigten Staaten, Europa, dem Nahen Osten, Afrika, dem asiatisch-pazifischen Raum, Australien, China und Lateinamerika an.

Die Plattform des Unternehmens ermöglicht es Händlern, ihre Produkte über verschiedene Vertriebskanäle anzuzeigen, zu verwalten, zu vermarkten und zu verkaufen, darunter Web- und mobile Schaufenster, physische Einzelhandelsstandorte, Pop-up-Shops, Social-Media-Schaufenster, native mobile Apps, Kaufschaltflächen und Marktplätze.

Shopify Inc. wurde im Jahr 2004 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Ottawa, Kanada.

PayPal hatte in jüngster Vergangenheit auch ähnliche Partnerschaften mit Fiserv Inc. (USA) und Adyen N.V. (Niederlande) ausgebaut, um das Geschäft in den USA weiter voranzutreiben.
Die Aktien von PayPal und Shopify legen heute in den USA im vorbörslichen Handel und einem guten Börsenumfeld nach der Meldung über die neue Kooperation zu. (ame/rem)

Quelle: https://www.it-times.de/news/...in-den-usa-bei-bezahldiensten-163003/
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Gruß
Prof.Dr.Weissnix

Rechne immer mit dem Schlimmsten...
und Du kannst nur positiv überrascht werden :-)

10.09.24 08:55

534 Postings, 2536 Tage bear_hunterZahl der aktiven Nutzer entscheidend!

Aktuell wird viel über die neu geschlossenen Kooperationsvereinbarungen von Paypal mit anderen Unternehmen berichtet. Es ist sicher auch gut und wichtig, dass Paypal sich entsprechend mit anderen Plattformen und Unternehmen vernetzt. Ich bleibe allerdings dabei, dass es beim Kurs erst wieder so richtig nach oben in den dreistelligen Bereich geht, wenn es gelingt, bei der Zahl der aktiven Nutzer wieder ein solides und nachhaltiges Wachstum zu erreichen. Ob das gelingt, werden wir erst sehen, wenn die nächsten Zahlen veröffentlicht werden. Bis dahin erwarte ich eher eine Seitwärtsbewegung beim Kurs.    

10.09.24 11:53

3636 Postings, 1540 Tage slim_nesbitökonomische Wende fehlt noch

Carrytrades als Bailout fallen weiterhin weg.
Bank of Japan stabilisiert und Fed senkt im September.
In 2023 hatten wir einen Anstieg der Insolvenzen in den US zwischen 19 – 21% und 2024 wird mit einem weiteren Anstieg der Insolvenzen in den US aber auch weltweit gerechnet.
Eine Wende wird nicht vor 2025 erwartet und die liegt voraussichtlich erst am Ende der zweiten Jahreshälfte.
Wie will man das absichern, wenn die carrytrades nicht mehr funktionieren, aber der Markt glaubt, das bereits abgefrühstückt zu haben?
Dieser Bailout fehlt und es gibt weniger Gründe dass mehr Geld – also auch geliehenes - in die US reinfließt und weiterhin viel zu hohe KGVs rechtfertigt.

Ich glaube, wir sehen noch mind. eine Korrektur und danach kann man erst einordnen, ob ein Unternehmenswachstum oder eine Geschäftserholung mit den dann gehandelten Multiples wieder einigermaßen im Einklang steht. Für Paypal gilt es dann, sich aus dem gleichen Schicksal zu befreien, wie es sich für ältere Finanzdientleister und Fintechs wie bspw. das von WU ereignet hat.
 

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