Da hier immer wieder der Irrglaube auftritt dass Banken probieren absichtlich einen Knock-out des Produkts herbeizuführen um damit sehr viel Geld zu verdienen möchte ich mich dazu mal äußern.
Eine Bank ist dazu viel zu clever. Was wäre, wenn man richtig liegt und die Aktie explodiert und das bei einem Hebel von 10? Dann müsste die Bank alle Gewinne aus eigener Tasche bezahlen, das wäre zu gefährlich. Die Devise der Banken lautet immer "Gewinne erzielen ohne Risiko".
Wie geht das? Wenn Sie eine Position eröffnen, geht die Bank ein Absicherungsgeschäft ein. Er sichert sich ab, indem er Ihre Position hedged. Das heißt, wenn Sie Short gehen, geht der Emittent auch Short, wenn Sie Long gehen, geht der Emittent auch Long.
Am Ende ist das für die Bank immer ein Nullsummenspiel. Das Risiko ist jederzeit NULL für die Bank. Die Geschäftsidee ist sehr clever.
Gelegentlich kommt es vor, dass der Emittent keine Kurse für Ihren Schein angibt. Dass passiert in den Fällen, wenn sich z.B. der DAX zu schnell bewegt. Der Emittent kann schon die Preise für den Schein errechnen, aber er kann nicht so schnell (und zum gleichen Preis natürlich) das Absicherungsgeschäft eröffnen. Also wartet er ein paar Sekunden, bis sich die Lage beruhigt hat.
Durch die Verluste der Trader erwirtschaftet der Emittent keinen Profit, wie also macht er seinen Gewinn?
Die Haupteinnahmequelle ist der Spread, die Differenz zwischen dem Ankaufs- und Verkaufskurs.
Was mir vorkommt, dass oft der schwarze Peter bei den Medien oder den Short Verkäufern gesehen wird. Natürlich ist vieles was die machen nicht in Ordnung. Aber die Hauptschuld an der ganzen Thematik trägt immer Wirecard selbst. Nachdem es die Vorwürfe schon seit Jahren gibt und man quasi immer noch so schwache Strukturen hat, hat man leider auch eine massive Angfriffsfläche geboten auch mit dem massiven Eigentor der KPMG Prüfung. Bei so einer wichtigen Prüfung Mängel zu haben bei der MItarbeit ist ein absolutes No Go. und Alleine bei mir in der Firma bei einem wichtigen Projekt ist der Chef so massiv dahinter das alles funktioniert ist es nur enttäuschend wenn man so eine schwache Performance abliefert.
Ich bin in WDI investiert und von der Kursentwicklung wie jeder andere massiv enttäuscht aber die Schuld sehe ich im Grunde nur bei Wirecard. Eine Firma die hoch professionell ist, super Strukturen hat und Transparent ist in ihrer BErichterstattung wird langfristig sich gegen negative Medien oder Short Seller immer Dursetzen können. Und sobald Wirecard besser ist wird auch die Medienberichterstattung besser werden. Medien geben ja auch nur überspitzt die aktuelle Situation wieder.
Und bzgl. der Razzia natürlich könnes es Medien vorab wissen sofern Wirecard eine AdHoc erst viel später veröffentlicht wo die Razzia schon lange im Gange ist. Und natürlich wird der Kurs aufgrund einer solchen Meldung sinken. Im Worst Case könnte es zu Schadenersatzklagen gegenüber der Gesellschaft weil sobald eine Staatsanwaltschaft ermittelt ist bei einer Verurteilung nicht nur der Vorstand betroffen sondern auch die Gesellschaft an sich (hab das gestern mit meinem Schwager besprochen der Jurist in diesem Bereich ist).
Wenn Wirecard das schafft was wir uns alle erhoffen (uneingeschränktes Testat, Bessere Compliance Struktur mit neuem Vorstand, gute News zu neuen AR und Vorstandsmitglieder, Tolle Infos zu Wachstumsplänen am 18.6. Vision 2025 ... dann werden wir bei der Aktie auch verdienen. Alle diese Punkte liegen in der Hand von Wirecard. Medien oder Shortsteller ist maximal kurzfristig ein Problem. Schafft Wirecard diese Punkte nicht dann werden wir Geld verlieren. Es wird sich entscheiden was die Zukunft bringt aber der langfristige Erfolg hängt alleine von Wirecard ab. |