Am Sonntag war klar geworden, wie wenige VW-Aktien tatsächlich am Markt verfügbar sind. Da hatte der Stuttgarter Sportwagenhersteller überraschend verkündet, er strebe nicht nur eine Dreiviertelmehrheit bei Volkswagen an, sondern habe sich bereits direkt und über Optionen 74,1% an dem Wolfsburger Konzern gesichert. Da Niedersachsen als zweitgrößter Aktionär knapp 20,1% der VW-Aktien besitzt, können theoretisch nicht einmal mehr 6% der VW-Aktien gehandelt werden. Entsprechend schwierig und teuer wurde es für Hedgefonds, die für Leerverkäufe geliehenen Aktien zurück zu kaufen.
Der rasante Anstieg der VW-Aktie kostet eine Reihe von Hedgefonds einem Bericht zufolge Milliarden. Nach Informationen des "Handelsblatts" (Mittwochausgabe) aus Bankkreisen hat der Londoner Hedgefonds Marshall Wace mehr als 5 Mrd EUR verloren. Auch der von der Wall-Street-Legende Richard Perry geführte Fonds Perry Capital und der Investor Greenlight Capital (New York) hätten sich demnach gigantisch verzockt.
Der Londoner Zeitung "Daily Telegraph" zufolge sitzen die spekulativen Investoren nach den missglückten Wetten auf fallende VW-Kurse auf Verlusten von insgesamt 30 Mrd EUR. "Dies ist ohne Frage der größte einzelne Verlust in der Geschichte der Hedgefonds", sagte ein Händler von North Square Capital dem Blatt. |