EADS, ein Vogel will nicht fliegen
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§14.11.2006 17:40:00
§
TOULOUSE (AP)--Die französische Regierung stellt der EADS-Tochter Airbus und ihren Zulieferern 140 Mio EUR als Unterstützung zur Verfügung. Das kündigte Premierminister Dominique de Villepin am Dienstag in Toulouse an. "Es gibt Schwierigkeiten, aber wir werden die Mittel geben, um sie zu überwinden", sagte Villepin.
Derzeit würden konkrete Schritte vorbereitet. 80 Mio EUR seien für die Zulieferer bestimmt. "Die Summe könnte noch verdoppelt werden", fügte der Regierungschef hinzu.
Airbus steckt wegen Lieferverzögerungen beim Superjumbo A380 in einer Krise und hat einen drastischen Sparkurs beschlossen. Der Konzern kündigte an, sich von 80% seiner Subunternehmen zu trennen. In der Region Toulouse in Südfrankreich sind 60.000 Arbeitsplätze von Airbus abhängig. Webseite: http://www.airbus.com DJG/jhe
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November 14, 2006 11:39 ET (16:39 GMT)
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Geht es weiter nach oben oder ist das nur ein kurzer hochkunkt, bin bei eads eher long eingestellt, da die ja erst mal aus ihrer kriese rausmüssen oder kommen da noch andere Hürden.
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§22.11.2006 13:52:00
§
Schiphol Rijk (aktiencheck.de AG) - Für den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914), die Muttergesellschaft des angeschlagenen Flugzeugherstellers Airbus, konnte die Bundesregierung deutsche Investoren finden. Dies berichtet die "Financial Times Deutschland" am Mittwoch. Eine Grundsatzeinigung über den Einstieg sei bereits erzielt worden, nun gehe es nur noch um technische Details.
Der Zeitung zufolge soll in den laufenden Gesprächen noch sichergestellt werden, dass die deutsche Aktionärsposition bei EADS nicht geschwächt wird. Die Gespräche kämen gut voran, wobei man sich zeitnah um einen Abschluss bemühe, so die Zeitung unter Berufung auf Regierungssprecher Ulrich Wilhelm.
Einen "Handelsblatt"-Bericht, nach dem bereits in der nächsten Woche eine Einigung vorgestellt werden soll, wollte Wilhelm jedoch nicht bestätigen. Dabei sollten mehr als die bisher geplanten fünf Investoren das Aktienpaket übernehmen. Neben privaten Banken wie Deutsche Bank, Commerzbank und Goldman Sachs beteiligten sich dem Bericht zufolge auch öffentlich-rechtliche Institute wie die WestLB.
Die DaimlerChrysler AG (ISIN DE0007100000/ WKN 710000), die mit rund 22,5 Prozent der Anteile Großaktionär bei EADS ist, will ihre Beteiligung an der Airbus-Mutter auf 15 Prozent reduzieren. Zu weiteren EADS-Großaktionären gehören aktuell SOGEADE (Société de Gestion de l'Aéronautique, de la Défense et de l'Espace) mit rund 30 Prozent und SEPI mit knapp 5,5 Prozent. Anfang April 2006 haben DaimlerChrysler und der französische Medienkonzern Lagardère S.C.A. (ISIN FR0000130213/ WKN 866786) - der zusammen mit dem französischen Staat die SOGEADE-Gruppe bildet - angekündigt, in aufeinander abgestimmten Schritten jeweils einen 7,5-Prozent-Anteil an EADS abzugeben.
Die Aktie von EADS notiert derzeit bei 23,90 Euro, was einem Aufschlag von 4,50 Prozent entspricht. (22.11.2006/ac/n/d)
§
Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG
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aber die werden sich langsam nach oben hangeln.
Goldman Sachs hat sie auf die Buy Liste gesetzt mit Ziel 26 €.
Das scheint mir moderat und erreichbar, vielleicht schon bis Ende Dezember.
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§23.11.2006 21:20:00
§
(NEU: "Handelsblatt"-Vorabbericht, Aussage DaimlerChrysler-Entwicklungsvorstand
Rüdiger Grube, Sprecher der Hamburger Wirtschaftsbehörde, "Börsen-Zeitung")
-Von Britta Becks
Dow Jones Newswires
BERLIN (Dow Jones)--Die Anzeichen für eine baldige Lösung für das EADS-Aktienpaket der DaimlerChrysler AG scheinen sich zu verdichten. Wie das "Handelsblatt" in seiner Freitagausgabe schreibt, stehen die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und dem Stuttgarter Automobilkonzern über die Zukunft des EADS-Anteils von DaimlerChrysler unmittelbar vor dem Abschluss.
In wenigen Tagen wollten die von der Regierung beauftragten Finanzinstitute Commerzbank, Deutsche Bank, Goldman Sachs und KfW Bankengruppe ein Modell ausgearbeitet haben, das eine indirekte Beteiligung von verschiedenen Investoren an den EADS-Anteilen von Daimler-Chrysler ermöglichen soll, berichtet das "Handelsblatt". "Es geht nur noch um Kleinigkeiten", zitiert die Zeitung einen Bankmanager.
Nach Informationen der Zeitung haben die beauftragten Banken das zunächst verfolgte Konzept einer Wandelanleihe mittlerweile verworfen. Stattdessen arbeiteten die Banker an einem Finanzprodukt, das den künftigen Investoren eine bestimmte Rendite in Aussicht stellt. Es gehe um eine reine Kapitalmarkttransaktion und keine industriepolitische Beteiligung, erklärte ein Bankenmanager. Ein Knackpunkt sei weiter, wie das Konzept steuerlich neutral für Daimler gestaltet werden könne.
Am Vorabend hatte schon das "Wall Street Journal" berichtet, dass eine Lösung angedacht sei, bei der DaimlerChrysler und damit die deutsche Seite ihren Einfluss auf den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern behalten, die Stuttgarter aber dennoch Barmittel aus ihrer EADS-Beteiligung generieren können.
Dies könnte laut "WSJ" in Form eines Derivategeschäfts geschehen. Dabei würde DaimlerChrysler nominell weiter im Besitz der betreffenden EADS-Aktien und damit der Stimmrechte bleiben und seinen Einfluss im EADS-Aufsichtsrat behalten. Einer Investorengruppe aus deutschen Banken und Versicherern würden allerdings die finanziellen Ansprüche aus dem betroffenen EADS-Aktienpaket abgetreten. Für dieses Derivateinstrument würde DaimlerChrysler im Gegenzug einen Barausgleich erhalten. Im Gespräch sei dabei ein EADS-Anteil von 7,5%.
Die "Börsen-Zeitung" hatte am Donnerstag dagegen von einer direkten Beteiligung durch deutsche Finanzinstitute berichtet. Demnach sehe die von der Bundesregierung angestrebte Lösung vor, dass ein Konsortium angeführt von Deutscher Bank, Commerzbank, WestLB und KfW ein EADS-Aktienpaket von 7,5% im Wert von 1,5 Mrd EUR von DaimlerChrysler übernehmen soll.
DaimlerChrysler-Entwicklungsvorstand Rüdiger Grube sagte am Donnerstagabend in Bremen, man wolle bei dem Verkauf keine ausländischen Investoren berücksichtigen. DaimlerChrysler stehe zu Deutschland. Mit der Bundesregierung werde eine Strategie erarbeitet, damit die deutschen und französischen Stimmen bei EADS ausgeglichen blieben, fügte Grube hinzu.
Ein Sprecher der Hamburger Wirtschaftsbehörde sagte am Donnerstag, Hamburg wolle sich an dem zur Disposition stehenden Aktienpaket beteiligen. In welcher Form genau sei noch offen. Weitere Angaben machte er nicht.
Wie das "Handelsblatt" in seinem Vorabbericht weiter schreibt, soll, sobald das Finanzkonstrukt steht, ausgewählten Investoren die Beteiligung an dem EADS-Geschäft angeboten werden. Neben den federführenden Finanzinstituten hätten bereits die WestLB und die Regierungschefs von Hamburg, Niedersachsen und Baden-Württemberg ihre Bereitschaft für einen finanziellen Einstieg erklärt.
Weil das geplante Modell relevant für die Kursentwicklung der EADS-Aktie sei, sollten die potenziellen Geldgeber nur wenige Tage Zeit haben, sich zu entscheiden, schreibt das "Handelsblatt" unter Berufung auf Bankenkreise weiter. Sobald der Investorenpool feststehe, wolle die Bundesregierung das Modell zusammen mit DaimlerChrysler bekannt geben.
Bei der Commerzbank, Deutschen Bank und Goldman Sachs war am Donnerstagabend zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Ein Sprecher der KfW Bankengruppe wollte den "Handelsblatt"-Bericht nicht kommentieren.
Unstimmigkeiten scheint es unterdessen zwischen den beiden industriellen Anteilseignern Lagardere and DaimlerChrysler zu geben. Wie Dow Jones Newswires am Donnerstag von den EADS-Anteilseignern nahe stehenden Personen erfuhr, haben DaimlerChrysler und Lagardere das ursprünglich für Freitag geplante EADS-Board-Treffen abgesagt. Grund für die Absage sei, dass kein Einigung auf ein Finanzierungskonzept für die neue Flugzeugfamilie A350XW gefunden werden konnte.
Den Angaben zufolge blockiert die französische Regierung den Vorschlag der beiden Anteilseigner, der eine Finanzierung über die Kapitalmärkte und neue institutionelle Investoren vorsieht. Die französische Regierung wolle vielmehr die A350-Finanzierung durch eine Kapitalerhöhung finanzieren, mit der der Anteil Frankreichs an EADS erhöht werden soll.
Dieses sei allerdings weder im Interesse der industriellen Aktionäre Lagardere und DaimlerChrysler noch im Interesse von EADS bzw ihrer Luftfahrttochter Airbus, so die Personen weiter.
Wie es von den Personen weiter heißt, werden die beiden Anteilseigner kein Votum über die Zukunft des A350-Projekts abgeben, solange keine Einigung über die Finanzierung erreicht werden kann. Hinzu komme, dass die deutsche Regierung offensichtlich nicht an einem höheren Anteil Frankreichs an EADS interessiert ist. Solch ein Schritt würde das deutsch-französische Gleichgewicht in dem Unternehmen gefährden, sagten mit der Situation vertraute Personen in Berlin.
DaimlerChrysler hält derzeit 33% an EADS. Eine Reduzierung der Anteile auf zunächst 22,5% über zwei Derivategeschäfte im kommenden Jahr ist bereits beschlossen. Der französische Staat hält zusammen mit dem Unternehmer Arnaud Lagardere, der auch Aufsichtsratsmitglied bei DaimlerChrysler ist, über die Holding Sogeade ebenfalls 22,5%. Die spanische SEPI ist mit 5,5% an EADS beteiligt.
EADS wollte die Angaben zu dem abgesagten Board-Treffen am Donnerstagabend nicht kommentieren.
Webseiten: http://www.eads.com
http://www.handelsblatt.com
http://www.boersen-zeitung.com
-Von Britta Becks und Steve McGrath, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 111,
unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/AP/brb/abe
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Die französische Regierung geht auf Konfrontationskurs zu den industriellen EADS-Großaktionären Daimler-Chrysler und Lagardère. Paris blockiert den Vorschlag der beiden Konzerne, der eine Finanzierung der neuen Flugzeugfamilie A350 über die Kapitalmärkte und institutionelle Investoren vorsieht, erfuhr das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen.
HB PARIS. Die französische Regierung will dagegen die Investition für die A350 durch eine Kapitalerhöhung finanzieren. Dadurch könnte Frankreich seinen Anteil an EADS erhöhen. Daraufhin sagten die beiden Anteilseigner Lagardère und Daimler-Chrysler das ursprünglich für heute geplante Treffen des EADS-Aufsichtsrats kurzfristig ab. Dies erfuhr das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen.
Eine Aufstockung des französischen Staatsanteils sei allerdings weder im Interesse der industriellen Aktionäre Lagardère und Daimler-Chrysler noch im Interesse von EADS bzw. ihrer Luftfahrttochter Airbus, berichtete die Nachrichtenagentur Dow Jones.
Wie es weiter heißt, werden die beiden Anteilseigner kein Votum über die Zukunft des A350-Projekts abgeben, solange keine Einigung über die Finanzierung erreicht werden kann. Hinzu komme, dass die deutsche Regierung offensichtlich nicht an einem höheren Anteil Frankreichs an EADS interessiert ist. Solch ein Schritt würde das deutsch-französische Gleichgewicht in dem Unternehmen gefährden, sagten mit der Situation vertraute Personen in Berlin.
Daimler-Chrysler hält derzeit 22,5 Prozent an EADS. Allerdings plant das Unternehmen eine weitere Reduzierung seines Engagements. Diese Anteile sollen jedoch ausschließlich an deutsche Investoren gehen.
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Frankreich stürzt EADS in neue Krise
Die französische Regierung geht auf Konfrontationskurs zu den industriellen EADS-Großaktionären Daimler-Chrysler und Lagardère. Paris blockiert den Vorschlag der beiden Konzerne, der eine Finanzierung der neuen Flugzeugfamilie A350 über die Kapitalmärkte und institutionelle Investoren vorsieht, erfuhr das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen.
HB PARIS. Die französische Regierung will dagegen die Investition für die A350 durch eine Kapitalerhöhung finanzieren. Dadurch könnte Frankreich seinen Anteil an EADS erhöhen. Daraufhin sagten die beiden Anteilseigner Lagardère und Daimler-Chrysler das ursprünglich für heute geplante Treffen des EADS-Aufsichtsrats kurzfristig ab. Dies erfuhr das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen.
Eine Aufstockung des französischen Staatsanteils sei allerdings weder im Interesse der industriellen Aktionäre Lagardère und Daimler-Chrysler noch im Interesse von EADS bzw. ihrer Luftfahrttochter Airbus, berichtete die Nachrichtenagentur Dow Jones.
Wie es weiter heißt, werden die beiden Anteilseigner kein Votum über die Zukunft des A350-Projekts abgeben, solange keine Einigung über die Finanzierung erreicht werden kann. Hinzu komme, dass die deutsche Regierung offensichtlich nicht an einem höheren Anteil Frankreichs an EADS interessiert ist. Solch ein Schritt würde das deutsch-französische Gleichgewicht in dem Unternehmen gefährden, sagten mit der Situation vertraute Personen in Berlin.
Daimler-Chrysler hält derzeit 22,5 Prozent an EADS. Allerdings plant das Unternehmen eine weitere Reduzierung seines Engagements. Diese Anteile sollen jedoch ausschließlich an deutsche Investoren gehen.
Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 23. November 2006, 20:52 Uhr
Euer
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Der europäische Luftfahrtkonzern EADS entscheidet entgegen der ursprünglichen Planung doch nicht an diesem Freitag über das neue Langstreckenflugzeug A350. Nach FTD-Informationen aus Branchenkreisen wurde die Sitzung des Verwaltungsrates relativ kurzfristig abgesagt.
Wie es heißt, gebe es noch zu wenig konkrete Ergebnisse aus dem Sanierungsprogramm Power-8, mit dem die EADS-Tochter Airbus ihre Kosten deutlich senken will. In französischen Medien gab es zuletzt Spekulationen, wonach insbesondere die deutsche Seite im EADS-Konzern mit dem Großaktionär DaimlerChrysler ihre Zustimmung zu dem Milliardenprojekt von Zusagen bei der Kostensenkung abhängig macht. Ein EADS-Sprecher lehnte jeden Kommentar zu den Angaben ab.
Mit dem A350-Langstreckenflugzeug mit schätzungsweise 10 bis 12 Mrd. Dollar Entwicklungskosten wollen die Europäer wieder Kunden gewinnen, die sonst das neue Boeing Modell 787 oder die 777 bestellen würden. Die A350-Finanzierung gilt angesichts der Probleme von Airbus mit dem Riesenmodell A380 als sehr risikoreich.
Die Nachrichtenagentur Dow Jones berichtet, dass die französische Regierung einen Vorschlag der industriellen Aktionäre DaimlerChrysler und Lagardere zur A350-Finanzierung abgelehnt habe. Der Vorschlag sehe eine Finanzierung über die Kapitalmärkte und neue institutionelle Investoren vor. Die französische Regierung wolle stattdessen die A350-Finanzierung über eine Kapitalerhöhung finanzieren. Damit könnte dann auch der Anteil Frankreichs an der EADS steigen.
Gruß
uS
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23.11.2006
Airbus: Himmel, hilf!
von Gerhard Hegmann (München)
Mit dem A380 begann die Krise bei Airbus. In Kürze will der Flugzeugbauer über den Bau des nächsten Modells, des A350, entscheiden. Diesmal geht es um das Überleben des gesamten EADS-Konzerns.
Der Mann fühlt sich sicher. Daran lässt er keinen Zweifel. Der europäische Flugzeughersteller Airbus hat den Konkurrenten Boeing erstmals bei den Auslieferungen von Maschinen übertroffen. Die Auftragsbücher sind voll. Und so hat Airbus-Chef Noël Forgeard für die Bemühungen der Amerikaner, möglichst schnell wieder zum Marktführer aufzusteigen, auch nur ein müdes Lächeln übrig. Das jüngste Boeing-Projekt 787 "Dreamliner" sei eine "Chinese Copy", eine Raubkopie des erfolgreichen A330, spottet er. Und deshalb "bedarf es keiner besonderen Antwort seines Unternehmens auf die Präsentation dieses Projekts".
Der Auftritt ist zwei Jahre her. Forgeard musste seinen Posten inzwischen räumen. Und Airbus wäre heilfroh, wenn es diese hochmütige Fehleinschätzung nie gegeben hätte. Die 787 ist ein Verkaufshit, und Airbus muss meist schlechte Nachrichten verkünden. Es begann mit dem Desaster um den A380, die Auslieferung verzögerte sich, sie wird den EADS-Konzern in den kommenden vier Jahren 4,8 Mrd. Euro kosten. Der erste Kunde ist bereits abgesprungen. Auch bei anderen Modellen gibt es Schwierigkeiten. Der A340 verkauft sich schlecht, der Bau des Militärtransporters A400M droht teurer zu werden als geplant.
Am Freitag Entscheidung über Langstreckenmodell
Nun gibt es ein neues Problem, das sich zu einer Schicksalsfrage für den größten europäischen Luftfahrtkonzern entwickeln wird: Am Freitag will der Verwaltungsrat entscheiden, ob ein neues Langstreckenmodell, der A350-XWB, gebaut wird. Nach massiver Kundenkritik an einem ersten Vorschlag liegt inzwischen ein neuer vor. Zwischen 10 und 12 Mrd. $ soll die Entwicklung des Entwurfs kosten. Das ist fast doppelt so viel wie zunächst geplant, fast so viel wie für den kränkelnden Riesen-Airbus. Ein großes finanzielles Risiko also. Die Lage ist noch angespannter als bei der Entscheidung über den A380. Es geht um nichts weniger als das Überleben des Gesamtkonzerns in seiner heutigen Struktur.
Einfach wird der Beschluss auf keinen Fall. Denn Airbus steckt in einer Zwickmühle. "Bauen wir das Modell nicht, überlassen wir den Boeing-Modellen 787 und 777 dieses lukrative Marktsegment", sagt ein Airbus-Insider. "Bauen wir den A350, könnten wir uns von unseren Kapazitäten und der Finanzkraft übernehmen." Die Schlüsselfrage sei also: "Welcher Fehler lässt sich künftig leichter korrigieren?"
Es gibt bereits Bestellungen
Bis zu 800 Mio. Euro, hat der Konzern errechnet, würde ihn ein Verzicht auf die Modellreihe für 200 bis 350 Passagiere kosten. Einige Airbus-Kunden haben das Flugzeug bereits geordert und könnten Schadensersatz fordern, falls die Maschinen gar nicht erst gebaut werden.
Die Entscheidung ist riskant, weil die Manager viele Entwicklungen nicht absehen können. So ist unklar, ob das nach dem A380-Fiasko verkündete Sanierungsprogramm Power 8 tatsächlich die Kosten radikal senkt. "Die Zukunft von Airbus steht auf dem Spiel", sagt der neue Airbus-Chef Louis Gallois. "Wenn wir sagen, wir streichen 10.000 Stellen, hätten wir morgen einen Streik. Den können wir uns nicht leisten", heißt es im Topmanagement.
Andererseits kann der Konzern die Entscheidung über den A350 nicht länger aufschieben, wenn er nicht noch mehr Kunden an Boeing verlieren will. Das Konkurrenzmodell 787 des US-Unternehmens soll bereits 2008 auf den Markt kommen. Die Produktion ist bereits für gut vier Jahre ausverkauft. Der erste A350-XWB wäre frühestens 2013 beim Kunden.
Zudem ist nicht klar, wann Boeing einen Nachfolger für sein am häufigsten verkauftes Flugzeug 737 startet. Airbus könnten dann die Kapazitäten und das Geld fehlen, um selbst in seinem Kerngeschäft noch schnell zu reagieren.
Kleine und große Probleme
Kern des Problems sind die Großaktionäre. Ausgerechnet jene treffen die Entscheidung, die am Verkauf ihrer Anteile interessiert sind. Sechs Jahre nach der Gründung von EADS zeigt sich, dass die industriellen Gründungsaktionäre DaimlerChrysler und die französische Lagardère-Gruppe auf den Ausstieg zusteuern. Der im März 2003 nach einer Operation verstorbene Industrielle Jean-Luc Lagardère war ein Luftfahrtvisionär, an seinen Sohn Arnaud hat er diese Begeisterung allerdings nicht vererbt. Dessen Vorliebe gilt den Medienaktivitäten des französischen Konzerns. Arnaud Lagardère will möglichst schnell mit möglichst viel Gewinn seine EADS-Anteile loswerden.
Auch bei DaimlerChrysler schwindet mit dem Druck der Kapitalmärkte die Begeisterung für die Luftfahrt. Seit Dieter Zetsche die Spitze von Jürgen Schrempp übernommen hat, fehlt ein mächtiger Mentor für die Branche in der Stuttgarter Zentrale. Schrempp hatte mit Manfred Bischoff, dem Ex-Dasa-Vorstandschef, auf deutscher Seite den EADS-Konzern entworfen. Von den Vorständen und Verwaltungsratsmitgliedern der ersten Stunde ist Bischoff einer der wenigen Topmanager, die jetzt noch Verantwortung in dem Luftfahrtkonzern tragen. Zusammen mit Arnaud Lagardère bildet Bischoff die Doppelspitze im EADS-Verwaltungsrat.
Doppelfunktion für Bischoff?
Unternehmenskenner rechnen fest damit, dass Bischoff diese Position im nächsten Jahr aufgibt. Er übernimmt dann bei DaimlerChrysler im Aufsichtsrat den Vorsitz von Hilmar Kopper. Und würde sich somit selbst kontrollieren. Bischoff würde schon aus dem "Gesichtspunkt der Hygiene, also der Corporate Governance, keine Doppelfunktion übernehmen", heißt es. Größte Chancen auf die Nachfolge hat Daimler-Vorstand Rüdiger Grube. Er sitzt bereits im EADS-Verwaltungsrat und hat für die Dasa und Airbus gearbeitet.
DaimlerChrysler hat bereits angekündigt, seine EADS-Beteiligung von 22,5 Prozent auf 15 Prozent abzubauen. Die Pariser Regierung - von Daimler nie als Großaktionär gewünscht - sieht sich inzwischen als Retter des Luftfahrtkonzerns. Die industriellen Gründungsaktionäre Daimler und Lagardère müssen trotz schwindender Anteile aber nicht um ihren Einfluss bangen: Die Satzung gewährt nur den Gründungsaktionären ein Mitspracherecht, selbst wenn sie ihren Anteil auf zehn Prozent abbauen würden. Andere Aktionäre dürfen investieren, haben aber praktisch nichts zu sagen. "Es ist fast ein zweites Volkswagen-Gesetz zur Abschottung vor Wettbewerbern", schimpft der Manager eines Branchenunternehmens.
Durch diese Sonderstruktur konnte die EADS-Spitze bislang Begehrlichkeiten abwehren. So kaufte Russland sich mit fünf Prozent ein und fordert ein Mitspracherecht. Auch Investoren aus den Emiraten, wie beispielsweise Dubai, haben Interesse an einem EADS-Einstieg. Das Engagement ist nicht ohne Risiko. Denn die Entscheidung über den Bau des Langstreckenmodells A350, die Verspätungen beim A380 oder der zunehmende Ertragsdruck durch ungünstigere Dollar-Euro-Umrechnung sind nicht die einzigen Sorgen der Verantwortlichen.
Auch das Transportflugzeug A400M, ein 20-Mrd.-Projekt, ist wirtschaftlich eine tickende Zeitbombe. Bislang heißt es zwar offiziell, dass sich das Modell im Zeitplan befinde. Hinter den Kulissen wird dies jedoch bezweifelt. Weil sich die EADS-Führung nicht auf die Angaben des A400M-Managements verlässt, wurde eine eigene Untersuchung gestartet. Deren Ergebnisse sollen in Kürze vorliegen. "Man merkt fast täglich, dass Airbus noch nie ein so großes Propellerflugzeug gebaut hat", sagt ein Insider.
Probleme bereitet auch das nach wie vor angespannte deutsch-französische Verhältnis im Konzern. Als jüngst der erste Deutsche an die Spitze der Hubschraubertochter Eurocopter berufen wurde, gab es Proteste französischer Gewerkschaften. In diesem Jahr mussten mehrere Topmanager bei EADS und Airbus nach Machtkämpfen ihren Posten aufgeben. Nach Ansicht von Ex-Airbus-Chef Christian Streiff, der nur 100 Tage im Amt war, ist der Flugzeughersteller kein integrierter Konzern: "Es gibt Schattenhierarchien, Überbleibsel der nie vollendeten Integration", sagt er.
Diskussion über Gesamtstruktur
Bei der aktuellen Schieflage des EADS-Konzerns bleibt auch der Spott nicht aus. Als das Unternehmen kürzlich einen neuen Manager für Firmenzukäufe engagierte, fragten Kritiker nach der Notwendigkeit der Maßnahme: "Die haben in den nächsten Jahren kein Geld mehr für Übernahmen", lästerten sie. Zusätzlich wächst der Druck. "Die US-Konzerne verstärken ihren Einfluss in Europa. Da darf der Branchenführer nicht schwach werden", sagt ein Manager, der lieber anonym bleiben will. "EADS sollte sich jetzt überlegen, ob sie ihre Gesamtstruktur nicht ändern müssen. Der Konzern ist zu breit aufgestellt. Einzelne Geschäftsfelder hätten in größeren Einheiten eine bessere Chance."
Auch die US-Ratingagentur Fitch sorgt sich um EADS. Für einen Abgesang sei es aber noch zu früh, heißt es in einer Analyse. In den 60er-Jahren habe der Jumbojet Boeing fast in den Ruin getrieben. Schließlich wurde das Modell doch noch eines der profitabelsten Flugzeugprojekte.
Vielleicht wird sich der Verwaltungsrat bei seiner Entscheidung am Freitag still daran erinnern. Auf große Reden werden die Europäer aber erst einmal verzichten.
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§26.11.2006 12:40:00
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PARIS (AP)--Meinungsverschiedenheiten zwischen der französischen Regierung und den EADS-Aktionären DaimlerChrysler und Lagardere verzögern offenbar eine Entscheidung zur Entwicklung des neuen mittelgroßen Airbus-Typs A350. Wie aus EADS-Aktionärskreisen verlautete, sind sich Paris auf der einen und DaimlerChrysler und Lagardere auf der anderen Seite uneinig darüber, auf welche Weise das A350-Programm finanziert werden soll.
Nach Angaben der Gewährsleute sei für kommende Woche ein weiteres Vorstandstreffen anberaumt. DaimlerChrysler und Lagardere wollten sich zu den Informationen nicht äußern.
Webseite: http://www.eads.com
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ROUNDUP: Aktionär verlangt Insider-Ermittlung gegen Airbus-Geschäftsführer
PARIS (dpa-AFX) - Französische EADS-Aktionäre wollen wegen des Absturzes der EADS-Aktie im Juni nach Bekanntwerden der Probleme beim Airbus A380 auch den neuen Airbus-Geschäftsführer Fabrice Brégier und die Großaktionäre DaimlerChrysler und Lagardère juristisch zur Verantwortung ziehen. In Frankreich ermittelt die Justiz 'gegen Unbekannt' wegen Verdachts auf Irreführung der Börsenöffentlichkeit und Insiderdelikten bei EADS.
In der Klage des Aktionärs Albert Torjman werden bisher namentlich der frühere Airbus-Chef Noël Forgeard, der Chef von EADS-Space, François Auque, sowie die Konzernmanager Jean-Paul Gut und Jussi Itavuori erwähnt. Sie sollen EADS-Aktien mit hohem Gewinn vor dem Kurseinbruch verkauft haben. Auch Brégier habe am 24. März 40 000 Aktien aus seinen Optionen veräußert, sagte Torjmans Anwalt Frédérik-Karel Canoy am Samstag. Gegen ihn müsse auch ermittelt werden.
Der Aktionärsverband APPAC forderte zudem offizielle Ermittlungen gegen die DaimlerChrysler AG und die Lagardère SCA. Der Auto- und der Medienkonzern hatten am 4. April je 7,5 Prozent EADS-Anteile verkauft. Beide Unternehmen wollen seit langem ihre Beteiligung abbauen. APPAC unterstellt ihnen, beim Aktienverkauf bereits von den neuen A380-Verzögerungen gewusst zu haben.
Die Testflüge des A380 für seine Zulassung für den Flugverkehr Mitte Dezember laufen derweil problemlos weiter. Am Freitag kehrte eine Testmaschine von der Erprobung der Abfertigung auf asiatischen Flughäfen nach Toulouse zurück. Die abschließenden Tests der Flughafentauglichkeit der Maschine für 555 Passagiere sollen am 30. November mit der Rückkehr eines A380 aus Vancouver/Kanada enden./hn/DP/fat
Quelle: dpa-AFX
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News - 27.11.06 11:32
Presse: Frankreich sorgt mit Plan für Kapitalerhöhung bei EADS für Unruhe
HAMBURG/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Im Streit um die Finanzierung des neuen Langstrecken-Airbus A350 tun sich beim Luft- und Raumfahrtkonzern EADS Presseberichten zufolge erneut Gräben auf. Nach dem abgesagten Treffen des Verwaltungsrates am vergangenen Freitag, bei dem es um die Finanzierung des A350 gehen sollte, seien die Fronten zwischen den privaten Aktionären DaimlerChrysler und dem französischen Mischkonzern Lagardere einerseits sowie dem französischen Staat andererseits verhärtet, schreibt das 'Handelsblatt' (Montagausgabe) unter Berufung auf die industriellen Eigner.
Während sich die Unternehmen für den Bau des Fliegers Geld auf dem Kapitalmarkt besorgen wollten, habe der französische Staat seine Mitaktionäre mit dem Plan überrascht, eine Kapitalerhöhung der Altaktionäre durchzusetzen. Sollten die Großaktionäre nicht mitziehen, würde Frankreich auch alleine handeln. Sowohl Daimler als Lagardere sträubten sich gegen dieses Szenario. In französischen Luftfahrtkreisen sei von einer 'Erpressung durch Paris' die Rede, schreibt die 'Financial Times Deutschland'. DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche will den derzeitigen Anteil seines Konzerns an EADS in Höhe von 22,5 Prozent um 7,5 Prozentpunkte senken. Im Zuge einer Kapitalerhöhung mehr Geld nachzuschießen, dürfte seinen Interessen zuwiderlaufen.
KEINE STELLUNGNAHMEN VON DAIMLERCHRYSLER UND EADS
Am Montag waren weder EADS noch DaimlerChrysler auf Anfrage zu einer Stellungnahme bereit. Aus Branchenkreisen hieß es aber: 'Die beiden privaten Aktionäre werden es wohl nicht zulassen, dass der französische Staat seinen Anteil über eine Kapitalerhöhung aufstockt.' Laut 'FTD' würden diese auch die für Freitag angesetzte neue Sitzung des Verwaltungsrates erneut verschieben. DaimlerChrysler und die Sogeade, in der die Aktien des französischen Staates (15%) und des privaten Medienkonzerns Lagardere (7,5%) gebündelt sind, halten derzeit je 22,5 Prozent an EADS, die Staatsholding SEPI der spanischen Regierung hielt zuletzt 5,5 Prozent. Die spanische Regierung hat aber angekündigt, ihren Anteil auf 10 Prozent erhöhen zu wollen.
Die Machtverhältnisse sind bei EADS indes weitgehend zementiert. Laut Unternehmenssatzung können nur die Großaktionäre DaimlerChrysler und Sogeade sowie die spanische SEPI auf die Nominierung von Mitgliedern des Boards Einfluss nehmen. Die deutschen, französischen und spanischen Haupteigentümer hatten sich bei der Gründung der EADS im Jahr 2000 auf diese Sonderrechte verständigt, um das Unternehmen gegen feindliche Übernahmeversuche zu sichern und um das Heft bei dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern in der Hand zu behalten. Die Sonderrechte der Großaktionäre würden auch im Falle eines niedrigeren Anteils bestehen bleiben und erst erlöschen, wenn der Anteil auf weniger als fünf Prozent sinkt./mf/ck
Quelle: dpa-AFX
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LAGARDERE S.C.A. 55,80 -0,27% Paris
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Airbus besorgt sich Geld für A350
Dass Airbus das Langstreckenflugzeug A350 entwickeln muss, um mit dem Erzrivalen Boeing auf Augenhöhe zu bleiben, ist unstrittig. Doch wie finanzieren? Hat der doppelstöckige A380 doch Milliarden verschlungen und bringt durch seine Lieferverzögerungen vorerst nichts ein. Laut einer Zeitung haben die Anteilseigner des Mutterkonzerns EADS nun einen Weg gefunden.
HB/fas LONDON. Der Kompromiss sehe eine durch staatliche Garantien Frankreichs, Deutschlands, Großbritanniens und Spaniens unterstützte externe Finanzierung in Höhe von 4 Mrd. Euro vor, berichtete die "Financial Times" am Freitag unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen. Weitere 6 Mrd. Euro sollten durch den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS intern aufgebracht werden. Wie genau, schreibt die Zeitung nicht. Bei EADS war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Das EADS-Führungsgremium will sich im Laufe des Tages in Amsterdam treffen, um über den A350 zu entscheiden. Airbus braucht mit dem Flugzeug dringend ein Erfolgserlebnis. Der erste Entwurf - eine Weiterentwicklung des bestehenden Modells A330 - war von Kunden abgelehnt worden. Sie wollten ein komplett neues Modell. Im Juli stellte Airbus daraufhin den A350 XWB vor, dessen auffälligste Neuerung ein extra breiter Rumpf ist, um mehr Passagiere transportieren zu können. Auch kommen neue, leichtere Materialen zum Einsatz. Mit dem Flieger will Airbus dem schon vor seiner ersten Auslieferung höchst erfolgreichen Modell 787 "Dreamliner" des US-Rivalen Boeing Paroli bieten.
Lange war bei EADS über die Finanzierung des A350 gerungen worden, der durch die komplette Neuentwicklung erheblich teurer wird als ursprünglich veranschlag. Vor dem geplanten Treffen der Kernaktionäre des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns standen die Zeichen deshalb lange auf Sturm. Die industriellen Anteilseigner Lagardère und Daimler-Chrysler auf der einen Seite und der französische Staat auf der anderen Seite hatten schwerlich zu überbrückende Positionen aufgebaut. Frankreich wollte zur Finanzierung des A350 eine Kapitalerhöhung durchsetzen, die industriellen Aktionäre lehnten diesen Schritt strikt ab. Sie wollen ihre Anteile vielmehr weiter reduzieren. Sie forderten eine staatlich abgesicherte, 4 Mrd. Euro schwere Anleihe - womit sie sich nun offenbar durchgesetzt haben.
Auch Russland und China könnten am Bau der A350 XWB beteiligt werden. Systempartner wie die italienische Finmeccanica könnten die Entwicklung unterstützen, denn Airbus fehlen auch Ingenieure. Rückzahlbare Beihilfen lehnt die Pariser Regierung ab, um nicht einen neuen Subventionsstreit mit den USA zu riskieren.
Nachdem am vergangenen Freitag eine Sitzung des EADS-Verwaltungsrats kurzfristig abgesagt wurde, wollen die Beteiligten unter der Führung der Repräsentanten der Großaktionäre, Manfred Bischoff und Arnaud Lagardère, am heutigen Freitag die Finanzierung des A350 festzurren. Bis zuletzt war unklar, ob das Treffen überhaupt zu Stande kommt.
Es geht um einen Finanzbedarf, der nach Schätzungen von Lehmann Brothers bis 2010 insgesamt rund 12 Mrd. Euro betragen dürfte und nur zum Teil aus dem laufenden Geschäft finanziert werden kann. Den Löwenanteil verschlingt die Neukonstruktion der A350 XWB. Doch auch die Neuorganisation der Produktion des Riesenairbus A380 und die Entwicklungsarbeiten für einen Nachfolger des Mittelstreckenflugzeugs A320 belasten EADS in den kommenden Jahren.
"Das entscheidende Problem für Airbus und EADS ist der Wechselkurs", urteilen die Experten von Lehman Brothers. Flugzeuge werden traditionell in Dollar abgerechnet, Airbus produziert aber fast ausschließlich im Euro-Raum. In den vergangenen Jahren hat der Greenback knapp ein Drittel seines Wertes verloren, jetzt geht die US-Währung fast ungebremst auf einen Kurs über 1,30. In diesem Jahr belastet der Dollar-Verfall EADS bereits mit 860 Mill. Euro, die Kurssicherungen laufen aus.
Zulieferer wie der Münchener Triebwerksspezialist MTU stellen sich auf ein langfristiges Szenario über 1,30 Euro ein. MTU-Chef Udo Stark kündigte erst in dieser Woche an, ein Werk in Osteuropa aufzubauen, "um den Kostenmix zu verbessern". Airbus hat aber noch keinerlei Beschlüsse zur Auslagerung gefasst. Während die laufende Produktion bei einem schwachen Dollar lediglich an Profitabilität verliert, müssen die neuen Investitionen ohne Kursabsicherung kalkuliert werden. Bei einem solchen Kursniveau seien die Entwicklungs- und Produktionskosten aber so hoch, dass "die Rendite stark sinken würde, wenn nicht ganz verloren geht", urteilen Lehmann Brothers.
Daher drängen Daimler und Lagardère auf eine harte Airbus-Sanierung, die der französische Staat im Präsidentschaftswahlkampf scheut. Das Sanierungsprogramm "Power 8" ist zwar in den Grundzügen beschlossen und soll die Produktionskosten von Airbus pro Jahr um 2 Mrd. Euro drücken. ",Power 8Ž ist die Voraussetzung für die A350 XWB", betonen Daimler-Chrysler und Lagardère unisono.
Der A350 XWB
Markt: Die A350 XWB soll Platz für bis zu 370 Passagiere bieten und im Markt der mittelgroßen Langstreckenflugzeuge angreifen. Dieses Segment deckt in den kommenden Jahren 40 Prozent des weltweiten Geschäfts mit Passagierflugzeugen ab.
Konkurrenz: Boeing dominiert bereits heute mit der 777 den Markt und entwickelt die 787 - einen Nachfolger, der schon in zwei Jahren fliegen soll. Mit über 400 Aufträgen ist die 787 ein Verkaufsschlager, Airbus hat mit dem ersten Entwurf der A350 hundert Zusagen.
Perspektive: Die Fluggesellschaften drängen Airbus zum Bau der Maschine, um ein Boeing-Monopol zu verhindern. Airbus muss jedoch seine Kräfte konzentrieren. Systempartner sollen Airbus in der Entwicklung helfen, Teile der Produktion könnten ausgelagert werden.
Quelle: Handelsblatt.com
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News - 01.12.06 13:45
EADS und Thales erhalten Auftrag von französischer Armee
PARIS (dpa-AFX) - Die Rüstungskonzerne EADS und Thales haben von den französischen Streitkräften einen Auftrag im Wert von 70 Millionen Euro erhalten. Die beiden Unternehmen sollen nach eigenen Angaben vom Freitag innerhalb der kommenden sechs Jahre ein neues Kommunikationssystem installieren, das ab 2010 auch den Kontakt mit Alliierten erleichtern soll. Eine Erweiterung des Vertragslaufzeit um fünf Jahre sei möglich, hieß es./FX/mf/sc
Quelle: dpa-AFX
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§01.12.2006 19:56:00
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PARIS (Dow Jones)--Die EADS-Tochter Airbus hat im Zeitraum Januar bis November 635 Aufträge für Flugzeuge erhalten, nach 687 Flugzeugen im Vorjahreszeitraum. Ausgeliefert worden seien 399 Maschinen, teilte der Flugzeughersteller am Freitag mit. Im Vorjahr hatte Airbus hier 337 Auslieferungen berichtet.
Webseite: http://www.airbus.com
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§01.12.2006 21:52:00
§
Schiphol Rijk (aktiencheck.de AG) - Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914) gab am Freitagabend bekannt, dass sein Board of Directors den Bau des neuen A350 XWB beschlossen hat.
Ferner gab das Board seine Zustimmung zum Programm Power8, das die Wettbewerbsfähigkeit deutlich verbessern soll. Das neue Modell A350 XWB soll u.a. durch die Effekte des Programms Power8 finanziert werden. Daneben sollen auch die laufenden Cash Flows zur Finanzierung herangezogen.
Zuvor hatten bereits mehrere Medien über einen Einigung bei der Finanzierung des neuen Großprojekts berichtet. Die Anteilseigner waren sich lange Zeit über die rund 10 Mrd. Euro schwere Finanzierung unschlüssig gewesen.
Die EADS-Aktie schloss heute in Paris bei 22,87 Euro (+2,97 Prozent). (01.12.2006/ac/n/d)
§
Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG
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Deutsche EADS-Beteiligung wackelt
Die deutsche Bundesregierung hat es schwer, einen neuen Privatinvestor für den EADS-Konzern zu finden. Nun soll laut Medienberichten sogar die französische Regierung die Investorenwerbung blockieren. Die Bundesregierung möchte davon allerdings nichts wissen.
HB BERLIN. Die Bundesregierung hat Medienberichte zurückgewiesen, nach denen ihr Modell zur Wahrung der deutschen Eigentümerposition beim Luft- und Raumfahrtkonzern EADS gefährdet sei. "Da ist nichts dran", kommentierte eine Regierungssprecherin am Samstag einen Vorabbericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Darin heißt es unter Berufung auf hochrangige Regierungskreise, die französische Regierung blockiere die angestrebte indirekte Beteiligung eines deutschen Finanzkonsortiums an der EADS. Frankreich wolle dem nicht zustimmen. Die Regierungssprecherin nannte auch einen Bericht des "Tagesspiegel am Sonntag" unzutreffend, die Regierungsbemühungen, ein privates Investorenkonsortium für ein Engagement bei der EADS zu gewinnen, seien gefährdet. Die Zeitung berief sich auf Finanzkreise und zitierte einen an den Gesprächen beteiligten Manager mit den Worten: "In trockenen Tüchern ist das nicht. Es gibt erheblichen Klärungsbedarf."
In Berliner Regierungskreisen hatte es am Freitag geheißen, die Gespräche dauerten an. Ein Termin für ihren Abschluss gebe es noch nicht. Regierungsvertreter hatten wiederholt erklärt, dass eine direkte deutsche Staatsbeteiligung bei EADS nicht zur Diskussion stehe. Es gehe um private und öffentlich-rechtliche Finanzkonzerne, die sich engagieren sollen. Hintergrund ist der Wunsch des deutschen EADS-Großaktionärs DaimlerChrysler , seinen Anteil von 22,5 Prozent auf 15 Prozent abzubauen. Einspringen soll nach dem Willen der Regierung ein Konsortium aus deutschen Finanzinstituten. Die unternehmerische Verantwortung auf deutscher Seite soll aber ungeschmälert bei DaimlerChrysler bleiben, der weiter über seine aktuellen Stimmrechte verfügen könnte.
Probleme mit Haltefristen
Einen Streitpunkt in den Verhandlungen stellen nach Medienberichten die vorgesehenen Haltefristen für die deutschen Finanzinvestoren bei EADS dar. Der "Spiegel" berichtete, die Institute sollten ihre stimmrechtlosen Anteile zwischen drei und fünf Jahre halten. Im Gegenzug sollten sie eine um über 100 Prozent erhöhte Dividende des Luftfahrtkonzerns erhalten, sofern dieser eine Gewinnausschüttung vornehme. Das aber mache die Rechnung für den Investor unkalkulierbar. Auch der "Tagesspiegel" berichtete von Widerstand aus den Finanzinstituten gegen diesen Passus. Die Bemühungen der deutschen Regierung zielen darauf ab, das deutsch-französische Gleichgewicht im Eigentümerkreis der EADS weiter aufrechtzuerhalten, obwohl der deutsche Großaktionär DaimlerChrysler seine Position etwas abbauen möchte.
Quelle: Handelsblatt.com
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§03.12.2006 13:34:00
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BERLIN (AP)--Der geplante Einstieg eines deutschen Bankenkonsortiums beim europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS NV stößt offenbar auf Schwierigkeiten. Einem "Spiegel"-Bericht zufolge blockiert die französische Regierung die Übernahme eines Teils der bisher von DaimlerChrysler gehaltenen Aktien. Auch der "Tagesspiegel am Sonntag" schreibt unter Berufung auf Finanzkreise, das Vorhaben sei gefährdet. Die Bundesregierung wies die Berichte zurück. "Da ist nichts dran", sagte eine Sprecherin am Samstag.
Die DaimlerChrysler AG möchte ein Drittel ihrer EADS-Beteiligung von 22,5% verkaufen. Um einen direkten Einstieg des Staates zu vermeiden und dennoch das deutsch-französische Gleichgewicht in dem Airbus-Mutterkonzern zu erhalten, befürwortet die Bundesregierung eine privatwirtschaftliche Lösung. Bisher aber weigere sich Paris, dem Verkauf der Aktien zuzustimmen, berichtete der "Spiegel" unter Berufung auf ranghohe Berliner Regierungsbeamte. Diese Zustimmung ist nach den Gründungsverträgen von EADS laut Bericht nötig.
Die Umgehungskonstruktion der Deutschen Bank als Konsortialführerin stoße auf Skepsis. Nach kürzlichen Presseberichten sollen die Investoren nur Anteile ohne Stimmrecht kaufen. Letzteres verbliebe bei DaimlerChrysler. Zugleich sollen sich die Käufer aber verpflichten, die Anteile für bestimmte Fristen zu halten.
Besonders gegen diesen Passus rege sich Widerstand, berichtet der "Tagesspiegel". Eine Reihe potenzieller Investoren habe Vorbehalte. "In trockenen Tüchern ist das nicht. Es gibt erheblichen Klärungsbedarf", zitiert die Sonntagszeitung einen Manager, der an den Verhandlungen beteiligt ist. Laut "Spiegel" haben die Commerzbank und die Investmentbank Goldman Sachs ihre Teilnahme an dem Konsortium bereits in Aussicht gestellt, andere Finanzinstitute prüften die Offerte noch. Die Deutsche Bank arbeite aber an einer Verbesserung des Vorhabens.
EADS hatte am Freitag den Bau des Langstreckenjets Airbus A350 beschlossen. Der Konzern steht nach wiederholten Verzögerungen beim neuen Riesen-Passagierjet A380 unter hohem Kostendruck.
Webseite: http://www.eads.com/
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December 03, 2006 07:32 ET (12:32 GMT)
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"Dann wird Airbus sterben"
Monatelang hatte EADS die Entscheidung für den Bau des neuen Langstreckenflugzeugs A350 hinausgezögert. Erst am Freitag kam das Ok für das Projekt. Nach den Verzögerungen beim größeren A380 muss ein Erfolg her. Wie ernst die Situation ist, machen die klaren Worte eines Branchenkenners deutlich, des Chefs der Fluglinie Emirates.
HB/ali FRANKFURT. "Wenn sie das nicht schaffen, dann wird Airbus sterben", sagte Emirates-Chef Tim Clark der "Süddeutschen Zeitung" in bezug auf den Bau des A350 (Montagausgabe). Die Fluglinie habe der EADS-Tochter Airbus klargemacht, "dass sie ihren Laden in Ordnung bekommen müssten". Schon vor vier oder fünf Jahren habe es Hinweise auf Probleme bei den Prozessen und Methoden gegeben. Dennoch sei die Struktur des Unternehmens nicht verändert worden. "Wie konnten die das nur in den Sand setzen?", sagte Clark.
Emirates ist einer der wichtigsten Kunden von Airbus. Die Fluglinie mit Sitz in Dubai hat unter anderem 45 Großraumflugzeuge vom Typ A380 bestellt. Die Probleme lägen in der Struktur bei EADS, meinte Clark. Die Produkte seien hingegen gut. "Der A380 ist ein gutes Flugzeug. Es ist gut geplant, es fliegt gut." Der A380 wird mit zwei Jahren Verzögerung ausgeliefert, weil es Probleme bei der Elektrik gibt. Die mehrere Milliarden Euro teuren Verzögerungen hatten den Airbus-Mutterkonzern EADS in eine schwere Krise gestürzt. In kurzer Folge wurden einer der beiden EADS-Konzernchefs und gleich zwei Airbus-Chefs ausgewechselt.
Finanzierung noch ungeklärt
Trotz einer noch weitgehend ungeklärten Finanzierung hat die EADS-Führung am Freitag grünes Licht für die Entwicklung des neuen Langstreckenflugzeugs A350 in der überarbeiteten Version XWB gegeben. Der deutsch-französische Luftfahrtkonzern teilte nur mit, dass er die Neuentwicklung, die rund 10 Mrd. Euro kosten dürfte, "vorrangig aus dem Cash-Flow" bezahlen will. Weitere Finanzierungsbeiträge sollen das Sparprogramm "Power 8" sowie Industriepartner liefern. EADS schätzt, dass der Großteil der Kosten in den Jahren 2010 bis 2013 anfällt. Damit hat der Konzern zur Schließung von möglichen Finanzlücken noch Zeit.
Aus Aktionärskreisen hieß es, dass zwei Varianten für die weitere Mittelbeschaffung ins Auge gefasst werden: eine Hybrid-Anleihe, eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital, die möglicherweise von den Airbus-Partnerstaaten Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Spanien garantiert wird. Oder eine Kapitalerhöhung bei EADS unter Ausschluss der Altaktionäre. "Eine Kapitalerhöhung zu Gunsten des französischen Staates ist vom Tisch", hieß es aus Aktionärskreisen. Auch Frankreichs Finanzminister Thierry Breton schloss in einem Interview mit der Handelsblatt-Partnerzeitung "La Tribune" eine Kapitalerhöhung nicht aus. Von einem Ausschluss der Altaktionäre will Breton dagegen nichts wissen. "Wir werden klar unsere Rolle spielen, entsprechend dem Anteil unserer Verpflichtung", sagte Breton. Ein EADS-Sprecher verwies lediglich darauf, dass die zusätzliche Mittelbeschaffung die Bilanz des Konzerns nicht schwächen dürfe.
Boeing ist früher dran
Die A350 XWB soll der neuen Boeing 787 Konkurrenz machen. Die A350 soll 2013 in den Dienst gestellt werden, die B787 bereits in zwei Jahren. Experten schätzen, dass diese Langstreckenflugzeuge mit einer Kapazität von bis zu 370 Passagieren in den kommenden 20 Jahren rund 40 Prozent Anteil am Marktwert haben werden.
EADS-Co-CEO und Airbus-Chef Louis Gallois will die A350 am heutigen Montag der Presse vorstellen. EADS hatte den Start für das neue Flugzeug verschoben, da sich die EADS-Aktionäre, französischer Staat, Lagardère und Daimler-Chrysler, nicht auf ein Finanzierungskonzept einigen konnten.
Quelle: Handelsblatt.com
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News - 04.12.06 10:19
Presse: Iberia erwägt bei Langstreckenflotte Wechsel von Airbus zu Boeing
MADRID (dpa-AFX) - Die spanische Fluggesellschaft Iberia könnte bei der Erneuerung ihrer Langstreckenflotte einem Pressebericht zufolge ihre exklusive Partnerschaft mit dem Flugzeughersteller Airbus beenden. Wie die Zeitung 'El Economista' (Montagausgabe) unter Berufung auf ungenannte Iberia-Manager berichtet, erwägt die Fluglinie einen Wechsel von Airbus zu Boeing . Boeings neuer Jumbo 787 Dreamliner entspreche den Anforderungen von Iberia besser als die Langstreckenmaschinen von Airbus, einschließlich des Großraumfliegers A380, heißt es weiter.
Iberia hat in den vergangenen zehn Jahren ausschließlich Airbus-Flugzeuge bestellt und will drei Milliarden Euro in die Erneuerung ihrer Flotte investieren. Diese besteht derzeit aus 30 Jets vom Typ Airbus A340. Airbus, die Tochtergesellschaft des europäischen Luftfahrtkonzerns EADS , steht seit Monaten wegen Lieferverzögerungen beim A380 in der Kritik./FX/edh/stw/mf/
Quelle: dpa-AFX
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§04.12.2006 19:38:00
§
(Neu: deutsch-französischer Gipfel, Analystenstimme)
Von Simon Clow und David Pearson
Dow Jones Newswires
PARIS (Dow Jones)--Der Flugzeugbauer Airbus wird zur Finanzierung des neuen Passagierflugzeugs A350 XWB möglicherweise den Kapitalmarkt in Anspruch nehmen. Gleichzeitig schloss die Tochter der European Aeronautical Defence and Space Co NV (EADS) aber auch eine finanzielle Unterstützung durch die Regierungen der Partnerunternehmen oder eine Kapitalerhöhung bei der Muttergesellschaft nicht aus.
Aktuell werde der Gang an den Kapitalmarkt aber nicht ins Auge gefasst, sagte Airbus-CEO Louis Gallois am Montag. Vielmehr sollen die Entwicklungskosten von 10 Mrd EUR durch das Sparprogramm Power 8, den Cash-Flow und durch Partner des Flugzeugbauers finanziert werden. Zu Medienberichten, EADS wolle 4 Mrd EUR durch die Unterstützung der Regierungen Deutschlands, Frankreichs, Spaniens und Großbritanniens erhalten, wollte der Manager keine genauen Angaben machen.
EADS habe Airbus mit der Suche "nach allen möglichen Mitteln" beauftragt, so Gallois weiter. Eine Kapitalerhöhung sei eines dieser Mittel. Gallois zufolge ist die finanzielle Lage von Airbus derzeit solide und die Liquiditätslage sehr gut. EADS habe ihrer Tochter für die Finanzierung der A350 als einzige Bedingung gestellt, dass sich der Flugzeugbauer um eine ausgewogene Bilanz und einen Schutz des Kreditratings bemühe. Laut Gallois besteht derzeit keine Eile, finanzielle Mittel für den A350 bereitzustellen. Der Großteil des Geldes werde erst zwischen 2010 und 2013 benötigt.
Airbus hatte am Montag den Startschuss für den neuen Langstreckenjet A350 XWB gegeben. Das Flugzeug, mit dem sich der europäische Konzern gegen den Dreamliner 787 von Boeing durchsetzen will, soll ab 2013 ausgeliefert werden, wie Airbus-Chef Louis Gallois bei der Präsentation in Paris erklärte. Der Aufsichtsrat der Airbus-Mutter EADS hatte bereits am Freitag grünes Licht für den A350 XWB gegeben.
Die Finanzierung von EADS gehört nach Aussage eines Mitglieds der französischen Regierung auch zu den Themen, die Frankreichs Präsident Jacques Chirac und Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Treffen am Dienstag erörtern wollen.
Dass Konkurrent Boeing sein neues Modell 787 Dreamliner bereits einige Jahre früher in den Markt bringen will, belastet Airbus nicht. Für Airbus ist diese Zeitdifferenz laut Chief Commercial Officer John Leahy wegen des großen Marktpotenzials kein Problem.
Airbus hat für ihre erste Version des A350 von zehn Kunden insgesamt 102 Bestellungen erhalten. Das Marketingteam will nach weiteren Angaben von Leahy nun versuchen, diese Order aufrecht zu erhalten und die Kunden davon zu überzeugen, dass sie auf die neue Version warten sollen, selbst wenn diese drei Jahre später als ursprünglich geplant auf den Markt kommt. Es könnte allerdings sein, dass einige Airlines ihre Aufträge stornieren würden, fügte er hinzu.
Gallois führte aus, dass die bisherigen Bestellungen neu verhandelt werden müssten, da die neue Version des A350 mehr koste als die ursprüngliche. Die neue A350-900 habe einen Listenpreis von 215 Mio USD, die alte Version einen Preis von 180 Mio USD. Fragen zu den künftigen Anteilseigner der EADS sowie zum möglichen Produktionsstandort - wichtige Punkte sowohl für Deutschland als auch für Frankreich - wich der Manager aus.
Ein Londoner Analyst erwartet mit Blick auf die Kapitalbeschaffung eine Ausgabe von Aktien. Die Möglichkeit, Anleihen zu emittieren, sei wegen des ohnehin bereits gefährdeten A-Ratings begrenzt.
Webseite: www.airbus.com
-Von Simon Clow und David Pearson, Dow Jones Newswires; +49 (0)69-29725 103,
unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/bam/brb
(END) Dow Jones Newswires
December 04, 2006 13:37 ET (18:37 GMT)
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§05.12.2006 13:52:00
§
Schiphol Rijk (aktiencheck.de AG) - Die Endmontage für das Airbus-Langstreckenflugzeug A350 XWB will der Flugzeugbauer Airbus Presseinformationen zufolge nach Toulouse vergeben. Dies berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Die Tochter des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914) hatte zuvor erklärt, dass rund ein Drittel des A350 XWB in Frankreich, ein Drittel in Deutschland und das restliche Drittel in Großbritannien und Spanien zusammengebaut werden soll. Erst am Montag hatte Airbus-Chef Louis Gallois gesagt, dass es noch keine Entscheidung zu Standortfragen gebe.
Wie die Wirtschaftszeitung weiter berichtet, will EADS laut Vizekonzernchef Enders weiter an der Frachtversion des Airbus A380 festhalten, obwohl man mit dem amerikanischen Logistikkonzern United Parcel Service Inc. (UPS) (ISIN US9113121068/ WKN 929198) derzeit lediglich noch einen Kunden für das Frachtflugzeug hat. Am Montag hatte die Leasingfirma ILFC ihre Bestellung des A380-Frachters in Passagiermaschinen umgewandelt.
Enders sieht keine allzu raschen Fortschritte bei der Sanierung des angeschlagenen Flugzeugbauers. "Was man über Jahre vermurkst hat, kann man nicht in wenigen Monaten wieder gerade biegen", wird Enders im Rahmen einer Veranstaltung am Montagabend von der "FTD" zitiert. "Es wird ein Marathonlauf, die volle Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen." Für Airbus und den Mutterkonzern EADS sei 2006 "ein Jahr des Schreckens" gewesen, sagte Enders. Das Großflugzeug A380, dessen Auslieferung wegen Problemen beim Bau um zwei Jahre verschoben werden musste, habe fast auf der Kippe gestanden: "Wenn wir hätten feststellen müssen, das es auch technisch nicht hält, was wir uns versprochen haben, hätten wir vielleicht die Notbremse ziehen müssen." Aber das Flugzeug sei "technisch in hervorragendem Zustand" und erhalte "viel Zuspruch von den Airlines". Außer dem Paketdienst FedEx sei kein Kunde abgesprungen, es gebe 166 Bestellungen.
Die Krise bei Airbus dürfte nach Einschätzung der Wirtschaftszeitung auch beim heutigen Treffen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem französische Präsident Jacques Chirac ein Thema sein. Dabei werden voraussichtlich die angestrebten Veränderungen in der Eigentümerstruktur des Konzerns im Mittelpunkt stehen.
Die Aktie von EADS notiert aktuell mit einem Minus von 0,95 Prozent bei 22,93 Euro. (05.12.2006/ac/n/d)
§
Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG
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und das sollte sich auch so schnell nicht ändern.
News - 07.12.06 08:33
EADS im Visier der Ermittler
Der deutsch-französische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS kommt nicht zur Ruhe. Die französische Börsenaufsicht AMF hat nach Durchsuchungen von Räumen bei Airbus die Namen von 800 Mitarbeitern festgestellt, die beim Verkauf von EADS-Aktien möglicherweise von Insider-Wissen profitiert haben.
HB PARIS. Unter Verdacht stehen auch zahlreiche Top-Manager wie die neue Nummer zwei von Airbus, Fabrice Brégier; der Chef der Verteidigungsssparte, Stefan Zoller, Francois Auque, Chef von EADS Space, Jean-Paul Gut, der Strategie-Vorstand von EADS und Ex-EADS-Chef Noël Forgeard. Dies berichtet die Tageszeitung "Le Monde".
Sie alle haben zwischen Frühjahr 2006 und dem 13. Juni EADS-Aktien verkauft - also vor dem Datum, an dem offiziell die erneute Verspätung beim Superairbus A380 bekannt wurde. Die Nachricht hatte einen Kurssturz von 26 Prozent ausgelöst.
Die Börsenaufsicht AMF erklärte, dass sie niemals laufende Ermittlungen kommentiere. Ein EADS-Sprecher sagte: "Wir unterstützen die AMF in all ihren Bemühungen."
Nach wie vor ermitteln die Börsenaufseher auch gegen die EADS-Aktionäre Daimler-Chrysler und Arnaud Lagardère. Beide hatten im April bekannt gegeben, ihre EADS-Anteile um jeweils 7,5 Prozentpunkte zurück fahren zu wollen.
Die betroffenen EADS-Manager beteuern unisono ihre Unschuld. Sie verweisen darauf, dass Verkäufe von Aktienpaketen alle vom zuständigen Finanzvorstand Hans-Peter Ring genehmigt werden müssen. Anschließend veröffentlicht EADS alle Aktienverkäufe des Top-Managements auf seiner Homepage.
Die AMF soll laut "Le Monde" ermittelt haben, dass es bereits im Februar/März 2006 erste Anzeichen dafür gegeben habe, dass der in Aussicht gestellte Lieferplan für die A380 nicht mehr zu halten sei. Genau in diese Zeit falle indes der Großteil der fraglichen Aktienverkäufe.
Auch der konzertierte Rückzug aus dem Kapital von EADS durch Daimler-Chrysler und Lagardère vom April wirft vor diesem Hintergrund Fragen auf. Arnaud Lagardère hat indes öffentlich erklärt, bei den Verkäufen von keinen privilegierten Informationen profitiert zu haben. "Vor die Wahl gestellt, als ein Betrüger oder als unfähig zu gelten, bevorzuge ich die zweite Version", hatte er in einem Interview gesagt.
Noch gibt es keinen Beweis dafür, dass tatsächlich einer der Beteiligten bei seinen Aktienverkäufen von den Verspätungen bei der A380 gewusst hat. Dennoch hat die Affäre bereits Noël Forgeard den Job als EADS-Co-CEO gekostet.
Forgeard hat gegenüber dem Handelsblatt stets Insider-Verkäufe von sich gewiesen, Kommunikationsfehler bei der A380-Krise indes eingeräumt. Vor allem die deutsche EADS-Seite sah aber in seinen umstrittenen Aktienverkäufen die einmalige Gelegenheit, den machtbewussten Forgeard endlich los zu werden. Als auch in Frankreich die Empörung über Forgeards Verkäufe zunahm, ließ ihn auch der französische Staat fallen.
Der deutsche Co-CEO Thomas Enders dagegen hatte seine EADS-Anteile damals nicht zu Geld gemacht. Er habe es "nicht für opportun" gehalten, hatte er am Montag erneut bei einem Treffen mit Journalisten erklärt.
Mittlerweile ist nicht nur Frankreichs Börsenaufsicht mit dem Fall befasst. Auch die Justiz hat sich am 20. November eingeschaltet. Auslöser sind Klagen von Aktionärsschützern, die das Management verdächtigen, bereits bei der EADS-Board-Sitzung am 7. März 2006 von den neuen Problemen erfahren zu haben.
Sollte tatsächlich ein Mitglied des Managements des Insider-Handels überführt werden, dürfte dies einen erneuten Vertrauensverlust an den Kapitalmärkten auslösen. Angesichts der industriellen Herausforderungen bei Airbus sind viele Analysten bereits jetzt mit Blick auf die EADS-Aktie skeptisch.
Quelle: Handelsblatt.com
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