Geschäftsmodell nicht verstanden?
MPC Container Ships hat die gesamte Flotte LANGFRISTG verchartert (= vermietet). Mit Frachtraten hat MPCC rein gar nichts zu tun. MPCC ist kein Logistikunternehmen wie Maersk oder Hapag Lloyd sondern ein reines Vermietungsunternehmen. Für MPCC maßgeblich ist die Entwicklung der CHARTERRATEN und die auch selbstredend nur im Zeitpunkt des Abschlusses neuer Charterverträge.
Die Charterverträge laufen zwischen 3 und 10 Jahren. Es werden demnach jedes Jahr immer nur einzelne Schiffe zu aktuellen Konditionen neu verchartert.
Weshalb also sollten Umsatz und Gewinn yoy um 50% einbrechen, wenn für 2023 fast 90% der gesamten Chartereinnahmen durch in 2021 und 2022 zu extrem guten Konditionen abgeschlossene langfristige Charterverträge abgesichert sind?
Fazit: Die guten Zahlen waren absolut KEINE Überraschung und auch in Q3 und Q4 wird es keinen plötzlichen Umsatz- und Gewinneinbruch geben, wie sowohl die Guidance des Unternehmens als auch die Konsensschätzungen der Analysten unschwer erkennen lassen. Der Kurs spielt hier schon seit 2022 permanent die Angst vor einem plötzlichen Knall, der aufgrund des langfristigen Chartergeschäfts schlicht nicht kommt. Nachdem in 2024 weitere Charterverträge auslaufen, wird MPCC das Umsatz- und Gewinnniveau dieses Jahres in 2024 nicht fortsetzen können, aber die Gewinne werden nicht urplötzlich einbrechen wie bei Hapag-Lloyd, deren Umsatzerlöse unmittelbar an der täglichen Entwicklung der Frachtraten hängen.
Wie aus diversen Unternehmenspräsentationen ersichtlich, hat MPCC übrigens diverse Schiffe an Hapag Lloyd und Maersk verchartert. Bis auf die Kundenbeziehungen und den Umstand, dass man Containerschiffe besitzt, hat das Geschäftsmodell von MPCC mit den Geschäftsmodellen der Logistikkonzerne nichts gemeinsam.
Die Höhe der langfristig gesicherten Chartereinnahmen publiziert MPCC quartalsweise als sog. EBITDA-Backlog, dessen Höhe und Entwicklung maßgeblich die Visibilität der zukünftigen Jahresergebnisse bestimmt. |