Es gibt keinen Käufer und keine neue Hoffnung...
Die Baumarkt-Kette Praktiker verschwindet vom deutschen Markt.
Das bestätigten die vorläufigen Insolvenzverwalter heute in Hamburg.
Wann kommt jetzt die große Rabatt-Schlacht?
In 130 Märkten beginne Ende nächster Woche der Ausverkauf, heißt es.
Die Marktleiter werden informiert, Vertrieb und Logistik organisiert und Werbemaßnahmen geplant. Der Praktiker-Sprecher: "Bei einer Insolvenz stehen ja leider keine Riesengelder für Marketing zur Verfügung."
Kunden, die auf hohe Rabatte hoffen, sollten also in den nächsten Tagen die Augen offen halten, auf Prospekte, Plakate und Anzeigen achten. Bis spätestens Ende Oktober müssen die Märkte leer sein.
Praktiker-Insolvenz
75 Bei der insolventen Baumarktkette Praktiker beginnt heute der Ausverkauf mit hohen Rabatten. Bis Mitte Oktober müssen die 51 betroffenen Märkte leer sein. Baumarkt-PleiteRabattschlacht-Chaos bei Praktiker
51 Praktiker-Filialen müssen bis Oktober dichtmachen. Die Waren gibt's zu Sonderpreisen, bis die Märkte leer sind. Wann geht's los?mehr...
Hamburg
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Den insgesamt 1500 festen Praktiker-Angestellten sowie weiteren 1000 geringfügig Beschäftigten wird erst einmal nicht gekündigt.
Trotzdem ist die angekündigte Schließung ein weiterer schwerer Schlag für die Beschäftigten. "Dass es so schnell geht, ist unglaublich hart für die Betroffenen", sagt Verdi-Sprecher Christoph Schmitz (47). "Vor allem für diejenigen, die gehofft hatten, dass es unter dem Dach von ,Max Bahr' für sie weiter geht."
Die Praktiker-Mitarbeiter müssen jetzt auch noch dabei mithelfen, ihre eigenen Arbeitsplätze überflüssig zu machen.
Sie sollen die Waren zu Schnäppchenpreisen losschlagen, damit die leeren Gebäude potenziellen Investoren aus anderen Branchen angeboten werden können – mitsamt dem Personal. "Wir fordern, dass für die Angestellten Beschäftigungsmöglichkeiten in anderen Filialen geprüft werden", so Verdi-Sprecher Schmitz.
"Außerdem muss eine Transfergesellschaft eingerichtet werden, um die Praktiker-Leute für mögliche neue Aufgaben zu schulen." Sollte sich zum Beispiel ein Möbelmarkt einen der Praktiker-Standorte sichern, dann könnten die Mitarbeiter dort übernommen werden, müssten dann nur noch auf das neue Sortiment geschult werden...
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Die Umsatzzahlen der Baumarkt-Branche stagnieren, mit der Pleite von Praktiker und Max Bahr setzt eine Marktbereinigung ein. Mittlerweile ist jeder vierte Baumarkt überflüssig, sagt Thomas Harms, Handelsexperte bei der Beratungsgesellschaft Ernst & Young.
"Wir haben in Deutschland etwa 25 Prozent zu viel Baumarktfläche, was zur Folge hat, dass es bei fast allen Anbietern ein Problem mit der Produktivität gibt. Es war klar, dass das nicht ewig gut gehen würde: Jetzt hat es einen Marktteilnehmer erwischt", erklärt Harms der Tageszeitung "Die Welt".
Und zwar den, "der sich mit den Attributen aufgestellt hat, die den Kunden in diesem Bereich nicht erreichen: den Preisen", sagt Roman Becker, geschäftsführender Gesellschafter des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens "Forum", auf BILD.de-Nachfrage.
Die Kette war Schlusslicht in der Beliebtheitsfrage beim aktuelle Service-Atlas der "ServiceValue GmbH".
Denn: Qualität der Produkte, Beratung, Einkaufsatmosphäre – all das ist dem klassischen Baumarkt-Kunden wichtiger als der Preis, erklärt Marktforscher Becker. http://www.bild.de/geld/wirtschaft/praktiker/...lt-32252722.bild.html |