2266530 "Ähnlich wie der Computerchip die Welt revolutionierte, werden in nächster Zukunft Biochips die Medizin und damit unser Leben verändern", schrieb die US-Zeitschrift Fortune. Der Hausarzt wird dann nur ein paar Zellen aus einer Blutprobe benötigen, um mit Hilfe eines solchen Chips einen Alzheimer- oder Krebstest durchzuführen. Auf Biochips ist die fortschrittlichste Methode der Analytik von Biomolekülen möglich: wo bisher Hunderte oder Tausende von Einzelversuchen im Reagenzglas notwenig waren, finden diese nun auf einer kleinen Glasplatte statt. Insbesondere bei der Analyse von Erbsubstanz spielen die Biochips eine Rolle. Dann spricht man von Genchips. Auf kleinstem Raum, etwa einem 1,8 mal 1,8 Zentimeter großem Glasplättchen, können Tausende von Erbgutschnipseln aufgebracht werden. Das sind Genstücke, sogenannte cDNAs, oder nur sehr kleine Fragmente aus einer kurzen Abfolge von Basen (Oligonucleotide). Einer der ersten Chips, den Affymetrix produzierte, enthält zum Beispiel alle rund 6000 Gene der Bäckerhefe. Sie wurden ähnlich wir bei der Herstellung von Computerchips mit einem photolithographischen Verfahren aufgebracht. Die Erbgutschnipsel ragen wie die Wollfäden eines Flokkatiteppichs in die Höhe und können mit den Genen reagieren, die sich in einer Probe befinden. Diesen Vorgang nennt man hybridisieren. Dort wo sich ähnliche Genstücke zusammenfinden, leuchten auf dem Chip winzige fluoreszierende Punkte auf, die ein Laser sichtbar macht. Diese Signale zeigen dem Arzt etwa, ob in den Zellen des Patienten ein bestimmtes Krebsgen vorkommt oder nicht. Was früher ein Forscher nur mit enormen Aufwand in wochenlangen Experimenten durchführen konnte, erledigen nun Analysegeräte vollautomatisch und schnell. In den letzten zwei Jahren brachte Affymetrix bereits einige Genchips auf den Markt, die das Potential der neuen Technik deutlich machen. Mit einem HIV-Genchip können sich Aidspatienten testen lassen, ob ihr Virus bereits Resistenzen gegen ihre Medikamente entwickelt hat. Mit einem anderen Chip läßt sich die Aktivität des Krebsgens p53 untersuchen. Zusammen mit der Firma OncorMed (jetzt: Gene Logic) entwickeln Forscher bei Affymetrix derzeit auch einen Chip mit dem sich die Brustkrebsgene BRCA1 und BRCA2 analysieren lassen. "Wenn wir die Expression von Krebsgenen verstehen, können wir auch die Therapie dieser komplexen Krankheit verbessern", sagt Timothy Triche von Oncormed. Ein solcher Gentest via Chip könnte also in Zukunft nicht nur die Diagnose einer Krebserkankung präzisieren, sondern auch die Art der Therapie entscheidend beeinflussen. Das in Santa Clara ansässige Unternehmen Affymetrix erreichte etwas, was niemand für möglich gehalten hätte: das Unternehmen erreichte jetzt schon die knapp die Gewinnzone, obwohl Analysten von einem Verlust !!! von 0,12 US$ je Aktie rechneten. Mit dem Erreichen der Gewinnzone im dritten Quartal konnte man positiv überraschen. Dies unterstreicht nicht nur das starle Wachstum des Wertes, sondern macht vielmehr deutlich, daß der Marktführer im Segment der DNA-Chips eine neue Ära eingeläutet hat. Der Umsatz für die ersten 9 Monate diesen Jahres lag bei 141,4 Mio. US$, von denen knapp 56 Mio. US$ im letzten Quartal erzielt werden konnten. Der Umsatzanstieg zum Vorjahresquartal beträgt 89%. Stark steigend bei Affymetrix sind die Erlöse aus dem Bereich Lizenzgebühren (2.Quartal: 3% der Gesamtumsätze, 3.Quartal: 15% der Gesamtumsätze). Round about 125 verschiedene Einrichtungen aus dem akademischen und dem kommerziellen Bereich nutzen mittlerweile die Technologie von Affymetrix, besonders in wissenschaftlichen Einrichtungen sind die DNA-Chips zum Arbeitsmittel geworden. Daneben nutzen mehr als 20 Unternehmen als Lizenznehmer die Technologie des Biotechgiganten (z.B. MWG-Biotech). Der Patentrechtstreit mit Oxford Gene Technology wurde zugunsten von Affymetrix entschieden (Affymetrix besitzt somit gültige Lizenzen, die den Gebrauch der Technologien von Oxford Gene Technology ermöglichen), was dem Kurs in den kommenden Tagen weiteren Aufschwung verleihen sollte. Interessant ist der Konkurrenzkampf mit dem Unternehmen Incyte, welches Syntheni, ein Biochipunternehmen, kaufte und somit die eigene Positionierung im Genomicsbereich nutzen wollte, um auch im Bereich der Biochips eine bedeutende Marktstellung einzunehmen. Syntheni befand sich in einem Rechtstreit mit Affxmetrix, die die Offensive von Incyte auf juristischen Wege ausbremsen konnten. Affymetrix legte nach diesen Meldungen um über 30% zu, und öffnete ein GAP, welches auf grund der überhitzten Situation von 14er RSI und 10er WLR in den kommenden Tagen sichelrich geschlossen wird. Die Marktkapitalisierug liegt momentan bei 4,4 Mrd. US$, die vom Konkurrenten Incyte bei nur 2,5 Mrd. US$. Prognosen zufolge soll der Biochipmarkt im Jahr 2005 ein Gesamtvolumen von rund 6 Mrd. US$ betragen. Durch hohe Preise in der Produktion im DNA-Chipmarkt-Segment fallen die Gewinne, die damit generiert werden können weiter und weiter ab, je kommerzieller der Bereich wird. Parallel dazu drängen immer mehr Wettbewerber auf den Markt, die Applikationen für den breiten Markt anbieten und so den Volumenzuwachs dieses Segmentes kompensieren würden. M.E. wird Affymetrix seine Marktführung weiter verteidigen können und weitere Marktanteile durch diverse Aquisitionen hinzugewinnen können. Vor einer Positionierung sollte wie oben erwähnt das Schließen des GAP`s abgewartet werden, im Bereich von 64 US$ können erst Stücke gekauft werden. Ziel auf mittelfristige Sicht sind 100 US$, auch ein Optionsschein erscheint auf entsprechendem Niveau interessant.
qulle: http://www.suntrade.de |