ein Teil des wirtschaftlichen Prozesses. Also Verteilung dessen, was geschaffen wird. Das verteilt sich auf Löhne/Gehälter und Gewinne und auf Abgaben an den Staat (der diese wieder über die Staatsausgaben in den Kreislauf einfüttert.) Das ist zunächst mal das, was der wirtschaftliche Prozess hergibt. Darauf beziehen sich die wesentlichen volkswirtschaftliche Flussrechnungen. Zurecht.
Vermögensbestände sind wieder was anderes. Die werden dadurch natürlich auch verändert, so weit sie vom wirtschaftlichen Prozess dahingehend beeinflusst sind, dass sie - stichtagsbezogen - gestiegen sind oder gesunken - und das natürlich in unterschiedlicher Form. (Bei einem 1-Euro-Vermögensbestand sind schnell mal 100% Steigerung drin.) Sie sind nur ein Augenblicksbild, das sich schnell ändern kann. (Zu Geldvermögen gehören - nur als Beispiel - auch Aktienvermögen. Wenn also der Dax mal um 50% einbricht, dann ist das auf dieser bestandsebene ein echter "Veränderer".) Die Fixierung auf Geldvermögen ist deshalb von geringem Wert.
Natürlich lebt einer in der Krise umso besser, je mehr Rücklagen er hat. Das kann man dann von mir aus als Made im Speck bezeichnen. Aber der Speck kann auch - vor allem wenn er in Form sehr kurzfristigen Werts vorliegt - schnell mal weggefressen sein. Wenn ich insbesondere mal eben die Vermögensbestände der Reichen "umverteile", sind sie in Nullkommanix verfressen und versoffen. Das mag dem Gerechtigkeitsgefühl genüge tun, ist aber wirtschaftlich nicht sonderlich "wertvoll".
Der entscheidende Faktor für soziales Wohlergehen ist der wirtschaftliche Prozess. Nur der ernährt das Volk. Vernünftige Verteilung ist da wichtiger als staatliche Umverteilung und irgendwelche Bestandsvermögen bzw. der Zugriff darauf.
Auch Zinsen muss irgendjemand erarbeiten. Würden (werden) sie aus reiner Geldschöpfung durch Mobilisierung stiller Reserven bedient, wären (sind) sie schlicht wertlos.
Wenn die Staaten keine weiteren Verbindlichkeiten aufbauen, dann wirkt sich das nicht auf die Geldvermögen aus, sondern allenfalls auf eine insgesamt geringere volkswirtschaftliche Aktivität, falls der private Sektor das nicht durch erhöhte Aktivität ausgleicht. (Staatsschuldenerhöhung wirken sich u.U. konjunkturfördernd aus, wenn sie nicht den Privatsektor behindern oder ihm das Wasser abgraben. Was durchaus passieren kann. Dann wandelt sich der Wirtschaftskreislauf zunehmend in einen stattlich aufgeblasenen Kreislauf -siehe Griechenland.)
Geldguthaben sind immer Übergangsvermögensbestände und ihre Beobachtung sagt einem letztlich nur wenig aus über die aktuelle Wirtschaftstätigkeit und ihre Ergiebigkeit.
Guthaben werfen überhaupt nix ab. Das einzige, was etwas "abwirft", ist die wirtschaftliche Aktivität.
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"Doch wir horchen allein dem Gerücht und wissen durchaus nichts." - Ilias, 2. Gesang, 486