wenn Analysten, wie der oben zitierte Bernd Jannsen von UBS von Euphorie wie besoffen fabulieren, wird es Zeit zu verkaufen! Wie immer die Zahlen und Aussichten von ADIDAS auch sein mögen: im derzeitigen Kurs sind hohe und höchste Erwartungen bereits eingepreist. Das wird leider allzu oft vergessen. Die Aktie wird im Moment "gespielt", in keinem Portfolio fehlt sie; kein Wunder, daß sie immer weiter hochgepusht wird. Mir ist die Gefahr einfach zu groß, daß in den kommenden Quartalen eben einmal doch ein Haar in der Suppe gefunden wird. Dann wird ADIDAS das Schicksal vieler anderer ehemaligen Glitzerpapiere teilen. Aufhorchen hat mich auch die Meldung von NIKE lassen, wonach sie ihren Marktan- teil in Europa steigern konnte. Das bedeutet im Kehrschluss, daß ADIDAS Marktan- teile hat abgeben müssen. ADIDAS wird sicher noch von der Fußball-WM in Deutschland profitieren. Danach kommt aber ein Loch. Und bis zum nächsten Großereignis von internationalem Rang ist es dann weit. Spätestens dann könnte ADIDAS schwächeln. Was der Vorstand hin- gegen an Zukunftsprognosen abgibt, ist allenfalls für jene interessant, die genau das hören wollen, was er sagt. Zu oft habe ich miterlebt, daß sich solche Prognosen in Schall und Rauch auflösten. Von den gängigen Börsenparamatern her ist ADIDAS ambitioniert bewertet. Die Börsen- landschaft ist voll von hochsoliden Unternehmen mit besten Zukunftsaussichten, die aber im Gegensatz zu ADIDAS KUVs von nicht einmal 0,2 und KGVs von nicht einmal 9,0 haben. Viele davon haben ein Potential von 50, 80 oder 100% auf Jahressicht. Eine solche Steigerung dürfte für ADIDAS -egal welche Zuwächse sie noch erreichen- vorerst nicht in Frage kommen. Mein Anlageurteil lautet deshalb: die Hälfte halten, die andere Hälfte verkaufen. |