Acampora-Kolumne: Es lohnt sich
Seit einigen Wochen ermutige ich Anleger, sich aggressiv mit Aktien einzudecken. Bei aller Bescheidenheit - aber es scheint Wirkung zu zeigen. Obwohl es an schlechten Nachrichten nicht mangelt, lösen sie bei Börsianern keine Panik aus. Jüngstes Beispiel: der drastische Rückgang der US-Konsumentenpreise im April um 1,9 Prozent. Bei vielen Ökonomen nährte die Meldung neue Deflationsängste. Die Investoren ließen die damit einhergehenden schwächeren Gewinnaussichten für Unternehmen jedoch kalt. Sie setzen auf Alan Greenspan. Der Chef der Notenbank könnte ihrer Meinung nach schon bald die Zinsschraube noch weiter lockern. Das wird nicht nur die Gefahr von sinkenden Preisen bei gleichzeitig rückläufiger Nachfrage verringern. Sollte Greenspan einschreiten, dürfte das auch dem Dow Jones und der Nasdaq enorm gut tun. Und dann ist da noch der schwache Dollar. Von ihm profitieren die exportorientierten Unternehmen gewaltig. An der günstigen Ausgangslage wird sich so schnell nichts ändern. Zwar betont die Regierung, sie sei an einem starken Greenback interessiert. Richtig glauben will ihr das aber niemand.
Noch dazu sorgen die Technologiewerte für angenehme Überraschungen. Computer Associates weist für das abgelaufene Quartal einen niedrigeren Verlust aus, als viele erwartet hatten. Auch IBM wirkt wie Balsam auf die lange Zeit strapazierten Nerven der Anleger. Der positive Ausblick von IBM-Chef Samuel Palmisano lässt vermuten, dass die Unternehmen ihre Tech-Investitionen künftig verstärken werden. Mein Rat bleibt daher der alte: Kaufen Sie weiterhin aggressiv Aktien. Es lohnt sich.
Ralph Acampora ist Leiter der technischen Analyse bei der US-Investmentbank Prudential Securities. Er tritt in den USA regelmäßig in verschiedenen Fernsehkanälen auf und gehört aufgrund seiner Treffsicherheit zu den bekanntesten Analysten der Welt. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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