die es ja gar nicht gibt.
Nahrungsmittel: Deshalb explodieren die Preise!
Liebe Leser,
angesichts der fallenden Öl- und Gaspreise verbilligten sich die Energieprodukte im letzten Jahr deutlich. ( Anmerkung von mir, das dürfte ja jetzt auch vorbei sein ) Doch während die Verbraucher hier Einsparungen mitnehmen konnten, stiegen die Preise für eine andere noch lebensnotwendigere Warenkategorie: die Nahrungsmittel.
Eine Entwicklung, die sich offenbar auch im Jahr 2021 fortsetzt, wie die UN-Ernährungsorganisation FAO jüngst mitteilte. Die Food and Agricultural Organization publiziert jeden Monat den Preisindex FFPI, der fünf Lebensmittelsorten umfasst: Milchprodukte, Fleisch, Getreide, Zucker und pflanzliche Öle. Diese seien von hoher strategischer Bedeutung für die Ernährungssicherheit der Welt und den globalen Handel, so die FAO.
Nach Angaben der UN-Organisation erhöhten sich die Nahrungsmittelpreise auch im Januar 2021, um 4,3 Prozent gegenüber Dezember. Der Preisindex FFPI erreichte im letzten Monat unterm Strich einen Wert von 113,3 Punkten und lag damit so hoch wie seit Juli 2014 nicht mehr. Der Jahresdurchschnitt in 2020 belief sich indes auf 98,0 Punkte. Zum Vergleich die FFPI-Werte der vergangenen Jahre:
Getreide: Mais-Preis explodiert
Deutliche Preissteigerungen gab es im Januar 2021 beim Getreide. Jener Teil-Index erhöhte sich um 7,1 Prozent. Vor allem der globale Maispreis explodierte im letzten Monat um 11,2 Prozent gegenüber Dezember bzw. gar um 42,3 Prozent gegenüber Januar 2020.
Die FAO führt die Preisexplosion unter anderem auf die Produktion in den USA zurück, die schwächer als erwartet ausgefallen sei. Zudem erweise sich die Sorge vor einer Dürre in Südamerika als Preistreiber. Und gleichzeitig habe die substanziell steigende Nachfrage aus China den Mais wertvoller gemacht.
Der durchschnittliche Weltmarkt-Preis für Gersten erhöhte sich im Januar um 6,9 Prozent im Vergleich zum Dezember. Ein großes Preisplus gab es auch bei Weizen, der sich im Schnitt um 6,8 Prozent verteuerte. Die FAO begründet die Zunahme hier ebenfalls mit der starken weltweiten Nachfrage. Hinzu komme, dass Russland ab März 2021 die Exportzölle auf Weizen erhöhe, weshalb der Weltmarkt die Erwartungen rund um die russischen Ausfuhren heruntergeschraubt habe.
Starke Verteuerung bei Pflanzenöl und Zucker Milch und Fleisch stabiler
Ebenfalls aufwärts ging es in Sachen Pflanzenölpreis. Jener Teil-Index erhöhte sich im Januar um 5,8 Prozent und erreichte damit den höchsten Stand seit Mai 2012. Relevant ist der Pflanzenölpreis vor allem für beliebte Produkte wie Sonnenblumen-, Soja- oder Palmöl. In Indonesien und Malaysia etwa sei die Palmölproduktion wegen starken Niederschlags und fehlender Arbeitskräfte niedriger ausgefallen als erwartet, so die FAO.
Ebenfalls im Plus: der Zucker. Dessen Preiszuwachs belief sich im letzten Monat auf 8,1 Prozent. Auch hier gebe es Bedenken, dass die Ernte in den Jahren 2020 und 2021 geringer sein werde als in den Vorjahren. Zudem beeinflusse die Stärkung des brasilianischen Real gegenüber dem US-Dollar die Exporte aus Brasilien, dem größten Zucker-Lieferanten der Welt.
Weniger deutliche Steigerungen gab es bei Milch (+1,6 %) und Fleisch (+1,0 %). In der Kategorie Milch erhöhten sich die Preise für Butter und Vollmilchpulver. Laut FAO spielen hier die große Nachfrage aus China im Rahmen der bevorstehenden Neujahrsfeierlichkeiten und das geringere Angebot aus Neuseeland eine Rolle. Die Preise für Käse wiederum rutschten im Januar wegen der hohen Lagerbestände in den USA leicht ab.
Den größten Zuwachs in Sachen Fleisch gab es beim Geflügel. Hier habe insbesondere die Geflügelpest in einigen europäischen Ländern Exporthemmnisse und damit einen Preisanstieg bewirkt.
FAO warnt vor sozialen Unruhen
Und wie geht es weiter? Die FAO rechnet damit, dass die globale Nachfrage nach Lebensmitteln hoch bleibe und die Wetterbedingungen schwieriger werden. Die Preise würden somit auch im laufenden Jahr weiter zunehmen.
Die UN-Organisation warnt deshalb vor sozialen Unruhen, vor allem in jenen Staaten, in denen die Menschen ohnehin einen großen Teil ihrer Finanzmittel für Lebensmittel ausgeben müssen. Verschärft werde das durch den Klimawandel und die Corona-Pandemie, durch die die Einkommenssituation in ärmeren Ländern noch prekärer werde.
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Ihre Redaktion von Rohstoff Daily |