Ich erwarte von der Politik in Deutschland nicht sehr viel, und bezüglich des Wirecard-Skandals eigentlich gar nichts. Ja, vielleicht werden einige Leute als Bauernopfer enden, ja, vielleicht wird die BaFin ein wenig umstrukturiert, insbesondere mit den Aufgaben der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung scheint ja schon etwas im Gange.
Ich warne explizit davor, von der Politik zu viel zu erwarten, denn das könnte auch nach hinten losgehen. Das Schlimmste, was passieren könnte, ist, dass die Politik den Skandal tatsächlich ernst nimmt und handelt - vielleicht dann aber nicht mit einem Entschädigungsfonds, sondern mit weiteren Regeln und Einschränkungen, was uns Aktionäre angeht.
Die Politik könnte es so verstehen, dass wir dummen Aktionäre vor uns selbst geschützt werden müssen, etwa in dem Sinne, dass wir Aktien nur noch nach Beratung erwerben dürfen, dass also wieder verstärkt die Banken zwischengeschaltet werden, wie es ja schon bei privat finanzierten Renten mit Versicherungen der Fall ist (Bsp.: Riester-Rente). Oder man erschwert den Kauf und Verkauf von Aktien durch hohe Transaktionssteuern.
Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass es so kommt, aber bei einer so sozialistischen, bevormundenden, antifreiheitlichen und antibürgerlichen Ausrichtung, die man unserer gegenwärtigen Regierung leider zuschreiben muss, halte ich solch ein Schreckensszenario für wahrscheinlicher als einen Entschädigungsfonds.
Also, entmündigt euch bitte nicht selbst, indem ihr nach dem Staat ruft, sondern steht zu eurer persönlichen Verantwortung als Aktionär. |