Du darfst gerne seltsam finden, was du willst - wenn alle immer der gleichen Meinung wären, könnte man das Forum hier ja gleich einstampfen.
zu 1) Das habe ich ja gar nicht gesagt. Der Fokus auf zukünftige Ereignisse ist nur eine Eigenschaft der Börse, die aus meiner Sicht die derzeitige geringe Bewertung erklären kann.
zu 2) Ja, aus meiner Sicht sollten die Analysten das auch berücksichtigen. Die Barreserven sind schließlich einer der Gründe (natürlich bei weitem nicht der einzige - ich habe hier ja schon oft die weiteren genannt), warum ich investiert bin.
zu 3) "Nix "kurzfristig", aber bereits 8 Jahren (ab 2015 konnte man bei alles ein völliger anderes vorgehen bei BMW feststellen."
War das denn nur bei BMW so oder nicht doch bei der gesamten Branche? Ich meine nämlich, dass letzteres der Fall gewesen ist. Das würde dann gegen die Steuerung durch Familie Q sprechen. Oder wollen deren Mitglieder Mercedes-Benz gleich mit übernehmen? Übrigens haben sich seit 2015 nunmal einige Dinge geändert, die die langfristigen Zukunftsaussichten der deutschen Autohersteller schon gewaltig beeinflussen: -von der Politik erzwungenes Verbrenner-Aus -Verschlechterung der Rahmenbedingungen am Standort Deutschland -dazu kommt die momentan schwierige wirtschaftliche Situation. Ich verstehe schon, dass da das KGV in den Kurszielen zurückgeht.
"Glaubst du ernsthaft an die Ehrlichkeit der Finanzanalysten" Selbstverständlich nicht. Vielleicht will ja die ein oder andere Investmentbank günstig in die Automobilhersteller (nicht nur BMW, auch MB, GM etc.) einsteigen? Das wäre aus meiner Sicht auch eine Möglichkeit.
"Ich sehe bei solchen Merkmale NICHT warum der Marktwert (EV) von Tesla von der Finanzindustrie bei 20-30x deren Bewertung (EV) von BMW veranschlagt wird. Mehr Einstufungsbetrug ist imo tatsächlich gar nicht möglich."
Tesla ist auch eine absurd überbewertete Firma, neben der ALLES unterbewertet aussieht, BMW ganz besonders. Aber auch das hat es immer gegeben, zum Beispiel Dotcom-Blase. Und auch hier wird früher oder später die Luft rausgelassen. Wenn ich die Wahl habe zwischen einem Unternehmen, was NIE Dividende gezahlt hat und gerade mal seit zwei Jahren überhaupt profitabel ist und das mit einem seit etlichen Jahrzehnten etablierten Unternehmen vergleiche, das ebenfalls Rekordgewinne macht, starke Dividenden zahlt, in den Zukunftssegmenten absurde Wachstumszahlen (Verdoppelung Absatz BEV) und Multiples um mindestens Faktor 10 niedriger aufweist - wo investiere ich wohl eher mein Geld?
FAZIT: Trotz allen genannten (teilweise nur scheinbaren) Problemen glaube ich immer noch, dass BMW stark unterbewertet ist. Ich würde das aber wie gesagt ganz pragmatisch sehen: Aktien halten und Dividende kassieren. Solange die Gewinne hoch bleiben, kassiert man laufend anständige Erträge. Wenn wirklich ein Delisting geplant sein sollte, dann wird das erst nach einem deutlichen Gewinnrückgang der Fall sein (weil dann erst der Kurs wirklich zurückgehen kann, was ich aber auch nicht glaube, weil das ja mMn schon eingepreist ist). Und wenn das Angebot dann viel zu gering ist, einfach weiterhin halten - bis sie uns per squeeze out rausdrängen können, brauchen sie 95% und die kriegt man so schnell nicht, wenn nur einige institutionelle Anleger das mit der Unterbewertung genauso sehen. Wie gesagt, ist das aber nur hypothetisch - bis dahin freue ich mich über die immer noch günstige Bewertung und kaufe bei Gelegenheit auch nochmal nach.
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