Pro & Contra Aurelius (ohne Spam)

Übersicht wie die Beteiligungen momentan bewertet sind? Das fände ich interessanter als die Beteiligung des Vorstandes. Die Aussagekraft davon hat man ja prima bei Wirecard gesehen. Aussagekraft gleich Null.  

Nein, und das ist ja einer der häufig genannten Kritikpunkte an Aurelius (z.B. im Unterschied ggü. Mutares).
 

Es gibt keine und wird auch keine geben, das wäre kontraproduktiv. Es verhandelt sich sonst schwer, wenn man angibt, "Wir bewerten Firma X mit dem Betrag Y", potentielle Käufer zahlen dann ungerne Y+Z, sondern sagen dann zurecht "Ihr sagt, Firma X ist Y wert, ihr wollt die verkaufen, warum sollten wir mehr zahlen als die Firma wert ist?"
Was es gibt, ist eine grobe Übersicht über den Status der einzelnen Beteiligungen, zu finden in den Unternehmenspräsentationen. Dort findet sich (Seite 9) eine Übersicht  

Das glaube ich so nicht. Ich habe beruflich einige kleinere Transaktionen und Übernahmen begeleitet und da rechnen die Käufer sehr genau die Cash Flows und Barwerte und sind auch nicht darauf angewiesen, vom Verkäufer den Wert zu bekommen. Niemand zahlt Millionen, weil der Verkäufer sagt: "Die Beteiligung ist echt super und X Euro wert".

Und wenn man mal davon ausgeht, dass ein Käufer den Wert eh nicht braucht, weil er nur auf Basis eigener Wertermittlungen (Jahresabschlüsse, Marktvergleich, eigene Annahmen zur jeweiligen Nachfrage und zukünftigen Umsatzentwicklung etc.) eine Kaufentscheidung treffen wird, kommt man sehr schnell zu dem Schluss, das hier jemand anders mal lieber nicht alle Werte kennen sollte. Nämlich die Eigentümer - also Aktionäre.

Das mag jetzt jeder fanders sehen, aber ich persönlich halte die Argumentation von Aurelius aus den genannten Gründen für fadenscheinig und es ist für mich nicht schlüssig, warum Aurelius in guten Zeiten den NAV ausweisen konnte und in schlechten auf einmal nicht mehr.
 

Ich bin selber aus dem Bereich und kann dir dazu nur eins sagen: Es gibt einen Unterschied zwischen DCF im (Ver-)Kaufscase und Fair Value-DCF für Accounting. Von daher kann man beides machen: Mehr oder weniger Transparenz.

Gibt man mehr Transparenz her, kann das aber umso mehr zu Fragen führen.  

Einverstanden.

Aber die Zunahme des Fremdkapitals bei Aurelius in Verbindung mit der abnehmenden Transparenz lassen mich ziemlich vorsichtig werden, was den Fair Value der Aktie angeht.  

Von welchem Zeitraum redest du? Bei vielen Vergleichen ist nämlich die Veränderung bei der Bilanzierung von Leasing zu berücksichtigen. Gerade wenn du nur in Portalen (selbst in Datenbanken wie Bloomberg) schaust, dann ist das kein like-for-like Vergleich y-o-y, sondern du hast diese Verschiebung aufgrund der Bilanzierung.

 

Ich rede von Finanzverbindlichkeiten:

Ende 2019 knapp 336 Mio. €, ein Jahr zuvor waren es noch 209 Mio. €. Das Delta passt in der Höhe ganz gut zum negativen Brutto- Cash Flow.

Auffällig ist weiterhin das sich die Zinszahlungen von gut 7 Mio. € auf knapp 35 Mio. € erhöht haben. Das passt wiederrum nicht zur Fremdkapitalaufnahme, es sei denn es wurde teurer refinaziert.

Die Bilanzierung von Leasingverhältnissen ist für mich nachrangig, ich rede von dem, was Aurelius an Krediten hält und Zinsen zahlen muss und das sieht nicht so richtig gut aus. Und das alles auf Basis Abschluss 2019, also vor Corona.

Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass das Anlagevermögen so halbwegs passt und deswegen schmeckt mir die fehlende Transparenz nicht.  

Sorry, aber deine Zahlen passen nicht. Deine Zahlen kann ich nicht nachvollziehen. Im Konzernabschluss stehen sie jedenfalls nicht drin.

Wenn die Leasingverbindlichkeiten nicht interessieren, dann ist das blind. Leasing erhöht massiv das Net Debt bzw. im Fall von Aurelius macht's aus einer Net Cash eine Net Debt Position.  

Jahresabschluss 2019 Seite 84 und 85 (Konzern-Kapitalflussrechnung).

Da siehst du den negativen Brutto Cash-Flow (-101 Mio. €), die gezahlten Zinsen (Zunahme auf ca. 35 Mio. €). Auf Seite 85 siehst du Einnahmen und Auszahlungen aus der Finanzierungstätigkeit, da kommt der Cash-Flow dann zurück.

In der Bilanz gehen allerdigs nur die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten hoch, das stimmt. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten wurden umbilanziert zu Leasing-Verbindlichkeiten.

Ist aber ja vollkommen ok, wenn du das anders bewertest. Ich schaue halt primär auf den Cash-Flow, die Verschuldung und die Zinslast und da war aus meiner Sicht die Entwicklung zum 31.12.2019 schon nicht so gut, da Aurelius mehr Zinsen zahlt und mehr Finanzverbindlichkeiten eingehen muss, um den negativen Cash-Flow auszugleichen.  

Danke, habe jetzt auch deine Finanzverbindlichkeiten gefunden. Muss aber mal direkt anmerken: Das sind ja "nur" kurzfristige (!) Finanzverbindlichkeiten. Sorry, das ist ein Puzzleteil! Für mich ist als Aktionär ja eher wichtig, wieviel habe ich insgesamt an Nettofinanzverbindlichkeiten.  

Ja, bzgl. kurzfristiger- und langfristiger Verbindlichkeiten  hast du Recht, an der Stelle bin ich auch unsicher.

Deswegen habe ich mich auch an der Kapitalflussrechnung orientiert, dort werden in Summe deutlich mehr Finanzverbindlichkeiten aufgenommen als zurückgezahlt. Das heißt, die langfristigen Schulden sind nicht weg, sie sind nur anders ausgewiesen. Wenn ich es richtig verstehe, wurden die langfristigen Finanzverbindlichkeiten umbilanziert in Leasing-Verbindlichkeiten.

Ich gebe aber zu, dass mir der Teil auch nicht ganz klar ist, auch nach Lektüre bzgl. IFRS 16 im Abschluss habe ich die Umwandlung in Leasing-Verbindlichkeiten nicht ganz nachvollziehen können.

 

Das ihr Ahnung habt, sieht man ... wäre nicht eine Möglichkeit bei IR mal anzurufen und diese Frage zu stellen , das man es besser versteht. So könntet ihr das im Forum teilen und wir alle haben eine Sorge weniger oder mehr ? Ich denke eine Auskunft dollte man dort bekommen ( als Aktionär oder man wird weitervermittelt )  

Ehrlich gesagt: Ich verstehe nicht, was du nicht verstehst.

Daher kann ich dir nur zwei Hinweise geben: Du solltest dir nicht nur einen Bruchteil der Nettofinanzverbindlichkeiten ansehen, indem du dich auf die kurzfristigen vertiefst, sondern alles. Und ja, die Verschuldung hat sich erhöht. Ist das schlimm? Nicht unbedingt. Zumal IFRS 16 Einflüsse vorliegen.

Was ist hier passiert beim IFRS 16? Auch das ist einfach: Operational Leases kamen bisher nur als Kostenfaktor vor. Nun müssen diese operativen Verbindlichkeiten auch als Finanzverbindlichkeit (Leasing) in der Bilanz gem. den Vorschriften nach IFRS aktiviert werden.  

Lass uns vielleicht mal zurück zur ursprünglichen Frage gehen. Ich sage:

1.) Die Verschuldung hat sich erhöht. Das sagt die Kapitalflussrechnung und das sagst du ja auch selber.
2.) Das Eigenkapital hat sich im 2019er-Abschluss um über 100 Mio. € reduziert.
3.) Der Brutto-Cash-Flow (also das operative Geschäft an sich) ist negativ und muss durch Verkauf von Vermögenswerten oder Aufnahme von Fremdkapital ausgeglichen werden.
4.) In so einer Konstellation kommt es dann ganz massiv auf den NAV an, denn wenn hier abgeschrieben werden muss, wird es sehr schnell ziemlich finster beim Eigenkapital.
5.) Im Q1-2020-Abschluss gibt Aurelius schon ca. 100 Mio. € weniger NAV an als im Jahresabschluss 2019, das dürfte eh noch gegen das Eigenkapital laufen und das ist oben noch gar nicht betrachtet.

Und wenn ich das alles zusammen fasse, dann komme ich persönlich zu einem kritischen Fazit. Und deswegen gefallen mir die Zahlen derzeit nicht und deswegen gefällt es mir auch nicht, das Aurelius die NAV-Werte im Paket und nicht einzeln ausweist. Mehr sage ich nicht und wenn andere Investoren oder Foren-Teilnehmer zu einer anderen Einschätzung kommen, freut mich das ja. Ich hätte absolut nichts dagegen, wenn der Kurs mal wieder etwas steigt...
 

ich befürchte eher der Kurs fällt weiter. Eine Aktie, die in einen solch starken Börsenumfeld, wie es in den letzten Monaten bestand hatte, so stark fällt, wird sich nicht erholen. Ich denke eher Aurelius wird bald einstellig sein. Da bin ich dann aber nicht mehr dabei. Ich ärgere mich jeden Tag, wenn alle Indizes grün sind und Aurelius im Minus rumwurschtelt. Man hört ja auch kaum was.  

 

Klingt für mich nicht nach einem deal sondern eher nach alles muss raus.
Versuchte nach dem letzten Verkauf vom unternehmen mehr zu erfahren.
Aber auch als Anteilseigner nix möglich. Sehr undurchsichtig alles.
Wie passt das zum durchgeführten Aktien Rückkauf?
Meine Meinung.  

dass die den Kram einfach nur loswerden wollten. Keine Zahlen zu liefern bedeutet bei Aurelius in der Regel dass es ein Minus Geschäft oder Nullsummenspiel war. Jedenfalls hat man nix verdient. Aber wir haben Corona. Die können froh sein es loszuwerden anstelle Geld mitzubringen oder offiziell Insolvenz anzukündigen.  

Du kannst per Gesetz nicht mehr erfahren. Warum? Weil du dann Insiderkenntnisse erhalten würdest! Darüber müsste dann wieder Buch geführt werden, etc.

 

Sorry, aber wenn hier jemand schreibt das Aurelius "Den Kram loswerden will" hat man nicht verstanden wie das Geschäftsmodell von Aurelius funktioniert!

Aurelius kauft Unternehmen, restrukturiert sie und verkauft sie!

Das Office Depot Europa einfach zu groß ist um in einen Stück zu verkaufen merkt anscheinend niemand?

Achtung Vermutung! Aurelius hat bereits mehr raus bekommen als sie damals für Office Depot Europa bezahlt und Investiert haben!

Warum gibt es hier, momentan, bei jeder guten Meldung sei es Neuerwerbungen sei es Verkäufe negative Kommentare?

Wenn jemand Aurelius Negativ sieht ist es sein gutes Recht aber warum dann seine Zeit verschwenden bzw. sein Geld?





 

Niemand kann sagen wie viel die Beteiligungen von Aurelius zur Zeit Wert sind.  Und darin liegt das Problem weil viele Beteiligungen jetzt frisches Geld brauchen. Könnte mir vorstellen das wenn man das Geld was die Beteiligungen  jetzt bräuchten zahlen würde dann wäre von den liquiden Mitteln nicht mehr viel übrig.  

Wir liegen aktuell noch 2,36 Euro über dem Coronatief von 10,78 Euro. Schön ist es beileibe nicht, aber noch ist das Coronatief nicht erreicht.  

der niedrigste Stand und es wird jetzt wohl kaum wieder nach oben gehen. Wie soll man die Beteiligungen von Aurelius einschätzen? Welche Beteiligungen haben letztes Jahr Gewinn erwirtschaftet. Aurelius hat nach 6 Jahren immer noch keinen Käufer für Scholl Footware gefunden  

"dann hat man das Geschäftsmodell von Aurelius nicht verstanden"
einen Euro kriegte, wäre ich ein reicher Mann...