Von Thomas Klemm, von heute, 11.12.
"Tatsächlich ist es durchaus möglich, Daten von einer Plastikkarte auszulesen. Dafür nötig ist nur ein NFC-Lesegerät, das es im Internet in hundertfacher Ausfertigung ab 20 Euro zu kaufen gibt. Oder eine App wie „Scheckkartenleser“, die aus dem Google Play Store einfach aufs Smartphone heruntergeladen werden kann. Aktiviert man die App und hält die Plastikkarte direkt ans Smartphone, kann man Daten leicht kontaktlos auslesen."
Zum einen funktionieren Kartenausleser, ob als Gerät oder als App, nicht auf einer Entfernung von mehreren Metern, wie mitunter kolportiert wird, sondern nur, wenn man sie ganz nahe an die Bankkarte hält. Zudem wird das Auslesen schwierig, wenn die Karte in einer Brieftasche steckt.
Das elektromagnetische Feld eines gewöhnlichen Lesegeräts wie im Supermarkt reicht nämlich höchstens vier Zentimeter weit. Das heißt, um Daten abzufischen, müsste ein Betrüger an der Kasse sehr eng an den Kunden und seine kontaktlose Karte heranrücken. So viel Nähe duldet niemand.
Nach maximal fünf Transaktionen oder sobald eine Summe von 150 Euro erreicht wurde, ist kontaktloses Bezahlen ohne Pin-Eingabe gar nicht mehr möglich. Außerdem bleibt ein Betrüger beim Bezahlvorgang nicht unerkannt. Wer Kartenauslesegeräte benutzt, muss sich vorab legitimieren. Und da sowohl die Ladenkasse als auch der Zahlungsabwickler zertifiziert sind, können betrügerische Machenschaften nachvollzogen werden. Sogar dann, wenn ein Betrüger versucht hat, die Technik zu manipulieren.
„Der Betrug mit NFC-fähigen Bankkarten ist somit kein effizientes Geschäftsmodell.“ Lukrativer als der Datendiebstahl ist es für Betrüger, die Bankkarte gleich ganz zu klauen; womöglich sogar noch mit der dazugehörigen Pin auf einem Zettelchen im Portemonnaie."
Und dann ein User-Kommentar: "Darum geht es gar nicht. der ganze Hype hat nur einen einzigen Sinn: Das Abgreifen von Daten. Bei jedem bargeldlosen Bezahlvorgang wird übermittelt wer was wo gekauft hat. Willkommen in der schönen neuen Welt! "
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