Zahlreiche Tech-Werte im Tec-Dax und im MicroCap-Bereich sind sehr ambitioniert bewertet. Vor dem Hintergrund werden natürlich auch Tec-ETFs von Institutionellen verkauft, da die europäische Probleme wie Italien und heute auch noch die peinlichen Aussagen des niederländischen EZB-Ratsmitglied auf Bloomberg verbreitet wurden.
Der niederländische Notenbankchef Klaas Knot, hat heute einmal erklärt, dass die EZB das Ankaufprogramm im Dezember beenden könne. Das ist noch o.k. Dann folgt aber der Hammer: Knot erzählt der Welt ernsthaft, dass die EZB in zwei bis drei Jahren auch darauf verzichten könne, fällig werdende Wertpapiere zu kaufen! Das würde bedeuten, das mehr als 25% aller Schulden der europäischen Staaten (so viel hat die EZB bereits erworben) wieder vom Markt übernommen werden müssten!
Das ist schon deshalb nicht möglich, weil die Banken und Versicherungen aufgrund der strengeren Eigenkapitalanforderungen solche Staatsrisiken gar nicht mehr eingehen können. Mangels Käufer für die Staatsanleihen von Griechenland, Italien, Holland, Deutschland usw. würden die Zinsen förmlich explodieren!. Das war dem Niederländer Knot aber nicht genug. Er meinte auch, dass die EZB schon mal einen Plan vorlegen können, wie künftig die Zinsen wieder erhöht werden!
Offenbar meint EZB-Ratsmitglied Knot, dass er wohl künftig die EZB Linie bestimmen kann. Zumindest muss man fragen, wie Knot auf die Idee kommt, sich öffentlich gegen die Aussagen von Draghi bzw. der EZB zu stellen.
Mein Fazit: Nachdem Jens Weidmann schon seit rd. 3 Jahren immer wieder meinte, dass Anleihekäufe nicht notwendig seien und die Zinsen bereits hätten erhöht werden können, hat man nun entschieden, dass Weidmann nicht mehr EZB-Präsident wird, wie zunächst vorgesehen. Weidmann hätte mit seinem geäußerten Vorgehen die EU in eine schwerde Finanzkrise geschickt. Der Niederländer steht für die Nachfolge von Draghi nicht einmal zur Diskussion.
Das nun die Amis europäische Aktien verkaufen, wenn solche chaotischen Aussagen auf Bloomberg verbreitet werden, ist nur folgerichtig. Aktuell ist die Reaktion der Amis noch übertrieben. AMS ist trotz der niedrigen Bewertung hierdurch ebenfalls gedrückt worden. Für mich ist das eine klare Chance. Sollte sich allerdings nächstes Jahr abzeichen, dass Draghi durch ein "chaotisches" EZB-Ratsmitglied ersetzt werden sollte, werde ich alle Aktien aus dem Euro-Raum verkaufen und nur US- und China-Werte kaufen. AMS bliebe aufgrund der asiatischen- und US-Kunden weiterhin ein Kauf. Doch zum Glück dauert es noch rd. ein Jahr, bis der Nachfolger für Draghi ausgewählt ist. AMS & AT&S sind aktuell wohl die am günstigsten bewerteten Aktien, deren Geschäftsbereiche in den nächsten Jahren massiv weiter expandieren werden! |