AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro

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neuester Beitrag: 19.12.24 12:12
eröffnet am: 28.03.20 07:27 von: cicero33 Anzahl Beiträge: 5020
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28.03.20 07:27
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2084 Postings, 3261 Tage cicero33AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro

Ich habe mich dazu entschlossen einen neuen AT&S - Thread zu eröffnen, weil das Unternehmen im Rahmen der dem Leitsatz "More than AT&S" untergeordneten Strategie eine bedeutende Veränderung erfährt, die dazu führen wird, dass AT&S auch an der Börse neu bewertet werden wird. 

Ich möchte damit auch das Kursziel 80 Euro für das Geschäftsjahr 2024/25 ausgeben und habe entsprechend auch den Thread-Titel angepasst.

Die Grundlage für dieses Kursziel bilden die unternehmenseigenen Prognosen, wonach mittelfristig, also in 5 Jahren (GJ 2024/25), ein Umsatz von 2 Mrd Euro und eine EBITDA-Marge von 25-30% erreicht werden soll. 

Was steht also hinter dem Leitsatz bzw. der Strategie "More than AT&S":?

* Die Hauptsäule ist definitiv der massive Ausbau der IC-Substrate - Produktion, welche die Kapazitäten bis zum GJ 2024/25 stufenweise verfünffachen lässt und AT&S unter die TOP 3 - Hersteller (weltweit) vorstoßen lassen soll. 

* Daneben steigt AT&S verstärkt in die Modulproduktion ein. Es wurden bereits Investitionen in Produktionsanlagen (Werk Chongqing II) vorgenommen. Die Umsätze sollen in den nächsten 2 Jahren
5-10% des Konzernumsatzes erreichen. 

* Zusätzlich zur "Produktion" von Modulen wird AT&S auch Dienstleistungen in diesem Bereich anbieten. Das geht von der Planung mit dem Kunden, über die Produktion und den Tests. Die Wertschöpfung wird also gesteigert und weitere Umsätze erzielt.

In den letzten Jahren ist es gelungen weltweit die Nr. 1 bei der Produktion von technologisch hochwertigen Leiterplatten zu werden. Die Margen stiegen stetig an. Die Pläne unter "More than AT&S" werden eine weitere Margenverbesserung nach sich ziehen.
Die Projekte sind nicht nur bereits geplant und großteils finanziert, sondern es wurde bereits mit der Umsetzung begonnen. Nach zuletzt getätigten Investitionen wird sich die Kapazität für die Produktion von IC-Substraten bereits im GJ 2020/21 nahezu verdoppeln. 

Anhand der angeführten Parameter (Umsatzverdoppelung und Margenverbesserung) lässt sich somit für das Geschäftsjahr 2024/25 ein EBITDA von 500-600 Mio bzw. ein Nettogewinn zwischen 205 und 280 Mio errechnen (Selbstverständlich wurden dabei auch erhöhte Abschreibungen und Zinskosten bzw. Steuern berücksichtigt).
Unterstellt man nun bei gleichbleibender Aktienanzahl einen Aktienkurs von 80 Euro käme man auf einen Marktwert von 3,1 Mrd Euro. Bei der erwarteten Gewinnspanne würde das ein KGV von 11-15 bedeuten. Die Kosten für den Ausbau sollen aus dem CashFlow, den bestehenden liquiden Mittel und neuen Krediten, bestritten werden. Es ist also keine Kapitalerhöhung geplant.

Ich freue mich auf Eure Meinungen zum Thema...  
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15.12.24 11:11
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857 Postings, 1492 Tage DividendiusHannes Androsch und mögliche Folgen

Ohne Zweifel war, wie auch Du, Cicero, schreibst, Hannes Androsch ein bedeutender Mann in der jüngeren Geschichte Österreichs. Dass er gestorben ist, kann betroffen machen, auch wenn man nicht zum Familienkreis gehört. Selbst dann, wenn man nicht seiner politischen Gesinnung angehören wollte. Hier einen Absatz in meinen Gedanken zu machen, geschieht bewusst !

Es sollte nun aber auch betrachtet werden, welche Folgen sein Ableben hat. Gesellschaftlich wie in Bezug auf AT&S - dem Kern dieses Threads:

Gesellschaftspolitisch hatte Androsch eine gewichtige Stimme - sicherlich. Aber immer dann, wenn's für die Herrschenden "unangenehm" wurde, dann wurde seine Stimme nicht mehr so gerne gehört. Das war schon bei Bruno Kreisky letztlich im Hinblick auf Wirtschaftsfragen und Hartwährungspolitik so gewesen und führte zum Ausscheiden Androschs aus der aktiven Politik - wie auch in der jüngeren Geschichte z.B. in der Bildungspolitik, wo ich an das von Androsch mit Weitblick getragene Bildungsvolksbegehren denke, das inhaltlich aber ebenso weitblickende und durchsetzungsstarke Politiker gebraucht hätte, die wir zu selten haben. Androsch konnte sich in vielen gesellschaftspolitischen Fragen, in denen man ihn - aber nicht AUF ihn - hörte, oftmals nicht durchsetzen. Leider !

Bewegen konnte er im wirtschaftlichen Bereich, wo er unmittelbar Einfluss nehmen und gestalten konnt. Dazu gehören die Salinen Austria (was ihm u.a. den Titel "Salzbaron" eintrug) aber auch AT&S dazu, ein Unternehmen, das relativ unbedeutend und kränklich war und das er zur Weltspitze führte. Aber nicht alleine, das muss fairer Weise dazu gesagt werde - denn da gabe es auch die Arbeit der CEO's und nicht zuletzt das Wirken Willi Dörflingers.

Da wären wir bei der Frage, wie es denn nun weitergehen könnte:

Zunächst glaube ich nicht, dass der Kursverlust der letzten Zeit etwas mit Androschs Gesundheitszustand zu tun haben könnte. Das hat sicherlich nur mit den Gründen zu tun, die wir hier laufend diskutieren. Folgt man den Medien, ist Androsch unerwartet verstorben (mal abgesehen von seinem Alter). Krankheiten, mögen sie vorgelegen sein, waren jedenfalls öffentlich nicht bekannt. Androsch war auch bis zuletzt recht aktiv. Denken wir an die letzte Aktionärsversammlung (auch an die außerordentliche). Auch sein Umgang (= Verhinderung) der KE  zeugt nicht davon, dass hier ein gesundheitliches Schwinden der Gestaltungskraft anzunehmen ist. Auch die Kursentwicklung in den Tagen nach Androschs Ableben deutet nicht darauf hin, dass der Markt - also die auf den Kurs Einfluss nehmen KÖNNENDEN - dem Unternehmen eine Entwicklungsänderung beimisst, aufgrund des Verlustets von Hannes Androsch. Weder in die eine, noch in die andere Richtung.

Wie es nun weitergeht, das ist zum Teil Spekulation. Natürlich. Ein wenig könnte man auf Red Bull blicken, wo der Tod Dietrich Mateschitzs - und der war sicherlich ebenfalls recht einflussreich in seinem Unternehmen - nichts am Erfolg geändert hat. Zumal es ja auch noch andere maßgebliche Beteiligte gibt. Im Fall von AT&S wäre das z.B. Willi Dörflinger. Auch wenn man von ihm in den letzten Jahren wenigöffentlich  gehört hat bedeutet das nicht, das er ohne Einfluss war und ist.

Die zweite Frage ist das Verhalten der Androsch Stiftung. Ich weiß natürlich viel zu wenig um sagen zu können, wie hier seitens Androschs vorgesorgt wurde. Meine Mutmaßung ist, dass er das nicht planlos gemacht hat. Ich kann auch nichts über Androschs Kinder sagen. Auch hier mutmaße ich, dass die beiden Töchter nun nicht gerade lenkend in das AT&S Geschehen eingreifen wollen. Die beiden Damen sind 56 und 60 Jahre alt, sicherlich noch jung genug um Kraft zu haben - aber nicht mehr ganz sooo jung, um die Profession zu wechseln und Industriekapitäninnen zu werden. Und ich mutmaße komplett ins Blaue wenn ich denke, dass Hannes Androsch genug Vermögen hinterlassen hat, dass seine Kinder nun nicht unbedingt sorglos mit einem Teil seines Vermächtnisses umgehen, wie das AT&S nun einmal geworden ist, um es auf den Markt zu werfen.

Einzig der Zeitpunkt von Hannes Androschs Ableben ist (aber was ist schon der "richtige" Moment ...) ungünstig. Es fehlt ein starker und erfahrener CEO. Die Zukunft des Unternehmens wird daher meiner Meinung nach davon abhängen, wer in diese Position kommt (oder bleibt ??). Dass Androsch diese Weichenstellung nicht mehr steuert, das KÖNNTE Einfluss auf die nähere Zukunft von AT&S haben.

Unabhängig davon (soweit man bei dieser wichtigen Entscheidung von "unabhängig davon" sprechen kann), sind die Zukunftsaussichten von AT&S unverändert von der generellen Situation am Weltmarkt, geopolitischen Entscheidungen maßgeblicher Nationen / Politiker, der Fähigkeit die richtige technologische Fertigkeit zu entwickeln - und von der Entwicklung der wichtigsten Großkunden (wobei man hier leider von deren "Erholung" sprechen muss) abhängig. Ich denke, das ist auch der Grund, warum der Börsenkurs vom Tod Androschs wenig beeinflusst war. Bisher jedenfalls.

Eine der wichtigsten Aufgaben von AT&S ist es daher meiner Meinung nach, bald einen tüchtigen und profunden CEO einzusetzen !

AT&S hat mit Androsch einen bedeutenden Visionär verloren, aber AT&S ist dadurch nicht zum Treibgut auf den wirtschaftlichen Weltmeeren geworden. Der - fast gleichzeitige - Abgang  Gerstenmayers ist da schon ungünstiger - aber da meine ich nun nicht, dass er für AT&S unverzichtbar wäre (leider ganz im Gegenteil), sondern, dass er die Fähigkeit (erworben) hatte, kompetent zu steuern. Und eigentlich brauchts das gerade jetzt, nach dem Tod des sicherlich aktiv gestaltenden AR Vorsitzenden.

Es bleibt am Ende: Androsch war ein bedeutender Mann, der viel geleistet hat, das auch nach seinem Tod Bestand haben kann und wird. Wenn etwas nicht Bestand haben SOLLTE, so liegt das nun in der Verantwortung der künftig Handelnden. AT&S gehört hier dazu.

Und wie schauts da grad aus ?

Das betriebliche Management ist weiterhin im Amt. Mit Dörflinger ist auch ein weiterer historischer und verantwortungsbewusster Mann vorhanden, dessen Lebenswerk AT&S ja ebenfalls ist. Auch wenn er, glaube ich, ebenfalls nicht mehr ganz gesund sein soll, und ein deutlich stillerer Mensch ist, als Androsch das war. Werden hinsichtlich der Person des CEO die richtigen Entscheidungen getroffen (möglichst bald ....), so bleiben für die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens all die Komponenten, wie auch in den letzten Monaten von Androschs Lebenszeit. Werden sie bewältigt, so kann AT&S ein glänzender Teil von Androschs Vermächtnis bleiben. Von dem seine Kinder aber auch wir alle profitieren.

Daran glaube ich jedenfalls. Und danke Hannes Androsch, für seine Leistung.  

17.12.24 16:12

584 Postings, 812 Tage KeinBörsenguruOptimismus bzgl. Großkunden

An dieser Stelle wurde immer wieder Optimismus in Bezug auf eine zumindest mittelfristige Erholung der beiden Großkunden Intel und AMD bekundet.
Mir ist nicht ganz klar, aus welchen konkreten Argumenten/Indizien sich dieser Optimismus speist.
Ich sehe für die genannten Firmen momentan kein Land, beide kratzen am Jahrestief, Intel sogar am Allzeittief.
Diese Frage ist überhaupt nicht sarkastisch oder zynisch gemeint, aber gibt es wirklich handfeste Tendenzen/Entwicklungen, die über bloßes Wunschdenken hinausgehen?
Was sind die Argumente für eine mittelfristige signifikante wirtschaftliche Erholung dieser beiden wichtigen Partner?  

17.12.24 20:17

283 Postings, 776 Tage sockiNun zerbröselt der Keks endgültig

17.12.24 21:20

2084 Postings, 3261 Tage cicero33Ja, das ist leider bitter

17.12.24 21:56

16 Postings, 456 Tage KleinkapitalistChina - miteinander oder gegeneinander

26/27 ist noch weit und die Revision ist der kfm. Vorsicht geschuldet. Eigentlich weiss derzeit niemand, was es in 2-3 Jahren spielt. Es hängt jetzt viel davon ab, ob Trump den kurzfristigen US-Erfolg mit langfristigen negativen Folgen sucht, oder, was ich eher für wahrscheinlich halte, weil er weniger Ideologe denn Kaufmann ist und zumindest auf der chinesischen Seite intelligente Leute sitzen, einen für beide Seiten akzeptanblen Deal abschliessen wird, der auch die globale Wirtschaft, von der auch die USA abhängen, nicht abwürgen wird. Also blicke ich einmal gespannt auf den 20. Jänner - Trump will ja gleich voll loslegen.  

17.12.24 22:03

584 Postings, 812 Tage KeinBörsenguruHat sich leider abgezeichnet...

..und entspricht auch der Salamitaktik der Firma, den Anlegern die bitteren Pillen in kleinen Dosen zu verabreichen. Wer 2   2 zusammenzählen konnte, musste sich im längst im Klaren gewesen sein, dass das Mittelfristziel unter den gegeben Begleitumständen keinesfalls zu halten sein würde. Die bittere Wahrheit ist leider, dass ATS kein großer Player, sondern lediglich ein kleiner Zulieferer ist und dass momentan und auch auf längere Sicht kein Hahn nach den Produkten der Firma kräht. Die KI-"Fantasie" (wie man so schön sagt) ist auch vollkommen spurlos am Unternehmen vorbeigegangen. Den zwei wichtigsten Kunden gehört leider auch nicht die Zukunft, sondern lediglich die Vergangenheit, einzelne positive Abweichungen vom Trend (Marvell) machen das Kraut leider auch nicht fett.  

17.12.24 22:40

265 Postings, 3200 Tage MelandyNa dann

Frohe Weihnacht:-(  

18.12.24 09:03

13 Postings, 1424 Tage Baudi_InvestÜberlegungen zur Prognosekürzung

Ich versuche mal rein rational an die Prognosekürzung ranzugehen. Wieso ausgerechnet jetzt? Ich denke es war klar dass die Mittelfristprognose einkassiert werden muss, wenn nicht irgendein Wunder geschieht.
Aus meiner Sicht gibt es folgende Optionen:
1. Es gab eine eindeutige Aussage eines großen Kunden bzgl. Bestellverhalten/Investitionsverhalten und man musste es daher jetzt bekannt geben.
2. Es soll nicht wertend gemeint sein, aber ggfs. könnte Androsch dafür gesorgt haben, dass die Mittelfristprognose aufrecht erhalten wurde? Mir ist aber nicht klar welchen Vorteil er daraus hätte ziehen sollen. Daher rein aufgrund der zeitlichen Nähe der beiden Ereignisse gefolgert.
3. Die 3. Option wäre meine "Hoffnung", auch wenn das Wort in Zusammenhang mit AT&S leider in letzter Zeit inflationär verwendet wurde. Man streicht die Mittelfristprognose, weil man in vielversprechenden Gesprächen mit einem CEO-Kandidaten ist und möchte ihm im Vorfeld die Bürde der Mittelfristprognose abnehmen. Ggfs. ist es sogar eine Bedingung für die Übernahme des Jobs. Gleichzeitig spricht man von einer deutlichen Intensivierung der Sparmaßnahmen, heißt für mich, es werden weitere Stellen gestrichen. Auch der schwarze Peter würde dann am künftigen CEO vorbeigehen, da es ja bereits vor seiner Ankunft "verkündet" wurde.
Wäre meine Lieblingsoption(rein aus Anlegersicht, für die Belegschaft ist es sowieso ein Drama), weil es nach einem strategischen Plan klingt.
4. Nichts von All dem. Man ist einfach dermaßen chaotisch und desaströs unterwegs und hat eigentlich keinen Plan mehr wie man den Karren aus dem Dreck ziehen soll.

Bin gespannt auf eure Meinungen bzw. auf weitere Optionen die ihr seht.  

18.12.24 09:40

341 Postings, 1653 Tage nihaoma1Zeitpunkt

Ich denke, der Zeitpunkt gestern hat mit einer Aufsichtsratsitzung heute (wie man medial im Zusammenhang mit dem Tod von Androsch lesen konnte) zu tun. Da trifft sich der Vorstand vorher, evaluiert, etc und trifft dann diese Entscheidung und das dient auch als Grundlage für die Diskussionen im Aufsichtsrat  

18.12.24 10:53

30 Postings, 631 Tage RoadtriptofireMein Hund kann bessere Prognosen abgeben als diese

Der gesamte Vorstand sollte einfach gefeuert werden, viermal im Jahr senken sie die Prognose. Das liegt nicht daran, dass die Prognose wirklich so schrecklich ist, denn es gibt immer noch Wachstum, sondern daran, dass zu diesem Zeitpunkt jegliches Vertrauen in die Prognosen des Vorstands verloren gegangen ist. Mein Hund kann bessere Prognosen abgeben als diese Typen.  

18.12.24 18:53

584 Postings, 812 Tage KeinBörsenguruDampfplauderer

Leider hatte ich mit meinen Vorahnungen wieder mal recht, es war einfach für jeden mitdenkenden Menschen seit geraumer sonnenklar, dass bei solchen Gegebenheiten das ambitionierte Mittelfristziel auf keinen Fall halten konnte - nur offenbar für die Dampfplauderer der Firmenleitung nicht.
Ich würde ja nur zu gerne wissen, ob es außer dem Prinzip Hoffnung irgendeine tragfähige Zukunftssttategie für diesen Ramschladen gibt.
Wenn nicht, wird das nicht die letzte negative Ad-hoc gewesen sein.
Momentan liegt die EK-Quote schon wieder unter 20 Prozent. Ich weiß wirklich nicht, wie die Firma aus dem Ganzen noch halbwegs unbeschadet rauszukommen gedenkt. Rückblickend wäre das Durchziehen einer KE auch bei Kurs zwischen 20 und 25 Euro wohl noch die bessere Variante gewesen.
Und wenn an anderer Stelle mal von "offenen Kreditlinien" die Rede war: Die werden nur solange "offen" bleiben wie das Unternehmen glaubhaft machen kann, zumindest mittelfristig wieder signifikante Gewinne einzufahren, fürs Abdecken von permanenten Verlusten werden die nicht offen bleiben.  

18.12.24 21:00

584 Postings, 812 Tage KeinBörsenguru4 Krisenphasen

Hier ein Zitat von einem User aus dem Standard-Forum zu KTM/Pierer, das aber für mich auch die Situation bei ATS trifft:

 

18.12.24 21:01

584 Postings, 812 Tage KeinBörsenguruZitat zu KTM

"Am Anfang jeder Insolvenz steht immer eine strategische Unternehmenskrise, dann die Ergebniskrise, danach die Liquiditätskrise und am Ende die Insolvenz.
Also ja, Unternehmer haben viele Möglichkeiten schon lange zuvor die Krise zu erkennen und einzugreifen.
Allerdings wird gerade die erste Krisenphase oft zu wenig beachtet und damit wird auch nicht gehandelt.
Wie beim zu schnell Fahren mit dem Auto, wenn ich erst bremse, nachdem ich das Radarkastl auf gleicher Höhe gesehen hab, ist es zu spät  

19.12.24 05:16

2084 Postings, 3261 Tage cicero33Fundament zusammen gebrochen

Im Grunde ist mit der Prognosekürzung das Fundament, worauf hier alles aufgebaut war, nun völlig zusammen gebrochen.
Man muss sich die Bedeutung dieser Meldung von gestern einmal vor Augen führen.
Aus der Prognosemitte der vorigen Prognose hätte man sich noch ein EBITDA von 900 Mio erwarten können.
Aus der neunen Prognosemitte läßt sich ein EBITDA von 600 Mio erwarten.
Das mag jetzt zwar noch immer beträchtlich erscheinen, allerdings wird damit unterm Strich defacto nichts oder kaum etwas übrig bleiben. Abschreibungen und Zinsen lassen auf der Nettoseite kaum etwas erwarten.

Ich habe gestern wieder mit der IR gesprochen. Basis für die Prognosekürzung soll sein, dass die jeweiligen Abteilungen ihre Zahlen eingemeldet haben.
Ansonsten steht ohnehin alles in der Meldung. Invesititionen werden nochmals auf den Prüfstand gestellt und ein weiteres verschärftes Sparprogramm aufgelegt.

Zum Sparprogramm:

Ich habe ja Kontakt zu einem Mitarbeiter aus Leoben, mit dem ich mich regelmäßig austausche. Er hat mir bereits vor Monaten gesagt, dass das Unternehmen eine externe Firma beauftragt hat, die die Einsparungsmöglichkeiten evaluieren sollte. Als Ergebnis seien auch Personaleinsparungen - speziell auch auf Vorstandsebene - und der Ebene darunter - heraus gekommen.
Während man bei den Mitarbeitern nun bereits massiv den Sparstift angesetzt hat, ist auf der Vorstandsebene und der Ebene darunter noch nichts angerührt worden.
Als Aktionär frage ich mich nun aber, warum man hier säumig ist. AT&S hatte über Jahre hindurch 3 Vorstände (Executive, Finanz, Technik) Dann kamen die guten Zeiten ab 2020, wo es steil bergauf ging mit den großen Plänen. Da war es ja verständlich, dass das Unternehmen neue Strukturen braucht und auch mehr Vorstände verträgt, diese sogar notwendig sein könnten.
Gerade aber mit den neuesten Prognosen ist für mich endgültig der Zeitpunkt da, dass man nun auch auf oberster Ebene massiv den Sparstift ansetzt.  

19.12.24 05:41

2084 Postings, 3261 Tage cicero33Ist die Aktie jetzt tot?

Ich würde sagen, nicht unbedingt. Es kommt halt auf mehrere Dinge an:

1. Das Geld für den Korea-Verkauf muss fließen. Das dürfte jedoch so gut wie sicher sein. Hier werden bereits massiv Vorbereitungen für die Abtrennung getroffen.
Mit dem Geld erhält man die Zeit, um das kommende Jahr durchzutauchen.

2. Gleichzeitig muss das Sparprogramm intensiviert werden und die Investitionen ausgesetzt werden, nach dem Motto „Sparen wo es nur geht“. Aber das will man ja ohnehin. Hier muss aber auf den obersten Ebenen auch etwas passieren - auch wenn es wenig bringt - symbolisch ist es allemal.

Wenn es letztlich gelingt die nächste Zeit durchzutauchen und es sind keine weiteren Maßnahmen zur Kapitalstärkung notwendig, dann kann auch die Aktie wieder auferstehen.

Die Prognosen für 2026/27 basieren auf den heutigen Daten. Das heißt, wenn sich die Lage ändert und die Preise wieder anziehen, kann sich auch die Prognose wieder nach oben bewegen oder aber  nach hinten verschieben.

Schaut man sich den Tier 1 Mitbewerb Unimicron und Ibiden an, kann der Markt nicht ganz so im Argen liegen. Ja auch deren Aktien liegen weit einiges über Höchststand, aber dennoch noch weitaus höher als 2020.  Bei AT&S ist also vieles hausgemacht bzw. gibt es halt mit Automotive und Industrie halt auch ein spezifisches europäisches Problem.

Im Presseartikel stand, dass die Presse-Redakteure bei der ÖBAG wieder nachgefragt haben.
Von der ÖBAG-Seite hieß es, dass AT&S auf die ÖBAG zugehen müsse, wenn sie einen Einstieg wollen.

Ich hoffe nur, dass der Geist von Hannes Androsch hier weiter wirkt…..
 

19.12.24 07:24

2084 Postings, 3261 Tage cicero33Weitere Cash-Generierungsideen

Zu meinem letzten Satz vom letzten Post:

Ich würde meinen, dass einem der Hausverstand eigentlich sagen müsste, dass ein ÖBAG Einstieg eigentlich auszuschließen ist.

Die ÖABG dürfte ja beim Anteilserwerb an gewisse Vorgaben gebunden sein. Wenn man die Verhandlungen von zuletzt Revue passieren lässt, weiß man, dass sie den Anteilserwerb nur zu Marktkursen ablaufen lassen können.
Nimmt man den jetztigen Aktienkurs als Basis würde man die neuen Anteile zu 10 Euro ausgeben können.  Damit würden gerade einmal 200 Mio in die AT&S Kassen gespült werden. Das ist verschwindend gering und würde nur ein Tropen auf den heißen Stein sein.
Man könnte natürlich eine größere Anzahl von neuen Aktien ausgeben, allerdings erscheint mir das sehr unwahrscheinlich zu sein. Nicht nur, dass die Androsch Erben das wohl (im Geiste Androsch`s) nicht wollen werden. Ich denke, das dürfte auch Dörflinger nicht wollen.

Meiner Ansicht nach sollte man sich im Falle eines weiteren Kapitalbedarfs einen weiteren Werksverkauf überlegen.

AT&S will ja ohnehin verstärkt in den Substratbereich, wieso also nicht das PCB-Geschäft auslaufen lassen?
 

19.12.24 07:58

584 Postings, 812 Tage KeinBörsenguruATS als Zulieferer

19.12.24 08:00

584 Postings, 812 Tage KeinBörsenguruATS als Zulieferer


Hier ein Zitat von einem User aus einem anderen Forum, das meiner Meinung nach den Kern des Problems trifft:
"Das Problem bei Unternehmen wie ATS ist, dass sie sich als Erfinder und Technologieführer präsentieren, in der Realität jedoch nicht viel anders machen als viele andere Anbieter. Ihre Margen bleiben entsprechend niedrig. Wenn ATS tatsächlich einzigartige Produkte hätte, könnte das Unternehmen in einer ganz anderen Liga spielen – zum Beispiel auf dem Niveau von NVIDIA. Aber ATS ist weit davon entfernt. Stattdessen agiert das Unternehmen eher wie ein "Arbeiter" der großen Player. Die Kunden von ATS – die eigentlichen "Chefs" – bestimmen, was ATS liefern muss. Dadurch fehlt es ATS an Preismacht, und sie sind gezwungen, sich immer wieder anzupassen und unterzuordnen. Das schwächt langfristig nicht nur die Margen, sondern auch die strategische Position des Unternehmens."


 

19.12.24 08:12

341 Postings, 1653 Tage nihaoma1Presseartikel

ich hab den Artikel jetzt auch gelesen. die Analysten gingen von 2.65 Mrd EUR Umsatz aus  

19.12.24 09:16

2084 Postings, 3261 Tage cicero33Extrem niedriger Marktwert derzeit

Man muss letztlich auch immer den aktuellen Preis sehen.

Man bekommt die ganze AT&S derzeit für 400,- Mio Euro (natürlich nur theoretisch).

Alleine der Korea Standort hat 400,- Mio eingebracht.

Auch wenn  man jetzt nur von 2,1 Mrd Umsatz in 2 Jahren ausgeht reden wir hier noch immer von einem KUV von 0,2. Wir hatten früher hier ein KUV von 1. Branchenunternehmen haben ein KUV idR von 2.
Auch wenn bei den erwarteten EBITDA Margen kein Nettogewinn raus kommt, wird ja dennoch ein relativ hoher OCF geschrieben werden und Schulden abgebaut.
Und wer sagt, dass die Prognosen am Ende nicht doch angehoben werden?


 

19.12.24 11:34

584 Postings, 812 Tage KeinBörsenguruShortseller

Der Shortseller Qube hat gestern noch mal relativ massiv nachgelegt...  

19.12.24 12:04

83 Postings, 1683 Tage stockerer17 Euro

Als ich bei 17 euro meine sachen gepackt habe, habe einige noch geguckt als ich meinte ich kauf nach wenn das länger so bleibt. Naja selbst meine 13€ Positionen vom Nachkauf sind schon um 30% unten. Bin froh zumindest bei 17€ raus zu sein. Hab gestern auch verkauft. Lass noch 100 Aktien im Portfolio damit ich die Aktie noch im Blick behalte.  Wer weiß vielleicht geht's nochmal runter oder schnell steil bergauf. Bei diesem Kurs sind 20€ euro auch 100% gewinn.  Mir egal wenn der Kurs weiterfällt dann steig ich nochmal ein. Wenn nicht freu ich mich wenn der Kurs steigt bin aber selbst nicht mehr dabei. Hatte mich verschätzt und ATs zuviel Übergewicht an meinem Vermögen gegeben. Habe den Verlust jetzt für meinen Steuerausgleich verwendet um Gewinne auszugleichen. Nach knapp 4,5 Jahren in ATs bin ich jetzt zumindest mit ~0 Euro ausgestiegen. Außer Spesen nix gewesen.
Und ansonsten wenn jemand jetzt einsteigt und 80€ Kurs doch erreicht werden dann gratuliere.  

19.12.24 12:10

83 Postings, 1683 Tage stockererNachtrag: 1/3 Umsatz weniger

Die aufrechte Prognose der letzten Jahre von 3 Mrd zu senken um knapp 1 Mrd auf 2 Mrd ist schon ein Hammer. Immer noch mehr als jetzt aber es zeigt das man sich die Prognose auch nur durch die Kristall Kugel voraus sagt. Bzw auf vorhandenen Informationen beruft. Trotzdem war dieses immer wieder bestätigte Ziel für mich ein sehr wichtiger Grund hier investiert zu sein. Und jetzt sind Hr Gesrtmayr und Hr Androsch weng, jetzt liegt vieles in neuen alten Händen. Wünsch den Herrschaften viel Glück.  

19.12.24 12:12

83 Postings, 1683 Tage stockererVorstand kündigen

Das sieht man selten, Mal gucken ob die bleiben oder ihr Gehalt auch um mindestens 1/3 senken werden.
 

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