4. Januar 2008, 12:02, NZZ Online Ein einzelner Händler soll den Ölpreis über 100 Dollar getrieben haben
Ein einzelner Händler soll den Ölpreis über 100 Dollar getrieben haben
Um des Ruhmes willen einen Verlust in Kauf genommen
Der Anstieg des Ölpreises auf die Marke von 100 Dollar am Mittwoch soll durch eine kleine Transaktion eines einzelnen Händlers ausgelöst worden sein. ...
Der Anstieg des Ölpreises auf die Marke von 100 Dollar am Mittwoch soll durch eine kleine Transaktion eines einzelnen Händlers ausgelöst worden sein.
(sda/afp) Richard Arens, der die Ein-Mann-Firma ABS betreibt, habe für 1000 Barrel Rohöl exakt 100'000 Dollar geboten, berichteten am Freitag mehrere britische und amerikanische Medien. 1000 Barrel sind die Mindestgrenze für den Handel an der New Yorker Rohstoffbörse Nymex. Kurz nach dem Kauf habe Arens das Öl wieder verkauft - und dabei einen Verlust von 600 Dollar hingenommen.
Arens habe das Geschäft nur der Form halber betrieben, sagte Antoine Heff, Analyst bei New-Edge. «Er wollte der erste sein, der Öl für 100 Dollar kauft.» Am Vortag hatten bereits Analytiker des Rohstoffhandelshauses Sucden erklärt, die 100-Dollar-Grenze sei durch «einen individuellen Versuch, Ruhm zu erzielen» durchbrochen worden. Sie nannten allerdings noch keinen Namen.
«Er hat 600 Dollar gezahlt, um seinen Enkeln erzählen zu können, dass er als erster auf der Welt 100 Dollar für ein Barrel gezahlt hat», fügte der Analyst Stephen Schork in einem Interview mit dem britischen Sender BBC hinzu.
Am Freitag blieb der Ölpreis in Asien unter der 100-Dollar-Marke geblieben. Die US-Sorte Light Sweet Crude notierte in Singapur bei 99,23 Dollar. Spekulanten hätten den Rohstoff wieder verkauft, um nach den Höchstständen am Donnerstag ihre Gewinne einzufahren, werteten Analysten in Singapur die Entwicklung.
In New York hatte der Preis für ein Barrel (159 Liter) Rohöl am Donnerstag zwischenzeitlich das historische Hoch von 100,09 Dollar erreicht, dann aber mit 99,18 Dollar geschlossen." |