Eins zu null für Parmalat Geschäfte vor Insolvenzerklärung des Molkereikonzerns im Dezember 2003 werden aufgerollt Trennlinie Reuters/Monaca Die Forderungen machen 7,5 Milliarden Euro aus. Thesy Kness-Bastaroli aus Rom
§ Der auf Sanierungskurs befindliche italienische Molkereikonzern Parmalat hat in seinem Kampf gegen die Banken einen Punktesieg erlangt. Der Verfassungsgerichtshof in Rom hat Parmalat grünes Licht für die so genannten Rückabwicklungsklagen gegeben. Der ehemalige Parmalat- Insolvenzverwalter und Konzernchef der neuen, börsennotierten Paramalat, Enrico Bondi, hat von rund 40 Banken die Rückabwicklung von Geschäften gefordert, welche vor der Insolvenzerklärung des Molkereikonzerns im Dezember 2003 erfolgten. Die Forderungen machen 7,5 Mrd. Euro aus.
Rückabwicklungsklage
Eine Gruppe von 20 Banken unter Führung von Monte dei Paschi di Siena hat die Rückabwicklungsklage des Parmalat-Chef als verfassungswidrig erklärt und Einspruch dagegen erhoben. Laut Bondi hatten die Banken bereits vor der Insolvenzerklärung über die prekäre Finanzlage des Konzerns Bescheid gewusst und trotzdem Anleihen des Konzerns platziert. Insgesamt belaufen sich die Forderungen an in- und ausländische Banken, Wirtschaftsprüfer und Ratingagenturen auf rund 50 Mrd. Euro.
Schadenersatzforderungen
Der größte Teil der Klagen betrifft Schadenersatzforderungen – u. a. sind die Deutsche Bank, Bank of America, UBS, Citigroup und Morgan Stanley von den Klagen betroffen. Zu den italienischen Banken zählen u. a. Banca Capitalia, Unicredit, Banca Intesa, Monte dei Paschi di Siena.
Die ersten Prozesse gegen die Banken sollen im Mai 2006 starten. Die Parmalat-Aktien sind nach der Entscheidung des Verfassungsgerichtes um sieben Prozent gestiegen. Parmalat hatte im Dezember 2003 die Insolvenz erklärt, nachdem ein Bilanzloch von 14 Milliarden Euro festgestellt wurde. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.4.2006)
wenn die dies Klage durchboxen sind 300% mindestens drinn |