sind in Deutschland weit verbreitet, warum soll es denn hier im Board besser sein?
So glauben sage und schreibe 90 Prozent aller deutschen Autofahrer, besser zu fahren als der Durchschnitt. De facto können aber es aber nur 50 Prozent sein, die "bessere Hälfte" von allen (100 Prozent) halt. Die anderen 40 Prozent sind Aufschneider, Blender und Wichtigtuer.
Es gibt noch einen dritten bislang noch nicht genannten "Typ" hier im Forum. Das sind die sogenannte Analyse-Genies, die alle Quartalsberichte bis in die Fußnoten hinein verfolgen, Gewinn-Verlust-Rechnungen und Bilanzen prüfen, Investment-Strategien, Goodwill-Abschreibungen, Schulden, Tilgungen, Kapitalflüsse, KGVs, KCVs und PEGs rückblickend, gegenwärtig und zukünftig durchgehen - klingt ja auch alles gut, wichtig und gelehrig - und in Zweifelsfällen mit der IR-Stelle der Firmen telefonieren. Sie sehen dafür allerdings zuweilen den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Denen kommt es am Ende vor allem darauf hin, mit ihren Voraussagen Recht zu behalten, damit sie sich als kluge Köpfe selber feiern können. Diese Spezies leidet teils darunter, den Informationsfluss mit Scheuklappen - reduziert auf Fakten, die ihrer vorgefassten Meinung entsprechen - wahrzunehmen. Wenn jemand wagt, sie zu bitten, einmal gefasste Meinung kritisch zu hinterfragen, reagieren sie mit Entrüstung und fühlen sich auf den Schlips getreten. Mir tun diese Leute aber eher leid. Denn wer an der Börse nicht flexibel ist und einmal gefasste Meinungen nicht bei Änderung der Faktenlage zu revidieren bereit ist, kommt meist auch nicht auf einen grünen Zweig (oder verschenkt zumindest Performance).
FAZIT:
1. Wenn es leicht wäre, an der Börse Geld zu verdienen, würde keiner mehr arbeiten gehen.
2. Wer das Börsen-Handwerk beherrscht, hat meist soviel Wissen, Kenntnisse (auch psychologisch) und (Lebens-)Erfahrung, dass er es auch ohne die Börse finanziell zu etwas bringt bzw. gebracht hat/hätte.
3. Es fehlt an Demut. Eigenes Versagen ist immer möglich und sollte stets ins Kalkül gezogen werden. Das Werkzeug dafür ist Risikokontrolle, gepaart mit Flexibilität.
4. Wer mit dem Strom schwimmt, hat sowieso schon meist verloren. Mehrheiten werden an der Börse typischerweise abgestraft. Um gegen den Strom zu schwimmen, braucht man triftige Gründe, gute Nerven und ein starkes Ego [siehe Punkt 2]. "Flatterhafte", die sich stets der Mehrheitsmeinung des Konsens (auch hier im Board) rückversichern müssen, haben wenig Chancen. Leute mit starkem Ego aber leiden oft unter mangelnder Flexibilität. Die Börse ist dafür ein guter Lehrmeister. Geldstrafen wirken erziehungsfördernd. |