Wall Street-Schluss: Uneinheitlicher Handel, NASDAQ im Fokus Die US-Märkte verzeichneten am Donnerstag uneinheitliche Tendenzen. Trotz besser als erwartet ausgefallener Konjunkturdaten tendieren die Börsen leichter. So wurde das BIP-Wachstum für das vierte Quartal 2005 von 1,6 Prozent auf 1,7 Prozent nach oben revidiert. Gleichzeitig fielen die Anträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche auf 302.000 und damit deutlicher als prognostiziert. Wenig störend wirkte sich dagegen der weiter steigende Ölpreis aus. Einem Pressebericht zufolge stehen der Flugzeughersteller Boeing und der Rüstungskonzern Lockheed Martin kurz vor der geplanten Zusammenlegung ihrer Raketensparten. Mit einer Fusion der beiden Sparten würde ein Unternehmen entstehen, das Raketenstarts für die US-Regierung durchführt, um Wetter-, Überwachungs- und militärische Kommunikationssatelliten ins All zu befördern. Beide Titel gaben etwas nach. Ebenfalls abwärts ging es für General Motors. Wie der Automobilkonzern heute mitteilte, zieht man zurzeit den Verkauf seiner Beteiligung am japanischen Partner Isuzu Motors in Betracht. Presseangaben zufolge könnte man sich zudem von seiner Beteiligung an GMAC trennen. Bis Handelsende verlor die GM-Aktie rund 5 Prozent. Google-Aktien verloren heute knapp 1,5 Prozent. Wie der Internetkonzern mitteilte, hat man ein definitives Abkommen zum geplanten Erwerb einer 5 Prozent-Beteiligung am Internet Service Provider AOL, der zum Medienkonzern Time Warner gehört, unterzeichnet. Weiter gab Google bekannt gab, dass man im Zusammenhang mit der Aufnahme in den S&P 500-Index bis zu 5,3 Millionen Aktien im Wert von mehr als 2 Mrd. Dollar verkaufen wird. Etwas fester tendierten dagegen Anteilsscheine des Elektronikhändlers Best Buy nach wie erwartet ausgefallenen Ergebnissen. Beim Börsenbetreiber NASDAQ ging es nach dem Rückzug ihres Übernahmeangebots für die Londoner Börse über 4 Prozent abwärts. Der Dow Jones Industrial Average schloss am Donnerstag mit einem Minus von 0,58 Prozent bei 11.150,70 Zählern. Der NASDAQ Composite ging dagegen mit einem Plus von 0,13 Prozent auf 2.340,82 Punkte aus dem Handel. Der US-Automobilkonzern General Motors Corp. (GM) (ISIN US3704421052/ WKN 850000) meldete heute, dass er zurzeit in Erwägung zieht, seine Beteiligung am langjährigen japanischen Partner Isuzu Motors Ltd. (ISIN JP3137200006/ WKN 858329) zu verkaufen. Die Veräußerung der Beteiligung am japanischen Nutzfahrzeughersteller wäre ein weiterer Teil der Restrukturierungsmaßnahmen beim weltgrößten Automobilhersteller, der momentan große Probleme mit seinem Nordamerika-Geschäft hat. Der GM-Konzern, der in 2005 einen Verlust von 10,6 Mrd. Dollar erwirtschaftete, hat bereits Anfang des Monats den größten Teil seiner Beteiligung am japanischen Automobil- und Motorradhersteller Suzuki Motor Corp. (ISIN JP3397200001/ WKN 857310) verkauft. Im letzten Jahr hat man sich von seinem gesamten 20 Prozent-Anteil an der japanischen Fuji Heavy Industries Ltd. (ISIN JP3814800003/ WKN 857977), dem Hersteller von Fahrzeugen der Marke Subaru, getrennt. GM hält aktuell rund 90 Millionen Isuzu-Aktien, was einer Beteiligung von 7,9 Prozent entspricht. Auf Basis des heutigen Schlusskurses sind die Anteilsscheine 39,2 Mrd. Japanische Yen (JPY) (333 Mio. Dollar) wert. Die Allianz zwischen GM und Isuzu reicht bis zum Jahr 1971 zurück. Wie das "Wall Street Journal" am Donnerstag berichtet, stehen der US-Flugzeughersteller Boeing Co. (ISIN US0970231058/ WKN 850471) und der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin Corp. (ISIN US5398301094/ WKN 894648) kurz vor der geplanten Zusammenlegung ihrer Raketensparten. Der Zeitung zufolge werden die Unternehmen in den nächsten Wochen mit der U.S. Federal Trade Commission (FTC) ein Abkommen schließen, durch das rechtliche Unsicherheiten bezüglich der geplanten Zusammenführung der beiden angeschlagenen Geschäftsbereiche ausgeräumt werden. Mit einer Fusion der beiden Sparten würde ein Unternehmen entstehen, das Raketenstarts für die US-Regierung durchführt, um Wetter-, Überwachungs- und militärische Kommunikationssatelliten ins All zu befördern, hieß es weiter. Die Google Inc. (ISIN US38259P5089/ WKN A0B7FY), der Betreiber der größten Internet-Suchmaschine, meldete am Mittwoch, dass sie ein definitives Abkommen zum geplanten Erwerb einer 5 Prozent-Beteiligung am Internet Service Provider AOL, der zum US-Medienkonzern Time Warner Inc. (ISIN US8873171057/ WKN 592629) gehört, unterzeichnet hat. Bereits im Dezember hatten sich beide Parteien darauf verständigt, dass sich Google für 1 Mrd. Dollar an der America Online Inc. (AOL), der Internet-Sparte von Time Warner, beteiligt und man seine Websuch- und Werbeallianz ausweitet. Wie aus der jüngsten SEC-Mitteilung von Google hervorgeht, haben beide Unternehmen am 24. März eine definitive Vereinbarung geschlossen. Die Transaktion soll nach wie vor im zweiten Quartal abgeschlossen werden. Wie Google weiter bekannt gab, wird man im Zusammenhang mit der Aufnahme in den S&P 500-Index bis zu 5,3 Millionen Aktien im Wert von mehr als 2 Mrd. Dollar verkaufen. Underwriter ist hierbei die Goldman Sachs Group Inc. (ISIN US38141G1040/ WKN 920332). Die Aktien werden vor allem Indexfonds angeboten, deren Portfolios vornehmlich Aktien umfassen, die im S&P 500 gelistet sind. Wie die NASDAQ Stock Market Inc. (ISIN US6311031081/ WKN 813516), die zweitgrößte Aktienbörse in den USA, heute mitteilte, hat sie ihr Übernahmeangebot in Höhe von rund 2,4 Mrd. Britischen Pfund (GBP) für die London Stock Exchange plc (LSE) (ISIN GB00B0167W72/ WKN A0B5GS) zurückgezogen. Damit ist bereits der vierte Bieter für die größte Aktienbörse in Europa gescheitert. Die US-Technologiebörse, die 950 Pence pro Aktie zahlen wollte, gab jedoch weiter bekannt, dass sie in der Zukunft noch eine Offerte unterbreiten könnte, falls sich die LSE zum Beispiel zu einer Transaktion bereit erklären würde, oder eine dritte Partei ein Angebot vorlegen sollte. Die NASDAQ wird von Greenhill & Co. beraten, die LSE von Lehman Brothers und Merrill Lynch. Mitte des Monats hatte die LSE das Übernahmeangebot der US-Börse als zu niedrig bezeichnet und es daher zur ückgewiesen. Sie verwies dabei auf Synergieeffekte, welche sich im Falle eines Zusammenschlusses mit jedem anderen europäischen Börsenbetreiber ergeben würden. Im Februar hatte die LSE eine Offerte der Macquarie Bank Ltd. (ISIN AU000000MBL3/ WKN 901864) abgelehnt. Die australische Investmentbank hatte am 10. Januar 580 Pence je LSE-Aktie geboten, was einem Gesamtwert von 1,5 Mrd. GBP entspricht. Marktbeobachter vermuten, dass die LSE möglicherweise einen Zusammenschluss mit dem schwedische Börsenbetreiber OMX AB (ISIN SE0000110165/ WKN 889656) ins Auge fasst. OMX gehört wie die NASDAQ, die Macquarie Bank und die Deutsche Börse AG (ISIN DE0005810055/ WKN 581005) zu ehemaligen LSE-Bietern. Interesse an einer Offerte hat in der Vergangenheit auch die Euronext N.V. (ISIN NL0000241511/ WKN 693285) gezeigt. Die CarMax Inc. (ISIN US1431301027/ WKN 662604), der größte Gebrauchtwagenhändler in den USA, meldete heute, dass sie ihren Gewinn im vierten Quartal aufgrund stärkerer Umsätze steigern konnte. Demnach belief sich der Gewinn auf 40,4 Mio. Dollar bzw. 38 Cents pro Aktie, nach 29,7 Mio. Dollar bzw. 28 Cents pro Aktie im Vorjahr. Der Umsatz legte von knapp 1,4 Mrd. Dollar auf 1,62 Mrd. Dollar zu. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 37 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 1,54 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal prognostizieren sie ein EPS von 43 Cents bei Erlösen von 1,82 Mrd. Dollar. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern mit einem Umsatzwachstum, das deutlich unter den im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten 19 Prozent liegt. Das EPS soll 1,45 bis 1,65 Dollar bzw. 1,25 bis 1,47 Dollar nach Sonderbelastungen betragen. Analysten sehen hier einen Umsatz von 7,04 Mrd. Dollar und ein Ergebnis von 1,52 Dollar pro Aktie. Der größte US-Elektronikhändler Best Buy Co. Inc. (ISIN US0865161014/ WKN 873629) meldete heute, dass er seinen Gewinn im vierten Quartal klar steigern konnte, was mit einer starken Nachfrage na! ch Flachbild-Fernsehgeräten und MP3-Musikabspielgeräten zusammenhängt. Der Nettogewinn belief sich auf 644 Mio. Dollar bzw. 1,29 Dollar pro Aktie, gegenüber 521 Mio. Dollar bzw. 1,04 Dollar pro Aktie im Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich um 16 Prozent auf 10,69 Mrd. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 1,29 Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 10,53 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal prognostizieren sie ein EPS von 37 Cents bei Erlösen von 6,84 Mrd. Dollar. Im Gesamtjahr nahm der Überschuss auf 1,14 Mrd. Dollar bzw. 2,27 Dollar pro Aktie zu, im Vergleich zu 984 Mio. Dollar bzw. 1,96 Dollar pro Aktie in 2004. Der Umsatz kletterte um 12 Prozent auf 30,85 Mrd. Dollar. Die Analystenschätzungen sahen hier ein EPS von 2,28 Dollar und Erlöse von 30,66 Mrd. Dollar vor. Gruß Moya |