Investor Relations
RWE informiert am besten
Die Investor-Relationsabteilungen europäischer Unternehmen hat ein Londoner Forschungsinstut unter die Lupe genommen: Wer ermöglicht Analysten und Anlegern am besten den Zugang zum Management, wer bietet transparente und hochwertige Finanzinformationen, was wissen die IR-Sprecher über ihr Unternehmen. Die Deutschen liegen dabei gut im Rennen.
FRANKFURT. Der Energiekonzern RWE macht nach Ansicht von Analysten die beste Investor-Relations-Arbeit in Deutschland. Zum zweiten Mal in Folge konnte sich das Unternehmen den ersten Platz in der Hitliste der deutschen IR-Abteilungen sichern. Das Ranking wird exklusiv für das Handelsblatt von der angesehenen Londoner Institutional Investor Research Group (IIRG) erstellt. Das Forschungsunternehmen ermittelt jährlich für ganz Europa, welche Unternehmen vorbildlich mit Analysten und Investoren kommunizieren.
In Deutschland führende Unternehmen liegen dabei auch im Vergleich zu europäischen Wettbewerbern vorne: RWE, BASF, Continental und SAP rangieren mit der Qualität ihrer Investor-Relations-Arbeit vor ihren Branchenkonkurrenten. Für die deutsche Auswertung befragte das Forschungsunternehmen 330 Analysten aus 47 führenden europäischen Brokerhäusern und Investmentbanken.
Die Qualität der Arbeit der Investor-Relations-Abteilungen, die als Informations- und Kommunikationsschnittstellen zwischen den Kapitalmärkten und der Unternehmensführung agieren, wurde dabei anhand verschiedener Kriterien ermittelt, wie etwa Transparenz und Qualität der Finanzberichterstattung, Kontinuität und Marktkenntnis. „Aus Analystensicht ist der Zugang zum Top-Management nach wie vor die wichtigste Forderung an die Investor-Relations-Abteilungen“, sagt Trond Hana von IIRG. Doch nicht nur der Vorstandsvorsitzende oder der Finanzchef sind gefragte Gesprächspartner. „Analysten und Investoren verlangen immer häufiger auch den Austausch mit dem Bereichsmanagement, um einen besseren Einblick in die Geschäftsfelder zu bekommen“, sagt Ingo Alphéus, Leiter der Investor-Relations-Abteilung von RWE.
Einen großen Sprung von Platz 14 auf Platz drei im Ranking machte der Reifenhersteller und Automobilzulieferer Continental. Eine Entwicklung, die sicher damit zu tun hat, dass die IR-Abteilung seit 2005 Thomas Greth als neuen Leiter hat. Nicht mehr unter den Top-20-Unternehmen ist die Deutsche Börse, die augenscheinlich unter den Turbulenzen der gescheiterten Allianzen zu leiden hatte.
Quelle: HANDELSBLATT, Dienstag, 18. Juli 2006, 20:19 Uhr
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