Mit dem wenig sinnvollen Ansatz mit Ethanol als Energie vom Acker versus Nahrungsmittel erfolgt wieder die alte Vermischung von Biodiesel, Bioethanol und Biogas. Schade, dass noch niemand dazu gelernt hat.
In Deutschland wie auch im Rest der Weld steht eine begrenzte Ackerfläche zur Verfügung. Diese kann zur Nahrungsmittel, Tierfuttermittel oder zur Energiepflanzenproduktion genutzt werden. Meiner Meinung nach haben alle drei Möglichkeiten ihre Berechtigung, wobei ein Gleichgewicht derer anteilsmäßigen Verteilung erhalten werden muß. Deswegen ist eine sinvolle Nutzung von deren Agrarstoffen zu beachten. Und für deren Effizienz gibt es eine aussagekräftige Kennzahl. Über den gesamten Produktionszyklus und Flächengewinnung: J/ha also Energieertrag pro Hektar! Hier wil ich mal drei Zahlen aus einer wissenschaftlichen Studie des Sachverständigenrats für Umwelfragen (SRU) von 2008 nennen, die ich aus einer Grafik abgelesen habe: Bioethanol: 25-50 GJ/ha Biodiesel: 30 GJ/ha Biogas: 50-300 GJ/ha
Hier erkennt man schon zwei Dinge: 1. Biogas hat wesentlich mehr Potential als Bioethanol und Biodiesel! 2. Biogas hat eine enorme Schwankungsbreite, weswegen auf einen effizienten Produktions- und Nutzungsweg zu achten ist. Sinvoll eingesetzt ist die Effizienzbreite bie ca. 120-220 GJ/ha.
Wenn also die Verschwendung der Enrgiestoffe für die Irrwege der Energiepflanzen für Bioethanol und Biodiesel gestopt würde und statt dessen die begrenzten Energiepflanzenerträge effektiv genutzt werden, käme es auch nicht zum Konkurrenzkampf mit Nahrungsmitteln. Außerdem hat die Biogaserzeugung noch einen weiteren Vorteil: Als Substratstoffe können auch Reststoffe aus der Nahrungsmittelproduktion genutzt werden wie auch Wege für Substratstoffe, dei nich vom Acker stammen, erkundet werden. Doch diese alternativen sind energetisch noch nicht sehr effektiv oder sehr begrenzt. Haribo hat z.B. eine solche Anlage. Im Grunde ist jedoch dieser Weg über das Biogas sehr flexibel, wo drinnen auch der enorme Vorteil liegt: Biogas ins Erdgasnetz Biogas geht auch als Kraftstoff, doch ist dieser Weg mit vielen Problemen in der aktuellen Struktur des Kfz Bestandes behaftet. Biogas zur Strom und Wärmeerzeugung, doch würde ich die Kraftwärmekopplung unabhängig vom Biogas verfolgen und eher allgemein für die Nutzung des Erdgases anwenden.
Jetzt noch einmal zu den Alternativen: Bioethanol Bioethanol hat zwei Hauptprobleme. Erstens muß zur Destillierung noch einmal viel Energie in das Zwischenprodukt gesteckt werden, bevor das Bioethanol zur Verfügung steht und z.B. als E10 Beistoff unter das Benzin gemischt wird. Zweitens benötigt man bei diesem Weg Unmengen an Weizen, Mais, Zuckerrüben, Zuckerrohr oder alternative Energiepflanzen, die dann von anderen Ländern improtiert. Nur welchen Sinn macht es, Regenwälder in Brasilien abzuholzen, die kein CO2 mehr aufnehmen und eventuell bei trockengelegten Mooren auch noch das viel schädlichere Methan frei setzt und außerdem in den ärmeren Regionen der Welt auch noch zur Nahrungsmittelknappheit beiträgt.
Biodiesel hat genau die selben Probleme bei der massenhaften Pflanzengewinnung. Jeder kennt wohl mittlerweile die Palmölplantagen in Indonesien und deren Folgen.
Also, auch wenn es viele Leute immer noch nicht verstanden haben: Biogas ist nicht Biodiesel oder Bioethanol! Doch die Einführung von E10 in Europa verdeutlicht mal wieder den schlechten Ansatz der Politik und der fehlender Aufklärung der Bevölkerung.
Hierzu mal ein Beispiel, wo wieder einmal fälschlicherweise alles in einen Topf geworfen wurde: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,749572,00.html
Schade, dass immer noch die Mehrheit denkt: Biogas, Bioethanol, Biodiesel ist doch fast alles das selbe! Und genau hier ist schon ganz am Anfang der Gedankenfehler! Leider haben das noch zu wenige verstanden! Ganz bedeutet bleibt die Kennzahl: Joul pro Hektar (J/ha) und zur Berechnung dieser Kennzahl sollte der gesamte Produktionsprozess und die dafür benötigte Energie berücksichtigt werden. Z.B. können abgeholzte Regenwälder kein CO2 mehr aufnehmen, für Transport und Traktoren wird auch Energie benötigt, Für den eigentlichen Produktonsprozess ebenfalls, sogar für die Herstellung der benötigten Anlage und deren Lebensdauer.
Zwei Punkte als Schlusspunkt: 1. Nettoenergieertrag pro Hektar! 2. Nur begrenzte Ackerfläche für Energiepflanzen verwenden, damit es nicht zur Konkurrenz mit Nahrungsmitteln kommt. Die zur Verfügung stehende Fläche deswegen sinvoll nutzen!
Glückwunsch, wer bis hier hin gelesen hat. Deswegen bin ich übrigens aus klimatischer Überzeugung vor Jahren mit der Einführung des E95 auf das teurere Super Plus umgestiegen, einer meiner Beiträge zum Klimaschutz. Es gab aber auch sinnvollere Umstellungen wie Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel, Haushalt, kein Standby usw. Verfolge aber nur die sinvollen Ansätze!
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