und in gewisser Weise einer Abbildung der Geschäftsentwicklung. Letzteres natürlich nur in untergeordneter Rolle. Ungefähre langfristige Trends bilden durchaus die Geschäftsentwicklung ab. Dadurch das meist Finanzberichte in einer gewissen gleichmäßigen Abfolge kommen, und Anleger auch in gewissen Zeiträumen (um News herum) in immer dem gleichen Muster reagieren, sind bestimmte Chartmuster nunmal auch die Abfolge von Geschäftsentwicklungen. Die genauen Trendlinien, Indikatoren, Unterstützungen etc. vor allem in kurzfristiger Hinsicht sind aber natürlich (können nur) eine selbsterfüllende Prophezeihung sein. Deshalb ist es aber nicht grundsätzlich Unsinn, sondern man muss es nur nutzen können. Das hängt aber logischerweise davon ab, wieviele Anleger diese Aktie beobachten. Dax-Werte sind charttechnisch natürlich aussagekräftiger, aber bei vielen Nebenwerten gibt es erstaunlich genaue Trends, Unterstützungesmarken oder gleitende Durchschnitte, die immer wieder genau getestet werden. Und umso öfters sich Trends bestätigen, umso sinnvoller können Charttechniker diese Aktie traden. Wichtig ist letztlich nur, dass viele Leute das Gleiche sehen. Wenn das keine Voraussetzung ist (oft bei sehr kleinen Werten der Fall) ist Charttechnik natürlich Unsinn. Umso mehr Leute aber das Gleiche sehen, umso öfters bilden sich Keile, da sie bereits vor gradlinigen Trends oder vor Unterstützungen kaufen. Ich denke dadurch haben sich im Laufe der Zeit auch so viele Theorien zur Charttechnik entwickelt, weil man nicht mehr mit einfachen gradlinigen Trends bestimmte Analysen vornehmen konnte. Aber das betrifft eben dann meist nur BlueChips und Indizes.
Wer mir bei Nebenwerten wie Allgeier mit Wellentheorien oder Fibos ankommt, den halte ich dann aber auch für verrückt.
Aber schau dir mal UMS oder Nemetschek an! 2 Nebenwerte, wo die Charttechnik in den letzten 2 Jahren einfach beeindruckend genau war. Wenn man da nur auf charttechnische Signale geachtet hätte, hätte man gutes Geld verdient ohne dabei Zeit durch längere Seitwärtstrends zu vergeuden. Es gibt also durchaus auch Nebenwerte, wo man Charttechnik anwenden kann. Allgeier ist noch nicht unbedingt prädestiniert dafür, aber wenn der mittelfristige Aufwärtstrend hält, und man nach dem Test der 200-Tge-Linie wieder bald nach oben dreht, ergibt sich schon eine gute Aussagekraft durch den Chart. Noch ist das zugegebenermaßen eher wage, aber im Zusammenspiel mit den Fundamentaldaten und zeitlichem Zyklus könnte das sehr interessant sein.
Sinnvoller ist es aber derzeit eher bei UMS, auf den Chart zu achten. Da wird m.E. in den nächsten 1-2 Wochen eine größere Bewegung (über 10% bevorstehen). Soweit kann ich das zumindest aus dem Chart herauslesen. Trifft natürlich bei UMS auch noch mit den Q1-Zahlen zusammen, aber auch ohne die Zahlen hätte ich das mit der größeren Bewegung geschrieben. |