In der Tat TT-B. Das neue EEG wird ein Riesenproblem für die deutschen WEA Hersteller werden. Das gilt vor allem für Enercon, dann aber auch für Nordex und Senvion.
Wie katastrophal die Auswirkungen sein können, sieht man an den Ausschreibungensverfahren für Solarfreiflächen. Hier hat Herr Gabriel ganze Arbeit geleistet. Der Markt ist in Deutschland praktisch tot und es haben nur die Anbieter überlebt, die sich sehr stark auf das Auslandsgeschäft konzentrieren. (SMA und Solarworld). Hinzu kommt noch die massive steuerliche Benachteiligung von Energiespeichern, die einen erheblichen Einfluss auf die Stabilisierung der Netze haben könnten. (übrigens auch im Windsektor).
Herr Gabriel merkt auch nicht, dass er nebenbei ein Sterben der deutschen Bauern auslöst. Bürgerwindparks und Solarflächen auf landwirtschaftlich genutzten Gebäuden waren zu einem wichtigen zweiten Standbein geworden für die Bauern, die unter dem Wegfall von EU-Subventionen, Rußlandembargo und Preisverfall von Agrarprodukten leiden.
Resümee: Bürgerwindparks wird es nach Einführung des Ausschreibungsverfahrens so gut wie nicht mehr geben und es stellt sich die Frage, wer von den deutschen WEA Herstellen am besten positioniert ist für die Zukunft.
Nordex hat einen wichtigen Schritt getan mit dem Erwerb der Windenergiesparte von Acciona und wird sich aus der Deutschlandfokussierung lösen können. Bei Senvion sehe ich aufgrund der Robustheit der Anlagen eine Perspektive im Offshore-Geschäft. Ähnliches könnte für Enercon gelten. Die verzichten allerdings freiwillig auf den Offshorebereich.
Weltweit ist Siemens der wichtigste Player im Offshoresegment. Hier stellt sich die Frage, ob es gelingt Gamesa aus dem Joint Venture mit Adwen (Areva) herauszuboxen. Sollte ein Zusammenschluss mit Gamesa tatsächlich erfolgreich sein, dann wäre Siemens Weltmarktführer vor Goldwind und Vestas und alle anderen Player in Europa hätten ein Problem. (Dieses Szenario halte ich sowohl aus wettbewerbsrechtlichen Gründen als auch aus strategischen Erwägungen von Areva für unwahrscheinlich, obwohl diese Karte derzeit von Siemens massiv gespielt wird.)
O.K. Das war jetzt ein ziemlicher Rundumschlag.
Worauf ich eigentlich hinaus will, ist folgendes:
Auch Senvion braucht einen starken Partner, um in Deutschland und Europa überleben zu können. Sinnvoll wäre zum Beispiel ein Joint Venture mit Enercon. Andererseits bietet sich Senvion als idealer Übernahmekandidat an mit seinem ausgefeilten Know how. In Frage kämen hier zum Beispiel Vestas (räumliche Nähe zu den Dänen) aber auch GE, die bisher noch kein Bein an Deck bekommen haben in Europa.
Die Zukunft des europäischen Windenergiemarktes hängt also ganz entscheidend davon ab, wer mit wem fusionieren oder kooperieren wird.
Das ist arlarmierend |