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Indus - Substanz mit Phantasie
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interessant
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witzig
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gut analysiert
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informativ
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Die Indus hat heute die WIESAUPLAST (eins der Problemunternehmen aus dem Bereich Fahrzeugtechnik) veräußert.
https://indus.de/pressemeldung/...erkauft-automobil-serienzulieferer/
Zum Preis wird erwartungsgemäß keine Angaben gemacht. Aber entscheidend ist bei dieser Transaktion sowieso nicht die Frage, ob man bei der Veräußerung einen Verlust gemacht hat und wie hoch der ggfs. ist, weil es sich dabei ja nur um Einmaleffekte handelt.
Wichtiger ist aus meiner Sicht, dass man nun eins der Unternehmen aus dem Konzern entfernt, das nicht zuletzt für hohe Verluste in den letzten Jahren verantwortlich war - wenigstens aus diesem Unternehmen werden demnächst keine operativen Verluste und Abschreibungen mehr zu vermelden sein, die das Gesamtergebnis des Konzerns (erheblich) beeinträchtigt haben (zudem könnte es sein, dass Indus durch die Veräußerung und die damit einhergehende weitere Verkleinerung des Bereichs Fahrzeugtechnik am Markt aus dem "Ruf" herauskommt, irgendwie im Wesentlichen ein Automobilzulieferer zu sein - was mMn mit ursächlich für die schlechte Performance der Aktie in den letzten Monaten war).
Nicht unwichtig ist aus meiner Sicht, dass sich die WIESAUPLAST unter dem neuen Eigentümer, bei dem es sich nicht um einen Hedgefonds handelt oder um ein Unternehmen das üblicherweise übernommene Firmen filetiert und ausschlachtet, vielleicht besser entwickeln kann als unter dem Dach einer Holding, für die der Bereich Fahrzeugtechnik nicht mehr zu den Schwerpunkten gehört.
Erfreulich ist auch der Hinweis auf laufende Gespräche über weitere Übernahmen, wodurch die Portfoliostruktur und idealerweise auch die GuV weiter gestärkt werden dürften (Zukäufe finden ja ausschließlich außerhalb des Bereichs "Fahrzeugtechnik" statt).
In dem Zusammenhang habe ich auch mal auf die aktualisierten Researchs nach den Q3 Zahlen geschaut. Inzwischen haben fünf Analysten ein entsprechendes Update erstellt, drei dieser Analysen kann man einsehen. Wenn ich mal nur für die drei einsehbaren Analysen einen Konsensus erstelle, komme ich beim Umsatz für 2021 auf 1.716 Mio Euro, beim Ebit auf 101 Mio Euro, beim EpS auf 1,94 Euro und bei der Dividende auf 1,13 Euro.
Für das Folgejahr 2022 lauten die aktualisierten Annahmen: Umsatz 1.796 Mio Euro, Ebit 146 Mio Euro, EpS 3,02 Euro und Dividende 1,43 Euro.
Wie gesagt, zwei Updates kann man nicht einsehen - aber da die durchschnittlichen Kursziele dieser beiden Analysen mit 49 Euro noch deutlich über denen der einsehbaren Analysen liegen (41,80 Euro) kann man wohl davon ausgehen, dass die o.g. Durchschnittswerte der einsehbaren Analysen auch dort mindestens erreicht werden.
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https://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...ormalitaet/?newsID=1517779
"Das EBIT wuchs [wie erwartet] um mehr als das Vierfache auf rund 115 Mio. EUR [erwartung: 108mio] (Vorjahr: 25,1 Mio. EUR). Die EBIT-Marge stieg im Vorjahresvergleich von 1,6 % auf 6,6 %."
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screenshot_2022-02-23_18.png
... "hat das Kursziel für Indus Holding nach vorläufigen Jahreszahlen von 52 auf 56 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Beteiligungsgesellschaft habe ordentliche Eckdaten vorgelegt, die eine klare Nachfrage- und Gewinnerholung signalisiert hätten, schrieb Analyst Christian Glowa in einer am Donnerstag vorliegenden Studie." (© 2022 dpa-AFX-Analyser v. 24.02.2022 | 14:46)
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Heute wurden dann die endgültigen Zahlen zum abgelaufenen Jahr veröffentlicht und diese entsprechen im Wesentlichen den vorab gemeldeten Werten. Bemerkenswert ist leider wieder einmal das Segment Fahrzeugtechnik. Im abgelaufenen Jahr hat dieses Segment ein negatives Ebit aus laufender Geschäftstätigkeit von sage und schreibe 49,1 Mio Euro erzielt, war also nur leicht besser als das katastrophale Vorjahr in diesem Bereich! Und (mindestens genauso schlimm) im laufenden Jahr soll sich das Ebit zwar deutlich verbessern aber eben immer noch negativ bleiben (und das obwohl ja ein großes "Problemunternehmen" in diesem Bereich mit der Wiesauplast veräußert wurde).
Es zeigt sich immer deutlicher, dass die Entscheidung, diesen Bereich nicht wie der Mitbewerber Gesco deutlich zu verkleinern sondern zu versuchen, die Problemunternehmen zu sanieren, keine gute war.
In 2021 hätte die Indus ohne diesen Bereich ein Ebit von nicht 115 Mio Euro, wie ausgewiesen, sondern eins von 172 Mio Euro (entsprechend ein um fast 50% höheres Ebit, weil zu den laufenden Verlusten auch noch Wertminderungen in diesem Bereich i.H.v. 8,2 Mio Euro gebucht werden mussten).
Betrachtet man die Jahre ab 2018 wird deutlich wie sehr dieser Bereich die Indusholding belastet hat. In 2018 konnte man noch ein leicht positives Ebit von 5 Mio Euro ausweisen und musste keine Wertminderungen vornehmen, in 2019 lag das operative Ebit schon bei (-) 18,5 Mio Euro und die Wertminderungen betrugen 17,3 Mio Euro, in 2020 sank das Ebit auf (-) 54 Mio Euro. Negativ schlugen auch die Wertminderungen i.H.v. 33.8 Mio Euro zu Buche und im abgelaufenen 2021 lagen die operativen Verluste auf Ebitebene bei 49,1 Mio Euro und die Wertminderungen bei 8,2 Mio Euro.
Zieht man einen Strich drunter hat der Bereich Fahrzeugtechnik der Holding (und damit auch den Aktionären) seit 2019 insgesamt über 180 Mio Euro Ergebnis gekostet - und wie gesagt, auch im laufenden Jahr wird es wohl wieder keine schwarze Null in diesem Bereich geben. Offen gestanden ist das ein Desaster und man kann nur hoffen, dass das Management aus den Fehlern bei der Behandlung dieses Bereichs lernt.
Etwas enttäuschend fällt dementsprechend mMn auch die Prognose für das laufende Jahr aus - im Grunde soll der Umsatz zwar steigen - aber eher moderat und beim Ergebnis kann es auch "flat" werden (das Unternehmen sagt ein Ebit zwischen 115 und 130 Mio Euro voraus). Darin sind eventuelle "indirekte Effekte" aus dem Krieg (als da wären "dauerhaft stark steigende Energiepreise", "Knappheit bestimmter Materialien" und "allgemeine Eintrübung der Konjunktur" noch nicht enthalten. Abgekürzt würde ich persönlich davon ausgehen, dass es in 2022 nicht zu dem erhofften "Aufschwung" für die Indus kommt sondern 2022 wird ebenfalls ein Übergangsjahr - einmal bedingt durch die äußeren Umstände mit den daran hängenden Unsicherheiten und dann auch (aber hoffentlich wirklich zum letzten Mal) durch die negativen Beiträge des Bereichs Fahrzeugtechnik.
Die Aussichten für die fernere Zukunft scheinen dagegen weiterhin positiv zu sein. Indus will auch in diesem Jahr wieder zwei Beteiligungsunternehmen zukaufen und hält auch an der Prognose für 2025 fest - mehr als 2 Mrd Euro Umsatz und eine Ebitmarge von dauerhaft über 10%.
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Unterm Strich dürften die Ergebnisse der gutlaufenden Bereiche im kommenden Jahr vielleicht sogar noch nachgeben was das Ergebnis angeht, denn der Bereich Fahrzeugtechnik, der ja im abgelaufenen Jahr noch hochdefizitär war, soll sich ja ergebnisseitig "stark verbessern" wenn auch nach wie vor negativ bleiben. Wenn aber das Ebit im Konzern in etwa gleich bleibt (wenn man mal das untere Ende der Prognose nimmt oder bestenfalls um ca 15 Mio Euro steigt), müssten die vier gut laufenden Bereiche ja ergebnisseitig nachgeben oder bestenfalls gleich bleiben, wenn der Bereich Fahrzeugtechnik ergebnisseitig zulegen würde (mMn aber wegen der Lieferschwierigkeiten grade in diesem Bereich auch noch gar nicht sicher).
Da die Analysten (und damit dann auch "der Markt") aber mit einem deutlichen Ergebniswachstum gerechnet hat (den Ukrainekrieg mal außen vor gelassen) und Indus diese Erwartungen nicht erfüllt, gibt der Preis der Aktie nach. Ich hatte aber nicht antizipiert, dass es dermaßen tief nach unten läuft und mich heute Morgen schon über Kurse knapp über 30 Euro gefreut.
Die Frage (vielleicht für die HV) dürfte mMn sein, ob man sich bei Indus in 2023 die Umsätze und Ergebnisse zutraut, die die Analysten für dieses Jahr angesetzt haben, 2022 also nur eine Delle wird oder ob man auch an diesen Zahlen Abstriche machen muss.
Da Indus die Prognose für 2025 aufrecht erhält, müsste man eigentlich meinen, dass man 2023 beim Umsatz und vor allem beim Ergebnis erheblich vorankommen sollte.
Warum haben ich überhaupt nochmal nachgekauft, wenn das Jahr 2022 wohl eher enttäuschend verlaufen wird?
Weil ich das Konzept der Indus durchaus für vielversprechend halte. Die berühmten "Hidden Champion", die die Indus sammelt, stellen das Rückgrat der deutschen Wirtschaft dar und die Idee der Indus Innovationen durch entsprechende Zuschüsse der hauseigenen Förderbank zu fördern finde ich auch überzeugend. Und Indus will und wird ja auch in den kommenden Jahren weitere Beteiligungen hinzukaufen und damit das Portfolio stärken.
Zudem glaube ich tatsächlich daran, dass die Indus die Planvorgaben für 2025 erreichen wird - und dann reden wir von ganz anderen Zahlen. Wie gesagt, in 2022 sollen immerhin (in der Mitte der Prognose) fast 1,9 Mrd Euro Umsatz erreicht werden. Da fehlt ja nicht mehr ganz so viel an den "deutlich über 2 Mrd Euro Umsatz" in 2025. Derzeit verfügt die Indus über 47 Beteiligungen (die Neuerwerbung Heiber und Schröder, die in 2022 finalisiert wird schon mit eingerechnet) - das Ziel für 2025 lautet : 55 bis 60 Beteiligungen. In 2021 hat man zwei Beteiligungen mit einem Umsatz von 78 Mio Euro erworben -setzt man in dem Umsatzbereich bei den Neuerwerbungen pro neuer Beteiligung nur 25 Mio Euro an, wird man alleine zwischen 200 und 325 Mio Euro Umsatz hinzuerwerben - auf der Tochterebene - nicht eingerechnet sind Erwerbe auf der Enkelebene (hier hat Indus in 2021 insgesamt 12 Mio Euro Umsatz hinzuerworben).
Und zudem dürften ja auch die Bestandsgesellschaften Umsätze hinzugewinnen (im letzten Jahr betrug das organische Umsatzwachstum über 7%, würde man "nur" 5% Umsatzwachstum ansetzen, würde der Umsatz von 1,85 Mrd Euro laut Prognose für 2022 auf bei den vorhandenen Beteiligungen auf 2,15 Mrd Euro wachsen). Vielleicht wird man auch den ein oder anderen Umsatzeuro durch Stilllegungen oder weitere Verkäufe im Bereich Fahrzeugtechnik verlieren - dennoch erwarte ich eigentlich einen Umsatz von mindestens 2,3 Mrd Euro in 2025 (das ist keine wissenschaftliche Berechnung sondern nur eine überschlägige Ermittlung und demnach ohne Gewähr).
Schafft man es dann die Ebitmarge auf 10% zu steigern, würde sich das Ebit auf etwa 230 Mio Euro stellen - mithin also doppelt so hoch sein wie in 2021.
Angesichts der Tatsache, dass die Indus in 2021 ohne Berücksichtigung der Fahrzeugtechnik ein Ebit von 172 Mio Euro - und damit eine Marge von fast 10% erreicht hätte, kann man wohl auch davon ausgehen, dass die Indus nicht nur die Umsatzziele sondern auch die angestrebte Marge einigermaßen sicher und komfortabel erreichen kann, wenn man mal davon ausgeht, dass der Bereich Fahrzeugtechnik nicht zu einer "never ending story" wird.
Last but not least, ist die Aktie auf dem derzeitigen Kursniveau auch ohne die Phantasie für die nächsten Jahre nicht zu teuer. Das KGV 2022 dürfte irgendwo bei um die 15 herum liegen, die Dividendenrendite bei 3,5% und die Aktie notiert derzeit auf dem Niveau des Eigenkapitals je Aktie (EK 787,5 Mio Euro, Anzahl der Aktien: 26,9 Mio Stück - ergibt ein Ek je Aktie von 29,27 Euro).
Also: Wer etwas Zeit mitbringt und bereit ist, trotzdem der Vorstand für das laufende Jahr eine eher enttäuschende Prognose abgeben musste, den Zielvorgaben für 2025 ff. zu trauen, hat mMn eine gute Chance, mit Indus ein interessantes Investment zu einem Kurs zu erwerben, der in drei Jahren deutlichst übertroffen werden sollte - immer vorausgesetzt, die kommenden Jahre laufen so, wie der Vorstand sich das vorstellt.
Das ist natürlich nur meine Meinung und keine Empfehlung für andere Teilnehmer hier.
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auch ich bin schon länger investiert und liege unter Einstand. Das Konzept einer Bündelung von eher klassichen Mittelständlern in einer Aktie hat für mich seinen Reiz. Beobachtenswert sind natülich die Ausschläge und die Gründe dafür müssen aufgearbeitet werden. Insofern danke für die zwei ausführlichen Posts!
VG
NR
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Das EpS liegt ja mit 1,78 Euro deutlich unter den Schätzungen der Analysten. Während das Ebit mit ca. 115 Mio Euro noch "inline" liegt, hatten die Analysten mit einem EpS um die 2 Euro gerechnet. Woher kommt diese Differenz?
Dies liegt vor allem an der laut GuV extrem hohen Steuerquote von knapp 52 (!!!) %. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass es bei der Indus keine steuerliche Organschaft gibt. Das heißt, dass die Verluste der Gesellschaften im Bereich "Fahrzeugtechnik" nicht mit den Gewinnen aus den anderen Bereichen verrechnet werden können. Das bedeutet, dass die Indus die kompletten Steuern auf die Gewinne der anderen vier Bereiche zahlen muss ( rechnet man deren Gewinne zusammen, kommt man, wie schon weiter oben geschrieben auf ein Ebit von über 170 Mio Euro - rechnet man die Zinsen runter, kommt man auf diese Gewinne auf den "handelüblichen Steuersatz" von ca. 33%.
Es soll ja aber jetzt nicht zum Dauerzustand werden, dass der Bereich Fahrzeugtechnik den Gewinn der anderen vier Bereiche um nahezu ein Drittel reduziert und dadurch diese steuerliche Merkwürdigkeit zu Tage kommt.
Hätte der Steuersatz bei 33% gelegen, wäre das Konzernergebnis um etwa 21 Mio Euro höher gewesen (99 Mio Euro EBT abzüglich 33% Steuern macht 66,3 Mio Euro statt der ausgewiesenen 45 Mio). Dadurch würde sich das EpS rechnerisch nicht auf 1,78 Euro belaufen sondern auf 2,48 Euro.
Anders gesagt: Liegt das Ebit in 2025 (wie ja oben ausgeführt) tatsächlich etwa doppelt so hoch wie in 2021, dürfte sich das EpS mehr als verdoppeln, weil der Steuersatz sich bis dahin wieder normalisiert haben sollte.
Der erste Analyst hat gestern auch schon auf die doch eher vorsichtige Prognose für das laufende Jahr reagiert und die Aktie zwar weiter mit einem "Kaufen-Rating" versehen, das Kursziel aber von 45 auf 38 Euro zurückgenommen (sicher angesichts der Tatsache, dass auch 2022 ein mit zusätzlichen Unsicherheiten behaftetes Übergangsjahr wird auch berechtigt, vor allem finde ich die Tatsache, dass der Bereich Fahrzeugtechnik weiter negativ bleiben wird sehr störend).
Allerdings halte ich die Abstrafung der Aktie derzeit auch für etwas übertrieben. Indus ist ja kein Verlustunternehmen und zahlt sogar eine inzwischen (bezogen auf den Kurs) anständige Dividende.
Auf der Basis der Zahlen 2021 liegt das KGV bei knapp 16 (und wie gesagt, dieses ist durch die steuerlichen Effekte stark negativ beeinflusst, würde man das unbeeinflusste KGV nehmen, läge das bei unter 12
Die Dividendenrendite liegt aktuell bei 3,7% - keine schlechte Sache für ein Übergangsjahr.
Hinzu kommen die guten Aussichten ab 2023- falls es da nicht wieder eine neue Krise gibt.
Insofern habe ich heute zu Kursen knapp über 28 Euro noch einmal nachgekauft - allerdings auf mittlere Sicht, sprich mit einem Anlagehorizont bis mindestens 2025. Dies beruht aber nur auf meiner persönlichen Meinung und ist keinesfalls eine Empfehlung an andere hier (und mit meiner persönlichen Meinung liege ich häufiger als mir lieb ist auch falsch ;) )
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Meines Wissens nach hat Indus in der Vergangenheit Steuerquoten im Bereich von 35% ausgewiesen. Bei dem EBIT von 115,4 Mio. € und einem Finanzergebnis von rund -20 Mio. € ergäbe sich daraus ein Nettogewinn von 62 Mio. € oder 2,30 € je Aktie.
Der Kursverlust der letzten Tage erklärt sich meiner Ansicht nach mit dem enttäuschenden Ausblick auf 2022. Ich hatte da auch mit deutlich mehr Gewinn gerechnet. Langfristig bin ich aber dennoch optimistisch. Der Wegfall der Verluste aus dem Fahrzeugtechnikbereich und die weiteren Optimierungen sollten bis 2025 einen deutlichen Gewinnschub bringen.
Bei 2 Mrd. € Umsatz und einer EBIT-Marge von 10% sowie einem Finanzergebnis von -20 Mio. € und einer Steuerquote von 35% ergäbe sich dann ein Nettogewinn von 117 Mio. € oder 4,35 € je Aktie. Das KGV von 6 bis 7 erscheint mir günstig. Dazu notiert die Aktie - wie von dir beschrieben - unter Buchwert, was ja selbst bei den aktuell noch niedrigeren Gewinnmargen keinen Sinn macht.
Ich habe meine Position daher heute auch noch mal aufgestockt. Wobei ich bislang bei Indus leider auch kein besonders gutes Händchen hatte ;-).
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Wie gesagt, mMn hätte man da etwas offensiver drauf hinweisen müssen, um diesen Kursrutsch vielleicht etwas abzufedern. Ich denke auch, dass der sehr vorsichtige Ausblick auf das laufende Jahr den ein oder anderen Anleger enttäuscht hat (mich eingeschlossen) und in jedem Fall hatten die Analysten deutlich mehr erwartet. Aber ich vermute mal, dass das laufende Jahr wegen der zu erwartenden Schwierigkeiten durch den Ukrainekrieg (die ja in der vorsichtigen Prognose noch gar nicht eingepreist sind) eh für die meisten Unternehmen nicht plangemäß verläuft. Wichtig wird dann wieder 2023 - schafft man da einen größeren Sprung (müsste man ja eigentlich, wenn man in 2025 dann über 200 Mio Euro Ebit schaffen möchte)...
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Die Zahlen von Warburg kann man sich auf der Homepage der Indus anschauen. Warburg geht für das laufende Jahr von einem Ebit von 129 Euro aus - und liegt damit am oberen Ende der von Indus selber genannten Spanne. Daraus leitet Warburg dann ein Ergebnis von 2,72 Euro je Aktie ab (auch daraus ist ersichtlich, dass das EpS in 2021 lediglich aufgrund der Steuereffekte so weit unter den Erwartungen las (in 2021 betrug das EpS bei einem EBit von 115 Mio Euro lediglich 1,78 Euro). Warburg scheint also davon auszugehen, dass sich das Ergebnis im nächsten Jahr etwas "homogener" darstellt und nicht wieder bei der Fahrzeugtechnik (derart) erhebliche Verluste anfallen.
Zudem behält Warburg für 2023 die bisherige Schätzung annähernd bei und prognostiziert ein EpS von 3,45 Euro.
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Die aktuelle Dividendenrendite der Indusaktie liegt bei 3,85% und das EK je Aktie liegt bei 29,28 Euro. Die Firmenwerte betragen inzwischen nur noch gut 22% der Bilanzsumme - das Risiko weiterer Wertberichtigungen auf nicht mehr werthaltige Firmenwerte hat sich also verringert. Bedauerlicherweise aber nur dadurch, dass bei einigen Firmenwerten die Risiken eingetreten sind - in den letzten Jahren mussten teils erhebliche Abschreibungen auf die Firmenwerte vorgenommen werden (was noch einmal eindrücklich die Risiken hoher Firmenwertausweise in der Bilanz verdeutlicht hat).
Indus ist also nicht wirklich teuer - aber angesichts eines EpS von 1,78 Euro in 2021 auch nicht besonders günstig (KGV 2021 liegt bei 15,3 - das ist sicher kein Alleinstellungsmerkmal.
Drive könnte die Aktie aber ab 2023 und im Hinblick auf 2025 bekommen. Das laufende Jahr scheint erneut ein Übergangsjahr zu werden (da gibt es halt externe Faktoren, die auch die Indus treffen - Lieferkettenschwierigkeiten und Energiepreiserhöhungen plus ausbleibende Konjunkturerholung, von so etwas ist ein Unternehmen, das einen Querschnitt durch die deutsche Wirtschaft abbildet auch nie geschützt).
Dennoch hält die Indus an dem Plan, in 2025 über 2 Mrd Euro Umsatz zu erzielen und dabei eine Marge von mindestens 10% "verlässlich" zu erreichen, fest - und da das Ganze ja nicht disruptiv erreicht werden soll, müssten auch die Jahre 2023 und 2024 deutlich in der Marge zulegen.
Dies antizipieren auch die Analysten. Für 2023 erwarten diese im Schnitt ein Ebit von 163 Mio Euro und für 2024 dann eins von 184 Mio Euro (und wie gesagt erwartet die Indus selber dann für 2025 ein Ebit von mindestens 200 Mio Euro - ich hatte ja schon in einem früheren Beitrag aufgezeigt, dass der Umsatz - jedenfalls mMn bis 2025 deutlich über 2 Mrd Euro liegen müsste, wenn man das ebenfalls selbstgesteckte und bestätigte Ziel, bis dahin mindestens 55 Beteiligungen zu haben erreicht - alleine dadurch sollte der Umsatz um etwa 150 bis 200 Mio Euro im Vergleich zu 2022 steigen - und hinzu würde dann noch das organische Wachstum kommen).
Dies würde der Aktie dann in jedem Fall erhebliche Perspektiven eröffnen - die Analysten gehen für 2023 von einem EpS von 3,29 und für 2024 von 4 Euro aus - verbunden mit einer entsprechenden Dividendenerhöhung auf 1,46 Euro bzw. auf 1,67 Euro. Die Zahlen sind sicher auch nicht in Stein gemeißelt, können aber aufzeigen, wo es mit Indus hingehen könnte.
Wenn man also einen entsprechend langen Anlagehorizont hat und (hoffentlich bald vorübergehende) allgemeinwirtschaftiche Schwächen als eben "vorübergehend" klassifiziert, scheint mir Indus ein durchaus interessantes Invest - trotz der Delle in 2021 und 2022.
Ist aber natürlich nur meine Meinung (nach der ich auch entsprechend handle) aber das soll keine Empfehlung für andere hier sein.
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Auf der homepage Indus wird im Finanzkalender 11.5.2022 aufgeführt,also erst nächste Woche Freitag.
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Heute kamen die Q1 Zahlen und man muss sich diese näher anschauen, um zu einer zutreffenden Betrachtung zu gelangen. Auf den ersten Blick wirkt der Rückgang beim EBIT von 25 auf 20,7 Mio Euro, trotz Umsatzsteigerung um 11% ja etwas verstörend.
Allerdings ist dieses Ergebnis durch Einmaleffekte beeinflusst. Ohne diese Sondereffekte hätte das EBIT 27 Mio Euro betragen, wäre also um ca. 8% angewachsen.
Aber es gibt nun einmal diese Sondereffekte und die stammen bis auf kleinere Korrekturen aus dem Russland und Ukrainegeschäft (1,7 Mio Euro) mal wieder aus dem Bereich Fahrzeugtechnik, der sich seit Jahren kontinuierlich als Klotz am Bein der Indus entwickelt. Hier mussten erneut 4,6 Mio Euro bei einem Serienzulieferer abgeschrieben werden. Wie ärgerlich das inzwischen ist, kann man ersehen, wenn man das Ebit der vier anderen Bereiche anschaut. Hier ist das EBIT von 36,9 Mio Euro auf 47,4 Mio Euro angestiegen - sicher auch durch die übernommenen Gesellschaften. Der Bereich Fahrzeugtechnik dagegen liefert wieder ein deutlich negatives Ergebnis i.H.v. sage und schreibe 24 Mio Euro.
Das ist wieder einmal mehr als ärgerlich, weil sich jetzt schon wieder abzeichnet, dass dieser Bereich auch in 2022 nicht wenigstens ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren kann und die anderen vier Bereiche wieder einiges "kosten" wird. Wegen der extremen Schieflage im Bereich Fahrzeugtechnik, ist auch die Steuerquote bei der Indus so extrem hoch. Weil man keine steuerlichen Organschaften bilden möchte, können die Verluste des Bereichs Fahrzeugtechnik nicht mit den Gewinnen aus anderen Bereichen verrechnet werden. Das heißt grob gesagt, dass Indus in voller Höhe Steuern auf die Gewinne der anderen vier Bereiche zahlen muss obwohl das Konzernergebnis durch den Bereich Fahrzeugtechnik erheblich geschmälert wird.
Ich denke, dass auf der HV diskutiert werden wird, ob und wann denn diese "never-ending-Story" Fahrzeugtechnik endlich mal beendet werden kann. Das hat der Indus schon zig Millionen Ergebnis gekostet - und das belastet den Aktienkurs extrem. Wenn ein Unternehmen nur Verluste produziert und trotz jahrelangem Bemühen nicht aus der Misere herauskommt, muss man sich von diesem Unternehmen trennen - auch wenn es schmerzhaft ist. Möglicherweise hat das Unternehmen ja bei einem neuen Eigentümer bessere Überlebenschancen, weil dort Synergien bestehen, die Indus nicht liefern kann. Es kann jedenfalls mMn nicht sein, dass ständig der Bereich Fahrzeugtechnik das Ergebnis erheblich belastet und die ganze Holding darunter leidet. Ich kann nur noch einmal darauf hinweisen, dass die Gesco, die sich konsequent von diesem Bereich getrennt hat, es offenbar deutlich besser gemacht hat als die Indus, die versucht (hat), die ganze Sache in Eigenregie zu lösen. Denn das scheint die Fähigkeiten der Indus zu überfordern.
Insofern würde jedenfalls mMn gelten: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken offenbar ohne jedes Ende.
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vorsitzende von vorstand und aufsichtsrat fassten sich ein herz und investierten heute 82.939 bzw. 54.984 EUR in "ihre" aktie
https://www.dgap.de/dgap/News/directors_dealings/...s/?newsID=1573053
https://www.dgap.de/dgap/News/directors_dealings/...n/?newsID=1573065
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Indus bleibt trotz kleinerer Umschichtungen ein sehr wichtiger Depotposten - und ich glaube auch an die für 2025 ausgegebenen Ziele, die der Aktie dann sicher auch viel Spielraum nach oben geben würde.
Aber mich würde schon interessieren, wie Indus denn die immer noch defizitäre Fahrzeugtechniksparte in den Griff bekommen will. Es zeichnet sich ja auch für das laufende Jahr wieder ein dickes Minus ab ( und dadurch bedingt auch wieder eine hohe Steuerquote ). Da muss von Indus jetzt schon deutlich entschlosseneres Handelns kommen als bis jetzt.
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Ich habe mir gestern die HV komplett angesehen.
Die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte aus Vortrag und Fragenbeantwortung:
1.) Auch in diesem Jahr wird der Bereich Fahrzeugtechnik einen gehörigen Verlust einfahren, der wieder nicht ertragsteuerlich mit den Gewinnen aus anderen Bereichen verrechnet werden kann. Dies führt in letzter Konsequenz zu einer ähnlich hohen Steuerquote wie im Vorjahr. Und dies wiederum bedeutet, dass das EpS geringer ausfällt als es bei einer normalen Steuerquote ausfallen würde.
2.) Der Bereich Fahrzeugtechnik dürfte bis 2023 einschließlich negativ bleiben (soweit ich mich richtig erinnere, wurde davon gesprochen, dass man sich zutraut in Q4 2023 die schwarze Null zu erreichen. In 2021 haben 6 Beteiligungen aus diesem Bereich Verluste gemacht, in Q1 2022 war nur ein Unternehmen positiv. Hauptproblemtreiber bleiben die noch verbliebenen zwei Serienzulieferer sowie (meiner persönlichen Einschätzung nach) derzeit Ipetronik - es wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass wegen ausstehender Vorprodukte insbesondere in der Messtechnik keine oder nur sehr geringe Umsätze erzielt werden können. Grundsätzlich ist es sehr schwierig grade im Bereich "Serienzulieferer" Preissteigerungen an die Kunden weiterzugeben, weil es denen derzeit auch nicht wirklich gut geht, die also Preissteigerungen selber nicht gut verarbeiten können - aber auch weil die Zulieferverträge in diesem Bereich manchmal extrem langlaufend sind (teilweise laufen diese über mehrere Jahre).
3.) Auf entsprechende Nachfragen wurde darauf hingewiesen, dass sich Indus zwar grundsätzlich als "buy&hold&develop" Holding sieht, aber wohl nicht "Nein" sagt, wenn man durch einen Verkauf eine bessere Zukunft für ein Beteiligungsunternehmen sieht. In diesem Zusammenhang wurde insbesondere die beiden Serienzulieferer als mögliche Kandidaten für einen Verkauf genannt.
Fasse ich diese drei Punkte mal zusammen, sieht es für mich so aus als ob Indus bis 2023 noch unter dem Bereich "Fahrzeugtechnik" leiden wird - ich vermute einmal, dass selbst wenn man die Serienzulieferer veräußern möchte, dort möglicherweise ein Verlust entsteht. Teilweise haben die Unternehmen aus dem Bereich Automotive auch ihre Produktion umgestellt bzw. in andere Werke verlagert, was zunächst einmal Kosten verursacht und derzeit fehlen aufgrund der erneuten Krise der Automobilbranche dann einfach die Umsätze um die Kosten aufzufangen.
Andererseits sollen die Umsätze, die im Bereich Messtechnik derzeit wegen mangelnder Vorprodukte entfallen, nicht unbedingt "für immer" verloren sein. Man geht davon aus, dass man einen Teil der Umsätze, die heute ausfallen, "morgen" nachholen kann, weil eben auch die Konkurrenz der Indusunternehmen derzeit keine Vorprodukte bekommt und nicht bei Indus entfallende Umsätze übernehmen kann.
Als Aktionär werden wir also durch das Tal durchmüssen - wie gesagt, ich vermute (ohne Gewähr), dass 2022 noch einmal ähnlich verläuft wie 2021 (falls es nicht noch zu Zusatzbelastungen z.B. durch den Krieg in der Ukraine) kommt und ab 2023 die Belastungen durch den Bereich Fahrzeugtechnik sukzessive entfallen bis es dann ab 2024 idealerweise keine entsprechenden Ergebnisbelastungen durch Automotive mehr gibt.
Was ich noch interessant fand war der Hinweis darauf, dass neue Beteiligungen i.d.R. eine Ebitmarge deutlich oberhalb der angestrebten 10% haben.
Wenn ich das mal in Verbindung mit der Tatsache bringe, dass man schon heute eine Ebitmarge von 10% erreichen würde, wenn die Fahrzeugtechnik ein ausgeglichenes Ergebnis abliefern würde, halte ich die Ziele für 2025 (über 2 Mrd Euro Umsatz bei einer Marge von 10% oder mehr) für eher konservativ.
Umsatz: Bis 2025 will man 55 bis 60 Beteiligungen im Portfolio ausweisen - nehmen wir mal 58, dann müssten noch 10 Beteiligungen hinzugekauft werden. Bei einer durchschnittlichen Umsatzgröße von etwa 25 Mio Euro bei den Erwerbungen, würden alleine dadurch 250 Mio Euro Mehrumsatz generiert. Da in 2021 schon 1.741 Mio Euro Umsatz erreicht worden sind, würde man sozusagen fast ohne jedes organisches Wachstum auf 2 Mrd Euro Umsatz kommen. Rechnet man in den Jahren 2022 bis 2025 mit insgesamt 10% Umsatzwachstum, was sicher nicht zu großzügig bemessen ist, käme man auf etwa 2,2 Mrd Euro Umsatz.
Marge: Wie gesagt liegt die Marge ohne Fahrzeugtechnik jetzt schon bei 10%%. Die Neuerwerbungen sollen alle über 10% Marge ausweisen. Zudem sollte durch Umsatzwachstum auch die Marge der Bestandsunternehmen wachsen. Hinzu käme dann noch ein kleiner Ergebnisanteil der Fahrzeugtechnik - bis 2025 sollten die Probleme dort ja auf die ein oder andere Art gelöst sein und es sollte zu einem kleinen positiven Ergebnis reichen - wodurch dann auch die hohe Steuerquote der Vergangenheit angehören dürfte (möglicherweise dreht die Steuerquote sogar, weil die Fahrzeugtechnikunternehmen durch die Nutzung der Verlustvorträge eine niedrigere als übliche Steuerquote auf ihre dann Gewinne zahlen müssten).
Nehmen wir mal 2,2 Mrd Euro Umsatz bei einer Marge von 11% - diese würde dann einem Ebit von 242 Mio Euro entsprechen.
Kurzfristig (2022 und Teile 2023) sollten die Zahlen also mMn eher mittelprächtig ausfallen - ab 2024 und erst recht ab 2025 ff. sollten sich die Zahlen aber sehr positiv entwickeln können (wie immer natürlich nur meine Meinung und keine Empfehlung).
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die investmentbank Oddo BHF kommt heute zu einem ähnlichen ergebnis: "'Outperform' - Ziel 28 Euro", https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...rm-ziel-28-euro-11509211
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... in tabellenform auf S. 13 des Zwischenberichts H1 2022, https://indus.de/app/uploads/2022/08/INDUS_Halbjahr_2022_de_s.pdf
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Bei Indus wird mMn immer deutlicher, dass die Bewertung der Aktie und damit auch die Entscheidung, ob man diese kauft oder lieber nicht, alleine davon abhängt, welchen Anlagehorizont man hat.
Das laufende Jahr dürfte ergebnisseitig eben wegen der defizitären Fahrzeugtechniksparte eher mau ausfallen. Wobei da ja nicht alle Unternehmen in strukturellen Schwierigkeiten stecken sondern eben "nur" die beiden Serienzulieferer. Die Serienzulieferer bekommen die höheren Lieferantenpreise wegen sehr lange laufender Verträge mit ihren Kunden eben nicht auf diese übergewälzt. Daneben gibt es Unternehmen, die zwar strukturell gesund sind, derzeit aber unter den vielfach unterbrochenen Lieferketten leiden. Diese könnten aber bei einer Verbesserung der Lage auch recht schnell wieder in die Gewinnzone zurückkehren, während das bei den beiden Serienzulieferern eben wegen der langlaufenden Verträge nicht so einfach werden wird.
Nun finde ich den sehr offensiv formulierten Hinweis, dass man sich intensiv Gedanken über die Fortführungsperspektive der Serienzulieferer macht, schon sehr positiv. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, wobei ich für die Belegschaft der Unternehmen schon sehr hoffe, dass sich ein Übernehmer findet, der die Unternehmen weiterführt.
Dennoch wird die Fahrzeugtechnik in diesem Jahr das Ergebnis noch sehr negativ beeinflussen.
Sehr negativ dürfte sich auch die durch die mangelnden Verrechnungsmöglichkeiten wahrscheinlich wieder sehr hohe Steuerquote auswirken, die das Ergebnis je Aktie zusätzlich eindampfen wird.
Insofern rechne ich damit, dass die Zahlen alles andere als erfreulich ausfallen werden und der Newsflow dementsprechend auch keine Begeisterungsstürme auslösen wird (einzige mögliche Ausnahme wäre, wenn Indus vermeldet, dass man sich von den Serienzulieferern trennt).
Ganz anders sieht es mit den langfristigen Aussichten aus. Wie schon geschrieben, wird Indus das größte Problem im Bereich Fahrzeugtechnik nun konsequent und zeitnah angehen, so dass dieser Problembereich, mit dem leider sämtliche positiven Aspekte aus den anderen Bereichen überdeckt werden (nicht nur was die Zahlen angeht sondern auch was die Kommunikation und die Wahrnehmung der Indus am Markt betrifft - das Thema steht immer im Mittelpunkt) wohl ab 2023/2024 endlich im Griff sein sollte. Trennt man sich von den beiden Serienzulieferern, sinkt ja zudem auch die Bedeutung des Bereichs was den Umsatz angeht noch einmal signifikant).
2025 - das Zieljahr für das Programm Parkour ist ja nun nicht mehr weit und ich denke, dass man das Umsatzziel (über 2 Mrd Euro) locker erreichen wird. Zwar würden durch die beiden Serienzulieferer auch Umsätze wegfallen aber dadurch, dass man dann ja mindestens 9 neue Unternehmen erwerben muss (Ziel sind mindestens 55 Unternehmen, derzeit hat man 48 Beteiligungen, würde man sich von den beiden Serienzulieferern trennen, würden noch 46 verbleiben), dazu käme das organische Wachstum - da sollten die 2 Mrd Euro relativ kommod erreicht werden können (ich persönlich, aber das ist nur meine Meinung) würde eher von 2,2 Mrd Euro in 2025 ausgehen, falls wir dann tatsächlich 55 Beteiligungen mindestens haben.
Wenn man sich die aktuelle Ebitmarge anschaut (5,4% in H1 2022) scheint das Ziel (mindestens 10% in 2025) schon sehr sportlich. Aber wenn man berücksichtigt, dass die Marge heute schon in drei von fünf Bereichen (deutlich) über den angestrebten 10% liegt und nur das mit Abstand kleinste Segment Gesundheitstechnik noch etwas hinterherhinkt - sieht man von dem bekannten Problemfall Fahrzeugtechnik ab - sieht das Margenziel schon realistischer aus. Setzt man den Bereich Fahrzeugtechnik mal auf eine schwarze Null, würde die Marge heute schon bei 10,2 %. Damit wäre das Ziel heute schon erreicht, wenn, ja wenn man die Fahrzeugtechnik in den Griff bekommt, so dass dort wenigstens keine Verluste entstehen,
Ich persönlich gehe davon aus, dass die neuen Beteiligungen auch eine gute Marge liefern werden - dafür könnte die Marge z.B. im Bereich Bau bis 2025 auch wieder etwas sinken (die sehr gute Baukonjunktur wird ja auch nicht für immer ungetrübt anhalten).
Insofern sehe ich eine sehr gute Chance, dass die Indus ihre Ziele erreicht und in 2025 meiner Prognose nach so etwa 220 Mio Euro Ebit erreicht - fast doppelt so viel wie in diesem und im letzten Jahr.
Bei einer dann wieder normalisierten Steuerquote (aber sicher etwas höheren Zinsen als heute) dürfte dann auch das EpS ordentlich gewachsen sein.
Zusammengefasst: Kurzfristig wird Indus bei den Zahlen eher Magerkost servieren (man weiß ja auch nicht, ob und wie viel eine mögliche Trennung oder gar eine Stilllegung der Serienzulieferer kosten wird); positiv könnte sich die Meldung über eine Lösung der größten Probleme im Bereich Fahrzeugtechnik auswirken. Langfristig traue ich Indus aber zu, sich über die Erreichung der Zielzahlen aus dem Programm Parkour in wieder deutlich bessere Zeiten zu entwickeln.
Noch ergänzend zu meinen Beiträgen als kleine Spielerei:
Wie ja schon ausgeführt, leidet Indus als Ganzes unter der schlechten Performance der Fahrzeugtechnik. Das betrifft einmal das Ebit, das ja durch den hohen Negativbeitrag der Fahrzeugtechniksparte deutlich reduziert wird. Das betrifft aber auch die Steuerquote, die durch die nicht bestehenden Verrechnungsmöglichkeiten über die Maßen hoch ist.
Was da bei der Aktie gehen könnte, zeigen exemplarisch die Zahlen die Warburg Research heute im Analyseupdate veröffentlicht hat. Für 2023 geht Warburg von etwas über 2 Mrd Euro Umsatz aus. Bei einer angenommenen Marge von 7,4 % ergibt sich dadurch ein Ebit von gut 150 Mio Euro. Und daraus - und da zeigt sich wie sehr die Steuerquote das EpS beeinflusst - ermittelt Warburg bei einer Steuerquote von 35 % (im H1 2022 waren es knapp 50%) ein Konzernüberschuss von 88 Mio Euro und dies entspricht einem EpS von laut Warburg 3,26 Euro.
Schaut man sich nun die Unternehmensprognose für 2025 an - über 2 Mrd Euro Umsatz und eine Ebitmarge von über 10% - ergibt sich daraus, wenn man beim Umsatz meine eigene Prognose von 2,2 Mrd Euro treffen würde (wie gesagt geht Warburg für 2023 bereits von über 2 Mrd Euro Umsatz aus und selbst im laufenden Jahr werden die 2 Mrd fast schon erreicht; sieht man sich an, wie die Indus in den letzten Jahren im Umsatz gewachsen ist und berücksichtigt die beabsichtigten Zukäufe, halte ich ca. 300 Mio Euro Umsatzsteigerung (entsprechend ca. 15%) in drei Jahren für durchaus möglich) ein Ebit von 220 Mio Euro.
Rein rechnerisch würde das dann einem Konzernüberschuss von 143 Mio Euro entsprechen - und das wiederum würde ein EpS von 5,29 Euro ergeben.
Wie gesagt, dass sind einfach kleine Rechenspiele ohne Anspruch auf wissenschaftliche Genauigkeit. Man weiß ja z.B. nicht, wie hoch die Zinsen sein werden bzw. ob diese nicht im Vergleich zu heute deutlich steigen werden und vom Ebit nicht mehr so viel überlassen wie heute. Dies hier ist nur eine einfache Fortführung der Berechnungen von Warburg.
Aber dieses kleine Spielchen zeigt schon auf, wohin die Reise bei Indus gehen könnte, falls man seine eigene Prognose einhält. Ob es nun 5,29 Euro EpS sind oder sagen wir "nur" 4,50 Euro - entsprechendes Kurssteigerungspotential dürfte vorhanden sein und dies scheint mir das Wichtigste zu sein.
Wie immer ist das natürlich nur meine persönliche Meinung und keine Empfehlung.
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