Streit um Verleihgebühren
Cinemaxx-Besucher werden sich am Donnerstag wundern. Der schon seit langem angekündigte und viel beworbene Film "Hulk" wird bei seinem Bundesstart am 3. Juli nicht in den Kinos des Hamburger Kino-Unternehmers Hans-Joachim Flebbe zu sehen sein. Grund ist der Versuch des verantwortlichen Filmverleihs in Deutschland, United International Pictures (UIP), mit "Hulk" ein neues Preismodell einzuführen - mit dem Ziel, den bisherigen Leihmieten-Höchstsatz anzuheben.
Genau das wird von der Cinemaxx AG jetzt abgelehnt, die über 49 Kinocenter mit 356 Leinwänden und rund 91.000 Plätzen verfügt. Befürchtet wird in diesem Zusammenhang ein "Dammbruch". Schon jetzt, sagt der Pressesprecher des Unternehmens, Arne Schmidt, würden von den Verleihern immer mehr Produktionen zu Spitzenfilmen erklärt, "für die wir dann 53,5 Prozent unserer Kasseneinnahmen als Verleihgebühr zahlen müssen. Und für den erst im kommenden Jahr startenden Film 'Van Helsing' will die UIP erstmals eine Höchst-Leihmiete von 55 Prozent einfordern."
Für Cinemaxx-Vorstand Hans-Joachim Flebbe haben "die Kino-Eintrittspreise ein Niveau erreicht, das wir als obere Grenze sehen." Eine weitere Preiserhöhung aufgrund steigender Forderungen der Filmverleiher mag er sich in diesem Zusammenhang nicht vorstellen. "Eher verzichten wir dann auf einen Film wie Hulk." Dem Hulk-Boykott angeschlossen haben sich inzwischen die "Cineplex"-Theater, die Kinopolis-Gruppe und die UNION-Kinobetriebe sowie viele Einzelbetreiber.
Mit einer kurzfristigen Einigung zwischen den Kino-Betrieben und UIP ist offenbar nicht zu rechnen. Arne Schmidt vermutet, dass "Hulk" frühestens in der kommenden Woche in den Cinemaxx-Kinos an den Start gehen könnte. Bereits im vergangenen Jahr gab es eine ähnliche Aktion der Kinobetreiber, als der Columbia-Verleih zum Start von "Spiderman" von neuen Konditionen träumte, sie aber dann doch nicht durchsetzen konnte.
heise.de |