Wie kein anderer US-Präsident zuvor hat Donald Trump die Kanäle für Bestechung geöffnet. Nun fließt Geld: Über sein Krypto-Business bekommt er Milliarden - arabische Staatsfonds und zwielichtige Unternehmer kaufen sich Zugang zum Weißen Haus. Die Details des Deals waren so brisant, dass es zwei Monate dauerte, bis die ganze Wahrheit ans Licht kam. Schon im März hatte die staatliche Investmentfirma MGX aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) verkündet, zwei Milliarden Dollar in die Kryptobörse Binance zu investieren. Eine Meldung, die zwar in der Fintech-Szene und der internationalen Finanzpresse für Wirbel sorgte: Schließlich handelte es sich um das erste institutionelle Investment in die größte Kryptobörse der Welt. Doch die Dimension des Deals wurde erst Anfang Mai klar.
Da ließen Zach Wittkoff, der Sohn des US-Sondergesandten für den Nahen Osten und die Ukraine, Steve Witkoff, und Donald Trumps zweitältester Sohn Eric, die Bombe platzen. Auf der Bühne einer Krypto-Konferenz in Dubai verkündeten sie vor einem brechend vollen Konferenzsaal: Für den Deal würde der emiratische KI-Staatsfonds den Stablecoin USD1 von Donald Trumps Krypto-Firma World Liberty Financial benutzen. Man kann nicht genug betonen, was die Ankündigung bedeutet. Stablecoins sind Kryptowährungen, deren Wert konstant bleibt, weil sie an reale Vermögenswerte gekoppelt sind. Trumps USD1 ist nahezu vollständig durch US-Dollar und US-Staatsanleihen gedeckt. Durch den Deal bekommt Trumps Kryptofirma also auf einen Schlag zwei Milliarden Dollar von einer ausländischen Regierung zugeschanzt, die sie anlegen und mit denen sie nahezu risikolos Zinsen in Millionenhöhe einstreichen kann. Wie kein anderer US-Präsident vor ihm hat Trump in seiner zweiten Amtszeit die US-Regierung zum Selbstbedienungsladen gemacht. Über Immobiliengeschäfte in Indien, Oman und anderswo konnte man sich schon vor seinem Amtsantritt auf klassischem Weg bei Trump einkaufen. Doch das mit Abstand größte Einfallstor für Bestechung und Selbstbereicherung des Präsidenten ist sein Krypto-Business. Es ist eine Einladung an Lobbyisten, Unternehmer und fremde Mächte, die US-Politik zu kaufen. Und mit dem Investment aus Abu Dhabi ist das keine theoretische Möglichkeit mehr, sondern Realität. ...
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