"Quasireligiöse Verehrung des Bitcoin-Erfinders
Die Geschichte von Bitcoin beginnt 2009. Die Idee ist so einzigartig und unglaublich, dass die Unterstützer mit quasi-religiöser Euphorie darauf reagieren. Als Schöpfer dieser Kryptowährung wird das Phantom Satoshi Nakamoto genannt. Niemand weiß, wer er oder sie ist. Tom Hillenbrand ist der Autor des Buchs "Montecrypto". Er sagt: "Die Heiligen dieser Krypto-Bewegung wie Satoshi Nakamoto, der unbekannte Bitcoin-Erfinder, wird auch häufig tatsächlich abgebildet wie ein Heiliger. Mit Heiligenschein und mit einem Lamborghini, der über der Hand schwebt und solche Sachen. Das ist natürlich immer ironisch, aber gleichzeitig finde ich, kann man da schon rauslesen, wie stark die Überzeugung ist, dass man damit nicht nur reich wird, sondern dass es die Welt besser macht." In Budapest haben die Bitcoin-Jünger jetzt eine Statue des Gründers enthüllt "Zum Beispiel gibt es da diese Formulierung von der unbefleckten Empfängnis des Bitcoins", erzählt Ijoma Mangold, "weil der Gründer Satoshi Nakamoto vermutlich die ersten 900.000 Bitcoins selbst gemined hat. Und wir wissen bis heute nicht, wer er ist. Wir wissen nicht, ob er oder dieses Kollektiv noch lebt. Aber er hat jedenfalls – und das ist das Einzige, was wir wissen – er hat von diesen 900.000 Bitcoins, die ihn zu einem der reichsten Menschen der Welt machen würden, bis heute, also auch zehn Jahre später, nicht einen verschoben. Und dass der Bitcoin in diesem Sinne mit einer solchen Reinheit zur Welt gekommen ist, das hat etwas Schönes. Und da kann man manchmal fast religiöse Gefühle haben, wenn man das sieht. Aber das ist nicht gut. Das sollte man nicht, in der Tat."
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/...mber-hr-100.html |