...vielleicht noch ein paar Gedanken zum geplanten weclapp IPO bzgl. der Bewertung und der Durchführung:
Zur Bewertung finde ich 200 - 300 Mio. ebenfalls realistisch bzw. best case nach derzeitigem Stand. Dies entspräche einem Umsatzmultiple von 10-15 für den von mir in 2022 erwarteten Umsatz von etwa 20 Mio. Wir werden mit Veröffentlichung der guidance (spätestens im Rahmen des weclapp Geschäftsberichts für 2021) die Umsatzerwartung des Managements für 2022 kennen (meine 20 Mio. sind m.E. eher konservativ, d.h. sofern in 2021 die erwarteten 11 Mio. geschafft wurden wären das bei einem organischen Wachstum von 50% etwa 16,5 Mio., dazu kommt ein erwareter Umsaz aus den bereits getätigten Akquisitionen von etwa 3,5 Mio.). Ein Umsatzmultiple von 10-15 ist für einen Wachstumswert mit 50% CAGR m.E. extrem konservativ. Nur mal als Beispiel: Nemetschek wird nach der Korrektur nun mit einem Umsatzmultiple von gut 12 bezogen auf den erwarteten Umsatz von 2022 bewertet, wächst aber geschätzt nur noch mit 10-15% und hat einen viel kleineren adressierbaren Markt.
Zur Durchführung des IPO: Ich verstehe alle Äußerungen des Managements bisher so, dass es einen IPO mit Ausgabe neuer Aktien gegen Cash geben soll, d.h. keine Abspaltung mit Einbuchung der Anteile an die Aktionäre der 3U. Es soll ja gerade einen Barmittelzufluss geben um die Akquisition von Kundenstämmen zu ermöglichen. Ein Bezugsrecht für Aktionäre der 3U halte ich nahezu für ausgeschlossen. Im Prinzip wäre das Model vergleichbar mit Siemens/Siemens Healthineers, d.h. IPO mit Neuaktionären, aber weiterhin Kontrolle über weclapp durch 3U. Damit hätte man das Wertpotential offengelegt, wäre flexibel bei größeren Akquisitionen, hätte aber weiterhin die Mehrheit der Anteile (vermutlich noch etwa 55%) und würde am weiteren Wachstum profitieren.
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