Israel plant massiven Militärschlag
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neuester Beitrag: 26.12.06 23:48
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eröffnet am: | 27.06.06 08:58 von: | börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 3661 |
neuester Beitrag: | 26.12.06 23:48 von: | AbsoluterNe. | Leser gesamt: | 205296 |
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"Soldaten gesund"
Die beiden von der radikalislamischen Hisbollah-Miliz entführten israelischen Soldaten sind nach Darstellung des libanesischen Außenministers Fausi Salluch wohlauf. "Sie sind bei guter Gesundheit und an einem sicheren Ort", erklärte der Politiker am Sonntag vor Journalisten in Beirut. Er rief die Vereinten Nationen und freundlich gesonnene Drittländer dazu auf, sich für einen Gefangenenaustausch einzusetzen.
Nach einem Treffen mit einem Mitarbeiter des Berliner Auswärtigen Amtes sagte Salluch: "Deutschland hat in der Vergangenheit eine wichtige und herausragende Rolle zwischen dem Libanon und Israel gespielt und kann dieselbe Rolle jetzt spielen." Er betonte aber, dass sich sein Gespräch mit dem deutschen Diplomaten nicht um die beiden israelischen Soldaten gedreht habe. "Lasst die Waffen schweigen und dann wird es einen Gefangenaustausch geben", sagte der libanesische Außenminister.
Die Entführung der beiden israelischen Soldaten durch die Hisbollah hatte vor zwölf Tagen die jüngsten kriegerischen Auseinandersetzungen im Libanon ausgelöst.
Deutschland hat schon mehrfach in Nahost an der Freilassung von Gefangenen und Geiseln mitgewirkt. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) war 2004 als damaliger Chef des Kanzleramtes an Verhandlungen über einen Austausch von Gefangenen zwischen der libanesischen Hisbollah und Israel beteiligt. Im Gegenzug für einen israelischen Geschäftsmann und die sterblichen Überreste dreier Soldaten, ließ Israel mehr als 400 palästinensische Häftlinge frei und übergab die Leichen von etwa 60-Hisbollah-Kämpfern.
Auch 1996 vermittelte Berlin einen Gefangenenaustausch zwischen Israel und der Hisbollah. Israel übergab 45 Gefangene und die Leichen von 123 Hisbollah-Milizionären. Im Gegenzug erhielt Israel die Gebeine von zwei Soldaten, die zehn Jahre zuvor getötet worden waren. Zudem kamen mehr als 20 Kämpfer der mit Israel verbündeten "Südlibanesischen Armee" (SLA) frei.
Ende 1999 gab es erneut eine Nahost-Vermittlung aus dem "Umfeld" des Bundeskanzleramtes. Israel setzte fünf gefangene Hisbollah-Kämpfer in eine Lufthansa-Maschine nach Frankfurt. Als Gegenleistung erhoffte sich die israelische Regierung Informationen - allerdings vergebens - über das Schicksal des 1986 über Libanon abgeschossenen Navigators Ron Arad.
Warum Israel richtig reagiert
Auf den aktuellen militärischen Konflikt Israels mit der Hisbollah reagiert die Öffentlichkeit in Deutschland mit den Emotionen und Feindbildern von gestern. Doch Israel streitet für eine gerechte Sache. Pazifismus hilft im Moment nicht weiter, meint der Publizist Matthias Küntzel.
Hamburg - Zwar geht die öffentliche Meinung vorsichtig auf Äquidistanz und kritisiert die "Provokation der Hizbollah" und die "Überreaktion der Israelis" in ein und demselben Atemzug. Doch läuft die vermeintliche Ausgewogenheit, die den Angreifer und den Angegriffenen an derselben Elle misst, auf Parteilichkeit hinaus.
So reflexhaft, wie in 2003 59 Prozent der Europäer in einer Umfrage erklärten, dass Israel das Land sei, das den Weltfrieden bedroht, so gewohnheitsmäßig zeigten sich schon am dritten Tage des gegenwärtigen Krieges drei Viertel der Bundesbürger überzeugt, dass Israels Verteidigung gänzlich "unangemessen" sei. Seither haben die Bilder der Fernsehnachrichten das Ihrige getan: Die Waffen, so der allgemeine Tenor, sollten besser heute als morgen schweigen. Ich halte mit vier Thesen dagegen.
Gerechter Krieg
Israel führt einen gerechten Krieg: Deutschland und die EU sollten sich unzweideutig auf Israels Seite positionieren.
Der Islamismus hat Israel vom Süden und vom im Norden angegriffen. Darauf musste Israel reagieren. Doch dies ist nur der eine Aspekt. Israels Militäreinsatz ist von Bedeutung für die gesamte westliche Welt. Bis 2005 hat der Islamismus den Westen erfolgreich getäuscht und suggeriert, dass die "Besetzung" in Gaza und im südlichen Libanon die Ursache seines Terrors sei. Heute ist man eines Besseren belehrt: Der Islamismus will nicht Israels Politik verändern, sondern dessen Existenz zerstören. Doch erneut geht die Ambition des Islamismus über das erklärte Ziel weit hinaus: Für Teheran ist auch der Nahostkonflikt nicht die Ursache, sondern lediglich ein Ansatzpunkt, um mit dem Westen und dessen säkularer Orientierung insgesamt aufzuräumen.
AP
Israelische Soldaten an der libanesischen Grenze: Transparente Strategie
Ahmadinejad macht aus diesem erweiterten Programm keinen Hehl. Als der iranische Präsident im Oktober 2005 die Eliminierung Israels erstmals lautstark propagierte, fügte er hinzu: "Wir stehen inmitten eines historischen Krieges, der seit Hunderten von Jahren andauert". Ahmadinejads Krieg hat demnach mit dem Nahostkonflikt, der jüngeren Datums ist, ursächlich nichts zu tun. "Der gegenwärtig in Palästina stattfindende Krieg", so Ahmadinejad, sei nichts weiter als "die vorderste Front der islamischen Welt gegen die Welt der Arroganz." Und er fährt fort: "Wir müssen uns die Niedrigkeit unseres Feindes bewusst machen, damit sich unser heiliger Hass wie eine Welle immer weiter ausbreitet." Dieser "heilige Hass" ist bedingungslos. Er lässt sich durch keine Variante jüdischen oder nicht-jüdischen Verhaltens - sofern es sich nicht um die totale Unterordnung unter Scharia und Koran handelt - abmildern. Diesem "Hass" ist mit Israels Vernichtung kein Genüge getan. Auch die Welt des Unglaubens - die Welt der "Arroganz" gegenüber Gott - soll daran glauben. Der genozidale Hass soll sich unaufhaltsam wie eine Welle und "immer weiter", letztlich global, verbreiten. Als Hilfsmittel kündigt die iranische Führung die Entsendung tausender schiitischer Selbstmordattentäter in alle Himmelsrichtungen an. Wenn sich heute die Frauen und Männer der israelischen Streitkräfte unter Einsatz ihres Lebens diesem apokalyptischen Programm an "vorderster Front" entgegenstellen, schulden wir ihnen dann nicht zumindest unsere Solidarität?
Israels Regierung will Frieden.
Bislang ist es der Regierung Olmert gelungen,
ihren Militäreinsatz in eine politisch transparente Strategie einzubinden. Jeder Schritt ist nachvollziehbar: Zum einen erkennt Israel den Libanon als souveränen Staat an, der deshalb für den Überfall der Hizbollah vom 12. Juni 2006 die Verantwortung trägt.
Zum anderen ist Israels Kriegsziel klar definiert: "Wir praktizieren ... originäre Selbstverteidigung", erklärte Regierungschef Ehud Olmert am 17. Juli vor der Knesset. "Wir kämpfen um das Recht auf ein normales Leben." Deshalb werden mit den Kampfmaßnahmen folgende Einzelziele verfolgt: a. Umsetzung der UN-Resolution 1559 (Entwaffnung der Hizbollah), b. Umsetzung der UN-Resolution 5241 (alleinige Kontrolle des südlichen Libanon durch die offizielle libanesische Armee), c. bedingungslose Rückgabe der entführten israelischen Soldaten.
"Wir lieben den Tod"
Diesen Zielen ist die israelische Kriegsführung untergeordnet: Die Infrastruktur des Libanon wird zerstört, sofern sie für die Aufrüstung und Kriegsführung der Hizbollah relevant ist. Mit Flugblättern und Radiosendungen wird die libanesische Zivilbevölkerung vor Einsätzen in Wohngebieten gewarnt.
Die Hizbollah geht demgegenüber von anderen Prämissen aus. Ihr Leitspruch lautet: "Ihr liebt das Leben, wir lieben den Tod." Es gebe keine Kunst, schwärmt auch der Patron der Hizbollah, Mahmoud Ahmadinejad, "die schöner, göttlicher und ewiger wäre als die Kunst des Märtyrertods." Nach diesem Motto nimmt die Hizbollah mit ihrer Kriegsführung den Tod nicht nur der Juden sondern auch unzähliger schiitischer Moslems in Kauf. So hat sie ihre Raketen gezielt inmitten schiitischer Wohnviertel platziert.
Während die Hizbollah durch den Einsatz von Streubomben auf israelische Bevölkerungszentren so viel Zivilisten wie möglich töten will, sucht Israel, die Zahl der zivilen libanesischen Opfer so gering wie möglich zu halten, auch wenn dies die Militäreinsätze erschwert.
Israels Militäreinsatz ist derzeit ohne Alternative.
Wird die Hizbollah ihre Waffen jemals freiwillig abgeben? Auf keinen Fall!
Der Jihad gegen Israel ist die Grundlage ihrer Existenz. Für sie ist Israels Zerstörung nicht verhandelbar, sondern eine religiöse Pflicht. Hizbollah beugt sich nur der Gewalt. Israels Streitkräfte aber sind heute die einzige Macht, die hierzu in der Lage ist. Könnte eine UN-Streitmacht Israel Kapazitäten ersetzen? Keinesfalls! 1983 reichten zwei Selbstmordattentate der Hizbollah aus, um die USA und Frankreich in die Flucht zu schlagen. Gegen die Hizbollah hätte keine noch so robuste UN-Macht eine Chance. Nur dann, wen es Israel gelingen sollte, die Terrorgruppe militärisch nachhaltig zu schwächen, wäre die Stationierung von UN-Truppen überhaupt eine Option.
MATTHIAS KÜNTZEL
Meggie Jahn
ist Politikwissenschaftler und Publizist in Hamburg. Er ist Autor des Buches "Djihad und Judenhass. Über den neuen antijüdischen Krieg", erschienen im Verlag Ca Ira.
Nie hatte Israel bessere Voraussetzungen, diese Aufgabe zu erledigen. Je länger es sich hierauf konzentrieren kann, desto größer ist die Aussicht auf einen befriedeten Libanon und einen länger anhaltenden Frieden.
Positive Entwicklungen
Demgegenüber ist die Forderung nach Waffenstillstand gleichbedeutend mit der Fürbitte, die Hizbollah zu verschonen und zu retten. Deren Führer Nasrallah könnte aus seinem Versteck auftauchen und seinen Leuten sagen, dass sie zwar Verluste erlitten, doch ihre Würde verteidigt hätten. Er könnte auf die Finanzzusagen des Iran für den Wiederaufbau der zerstörten Schiiten-Gebiete verweisen und erklären, das nunmehr der Hizbollah der wichtigste Repräsentant arabischer Interessen sei. Bei sofortiger Waffenruhe wäre eine Fortsetzung und Intensivierung des Krieges garantiert.
Israels Waffeneinsatz hat schon jetzt unerwartet positive Entwicklungen ausgelöst.
Schon heute sind die segenreichen Auswirkungen der israelischen Gegenwehr erkennbar, einer Gegenwehr, deren Massivität die Hizbollah und deren Hintermänner offenkundig überraschte und überrumpelte. Während der besonders von Deutschland gepflegte "Kritische Dialog" die Mullah-Diktatur und die antisemitischen Terror-Gruppen immer nur stärker gemacht hatte, setzte das entschlossene israelische Vorgehen binnen weniger Tage einen grundlegenden Paradigmenwechsels im Nahen Osten in Gang.
Da ist zum einen die historische Zäsur des 15. Juli 2006: Erstmals in der Geschichte des Nahostkonflikts distanzierte sich die überwiegende Mehrheit der Arabischen Liga von dem "gefährlichen Abenteurertum" der schiitischen Angreifer. Niemals zuvor wurden die Hizbollah und der Iran (sowie indirekt die Hamas) derart desavouiert.
Auch die bisherigen Reaktionen der "Arabischen Straße" deuten darauf hin, dass Israel den richtigen Moment und das richtige Mittel nutzte. Während auf dem Höhepunkt der II. Intifada im Frühjahr 2002 etwa zwei Millionen Menschen zwischen Rabat und Bahrein auf die Straßen gingen, um Solidarität mit der Hamas zu fordern, blieb es bislang trotz der massivsten israelischen Militäraktion seit 24 Jahren, vergleichsweise ruhig. "Ich habe selten solch einen Aufstand, in der Tat eine Intifada gegen die Neandertaler unter den muslimischen Imamen, jenen turbanbedeckten bärtigen Männern erlebt, wie letzte Woche", begeistert sich Youssef Ibrahim in der New York Sun. "Der Führer der Hizbollah, Scheich Hassan Nasrallah wollte 350 Millionen Araber in den Krieg gegen Israel hineinziehen. Doch er erntete ein schallendes ,Nein'."
Darüber hinaus hat mittlerweile auch der libanesische Ministerpräsident Fuad Siniora von der Hizbollah und ihrem Terrorismus distanziert - eine Folge der Schwächung jener Organisation, die ihn bislang erfolgreich unter Druck zu setzen verstand.
Iran reagiert kläglich
Last but not least hat auch der iranische Patron der Hizbollah auffällig kläglich reagiert. Während Ahmadinejad noch am Vorabend des 12. Juli großspurig Israels bevorstehende Vernichtung ankündigte, verschlug ihm der israelische Konterangriff des nächsten Tages ganze 48 Stunden lang die Sprache. Am 14. Juli erklärte er kleinlaut, dass ein israelischer Angriff auf Syrien die "schärfste Antwort" des Iran zur Folge haben werde - den gleichzeitig stattfindenden Angriff auf seinen engsten Verbündeten im Libanon erwähnte er nicht. Schlagartig hatten sich die markigen Sprüche aus Teheran und Damaskus als substanzlos entpuppt: Keines dieser Länder setzte sich aktiv für die Verteidigung seiner Freunde ein. Auf diese Weise hat Israels Waffengang den geradezu unangreifbar erscheinenden Nimbus des Mahmoud Ahmadinejad lädiert.
Natürlich schließen die politischen Erfolge, die heute bereits zu verzeichnen sind, diverse unangenehme Überraschungen für die Zukunft nicht aus. Verzweifelt bemüht sich die Muslimbruderschaft, den "Verrat" der Arabischen Liga anzuprangern und die Kräfte des Umsturzes in Jordanien, Ägypten und Saudi-Arabien zu organisieren. Werden sie erfolgreich sein? Verzweifelt hat sich auch die iranische Führung auf Durchhalteparolen umgestellt. "Gut gemacht, Nasrallah", rief am 18. Juni Gholam-Ali Haddad Adel, der Sprecher des iranischen Parlaments, auf einer Solidaritätskundgebung aus. "Heute erleben wir die Befreiung Palästinas. Der Krieg hat soeben erst begonnen." Wird die iranische Führung die absehbare militärische Niederlage ihres Verbündeten schlucken oder - mit der Gefährlichkeit eines angeschossenen Tigers - sich in eine Art Endkampf hineinphantasieren und ihre wohl präparierten Selbstmordbomber in den Libanon und die europäischen Hauptstädte schicken?
Wie immer die Sache ausgehen mag - Israel konnte nicht besser handeln, als es bislang gehandelt hat. Auch deshalb erklärte das amerikanische Repräsentantenhaus in dieser Woche mit 410 zu 8 Stimmen seine uneingeschränkte Solidarität.
Es ist schrecklich, zu sehen, wie das südliche Beirut in Trümmern geschossen wird, und zu wissen, dass Zivilisten beider Seiten und israelische Soldaten verwundet werden oder sterben. Noch schrecklicher aber ist die Vorstellung, Iran könnte aus diesem Krieg als Sieger hervorgehen und seine Angriffe in Zukunft potenzieren.
Der pazifistische Impuls, den der jüngste israelische Abwehrkrieg in Deutschland und Europa mobilisierte, ist unüberlegt oder verlogen, in jedem Fall aber kontraproduktiv, provoziert er doch in seiner Konsequenz lediglich die noch schlimmere Schlacht. Die Schlussfolgerung aus Hitlers Vernichtungskrieg - "Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!" - wurde einst gezogen, damit ein antisemitischer Krieg nie wieder möglich wird. Was heute davon übrig geblieben ist - "Nie wieder Krieg gegen Faschismus!" - stellt die historische Erfahrung auf den Kopf.
Israel darf im Krieg gegen die Hizbollah nicht zum Einlenken gezwungen werden, sondern muss ihn gewinnen. So wie die Hizbollah ihren Krieg stellvertretend für den Iran führt, so bekämpft Israel den genozidalen Islamismus stellvertretend für die westliche Welt. Dass diese westliche Welt diesem Land nicht in den Rücken fallen darf, ist wohl das Mindeste, was erwartet werden darf.
But amidst all these calls, condemnations and diplomatic meetings, one major player was absent, it’s the American President George W. Bush, who publicly supported the Israeli killing machine in Lebanon, saying that Israel had the right to defend itself.
Bush was quick to accuse Syria of trying to get back into Lebanon, demanding Damascus to use its influence on the Lebanese resistance movement, Hezbollah, to release the Israeli soldiers it captured earlier this month.
“The root cause of the problem is Hezbollah, and that problem must be addressed- It can be addressed internationally by making it clear to Syria that they've got to stop their support to Hezbollah," he said.
Damascus continues to face baseless allegations that it aids Palestinian resistance groups and Lebanon’s Hezbollah, even though it willingly bowed to international pressure last year and agreed to withdraw its forces from Lebanon following the assassination of PM Rafiq Al Hariri.
A recent editorial on Saudi Arabia's Arabic-language Al-Sharq Al-Awsat asks whether the United States would approve an Israeli proposal to invade Syria.
The article argues that Syria may have committed a fatal mistake by hinting that it has hampered a deal for the return of the Israeli soldier the Palestinian resistance fighters captured to pressure the Jewish State release Palestinian detainees it holds, and therefore, “an Israeli invasion with Washington's tacit approval may be imminent.”
For many reasons, most of the Middle East governments want to keep Syria out of the hostage crisis between Lebanon and Israel. But the foremost reason is that they’re not willing to open another battle front in the region.
Even Jordan, Egypt and Gulf countries, who disagree with Syria’s policies and alleged support to the Lebanese and Palestinian resistance movements, don't want this war to reach Damascus.
An Arab official was quoted by Al-Sharq Al-Awsat as suggesting that reaching a deal with the Palestinians over the captured soldier Gilad Shalit could have prevented the Lebanese resistance movement Hezbollah from capturing two Israeli soldiers a few days later, which some analysts , as well as the Israeli government, claim was the main reason behind Israel's decision to begin aggression on the Lebanese territories.
However, "In spite of all this, there is an agreement that the fire should not reach Syria, since the Lebanese people would pay dearly for any destabilization that hits Syria," the official said.
Attacking Syria would spread turmoil across the Middle East, for, unlike Lebanon, a country without a strong and reliable central government, Damascus enjoys a well-settled political system.
Disrupting Syria’s stability would spread chaos across the region. It is this likelihood of chaos that so frightens the Middle East countries.
The Arabs don’t want to see another Iraq.
Die Kämpfe im Libanon sollen angeblich noch zehn Tage andauern.Israelische Truppen haben nach Angaben israelischer Medien in der Nacht zum Montag ihre Operationen im Südlibanon ausgeweitet. Bodentruppen lieferten sich Montagfrüh im Südlibanon ein heftiges Feuergefecht mit Milizionären der radikal-islamischen Hisbollah-Organisation.
Der israelische Rundfunk meldete, der Kampf finde im Bereich der Ortschaft Bint Jbayel, die als "Hisbollah-Hauptstadt" gilt und südlich der Hafenstadt Tyrus liegt, statt. Die israelischen Soldaten würden von Kampfjets und Hubschraubern aus der Luft unterstützt.
Richtung Haifa ausgerichtet
Den Angaben zufolge gelang es der israelischen Armee, neun Abschussrampen der Hisbollah zu zerstören. Eine davon sei in Richtung Haifa ausgerichtet gewesen.
Die israelische Hafenstadt hatte seit Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen die schwersten Raketenangriffe erlitten.
"Langsam und vorsichtig"
Man gehe "langsam und vorsichtig, unter schwerem Feuer aus der Luft, von Panzern und Artillerie vor, um den Widerstand aufzuweichen", zitierte die israelische Tageszeitung "Haaretz" einen namentlich nicht genannten israelischen Militär.
Die Offensive gegen die Hisbollah-Miliz werde vermutlich noch bis zu zehn Tage dauern, erst dann könne ein Waffenstillstand ausgerufen werden.
Zwei Hisbollah-Gefangene
Zuvor hatte die Armee in dem südlibanesischen Grenzdorf Marun el Ras zwei Hisbollah-Kämpfer gefangen genommen und nach Israel gebracht, teilten Militärsprecher Montagfrüh mit.
Es handle sich um die ersten Gefangenen, die die israelischen Truppen seit Beginn ihrer Offensive gemacht hätten, berichtete der israelische Armeesender.
Israelische Truppen hatten den als strategisch wichtig geltenden Ort am Samstag nach schweren Kämpfen mit der Hisbollah-Miliz unter ihre Kontrolle gebracht.
Angriffe auch im Gazastreifen
Die israelische Luftwaffe griff in der Nacht zum Montag auch das Haus eines Hamas-Aktivisten im Flüchtlingslager Shati mit einer Rakete an. Nach palästinensischen Augenzeugenberichten entstand Sachschaden, es gab aber keine Opfer.
Appell von Saudi-Arabien
Unterdessen forderte Saudi-Arabien US-Präsident George W. Bush auf, sich für eine sofortige Einstellung der Gewalt im Libanon einzusetzen. "Wir haben einen Waffenstillstand gefordert, damit die Feindseligkeiten aufhören", sagte der saudische Außenminister Saud el Faisal am Sonntag nach einem Treffen mit Bush und seiner US-Amtskollegin Condoleezza Rice im Weißen Haus.
Warten auf Rice
Rice flog nach dem Treffen in den Nahen Osten. Am Montag wird sie in Jerusalem mit dem israelischen Regierungschef Ehud Olmert und am Dienstag im Westjordanland mit Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas zusammenkommen.
Am Mittwoch reist Rice dann zur Teilnahme an einer internationalen Nahost-Konferenz nach Rom.
"Waffenruhe dringlich nötig"
"Wir glauben, dass ein Waffenstillstand dringlich ist", sagte Rice am Montagmorgen auf dem Flug nach Israel. Zuvor hatten die USA bereits Interesse an einer NATO-geführten Friedenstruppe im israelisch-libanesischen Grenzgebiet signalisiert.
Kurswechsel der Amerikaner
Im Gegensatz zu vielen europäischen und arabischen Verbündeten hatten die USA bisher einen Aufruf zum Waffenstillstand vermieden. Noch am Freitag hatte Rice einen Waffenstillstand als "falsches Versprechen" bezeichnet, weil dadurch die ernsten politischen Probleme der Region nicht gelöst würden.
Diese Zurückhaltung wurde als Zeichen gewertet, dass die USA ihrem Verbündeten Israel zunächst freie Hand bei seinem Vorgehen gegen den Libanon lassen wollten.
Israels Ministerpräsident Ehud Olmert sagte, er könne sich eine von EU-Ländern gestellte Friedenstruppe vorstellen.
Friedenstruppen von EU oder NATO?
Diplomatie kommt in Gang.Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hat sich für die Entsendung von europäischen Soldaten in den Libanon ausgesprochen.
Sobald es ein entsprechendes Mandat gebe, sei Israel bereit, die Stationierung einer Truppe zu akzeptieren, die "militärische Stärke und Kampferfahrung" habe und "von Ländern der EU" gestellt werde, sagte Olmert am Sonntag bei einem Treffen mit dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier.
Zivilbevölkerung schonen
Er habe mit seinen israelischen Gesprächspartnern auch über die Verhältnismäßigkeit des Vorgehens der israelischen Streitkräfte gesprochen, sagte Steinmeier im ZDF.
Sie hätten dabei auf die Gefährdung der eigenen Bevölkerung verwiesen. In dem Interview äußerte er sich zurückhaltend zur Frage nach einer möglichen deutschen Beteiligung an einer internationalen Friedenstruppe für den Südlibanon.
Humanitäre Probleme im Libanon würden gesehen. Beide Seiten sollten Opfer in der Zivilbevölkerung vermeiden.
Auch NATO-Truppen im Gespräch
Zuvor hatte sich der israelische Verteidigungsminister Amir Perez bereits für die Entsendung einer kampfstarken Friedenstruppe unter Führung der NATO ausgesprochen. Angesichts der "Schwäche der libanesischen Armee" sei Israel für die "Stationierung einer internationalen Truppe" mit einem "robusten Mandat", sagte er im Anschluss an ein Treffen mit Steinmeier.
Der US-Botschafter bei der UNO, John Bolton signalisierte das Einverständnis der USA dazu. "Das ist eine neue Idee, die wir ernst nehmen", sagte er dem Nachrichtensender CNN. Der Einsatz einer multinationalen Einsatztruppe müsse sorgfältig geprüft werden. Dabei solle es sich jedoch nicht um eine Blauhelmtruppe der UNO handeln.
Führung von Frankreich oder Türkei?
Die französische Verteidigungsministerin Michele Alliot-Marie, die zuletzt auch Israel scharf kritisiert hatte, signalisierte, dass Frankreich sich unter bestimmten Bedingungen an einer solchen Truppe beteiligen würde.
Die US-Zeitung "Washington Post" berichtete unter Berufung auf US-Beamte, eine Libanon-Friedenstruppe könnte zwischen 10.000 und 20.000 Soldaten umfassen.
Als Führungsnationen wurden Frankreich und die Türkei genannt. Auch Deutschland, Italien, Brasilien, Pakistan oder Indien könnten Soldaten entsenden. Die USA seien hierzu durch ihre Einsätze in Afghanistan und im Irak nicht in der Lage.
Syrien mit Drohungen und Gesprächsbereitschaft
Erstmals hat sich am Sonntag auch Syrien mit Drohungen zu Wort gemeldet: Informationsminister Mohsen Bilal meinte gegenüber der spanischen Zeitung "ABC": "Wenn Israel im Libanon einmarschiert und in unsere Nähe kommt, wird Syrien nicht die Arme verschränken. Es wird sich am Konflikt beteiligen."
Andererseits sagte der syrische Vize-Außenminister Faissal Mekdad in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters, Syrien sei bereit für einen Dialog mit den USA. Um die Krise zu beenden, müsse zunächst ein sofortiger Waffenstillstand durch internationale Hilfe erreicht werden, so Mekdad.
USA beleiben hart
Syrien "braucht keinen Dialog, um zu wissen, was es tun muss", entgegnete Bolton in der TV-Sendung Fox News Sunday. "Sie müssen die Hisbollah dazu bringen, dass sie die beiden gefangenen israelischen Soldaten frei lässt und die Raketenangriffe auf unschuldige israelische Zivilisten einstellt.
Syrien sei "zusammen mit dem Iran ein Teil des Problems, weil sie lange Zeit die Hisbollah und andere bewaffnete Gruppen im Libanon unterstützt haben."
Arabische Appelle an Syrien
Die einflussreichen arabischen Staaten Ägypten und Saudi-Arabien bemühen sich unterdessen, Syrien zur Einstellung seiner Unterstützung für die Hisbollah-Miliz im Libanon und auch zur Beendigung der Allianz mit dem Iran zu bewegen.
Dies verlautete am Sonntag aus Kreisen arabischer Diplomaten. Im Gegenzug würden die USA ihren Druck auf den Iran und Syrien mindern, umfassende demokratische Reformen einzuleiten, hieß es.
UNHCR schlägt Alarm
Der UNO-Koordinator für humanitäre Hilfe, Jan Egeland, verurteilte die israelischen Angriffe während eines Besuchs im Süden Beiruts als Verletzung der Menschenrechte. Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) kann nach eigenen Angaben die Flüchtlinge im Libanon von Syrien aus nicht auf dem Landweg erreichen.
Es gebe keinen humanitären Korridor, der eine gefahrlose Versorgung der Vertriebenen ermögliche, erklärte das UNHCR am Sonntag in Genf. Deshalb lagerten in Syrien tonnenweise Hilfsgüter, darunter Zelte, Matratzen und Decken.
UNO-Beobachter schwer verletzt.Bei einem israelischen Luftangriff ist am Sonntag im zwölf Tage alten Libanon-Konflikt erstmals eine Medienmitarbeiterin getötet worden. Die Fotografin Layal Nagib war in der Nähe der südlichen Hafenstadt Tyrus unterwegs, als eine israelische Luft-Boden-Rakete ihren Wagen traf, bestätigte die libanesische Polizei.
Nagib war nach Angaben ihres Taxifahrers von Kana Richtung Siddikin unterwegs. Sie arbeitete für die libanesische Zeitschirft "El Dscharass" und als freie Fotografin für mehrere andere Medien
Ingesamt schon über 540 Tote
Insgesamt sind in den vergangenen vier Wochen bei Kämpfen, Anschlägen und den kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten mehr als 540 Menschen getötet und über 1.800 verletzt worden.
Nach libanesischen Angaben wurden bei israelischen Angriffen auf Ziele im Libanon seit dem 12. Juli mehr als 350 Menschen getötet und mehr als tausend verletzt.
Rund 40 Tote Israelis
Auf israelischer Seite starben seitdem rund 40 Menschen, mehr als 420 erlitten Verletzungen. Die Raketenangriffe der vom Libanon aus operierenden radikal-islamischen Hisbollah-Miliz töteten bisher 17 Zivilisten im Norden des Landes.
Rund 20 israelische Soldaten kamen bei Kämpfen ums Leben. Ein Offizier wurde bei einer Kollision israelischer Kampfhubschrauber auf dem Weg zu einem Einsatz getötet.
150 Palästinenser getötet
Nach der Entführung eines israelischen Soldaten durch militante Palästinenser am 25. Juni startete die israelische Armee die Offensive "Sommerregen" im Gaza-Streifen.
Dabei wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums 152 Palästinenser getötet und mehr als 400 verletzt. Bei der Entführung waren zwei israelische Soldaten getötet worden, während der Offensive starb ein dritter durch Schüsse seiner eigenen Kameraden.
UNO-Beobachter schwer verletzt
Bei den Kämpfen zwischen israelischen Truppen und Hisbollah-Verbänden wurde unterdessen am Sonntag auch ein UNO-Beobachter schwer verletzt.
Der italienische Mitarbeiter der UNO-Militärmission im Südlibanon (UNIFIL) war von Geschossen der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz getroffen worden, bestätigten UNO-Quellen in Beirut. Er war bei den schweren Gefechte um die strategisch wichtige Ortschaft Marun al Ras an der Grenze zu Israel ins Kreuzfeuer geraten.
Today, I found out.
Standing in front of this 8-year-old boy lying in a hospital bed, the "conflict in the Middle East" and the "cost of war" seem endless and suffocating. His pain cannot possibly be imagined as he shakes uncontrollably in and out of shock. He has blood coming from his eyes.
His name is Mahmood Monsoor and he is horribly burned. In the hospital bed next to him is his 8-month-old sister, Maria -- also burned. Screaming at the top of her lungs is the children's mother, Nuhader Monsoor. She is standing over her baby, looking at her son -- and probably thinking of her dead husband. The smell of burned flesh is overwhelming.
This story, for the Monsoor family, started out as a typical one, probably one that most of us have experienced. They had simply gone on a family vacation to some lovely sunny beaches, but these beaches were in southern Lebanon.
The six of them, like thousands of others, were fleeing the fighting -- trying to get north, waving white flags, when an Israeli bomb or missile slammed into their car.
The father, Mohammed Monsoor, was killed instantly. His children all were wounded. His wife, who is now crying over two of the wounded children, was in the best physical condition. But as would be the case for any mother and wife, her life, in many ways, ended the minute the car exploded into flames.
The other two Monsoor children, Ahmed, 15, and Ali, 13, are in surgery. Doctors can't tell me if they will make it. They walk away, their heads shaking. Optimism is not a word that breathes truth in this place.
There are more than enough stories like this, in hospitals across southern Lebanon. This hospital, on this day, seems to be a microcosm of the region. Less than 100 meters from the front door of the hospital, a car is on fire. Less than 30 minutes earlier, the car exploded as an Israeli jet circled overhead. The fog of war has crept into the hospital, and no one knows where the casualties of that strike are being treated.
Just days earlier, staff at this hospital were moving bodies out to make room for more. Like an assembly line of the dead, unless the bombings stop, they will be doing the same tomorrow.
The city of Tyre has been enduring stories like this for more than a week. Buildings are crumpled; those who have not left are hiding in basements. Those who dare to pack into cars run the risk of ending up like the Monsoor family. Some who move north die on the road. Some stay in basements, and die there. Others hope against hope that the bombs will fall elsewhere -- missing them.
Politics creeps into the ward like the blood that runs on the floors. "Clearly he is Hezbollah," says one of the doctors outside the room -- sarcastically referring to 8-year-old Mahmood, whose screams can be heard from the hallway. His screams now blend with the wails of his mother, matching the baby's cries.
The hospital ward begins to teem with members of the international press. They all have blue flak jackets that say "press" on the front. They carry microphones, cameras, radios and satellite phones, and have local guides to translate.
Today, as I finish I am sitting in the same spot and the shells are still falling. Hezbollah rockets are firing toward northern Israel. I can imagine another reporter, in another flak jacket, standing over an 8-year old Israeli boy.
I'll finish by asking another question: Are any of us making a difference?
Rice ruft zu Waffenstillstand auf
Die Vereinigten Staaten leiten einen Kurswechsel im israelisch-libanesischen Konflikt ein: US-Außenministerin Rice schloss sich jetzt dem Ruf nach einem Waffenstillstand an. Doch zunächst weiteten israelische Truppen in der Nacht ihre Offensive im Südlibanon aus.
Shannon - "Wir glauben, dass ein Waffenstillstand dringlich ist", sagte Condoleezza Rice am Morgen im irischen Shannon bei einer Zwischenlandung auf dem Weg nach Israel. Die Ausrufung eines Waffenstillstands sei allerdings nur eine vorübergehende Lösung. Auf politischer Ebene müssten die Wurzeln des Konflikts gelöst werden, damit die Waffen langfristig zum Schweigen gebracht würden. Rice zeigte sich bereit, am Ende der Woche nach einem asiatischen Regionalgipfel in Malaysia erneut in den Nahen Osten zu reisen.
AP
Israelische Soldaten an der libanesische Grenze: Kurswechsel im Weißen Haus
Nach dem am 12. Juli begonnenen Militäreinsatz Israels gegen den Libanon hatten sich die USA zunächst geweigert, zu einem Waffenstillstand aufzurufen. Dies wurde als Geste gewertet, dass die USA ihrem Verbündeten Israel zunächst freie Hand bei seinem Vorgehen gegen den Libanon lassen wollten.
Rice fügte auf dem Flug hinzu, das schlechte Verhältnis zwischen Washington und Damaskus werde überbewertet. Die USA unterhielten trotz der Abberufung ihres Botschafters im vergangenen Jahr nach wie vor diplomatische Beziehungen zu Damaskus. "Das Problem ist nicht, dass man nicht mit den Syrern geredet hat. Es ist vielmehr, das die Syrer nicht gehandelt haben", sagte die Ministerin.
Die USA betrachten Syrien als einen der größten Förderer des Terrorismus. Die Regierung Bush gibt Syrien und Iran die Schuld an der jüngsten Welle der Gewalt im Nahen Osten.
Inzwischen hat auch Saudi-Arabien US-Präsident George W. Bush offiziell um eine Intervention den Nahostkonflikt gebeten. Nach einem einstündigen Treffen mit Bush im Weißen Haus erklärte der saudische Außenminister Prinz Saud al-Faisal gestern, dass er dem US-Präsidenten einen Brief von König Abdullah überreicht habe, in dem der Monarch Bush bitte, sich um einen sofortigen Waffenstillstand in der Region zu bemühen.
Armee rückt vor
Israelische Truppen haben nach Angaben israelischer Zeitungen und TV-Sender in der Nacht ihre Operationen im Südlibanon ausgeweitet. Wie die Tageszeitung "Haaretz" in ihrer Onlineausgabe berichtete, rückten Bodentruppen in Richtung der Ortschaft Bint Jbayel südlich der Hafenstadt Tyrus vor. Man gehe "langsam und vorsichtig, unter schwerem Feuer aus der Luft, von Panzern und Artillerie vor, um den Widerstand aufzuweichen", zitierte das Blatt einen namentlich nicht genannten israelischen Militär. Die Offensive gegen die Hisbollah-Miliz werde vermutlich noch bis zu zehn Tage dauern, erst dann könne ein Waffenstillstand ausgerufen werden.
Zuvor hatte die Armee in dem südlibanesischen Grenzdorf Marun al-Ras zwei Hisbollah-Kämpfer gefangen genommen. Wie die Tageszeitung "Jerusalem Post" unter Berufung auf das Armee-Radio berichtete, handelt es sich um die ersten Gefangenen seit Beginn der Kampfhandlungen vor zwölf Tagen. Die Männer seien nach Israel gebracht worden. Israelische Truppen hatten den als strategisch wichtig geltenden Ort am Samstag nach schweren Kämpfen mit der Hisbollah-Miliz unter ihre Kontrolle gebracht.
Auch eine Invasion mit Bodentruppen wird Israel nach Worten von Hisbollah-Führer Scheich Hassan Nasrallah nicht vor Raketenangriffen auf sein Territorium bewahren. Israel werde dieses Ziel nicht erreichen, sagte Nasrallah der Zeitung "As Safir". Zu den Berichten über diplomatische Bemühungen um ein Ende der Kämpfe sagte Nasrallah, Priorität müsse das Ende der israelischen Angriffe auf Libanon haben. Er sei bereit, über Initiativen zu diskutieren.
Die israelische Armee rechnet nicht mit einem baldigen Ende ihres Einsatzes im Libanon. Die Offensive gegen die radikalislamische Hisbollah werde noch mehrere Wochen weitergehen, sagte der für Nordisrael zuständige General Udi Adam gestern Abend im Rundfunk. Ziel der Armee sei der "Sieg" gegen die Hisbollah. "Sieg bedeutet, dass die Hisbollah nicht mehr an der Grenze präsent ist und keine Raketen mehr abfeuern kann", sagte der General. "Wie lange das dauert? Ich denke, mehrere Wochen", fügte er hinzu.
Beirut (Reuters) - Israel hat den Vereinten Nationen nach den Worten von Nothilfekoordinator Jan Egeland noch keine Garantien für den sicheren Transport von Hilfsgütern in das südlibanesische Kriegsgebiet gegeben.
Solange es keine sicheren Korridore gebe, könnten die Hilfsorganisationen auch nicht die "Hunderttausenden in der Stunde ihrer größten Not" erreichen, sagte Egeland am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters bei einem Besuch in Beirut. "Es ist entweder zu gefährlich, oder es ist wegen der Zerstörungen physisch unmöglich zu ihnen zu gelangen." Es gebe zwar erste positive Reaktionen Israels auf die UN-Anfragen, eine endgültige Zustimmung stehe aber noch aus.
Die Zivilbevölkerung hat am stärksten unter dem seit zwölf Tagen andauernden Krieg zu leiden. Die meisten der 360 getöteten Libanesen waren Zivilisten. Nach Angaben der libanesischen Regierung sind eine halbe Million Menschen vor den Kämpfen geflohen. Viele andere sind wegen zerstörter Straßen oder Brücken von der Außenwelt abgeschnitten. Egeland wiederholte seine Kritik an den israelischen Luftangriffen, die er als völlig überzogen und als Verletzung des Völkerrechts bezeichnete.
Die israelische Armee erklärte am Sonntag, sie wolle den Transport internationaler Hilfsgüter im Libanon ermöglichen. Die Hilfe werde im Beiruter Hafen ankommen und von dort unter Aufsicht des Roten Kreuzes an Hilfszentren im ganzen Land verteilt.
Weiterer Flüchtlingsstrom erreicht Zypern
In den Notaufnahmelagern auf Zypern wird es eng. Am Morgen erreichten mehr als tausend Kanadier auf ihrer Flucht aus dem Libanon die Mittelmeerinsel. Im Laufe des Tages wird mit der Ankunft von 15 Schiffen mit zahlreichen weiteren Flüchtlingen gerechnet.
Larnaca - Insgesamt gelangten bislang mehr als 30.000 Menschen aus dem Libanon nach Zypern. Ein Ende des Flüchtlingsstroms ist noch nicht abzusehen, auch wenn die USA und Großbritannien angekündigt haben, ihre Rettungsmaßnahmen herunterzufahren. Die Behörden Zyperns rechnen mit mindestens 40.000 weiteren Menschen, die auf der Insel Zuflucht suchen werden. Viele der Kanadier, die heute ankamen, bestätigten, dass immer noch zahlreiche Menschen im Libanon festsitzen. "Tausende Leute warten da drüben noch. Es ist sehr voll", sagte der 16-jährige kanadische Libanese Hussein Kalas.
REUTERS
Libanon-Flüchtlinge in einer Basketball-Halle: Immer mehr Menschen treffen auf Zypern ein
Gestern kamen im Hafen von Limassol unter anderem mit dem amerikanischen Truppentransportschiff "USS Nashville" tausend Flüchtlinge an. Das von den USA gecharterte Kreuzfahrtschiff "Orient Queen" wird mit weiteren tausend Menschen erwartet. Insgesamt sind nach Angaben des US-Botschafters in Beirut bislang 10.000 Amerikaner aus dem Libanon evakuiert worden, wie der Sender CNN berichtete.
Der zyprische Präsident Tassos Papadopoulos rief die Europäische Union am Samstagabend auf, mehr Hilfe zu leisten. Bis lang habe nur Finnland, das den Ratsvorsitz der EU hat, auf Appelle reagiert, dass auch andere Länder den Flüchtlingsstrom aufnehmen sollten. "Angesichts unserer begrenzten Möglichkeiten, haben wir uns schon selbst übertroffen", sagte der Präsident. Auf die Frage, ob andere Länder genug getan hätten, um dem Land zu helfen, sagte er: "Ich denke, sie hätten wesentlich mehr tun könnten."
Angesichts der humanitären Tragödie im Süden des Libanons haben die Vereinten Nationen inzwischen mehr als 100 Millionen Dollar (79 Millionen Euro) für dringende Hilfen gefordert. Er werde heute in der libanesischen Hauptstadt Beirut einen entsprechenden Appell an die internationale Gemeinschaft richten, kündigte der Uno-Koordinator für Nothilfe (OCHA), Jan Egeland, an. Er reise im Auftrag von Uno-Generalsekretär Kofi Annan in die Krisenregion.
Mehr als 500.000 Menschen seien wegen der israelischen Luftangriffe im Libanon auf der Flucht, sagte der norwegische Diplomat gestern. Sie benötigten vor allem Lebensmittel, Trinkwasser, Medizin, Unterkünfte und sanitäre Einrichtungen. Mit der israelischen Regierung wolle er morgen über Korridore für Hilfslieferungen sprechen, die in den kommenden Tagen eingerichtet werden sollen. "Ich habe an die israelische Regierung appelliert und auch die libanesische Führung gebeten, für alle Hilfskonvois und Helfer einen sicheren Zugang zu ermöglichen."Bislang habe Israel aber noch keine Garantien für den sicheren Transport von Hilfsgütern in das südlibanesische Kriegsgebiet gegeben.
Solange es keine sicheren Korridore gebe, könnten die Hilfsorganisationen auch nicht die "Hunderttausenden in der Stunde ihrer größten Not" erreichen, hatte Egeland gestern der Nachrichtenagentur Reuters bei einem Besuch in Beirut gesagt. "Es ist entweder zu gefährlich, oder es ist wegen der Zerstörungen physisch unmöglich zu ihnen zu gelangen."
Die Vereinten Nationen wollen laut Egeland drei sichere Korridore vom Meer aus einrichten. Darüber hinaus verlangten die Vereinten Nationen einen sicheren Zugang auf dem Landweg nach Beirut sowie Landemöglichkeiten für Flugzeuge.
Jede Art von feindlichem Einfall durch Israel werde keine politischen Ergebnisse haben - vor allem nicht ein Ende des Bombardements der "zionistischen Siedlungen", kündigte Hisbollah-Chef Sayyed Hassan Nasrallah in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der libanesischen Zeitung "As-Safir" an. Die Hisbollah stehe für einen Gefangenenaustausch bereit, sollte die libanesische Regierung dies verhandeln wollen. In einem solchen Rahmen könne die Hisbollah die am 12. Juli verschleppten beiden israelischen Soldaten freilassen. Der Aufenthaltsort Nasrallahs blieb unbekannt.
Unterdessen gingen die Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah unvermindert weiter. Das israelische Militär kündigte am Morgen an, die Armee stoße von dem libanesischen Grenzdorf Marun al-Ras aus weiter in Richtung Norden vor. Es würden einzelne gezielte Einsätze gegen Stellungen der Hisbollah unternommen. Einige Soldaten seien bei den Kämpfen leicht verletzt worden. Medienberichten zufolge erreichten die israelischen Truppen die Vororte der Stadt Bint Dschbeil. Der Ort ist nach israelischen Angaben eine Hochburg der Hisbollah.
Seit Beginn der israelischen Offensive wurden im Libanon 369 Menschen getötet, die meisten davon Zivilisten. Durch Raketenbeschuss der Hisbollah starben zudem 37 Menschen in Israel. Der Konflikt brach aus, nachdem die Hisbollah die zwei israelischen Soldaten entführt hatte. Die diplomatischen Bemühungen zu einer Lösung der schweren Krise laufen seit Tagen auf Hochtouren. Im Tagesverlauf wollte sich US-Außenministerin Condoleezza Rice vor Ort in Gesprächen um eine politische Lösung bemühen.
Vor Abnutzungskrieg
Die Lage im libanesischen Kampfgebiet: Zunächst holten sich israelische Elitetruppen von Hisbollah eine blutige Nase
Rainer RuppIsraelisches Panzerfahrzeug walzt Grenzzaun zum Libanon niederFoto: AP |
Bunker- und Tunnelsystem
Mit der angekündigten Großoffensive (»Wir tun es, sobald die Zeit dafür gekommen ist«) tut sich Israels Armeeführung aber nach wie vor schwer, denn entlang der Grenze läuft es nicht wie geplant. Die Eroberung der zwei libanesischen Dörfer ist eher atypisch für den bisherigen Kriegsverlauf. Denn bei zwei voneinander unabhängigen Vorstößen über die Grenze haben sich die eingesetzten israelischen Elitesoldaten blutige Nasen geholt und mußten schwer geschlagen unverrichteter Dinge zurückkehren. Der Kampf gegen die gut ausgebildete und hochmotivierten Hisbollah-Kämpfer hat sich als unerwartet schwierig erwiesen. Außerdem hat Hisbollah die letzten sechs Jahre seit dem Abzug der israelischen Besatzung aus dem Südlibanon gut genutzt, um ihre Verteidigungsstellungen auszubauen und zu tarnen.Laut israelischen und US-amerikanischen Meldungen, die sich auf militärische Quellen berufen, hat Hisbollah offensichtlich von den Vietnamesen gelernt und in dem bergigen Terrain bis zu 40 Meter tief unter der Erde Dutzende von Bunkern für Waffen- und Munitionsdepots, für Verpflegungs- und Sanitätsstationen ausgebaut. Die Bunker sind durch ein Tunnelsystem miteinander verbunden, aus dem heraus Hisbollah-Kämpfer nachts urplötzlich im Rücken der israelischen Eindringlinge zu tödlichen Attacken auftauchen können. Zugleich hat die Hisbollah ungezählte Minen gegen Panzer und Soldaten entlang den israelischen Invasionsrouten verlegt. Ein schnelles Vorstürmen ist daher für den israelischen Aggressor unmöglich. Auch die gut versteckten Granatwerfereinheiten haben sich auf die Einfallswege der Israelis eingeschossen.
Die Bunker sind angeblich tief genug, um den von den USA an Israel gelieferten Spezialbomben zur Zerstörung unterirdischer Anlagen zu widerstehen. Die Eingänge sind gut getarnt an unzugänglichen Stellen, z.B. in Dornendickichten, und weder vom Boden noch aus der Luft zu erkennen. Auf diese Weise können die Hisbollah-Kämpfer das schwere, aber weitgehend ungezielte israelische Artilleriefeuer und die Bombardements in ihren Bunkern aussitzen. Über moderne Kommunikationsmittel bleiben sie in Verbindung zu ihrem Hauptquartier. Allerdings operieren die Hisbollah-Guerillaeinheiten weitgehend autonom, der jeweiligen Lage entsprechend.
Großoffensive verzögert
Aus diesem Grund zögert die israelische Armeeführung eine Großoffensive am Boden hinaus, die offensichtlich auf der eigenen Seite schwere Verluste mit sich bringen könnte. In Israel, das bisher immer größten Wert darauf gelegt hat, mit Hilfe von Hochtechnologie und massivem Materialeinsatz in seinen Kriegen möglichst keine Soldaten zu verlieren, sind hohe Opferzahlen des eigenen Militärs politisch nicht akzeptabel. Durch massive eigene Verluste könnte die Kriegseuphorie in der Bevölkerung (knapp 90 Prozent unterstützen die Aggression gegen Libanon) kippen, zum Schaden der Olmert-Regierung und der Armeeführung.Deshalb verfolgt Israel die Strategie, mit kleinen Einheiten von Elitetruppen entlang der Grenze auf libanesisches Gebiet vorzustoßen, Hisbollah-Verteidigungsanlagen aufzuspüren und für Artillerie und Luftangriffe zu markieren. Am Mittwoch vergangener Woche war eine solche Einheit knapp zwei Kilometer in den Südlibanon eingedrungen, wo sie in einen Hinterhalt der Hisbollah geriet. Vier Israelis wurden getötet und neun verwundet. Angeblich sind auch zwei Hisbollah-Kämpfer gefallen. Am Tag darauf wiederholte sich die Tragödie, und die nächste israelische Eliteeinheit verlore weitere vier Soldaten sowie eine nicht genannte Zahl von Verwundeten.
Inzwischen sind Reservisten einberufen worden, um die Verlegung der im palästinensischen Westjordanland operierenden israelischen Elite-Kommandoeinheiten an die libanesische Grenze zu ermöglichen. Die israelische Tageszeitung Haaretz berichtete, daß Offiziere, die an der Vorbereitung der Bodenoffensive beteiligt sind, »die Tatsache nicht verbergen, daß es sehr schwer werden wird«.
Allerdings ist es unwahrscheinlich, daß die israelische Armee mit ihrer enormen Feuerkraft die Hisbollah über kurz oder lang nicht doch besiegt. Jedoch werden die Opfer der israelischen Armee hoch sein. Von den bisher 31 israelischen Toten sind 15 Zivilisten und 16 Soldaten, im Vergleich zu über 300 toten libanesischen Zivilisten und etwa 100 Hisbollah-Kämpfern (laut israelischen Angaben). Derweil hat der israelische Stabschef, General Dan Halutz, die Gefahr erkannt und die Olmert-Regierung gewarnt, sich von Hisbollah nicht in einen Abnutzungskrieg hineinziehen zu lassen.(jw)
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Israelische Bodentruppen auf Weg zum Libanon (Foto: dpa) | |
Israel nimmt Hisbollah-Kämpfer fest
Bei den heftigen Gefechten im südlibanesischen Grenzdorf Marun al Ras hat die israelische Armee nach eigenen Angaben in der Nacht zum Montag zwei Hisbollah-Kämpfer gefangen genommen. Es seien die ersten Gefangenen seit Beginn der Offensive, berichtet die israelische Tageszeitung "Jerusalem Post" unter Berufung auf das Armee-Radio. Die Männer seien bereits in Israel.
Israelische Truppen hatten den als strategisch wichtig geltenden Ort am Samstag nach schweren Kämpfen mit der Hisbollah-Miliz unter ihre Kontrolle gebracht.
Hisbollah-Anführer Scheich Hassan Nasrallah drohte an, die Raketenangriffe auf israelisches Gebiet fortzusetzen. Auch die Bodentruppen würden Israel nicht vor Raketen schützen, sagte Nasrallah der Zeitung "As Safir" vom Montag.
Nasrallah sagte, er sei bereit, über die internationalen Vorschläge um ein Ende der Kämpfe zu diskutieren. Priorität müsse aber das Ende der israelischen Angriffe auf den Libanon haben.
Israel hatte seine Offensive im Libanon begonnen, nachdem die Hisbollah zwei israelische Soldaten entführt hatte.
(N24.de, Netzeitung)
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URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,428149,00.html
Südlibanon
Heftige Schlacht um Hisbollah-Dorf
Neuer Vorstoß der israelischen Armee in den Südlibanon: Seit dem Morgen liefern sich israelische Soldaten und schiitische Kämpfer heftige Feuergefechte in der Hisbollah-Hochburg Bint Dschbeil. Erstmals nahm die Armee Kämpfer der Miliz gefangen.
Jerusalem - Die Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Hisbollah-Kämpfern fanden vor allem in der Umgebung der Ortschaft Bint Dschbeil statt, verlautete aus Militärkreisen. Der Ort gilt als Hisbollah-Hochburg. Laut israelischen TV-Berichten wurden bereits neun Soldaten verletzt. Der Onlinedienst von "Haaretz" meldete, bei den Gefechten seien neun Soldaten verwundet worden.
Auf der israelischen Seite der Grenze standen in Avivim mehrere Krankenwagen zur Versorgung von Kampfopfern bereit, berichtete ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur. Die israelische Artillerie belegte das Kampfgebiet mit anhaltendem Feuer.
Israelische Soldaten an der libanesischen Grenze: Heftige Kämpfe in Hisbollah-Hochburg
DPA
Israelische Soldaten an der libanesischen Grenze: Heftige Kämpfe in Hisbollah-Hochburg
Die Soldaten werden von Jets und Hubschraubern aus der Luft unterstützt. Nach Einnahme
des nahe gelegenen, strategisch wichtigen Orts Marun al Ras am Wochenende rückte die Armee weiter vor.
Den Angaben zufolge gelang es der israelischen Armee, neun Abschussrampen der Hisbollah zu zerstören. Eine davon sei auf Haifa ausgerichtet gewesen. Die israelische Hafenstadt hatte seit Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen die schwersten Raketenangriffe erlitten.
In der Nacht und am frühen Morgen flog die israelische Luftwaffe zudem rund 40 Angriffe im Libanon, hieß es weiter. 9 der Luftangriffe hätten auf Raketenwerfer der Hisbollah gezielt. Zudem wurden weitere Bodentruppen nach Libanon entsandt.
Nasrallah zeigt sich unbeeindruckt
Zuvor hatte die Armee in dem südlibanesischen Grenzdorf Marun al-Ras zwei Hisbollah-Kämpfer gefangen genommen. Wie die "Jerusalem Post" unter Berufung auf das Armee-Radio berichtete, handelt es sich um die ersten Gefangenen seit Beginn der Kampfhandlungen vor zwölf Tagen. Die Männer seien nach Israel gebracht worden. Israelische Truppen hatten den als strategisch wichtig geltenden Ort am Samstag nach schweren Kämpfen mit der Hisbollah-Miliz unter ihre Kontrolle gebracht.
Auch eine Invasion mit Bodentruppen wird Israel nach Worten von Hisbollah-Führer Scheich Hassan Nasrallah nicht vor Raketenangriffen auf sein Territorium bewahren. Israel werde dieses Ziel nicht erreichen, sagte Nasrallah der Zeitung "As Safir". Zu den Berichten über diplomatische Bemühungen um ein Ende der Kämpfe sagte Nasrallah, Priorität müsse das Ende der israelischen Angriffe auf Libanon haben. Er sei bereit, über Initiativen zu diskutieren.
Die israelische Armee rechnet nicht mit einem baldigen Ende ihres Einsatzes im Libanon. Die Offensive gegen die radikalislamische Hisbollah werde noch mehrere Wochen weitergehen, sagte der für Nordisrael zuständige General Udi Adam gestern Abend im Rundfunk. Ziel der Armee sei der "Sieg" gegen die Hisbollah. "Sieg bedeutet, dass die Hisbollah nicht mehr an der Grenze präsent ist und keine Raketen mehr abfeuern kann", sagte der General. "Wie lange das dauert? Ich denke, mehrere Wochen", fügte er hinzu.
In den Notaufnahmelagern auf Zypern wird es inzwischen jedoch eng. Am Morgen erreichten mehr als tausend Kanadier auf ihrer Flucht aus dem Libanon die Mittelmeerinsel. Im Laufe des Tages wird mit der Ankunft von 15 Schiffen mit zahlreichen weiteren Flüchtlingen gerechnet. Insgesamt gelangten bislang mehr als 30.000 Menschen aus dem Libanon nach Zypern. Ein Ende des Flüchtlingsstroms ist noch nicht abzusehen, auch wenn die USA und Großbritannien angekündigt haben, ihre Rettungsmaßnahmen herunterzufahren. Die Behörden Zyperns rechnen mit mindestens 40.000 weiteren Menschen, die auf der Insel Zuflucht suchen werden. Viele der Kanadier, die heute ankamen, bestätigten, dass immer noch zahlreiche Menschen im Libanon festsitzen.
lan/dpa/Reuters/AP
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MfG
kiiwii
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Montag, 24. Juli 2006, 10:43
Israel droht mit Vergeltung
Die israelische Armee will die Raketenangriffe auf Haifa mit der Zerstörung von mehrstöckigen Gebäuden in den Hisbollah-Hochburgen im Süden Beiruts vergelten. „Generalstabschef Dan Halutz hat der Luftwaffe die Anweisung erteilt, als Antwort auf jeden Raketenangriff auf Haifa zehn mehrstöckige Gebäude in den südlichen Vororten zu zerstören“, sagte ein ranghoher Luftfwaffenoffizier am Montag im israelischen Militärradio.
Pro Raketenangriff 10 mehrstöckige Gebäude zerstören.
Sagt mal bitte was zur Verhältnismäßigkeit. Die Maske fällt. Pflegt ihr zu sagen. Stimmt.
Und warum gehts nicht gegen die Hisbollah? Weil es da schwieriger ist und sich Zivilisten nicht so wehren.
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Kein vorgeschobenes "wir wollen Zivilisten schonen"-Geschwätz mehr.
Wohnhäuser wegballern, 10:1.
Das heilige Land, in der Kontinuität der Jahrtausende. :-((
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Bisher konnte Nasrallah entkommen.Die USA werden nach einem Zeitungsbericht in Kürze bunkerbrechende Bomben an Israel liefern.
Die saudi-arabische Zeitung "Aschark el Ausat" berichtete am Montag unter Berufung auf informierte Kreise, die Bomben, die bis zu 40 Meter in den Boden eindringen können, würden von einem US-Militärstützpunkt in Katar verschifft.
Mit Hilfe der Munition solle Hisbollah-Chef Sajjed Hassan Nasrallah eliminiert werden.
Nasrallah entkam Attacken
Die israelische Luftwaffe hat während des Krieges mindestens zwei Mal Gebäude in Beirut angegriffen, um Medienberichten zufolge Nasrallah und dessen führende Gefolgsleute zu töten. Nasrallah entkam beiden Angriffen unverletzt.
Neue Waffen sollen helfen
Einige israelische Militärexperten haben den offenbaren Fehlschlag der Einsätze mit dem Fehlen bunkerbrechender Munition begründet.
Erste Lieferung kam nicht zu Stande
Israel hatte 2004 die USA um die Lieferung solcher Waffen gebeten. Das Geschäft kam aber wegen Kürzungen im israelischen Militäretat nicht zu Stande, obwohl die USA 2005 der Lieferung von 100 Bomben des Typs GBU-28 zugestimmt hatten.
Die GBU-28 können bis zu sieben Meter dicke Betondecken knacken.
Per Satellit und Laser gesteuert
Die "New York Times" hatte am Wochenende berichtet, die USA wollten die Lieferung von ferngesteuerten Präzisionswaffen wie etwa satelliten- und lasergesteuerten Bomben nach Israel beschleunigen.
Ein Vertreter der Regierung in Washington, der nicht namentlich genannt werden wollte, bestätigte am Samstag einen entsprechenden Bericht der "New York Times".
Eine Milliarde Dollar
Die Präzisionsbomben gehören demnach zu einem bereits im vergangenen Jahr vereinbarten Rüstungsgeschäft im Umfang von einer Milliarde Dollar (789 Mio. Euro).
Für Zerstörung von Betonbunkern
Zu den Waffen zählen lasergesteuerte Bomben mit einem Gewicht von rund 2.300 Kilogramm, die zur Zerstörung von Betonbunkern geeignet sind.
Pentagon für Verschwiegenheit
In der US-Regierung habe es über die Lieferung keine großen Debatten gegeben, hieß es in der "New York Times".
Allerdings solle darüber auch nicht ausführlich in der Öffentlichkeit geredet werden, weil die Waffenlieferung in den arabischen Staaten für Verärgerung sorgen könnte.
Ungewöhnlich rasche Lieferung
US-Militärs werteten es als ungewöhnlich, dass die israelische Regierung auf eine rasche Lieferung drängte.
Daraus könne geschlossen werden, dass die israelischen Streitkräfte nach den Angriffswellen der vergangenen Tage weitere Ziele im Libanon ins Visier nehmen wollten.
LIBANON
Rice zu Blitzbesuch in Beirut eingetroffen
Heftige Gefechte im Südlibanon haben auf beiden Seiten Verluste gefordert: Jetzt rückt Israels Armee auf die Hisbollah-Hochburg Bint Dschbeil vor, wo Hunderte schiitische Kämpfer vermutet werden. Im Libanon traf überraschend US-Außenministerin Rice ein.
Beirut -Gegen Mittag machte US-Außenministerin Condoleezza Rice überraschend in Beirut Station auf ihrer Reise in den Nahen Osten. Dort werde sie Hilfe für den Libanon versprechen, sagte einer ihrer Begleiter. Die USA haben in der Nacht einen Sinneswandel vollzogen und verlangt jetzt eine sofortige Waffenruhe in der Region. Geplant sind laut Angaben aus libanesischen Kreisen Gespräche mit Ministerpräsident Fouad Siniora sowie dem schiitischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri. Rice will zudem am Abend mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert und morgen mit Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas sprechen.
Nach den USA reagierte auch die deutschen Sozialdemokraten. Heute sprach sich die SPD erstmals offen für eine rasche Waffenruhe in Nahost ohne Vorbedingungen aus. "Wir sind für eine sofortige Beendigung der Kampfhandlungen", sagte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil in Berlin nach einer Telefon-Schaltkonferenz des SPD-Präsidiums unter Beteiligung von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Die Situation dürfe nicht weiter eskalieren. Wenn die beiden entführten israelischen Soldaten zuvor freigelassen würden, sei das zu begrüßen. Die SPD stehe uneingeschränkt hinter Steinmeier.
Laut dem arabischen TV-Sender soll ein israelischer Hubschrauber an der libanesischen Grenze abgestürzt sein. Die Hisbollah meldet, der Helikopter sei von ihren Kämpfern abgeschossen worden. Das israelische Militär bestritt jedoch diese Angaben: Es habe sich um ein Unfall gehandelt, bei dem sechs Soldaten verletzt worden seien. Näheres wurde zunächst nicht bekannt.
Zudem sollen bei schweren Feuergefechten in der Ortschaft Bint Dschbeil mittlerweile zwei israelische Soldaten getötet worden sein - mindestens 17 wurden verletzt. Laut einem Bericht des TV-Senders al-Dschasira wurden zudem fünf israelische Panzer zerstört.
Die israelische Armee vermutet in der südlibanesischen Grenzstadt Bint Dschbeil mehrere hundert Kämpfer der radikalen Hisbollah-Miliz. Generalstabschef Dan Haluz sagte bei einem Besuch in einem Rekrutierungszentrum bei Tel Aviv ferner, es hielten sich noch etwa 500 Zivilisten in dem Ort auf. Nach libanesischen Angaben hatte der Ort ursprünglich 15.000 Einwohner, Haluz sprach sogar von 30.000. Die meisten von ihnen waren aus Furcht vor den Kämpfen nach Norden geflüchtet. "Bint Dschbeil ist ein Symbol der Hisbollah", erklärte der Generalstabschef.
Der Hisbollah-Führer Scheich Hassan Nasrallah werde bei seiner nächsten Ansprache seine Worte sorgsam wählen, sagte Haluz - "wenn eine solche Rede überhaupt noch kommen sollte". Nasrallah hatte in Bint Dschbeil seine erste Kundgebung nach dem israelischen Truppenabzug aus dem Süden Libanons im Mai 2000 gehalten.
Debatte um Uno-Friedenstruppe
Zunehmend hilflos wirken inzwischen jedoch die im Libanon bereits tätigen Blauhelme. "Wir halten alle unsere Positionen, auch nachdem ein Angehöriger unserer Truppe verletzt wurde", sagte Unifil-Sprecher Milos Strugar heute auf Anfrage. Die Uno-Soldaten seien auch in dem inzwischen von der israelischen Armee kontrollierten Grenzort Marun al-Ras noch präsent. "Dies ist bislang der einzige Ort, den die israelischen Truppen eingenommen haben", bestätigte der Sprecher. Am Sonntag war ein Unifil-Soldat von einem Geschoss der Hisbollah getroffen und schwer verwundet worden. Die nur leicht bewaffnete Unifil-Beobachtertruppe, die ihr Hauptquartier in Nakura hat, war 1978 gebildet worden. Sie ist derzeit rund 2000 Mann stark.
Eine neue internationale Friedenstruppe für den Nahen Osten braucht nach Ansicht des israelischen Vizepremiers Schimon Peres ein robustes Mandat. Dabei sei es gleichgültig, wer den Einsatz führe, sagte Peres in einem heute veröffentlichten Interview der italienischen Zeitung "Corriere della Sera". Entscheidend sei, dass sie die Hisbollah-Miliz, die immer wieder Raketen auf Israel abfeuert, entwaffne und von der Grenze vertreibe. "Es ist egal, wer den Einsatz führt, entscheidend ist, dass der Auftrag erledigt wird", sagte Peres. Die Führung könne bei der libanesischen Armee, den Vereinten Nationen oder der Nato liegen. Er wolle aber keine Blauhelmsoldaten wie die Unifil, da sie die Hisbollah nicht entwaffneten.
Peres äußerte zugleich Zweifel, dass die internationale Truppe unter dem Kommando der Nato stehen könnte. Das Bündnis brauche einstimmige Beschlüsse, und er sehe mehrere Nato-Länder, die sich nicht im Nahen Osten engagieren wollten, sagte Peres, ohne in Einzelheiten zu gehen. Verteidigungsminister Amir Perez hatte sich dafür ausgesprochen, den Einsatz der Friedenstruppe von der Nato führen zu lassen. Israel hatte sich am Wochenende für einen vorübergehenden Einsatz einer Friedenstruppe ausgesprochen.
Auch der ehemalige palästinensische Generaldelegierte in Deutschland, Abdallah Frangi, strebt für den Gaza-Streifen eine internationale Schutztruppe an. Im Deutschlandradio Kultur sagte der heutige Chef der Fatah-Partei im Gaza-Streifen, erst durch die Trennung von Israelis und Palästinensern gebe es eine Hoffnung auf Verhandlungen und Frieden. Das habe man bei den erfolgreichen Uno-Truppen im ehemaligen Jugoslawien erlebt.
Inmitten der Nahostkrise ist eine Gruppe deutscher Parlamentarier um den Grünen-Bundestagsabgeordneten Jerzy Montag in die israelische Hafenstadt Haifa gereist. Der Politiker sagte im RBB-Inforadio, er werde von einem weiteren Mitglied der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe sowie vier Vertretern der deutsch-israelischen Gesellschaft begleitet. Ziel sei es, den Menschen in Israel ihre Solidarität zu zeigen; Israel sei in dem aktuellen Konflikt das angegriffene Land.
Die Hisbollah könnte aus den israelischen Angriffen Nutzen ziehen.Die Rufe nach nationaler Einheit hören nicht auf. Knapp zwei Wochen nach Beginn des neuen Libanon-Krieges hält die Solidarität der insgesamt 18 Konfessionen des Vier-Millionen-Einwohner-Landes.
Zwar gibt es immer wieder Kritik am Alleingang der schiitischen Hisbollah-Milizionäre, die mit ihrer Gefangennahme zweier israelischer Soldaten am 12. Juli den Konflikt auslösten.
Doch angesichts der anhaltenden israelischen Luftangriffe und der gewaltigen bevorstehenden Wiederaufbauleistung rückt die libanesische Gesellschaft zusammen.
Appell zur Geschlossenheit
"Unter diesen dramatischen Umständen müssen wir alles vergessen, was uns trennt", erklärte der katholisch-maronitische Patriarch Kardinal Nasrallah Butros Sfeir, der am Wochenende von einer Nordamerika-Reise nach Beirut zurückkehrte.
Die Libanesen müssten jetzt geschlossen hinter ihrer Regierung stehen, um der gegenwärtigen Krise die Stirn bieten zu können.
Unterschiedliche Glaubensrichtungen
Die mit Rom unierten Maroniten sind die größte christliche Gemeinschaft im Libanon.
Auch griechisch-orthodoxe, griechisch-katholische (melkitische), armenisch-orthodoxe, armenisch-katholische, koptische, syrisch-orthodoxe und chaldäische Gläubige leben in dem etwa vier Millionen Einwohner zählenden Land.
"Rückhalt für Hisbollah wird stärker"
Zur Überraschung vieler stellt sich nicht nur die größte, auf etwa vierzig Prozent geschätzte schiitische Bevölkerungsgruppe hinter die von Scheich Hassan Nasrallah geführte "Partei Gottes".
Nabil Dajani, Soziologe an der American University Beirut (AUB), konstatiert: "Je länger der Konflikt dauert, umso stärker wird der Rückhalt für die Hisbollah."
Lobreden auf Nasrallah
Das sei zu Beginn des mittlerweile zwölf Tage andauernden Krieges noch nicht der Fall gewesen. Selbst im sunnitisch dominierten Stadtteil Hamra hört man dieser Tage Lobreden auf Nasrallah.
Differenzen werden verdeckt
Die israelischen Angriffe verdecken bis auf weiteres politische und konfessionelle Differenzen.
Saad Hariri, der sunnitische Führer der anti-syrischen Parlamentsmehrheit und Sohn des im Februar 2005 ermordeten früheren Premierministers Rafik Hariri, erklärte: "Ich rufe das libanesische Volk auf, vereint zu bleiben und die nationale Einheit zu wahren."
Wie lange hält die Solidarität?
Vor allem unter europäischen Diplomaten jedoch hört man skeptische Stimmen, ob die Welle der Solidarität mit den überwiegend schiitischen Flüchtlingen den Konflikt überdauern wird.
Schon bald dürften sich vor allem auf christlicher, aber auch auf sunnitischer Seite Absetzbewegungen bemerkbar machen.
Droht Bürgerkrieg bei Hisbollah-Entwaffnung?
Mit fatalen Folgen: Viele fürchten, die in der Resolution 1559 des UNO-Sicherheitsrats im September 2004 international erstmals geforderte, inzwischen auch von Israel als Bedingung für einen Waffenstillstand genannte Entwaffnung der Hisbollah werde unweigerlich zu internen bewaffneten Auseinandersetzungen, wie etwa einem Bürgerkrieg, führen.
Zwei Hisbollah-Minister
Zumindest auf politischer Ebene stehen wahrscheinlich entscheidende Umwälzungen an.
Zwei Minister stellt die prosyrische und proiranische Hisbollah im mehrheitlich antisyrischen Kabinett des sunnitischen Premierministers Fuad Siniora.
Im Parlament ist die mit dem Iran und Syrien verbündete Organisation mit 14 Abgeordneten vertreten.
Neuwahlen könnten Hisbollah stärken
Amal Saad-Ghorajeb, Autorin des Buches "Hisbollah - Politik - Religion", rechnet damit, dass schon bald nach Ende des Krieges Neuwahlen ausgeschrieben werden, die die Stellung der Hisbollah in den politischen Institutionen des Landes stärken würden.
Pakt mit Nasrallah
Eine Aufnahme des kurzzeitigen maronitischen Premiers und Oberbefehlshabers während des Bürgerkrieges (1975-1990), Michel Aun, in die Regierung hält die Politikwissenschaftlerin für unumgänglich.
Aun hatte Nasrallah im Februar in einem spektakulären Pakt zugesichert, am Recht der Hisbollah auf ihre Waffen nicht zu rütteln.
Garant für nationale Einheit
Ein knappes halbes Jahr später erweist sich das christlich-schiitische Bündnis als wichtiger Garant für die nationale Einheit.
"Wenn die israelische Regierung glaubt, einen Keil zwischen die schiitische und die anderen libanesischen Bevölkerungsgruppen treiben zu können, irrt sie sich gewaltig", sagt Saad-Ghorajeb.
Humanitäre Korridore und zusätzliche Hilfe nötig.Über 800.000 Menschen sind derzeit wegen des Krieges im Libanon auf der Flucht. Schätzungen des Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zufolge sind rund 150.000 Libanesen in das benachbarte Syrien geflohen, rund 500.000 Menschen wurden zu Binnenflüchtlingen.
Hinzu kommen rund 100.000 Drittstaatsangehörige aus 20 Ländern, die nach Zypern, Syrien und in andere Länder ausgereist sind.
Mehr als 30.000 Flüchtlinge auf Zypern
Zypriotische Behörden in Nikosia teilten am Montag laut Nachrichtenagentur dpa mit, dass bereits mehr als 30.000 Flüchtlinge die Mittelmeerinsel erreicht hätten.
80.000 Menschen flüchteten in die Region Aley in den Bergen um Beirut, 38.000 Flüchtlinge wurden dort in Schulen untergebracht.
Zustände "katastrophal"
Zwar wurde schnell für Hilfe gesorgt, die Zustände seien trotzdem "katastrophal", sagte Roland Schönbauer, Sprecher von UNHCR Österreich, im Gespräch mit der APA.
"Es ist eine absolute Ausnahmesituation. Die Lebensmittel gehen zur Neige, 75 Personen müssen sich eine Toilette teilen, in einem Raum sind bis zu drei Familien untergebracht."
"Haben alles verloren"
Die Menschen seien außerdem traumatisiert: "Die meisten haben alles verloren und sind gerade mit ihrem Leben davongekommen."
Die Hilfsbereitschaft der Menschen sei allerdings groß, Vertriebene werden bei Familien untergebracht und mit dem Notwendigsten versorgt.
Hilfe aus Syrien
Auch in Syrien habe sich eine "beeindruckende Solidarität" entwickelt: Syrische Familien nehmen wildfremde Flüchtlinge bei sich auf, Busunternehmen bringen Flüchtlinge kostenlos in das Landesinnere, Telefonkosten würden rückerstattet, so Schönbauer zur APA.
Dennoch sei mehr Hilfe notwendig. "Es ist eine Tragödie. Die Hilfe ist bereit, kommt aber nicht zu den Menschen, etwa weil sie unterwegs unter Feuer gerät."
Suche nach alternativen Wegen
So warte ein 25 Lkw-Konvoi mit 4.000 Zelten, Plastikplanen, Wasserkanistern und Öfen an der syrischen Grenze auf die Einreise in das Krisengebiet.
"Zur Zeit wird versucht, alternative Wege zu finden und zum Beispiel über Zypern in den Libanon zu gelangen", sagte Schönbauer.
Daher sei die Errichtung humanitärer Korridore notwendig, forderte Schönbauer: "Die Menschen brauchen dringend Hilfe und diese Hilfe muss auch ankommen."
UNO schnürt Hilfspaket
Laut UNHCR haben verschiedene Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen ein Hilfspaket geschnürt, die Staatengemeinschaft wird zu finanzieller Hilfe aufgerufen.