Manager Saläre

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neuester Beitrag: 26.03.04 09:12
eröffnet am: 25.03.04 16:16 von: juliusamadeu. Anzahl Beiträge: 6
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25.03.04 16:16

2611 Postings, 8406 Tage juliusamadeusManager Saläre

Manager-Saläre steigen kräftig
Bei den meisten Dax-Unternehmen klettern die Vorstandsbezüge - Neuer Verhaltens-Kodex führt zu mehr Transparenz
   
Geld, Optionen, Aktien: Josef Ackermann, hier beim Auftakt des Mannesmann-Prozesses

Foto: dpa


Die Vergütungen deutscher Spitzenmanager sind bei den meisten großen Unternehmen im vergangenen Jahr gestiegen. Nach Berechnungen der Berliner Morgenpost hat das Pro-Kopf-Salär der Vorstände bei elf von 20 Dax-Konzernen teilweise kräftig zugelegt.

Berlin/Frankfurt - Der Grund für den Anstieg der Bezüge ist in vielen Fällen ein verbessertes operatives Ergebnis. So konnte der Energieversorger Eon seinen Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) mehr als verdoppeln. Davon profitierten auch die Spitzenmanager um Eon-Chef Wulf Bernotat, die ihre Saläre auf durchschnittlich 4,37 Mio. Euro ebenfalls mehr als verdoppeln konnten. Allerdings bekommen die Vorstände diese Summe nicht umgehend ausbezahlt. Neben einer fixen und variablen Barvergütung erhalten sie auch Aktien-Optionen, deren Wertentwicklung an bestimmte Erfolgsziele gekoppelt ist.

Erstmals hat gestern Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller seine Bezüge offen gelegt. Mit 1,42 Mio. Euro liegt der Banker am unteren Ende der Einkommensskala bei den Dax-Lenkern. Bislang führt der RWE-Chef Harry Roels mit 4,4 Mio. Euro. Diese Position wird der Niederländer heute voraussichtlich verlieren, wenn die Deutsche Bank ihren Geschäftsbericht vorlegt.

Dem Vernehmen nach soll Vorstandschef Josef Ackermann für das vergangene Geschäftsjahr Geld, Optionen und Aktien im Wert von rund elf Mio. Euro erhalten haben. Das einzige im Dax geführte Berliner Unternehmen, der Pharmakonzern Schering, hat bedingt durch die Dollarschwäche weniger verdient und die Gesamtvergütung des Vorstandes ist auch leicht gefallen. Schering sorgt für Transparenz: Konzernchef Hubertus Erlen hat schon 2002 sein Gehalt öffentlich gemacht.

Der Kodex für eine bessere Unternehmensführung und -kontrolle (Corporate Governance Kodex) zeigt jedoch erste Wirkung. In diesem Jahr werden immerhin elf Konzerne die Vergütung ihrer Vorstandsvorsitzenden nennen. 2002 waren es lediglich sechs Dax-Gesellschaften, die derartig detailliert die Saläre ihrer Vorstände angegeben haben. Diese Praxis wird im Corporate Governance Kodex empfohlen.

Unterdessen zeichnet sich aber auch eine große Opposition gegen die neue Transparenz ab. So wehrt sich Linde-Chef Wolfgang Reitzle, der am Mittwoch das Jahresergebnis präsentierte, vehement gegen die Offenlegung seiner Bezüge: "Wir werden das, solange es irgend geht, nicht tun." Anders als der eigene Großaktionär Deutsche Bank, die heute ihren Geschäftsbericht veröffentlicht, verstößt Linde damit gegen eine Empfehlung des deutschen Kodex. Doch das nimmt Reitzle hin, weil er keinen Sinn darin sehe "Sozialneid-getriebene Begierden" zu erfüllen: "Unsere Aktionäre interessieren sich für solche Fragen weit weniger als die Journalisten." Eine individuelle Aufschlüsselung der Gehaltssumme habe bei anderen Unternehmen stets nur "zu einer Nivellierung auf dem höheren Niveau geführt".

Die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) kritisierte diese Haltung als "völlig unverständlich". Ein Sprecher sagte, es gebe "keinen stichhaltigen Grund", warum etwa die Metro AG gegen diese Vorschrift des Kodex verstoße. Wenn die Wirtschaft die Gehälter nicht freiwillig ausweise, sei zu befürchten, dass der Gesetzgeber dafür sorgen werde.

 

25.03.04 16:18

2611 Postings, 8406 Tage juliusamadeusVorstände verdienen Millionen - Beamte auf der Str

Vorstände verdienen Millionen - Beamte auf der Straße  
Während gestern über 2.000 Postmitarbeiter vor der Zentrale der Deutschen Post in Bonn gegen Lohnkürzungen für die 65.000 Postbeamten protestierten, legte die Unternehmensführung erstmals ihre Bezüge offen. So erhielt Vorstandschef Klaus Zumwinkel im Jahr 2003 1,725 Millionen Euro (jeweils 862.500 als Fixum und als Bonus). Auch die übrigen sieben Vorstandsmitglieder erhielten je 1,15 Millionen Euro (jeweils 575.000 Euro als Fixum und als Bonus). Die Vergütungen entsprechen einer Erhöhung der einzelnen Gehälter um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn des Konzerns hatte sich im letzten Jahr jedoch nur um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht.

Währenddessen wandten sich die protestierenden Postmitarbeiter gegen die Streichung des Urlaubs- und des Weihnachtsgeldes der Beamten (wir berichteten). Ver.di-Bundesvorstand Rolf Büttner sagte in Bonn: "Die Post nagt nicht am Hungertuch. Durch die Leistungen der MitarbeiterInnen werden Jahr für Jahr höhere Gewinne eingefahren. Ständig steigt der Leistungsdruck. Es ist ein Akt sozialer Gerechtigkeit, wenn wir von dem von uns erwirtschafteten Gewinn unsere Gehälter weiter in gleicher Höhe bezahlt bekommen. Alles andere ist unsozial! Das Geld muss in den Portemonnaies der Beschäftigten bleiben und nicht in die Vorstandsetage umverteilt werden." (st)  
 

25.03.04 16:22

2611 Postings, 8406 Tage juliusamadeusCDU will in landeseigenen Unternehmen Bezahlung na

CDU will in landeseigenen Unternehmen Bezahlung nach Leistung


Berlin (ddp-bln). Nunmehr spricht sich auch die Berliner CDU-Fraktion für eine leistungsabhängige Bezahlung von Vorständen in landeseigenen Unternehmen aus. Angesichts der Tarifkürzungen im Öffentlichen Dienst sei es «nicht mehr vermittelbar», dass Vorstände der BVG, der Wohnungsbaugesellschaften oder der Messe Gehälter erhielten, die unabhängig von der erbrachten Leistung ausgezahlt werden, betonte am Dienstag CDU-Fraktionschef Nicolas Zimmer. Diese Unternehmen seien auf Landeszuschüsse in Millionenhöhe angewiesen, erwirtschaften aber vielfach hohe Verluste. Dennoch erhielten die verantwortlichen Manager Jahresgehälter im sechsstelligen Eurobereich.

Zimmer verlangte, bei künftigen Verträgen ein Grundgehalt zu zahlen und den Vorständen gegebenenfalls zusätzlich erfolgsabhängig einen Bonus zu gewähren. Diese erfolgsabhängige Komponente müsse sich an «plausiblen und einfachen Kriterien orientieren».
 

25.03.04 20:42

1715 Postings, 7406 Tage ALDYZwischen Reden und Handeln liegen leider Welten!

Weder Rot-Grün noch Schwraz-Gelb werden es wagen den 6 Millionen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst auf die Füße zu treten - es sei denn der der Gerichtsvollzieher ... äh der IWF steht vor der Tür.
Zu den Details: siehe Argentinien


Aldy  

26.03.04 09:00

2611 Postings, 8406 Tage juliusamadeus"Explosion der Gier"

Die Millionengehälter der Manager
60 Prozent plus für Deutsche-Bank-Chef Ackermann. Kritik vom Kanzler. Ex-Daimler-Chef Reuter: "Explosion der Gier".

Hamburg/Frankfurt - Jetzt ist es keine Spekulation mehr: Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat im vergangenen Jahr 11,1 Millionen Euro verdient. Das geht aus dem gestern veröffentlichten Geschäftsbericht des Konzerns hervor. Demnach sind Ackermanns Gesamtbezüge um rund 60 Prozent gegenüber 2002 gestiegen.

Der Schweizer dürfte nun der Spitzenverdiener unter den Chefs der 30 Unternehmen im Deutschen Aktienindex (DAX) sein und DaimlerChrysler-Lenker Jürgen Schrempp hinter sich gelassen haben, dessen Jahreseinkommen 2002 auf 10,8 Millionen Euro geschätzt wurde - im Jahr 2003 sind die Vorstandsbezüge des Automanagers gesunken.

Verantwortlich für die enorme Steigerung von Ackermanns Bezügen ist die stark erfolgsabhängige Zusammensetzung des Gehalts: Der Betrag setzt sich zusammen aus einem festen Gehalt von 1,2 Millionen Euro, einem Bonus von 6,6 Millionen Euro, Aktienrechten im Wert von 2,7 Millionen Euro sowie Aktienoptionen über 0,6 Millionen Euro. Verdient hat sich Ackermann den Anstieg nach Angaben der Deutschen Bank durch die höhere Eigenkapitalrendite sowie die positive Entwicklung der Aktie im Vergleich zu Wettbewerbern.

Starke Gehaltssteigerungen gibt es aber auch bei anderen Firmen: Nach Berechnungen der Zeitung "Die Welt" hat die Gesamtvergütung der Vorstandsriegen bei fünf von 20 untersuchten DAX-Unternehmen um mehr als 30 Prozent zugelegt. Um durchschnittlich den gleichen Prozentsatz haben die 30 DAX-Firmen nach Angaben der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) im vergangenen Jahr den Gewinn gesteigert.

Von solchen Zuwachsraten kann der Großteil der deutschen Arbeitnehmer allerdings nur träumen: Der effektive Durchschnittsverdienst erhöhte sich 2003 um gerade 1,3 Prozent - er lag damit bei brutto 26 700 Euro.

Jeweils das 195-fache dieses Betrages, das sind 5,2 Millionen Euro, verdienten die drei Vorstandskollegen von Ackermann bei der Deutschen Bank. Damit wurden sie besser bezahlt als der Chef von RWE, Harry Roels, der knapp 4,4 Millionen Euro erhielt. Auf der Rangliste der DAX-Unternehmen, die bislang ihre Vorstandsbezüge individuell aufgeschlüsselt haben, liegt Roels an zweiter Stelle hinter Ackermann. Für 2003 werden nach Angaben der DSW zehn Firmen die Vorstandsgehälter offen legen. Die übrigen nennen nur den Gesamtbetrag für alle Vorstände.

Gemessen an deutschen Branchenkollegen wie Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller (1,4 Millionen Euro) verdiente Ackermann zwar sehr gut, doch international betrachtet, liegt er nur im Mittelfeld. So erhielt der 2003 als Chef der amerikanischen Citigroup abgetretene Sandy Weill für das Jahr eine Vergütung von 44,7 Millionen Dollar (36,9 Millionen Euro). James Cayne, Chef der US-Bank Bear Stearns, brachte es auf 27 Millionen Dollar.

Michael Adams, Wirtschaftsrechtler an der Universität Hamburg, spricht denn auch im Hinblick auf die Topgehälter mancher Vorstände von der "amerikanischen Krankheit". Er hält es zwar prinzipiell für sinnvoll, Manager erfolgsabhängig zu bezahlen, damit sie bereit sind, unternehmerische Risiken einzugehen. Exzessive Vergütungen aber seien eine "Ausplünderung der Firmen und eine soziale Katastrophe". Was Adams vor allem stört: "Die Ursache dieser hohen Gehälter ist eben nicht der Wettbewerb um die Besten und Tüchtigsten. Sie kommen zu Stande, wenn strukturell korrupte Manager sich selbst kontrollieren."

In der Diskussion um die Managergehälter hat nun auch Bundeskanzler Gerhard Schröder Stellung bezogen. Er kritisierte, dass sich "einige Hundert Spitzenverdiener" in deutschen Unternehmen selbst Millionenvergütungen genehmigten: "Das mag zwar nach Recht und Gesetz sein, es ist aber nicht nach Moral und Anstand." Edzard Reuter, Ex-Chef von Daimler und Vorgänger von Schrempp, sprach gestern im TV-Sender Phoenix sogar von einer "Explosion der Gier". v.m./HA

erschienen am 26. März 2004 in Wirtschaft

 

26.03.04 09:12

2611 Postings, 8406 Tage juliusamadeus30 000 Euro pro Tag

Josef Ackermann, hat im vergangenen Jahr 11,1 Millionen Euro erhalten  – 30 000 Euro pro Tag und 60 Prozent mehr als im Jahr zuvor.




Ich meine mit „Verdienen“ hat diese Summe – etwa das 300- bis 400-Fache eines deutschen Durchschnittslohnes – nichts mehr zu tun. Die deutschen Spitzen-Manager erhalten heute das meiste Geld nicht etwa dafür, dass sie gute Arbeit leisten, sondern dafür, dass sie den Aktienkurs ihres Unternehmens hochtreiben – siehe Mannesmann/Esser. Und die Spielregeln, nach denen das Geld fließt, legen sie selbst fest. Von Anstand und Moral hat sich das weit entfernt. Als Verteidigungs-Argument müssen dann die international hohen Manager-Gehälter, speziell in den USA, herhalten, mit denen die ach so tollen deutschen Spitzen-Leute ins Ausland abgeworben werden. Wo aber ist denn der Deutsche, der einen amerikanischen Firmen-Giganten führt?

Leistung soll sich lohnen. Richtig. Aber Leistung muss zum Lohn auch in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Bei den Zahlungen an Ackermann, Esser und Co. kann hiervon keine Rede mehr sein.

julius  

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