Hier der Post; Bevor Lautrer23 seine Antwort der IR von L&S hier gepostet hatte, hatte ich die IR selbst auch einmal angeschrieben. Heute kam die Antwort:
"Zum Thema Fonds für allgemeine Bankrisiken
Der Vorstand hat die Verpflichtung vorausschauend zu planen. Hierzu gehört es, angemessene Eigenmittel und Liquidität vorzuhalten, damit künftige Geschäftstätigkeiten ausreichend unterlegt sind. Die Bildung des freiwilligen Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB unterliegt den strengen handelsrechtlichen Anforderungen. Der Vorstand hat unter Berücksichtigung dieser Anforderungen und insbesondere mit Blick auf die steigenden Handelsvolumen die Notwendigkeit erkannt, die Eigenmittel der Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG ausreichend zu stärken.
Die freiwillige Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken ist aus Sicht des Vorstands ein starkes Mittel, um zu signalisieren, dass diese Mittel für den Geschäftsbetrieb im Unternehmen verbleiben. Er unterstreicht mit anderen Worten seine feste Überzeugung zur Notwendigkeit der Thesaurierung mit dieser für Institute möglichen Form.
Zum Thema Quartalzahlen Q1-2025:
Die entscheidende Größe zur Beurteilung des Handelserfolgs von Lang & Schwarz durch den Kapitalmarkt ist das Handelsergebnis. Die Höhe der Handelsumsätze ist nur ein Faktor mit Blick auf das Handelsergebnis bei Lang & Schwarz. Neben dem Handelsumsatz gibt es weitere wesentliche Faktoren wie die Volatilität und die Dynamik der Märkte sowie Sonderbewegungen bei einzelnen Branchen. Eine ausschließliche Betrachtung der Handelsumsätze ist somit eine unvollständige Grundlage für die Beurteilung des Handelsergebnisses. Demzufolge haben wir keine Meldung bezüglich der Handelsumsätze in Q1-2025 vorgenommen.
Mit Blick auf unsere Corporate News vom 20. Februar 2025, in der wir einen Ausblick auf das Handelsergebnis im laufenden ersten Quartal 2025 gegeben haben, sehen wir keinen Anlass zu einer Ad-hoc Publizität. Wir halten weiter an dieser Prognose fest.
Wir berichten regelmäßig zu jedem Quartal eines jeden Jahres, so dass eine möglichst lückenlose Information von Anlegern erfolgt. Im Hinblick auf Informationen zum Geschäftsverlauf sehen wir uns gerade aufgrund der freiwilligen und zusätzlichen Informationen im Laufe des Kalenderjahres gut aufgestellt und beabsichtigen, dies auch weiterhin im Interesse unserer Anleger beizubehalten.
Zum Thema Personalwechsel:
Zu personellen Veränderungen berichten wir grundsätzlich nur unter Gesichtspunkten einer Ad-hoc-Publizität. Aus diesem Grund ist vorliegend eine Kommunikation an den Kapitalmarkt nicht geboten.
Selbstverständlich bedauern wir den Weggang von Mitarbeitern. Ein solcher Wechsel ist – insbesondere bei langjährigen Mitarbeitern – in der Regel nicht im Interesse der Gesellschaft.
Wir verfügen bei Lang & Schwarz jedoch über ausreichend Personalressourcen mit entsprechendem Know How, auch um den Weggang von einzelnen Mitarbeitern in verantwortungsvollen Positionen zu kompensieren und die operative Stabilität von Lang & Schwarz sicherzustellen.
Zudem stehen wir weiterhin mit ausgeschiedenen Mitarbeitern in Kontakt, was der weiteren vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Kunden wie der Trade Republic grundsätzlich förderlich ist.
Zum Thema Trade Republic:
Uns liegen keine Informationen vor, die eine Ad-hoc-Publizität oder eine Pressemitteilung im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit der Trade Republic erfordern.
Zu vertraglichen Regelungen mit unseren Partnerbanken müssen wir Sie leider mit Blick auf die Geheimhaltungspflicht um Verständnis bitten, dass wir hierzu keine näheren Ausführungen geben können. Dennoch dürfen wir versichern, dass wir mit allen unseren Partnerbanken in einem gewohnt engen Austausch stehen. Hinzu tritt, dass das Handelsangebot von Lang & Schwarz auch unter dem Gesichtspunkt eines künftigen Wegfalls des Payment for Orderflow ab Mitte
2026 für die Partnerbanken und Retailkunden kostenoptimiert sehr attraktiv bleibt. Zudem ist die Qualität der erbrachten Dienstleistung anerkannt gut, und zwar mit Blick auf die Handelszeiten, das angebotene Handelsuniversum, das RFQ-Verfahren, das angebotene Handelsvolumen und den Handelsspread. Daher gehen wir davon aus, dass das Handelsangebot von Lang & Schwarz auch unter einem Verbot des Payment for Orderflow weiterhin durch Partnerbanken und Retailkunden angenommen wird.
Zum Thema Handel größerer Aktienpakete:
Auch wir haben beobachtet, dass beginnend mit der letzten Woche eine größere Anzahl an Aktien zum Verkauf angeboten wurde. Uns liegen jedoch keine weitergehenden Informationen vor, aus welchem Grund sich diese Aktionäre konkret dazu entschieden haben, ihre Investition in Lang & Schwarz zu verringern bzw. warum dies gerade zu diesem Zeitpunkt erfolgt."
Ich hatte zu verschiedenen Themen, welche alle auch hier im Forum Thema waren einmal nachgefragt. Die Antworten sind tlw. die gleichen, wie Lautrer23 erhalten hat. Zum Teil sind sie aber auch etwas ausführlicher.
Die Adhoc Pflicht ist in meinen Augen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, da bei Mißachtung rechtliche Konsequenzen drohen. Es ist aber auch Auslegungssache. Aus meiner Sicht wäre ein Handelsergebnis von mehr als 33 Mio. EUR in QI ad-hoc-pflichtig, da es um mehr als 20% über dem VJ Quartal liegt. Entweder wird dies bei L&S anderes gesehen oder es liegt eben nicht darüber. Aber egal wo es am Ende liegt, es wäre sicherlich nicht verkehrt, eine kurze Info dazu zu bringen. Würde in meinen Augen das Vertrauen langfristig steigern, wenn ich immer zu Beginn eines Quartals dazu eine kurze Info herausgebe.
Beim Thema Bankenfonds hatte ich die Befürchtung, die füllen den jetzt, um diesen dann wieder aufzulösen, wenn TR als Kunde wegbricht. Dann hat man auf dem Papiert immer noch etwas Gewinn mehr und fällt hier nicht ganz so tief. Oder man hat einfach noch etwas Geld, um den derzeitigen Mitarbeitern ihr Gehalt zu zahlen. Wenn es nur um mein Einkommen geht, würde ich das vermutlich auch so machen. Etwas zurück stellen, um es in schwierigen Zeiten wieder herauszuholen. Lt. der Antwort geht es aber um steigende Handelsvolumina. Ich hoffe es!
Die Antwort zum Personalwechsel finde ich etwas widersprüchlich. Man bedauert den Weggang - steht aber noch in Kontakt, was der Zusammenarbeit mit TR förderlich ist. Und es steht auch noch da "in der Regel" - scheint dann hier vielleicht nicht die Regel zu sein?
Für die Zusammenarbeit mit TR gibt es aus der Sicht von L&S nix zu berichten. Wenn der Vertrag noch mind. 5 Jahre läuft, sehe ich das genauso. Wenn er Ende 2026 ausläuft, sehe ich das anders.
Wie interpretiert Ihr die Antworten zu den einzlnen Punkten?
Für mich hat es das Vertrauen etwas gestärkt. Ich habe trotzdem einige Rückfragen zu den einzelnen Punkten an die IR gestellt.
Richtig bewerten kann man die Antworten sicherlich erst, in der Zukunft, wenn wir das Ergebnis von QI kennen und auch wissen, wie es mit TR und L&S weitergeht. Lang & Schwarz | 18,45 € |