GEZ - Jagd auf Schwarzseher

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eröffnet am: 28.01.05 09:30 von: EinsamerSam. Anzahl Beiträge: 305
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28.01.05 09:30
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24466 Postings, 7159 Tage EinsamerSamariterGEZ - Jagd auf Schwarzseher

GEZ - Jagd auf Schwarzseher

Eine Gesetzesänderung soll es der GEZ ermöglichen, leichter an Adressen zu kommen. Datenschutzbeauftragte protestieren, bei den GEZ-Schummlern steigt die Angst vor ungebetenem Besuch.

Manchmal klingeln Männer und Frauen an der Tür, die man nicht zum Kaffee hereinbitten möchte: Einer oder eine von vermutlich mehr als 1000 Gebührenbeauftragten der Sender ARD und ZDF, die freiberuflich erforschen, ob man denn wirklich die Fernseh- und Radiogeräte angemeldet hat. Das alles kann zu plumpen Dialogen führen, die beim Medienkonsumenten leicht Verdruss hervorrufen.

Da setzen die öffentlich-rechtlichen Anstalten lieber auf gezielten Briefversand, um vermutliche Wackelkandidaten vom Monatsobulus über derzeit 16,15 Euro zu überzeugen.

Schließlich geht der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) in Köln viel Geld verlustig, weil in Städten wie Berlin vermutlich viele schwarz hören und sehen: Fast 18 Prozent der Haushalte in der Hauptstadt sind nicht bei der GEZ als TV-Teilnehmer gemeldet.

Eine Gesetzesänderung soll nun bewirken, dass ARD und ZDF bei ihren "Mailings" leicht an für sie geeignete Adressen kommen. Im neuen Rundfunkstaatsvertrag, den die Landtage in diesen Wochen verabschieden, wird es ihnen generell gestattet, sich von Adressenhändlern - oft Medienhäuser wie Bertelsmann oder Burda - die benötigten Anschriften zu besorgen.

Rechtlich problematisch

Bisher war diese Praxis in vielen Ländern wie Hessen, Berlin, Brandenburg oder Niedersachsen rechtlich problematisch; deshalb haben die Datenschutzbeauftragten dort bereits gegen die Änderungen protestiert.

In einer gemeinsamen Erklärung monieren sie eine "Verschlechterung des Datenschutzes" und befürchten "die Beschaffung von jährlich mehreren Millionen Adressen hinter dem Rücken der Betroffenen".

Längst hat die GEZ den Werbeweg über die Post entdeckt. Im Jahr 2003 wurden 3,2 Millionen Adressen akquiriert - und etwa in der Zielgruppe "junge Erwachsene" 12,1 Prozent der angeschriebenen Deutschen zur Anmeldung bewegt.

"Außerordentlich effizient", lobt Andreas Gall aus der juristischen Direktion des Bayerischen Rundfunks in München. Für einen Euro, den man ausgebe, würden elf Euro zusätzlicher Gebührenerlöse zurückfließen.

Ohne solche Mittel, so Experte Gall, gäbe es mehr Abmeldungen als Anmeldungen - das sei eine "Frage der Gebührengerechtigkeit". Im Übrigen würden die Adressen nur für einige Monate sowie drei Briefe gemietet - und danach vernichtet. Mögliche Gefahren sieht der langjährige Datenschutzbeauftragte im Münchner Funkhaus aber auch, etwa wenn gezielt die Abonnenten von Programmzeitschriften angeschrieben würden.

Wer umzieht, fällt auf

Wer sich über Radiosendungen und TV-Shows informiert, dürfte wohl auch Geräte in der Wohnung haben. Eine solche Rasterfahndung sei nicht die Absicht der öffentlich-rechtlichen Sender, sagt Gall: "Auch die Beate-Uhse-Kunden sind für uns nicht interessant."

Als sehr ertragreich hat sich für den GEZ-Komplex erwiesen, dass seit dem Jahr 2002 die Daten der Melderegister mit den Beständen des Senderverbunds abgeglichen werden: Wer umzieht, fällt auf. Auf Hausbesuche aber wird das System nicht verzichten; und somit etwa auf die Frage, ob der Azubi nicht so viel verdient, dass er das vom Papa geschenkte Radio anmelden muss.

Wer sich weigert und lügt, kann dennoch nicht belangt werden. Schwarzsehen ist kein Fall für die Polizei. Es sei denn, der Gebührenbeauftragte und sein Zielobjekt prügeln sich.

Quelle: Süddeutsche

...be invested
Der Einsame Samariter

 

28.01.05 09:36

9950 Postings, 8204 Tage Willi1Endlich mal was

konkretes.
Die Moral dahinter muss jeder selber haben.

Willi  

28.01.05 09:42

61594 Postings, 7505 Tage lassmichreinSo isses, Willi. Daher habe ich

auch nur das Radio angemeldet. Da höre ich so ab und zu während der Autofahrt mal rein. Aber die TV-Gebühren sehe ich nicht ein zu zahlen, da ich das Angebot der öff.-rechtl. schlichtweg nie nutze.


 

28.01.05 09:45

Clubmitglied, 50094 Postings, 8640 Tage vega2000Das Hornberger schiessen

"Wer sich weigert und lügt, kann dennoch nicht belangt werden. Schwarzsehen ist kein Fall für die Polizei. Es sei denn, der Gebührenbeauftragte und sein Zielobjekt prügeln sich."
 

28.01.05 10:55

9950 Postings, 8204 Tage Willi1Ich habe gar kein Fernsehen.

Tscha lmr, das is das Problem, die Privaten finde ich ziehmlich zum Kotzen.

Willi
 

28.01.05 11:10

63 Postings, 7390 Tage catweazle2Mit einer Gesetzesänderung könnten auch

die Berufs-Schwarzseher aus Politik und Gewerkschaften und sonstigen Interessenverbänden zur Kasse gebeten werden.
Damit würde sich die eher pessimistische Grundstimmung in Deutschland doch etwas aufhellen.  

28.01.05 11:13

13793 Postings, 8980 Tage Parocorp@willi1

bei solch einem hifi-wunderwerk zuhause,
würde ich wohl auch nur noch musik hören

:-)



...be happy and smile    ariva.de

 

 

28.01.05 12:25

8970 Postings, 7530 Tage bammieDatanbankabgleich hatte Datenschutzrechtliche

bedenken. kein Wunder das die DAS nun legalisieren wollen!

Das wurde doch die ganze Zeit so praktiziert.

Ich kann mir schon denken warum die Eile.... ich hoffe Brüssel ist schneller.

Vor dort hört man zwar nur negatives, aber diesmal sind sie was zu gebrauchen.

 

28.01.05 12:37

2590 Postings, 7040 Tage brokeboybrüssel solls richten

-ich hoffe, dass die EU diesen unsäglichen quatsch endlich als dass outet, was es substanziell auch ist: inakzeptable subvention. hier findet übrigens auch eine völlig unzulässige Beweislastumkehr statt - "du hast einen empfänger, also könntest du theoretisch wetten-dass empfangen - ergo - du musst zahlen."  

28.01.05 14:29

3516 Postings, 8783 Tage baanbruchAlso meine Adresse haben die wohl über

die Meldebehörde.

Ich habe nämlich zwei Bekannten (die viel im Ausland sind)
erlaubt, meine Adresse als Postadresse zu benutzen.
Diese (am Briefkasten angebrachten) Namen bekommen
regelmässig Werbung von Banken und ähnlichen Müll,
aber noch nie Post von der GEZ.
 

11.02.05 13:24

24466 Postings, 7159 Tage EinsamerSamariterGEZ: Adressenkäufer in den Lüftungsschächten

GEZ: Adressenkäufer in den Lüftungsschächten

Eine Gesetzesänderung soll der GEZ erlauben, sich Adressen über dunkle Kanäle zu besorgen. Der neue Rundfunkstaatsvertrag erlaubt es der Gebühreneinzugszentrale, sich bei bei Adresshändlern einzudecken. Das Aus für Schwarzseher?

Die "große Samstagsabendunterhaltung" kostet Geld. Unsummen, um genau zu sein. Egal, ob Karl Moik samt seinen ewiggestrigen Spießgesellen nach China verfrachtet wird oder Thomas Gottschalk Celine Dion anfummeln soll, die öffentlich-rechtlichen Sender scheuen keine Mühen, um das Publikum ab 50 mit ausgefallenen Aktionen zu unterhalten.

Knappe Kassen bei ARD und ZDF

Entsprechend knapp sind die Kassen der Rundfunkanstalten, entsprechend aggressiv agiert die GEZ. Die sucht nach Schwarzsehern, Bürgern, die sich weigern, die monatlich 16,15 Euro Gebühren abzudrücken, die gerne als "Rundfunksondersteuer" bezeichnet werden. Das hängt damit zusammen, dass jeder zahlen muss, sobald er einen Fernseher hat. Selbst, wenn er den Rentner-Terror der Rundfunkanstalten ignoriert und sich stattdessen dem Gehirnfick der Privatsender widmet.

Die Schwarzseher sind entsprechend unbeliebt bei der GEZ und werden von Kopfgeldjägernn gejagt. Die heißen "Gebührenbeauftragte" oder "GEZ-Menschen" und klingeln gern zu ungünstiger Stunde. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht, um die Gebühren einzutreiiben. Schließlich arbeiten sie auf Provisionsbasis - für jeden gefangenen Schwarzseher gibt es Bares.

Deutschland: Land der Schwarzseher

Und es gibt viel abzugreifen, schließlich sind rund 18 Prozent aller Haushalte nicht bei der Gebühreneinzugszentrale gemeldet. Dummerweise sind diese Haushalte auch nicht gewillt, zu zahlen. Sie schaffen es immer wieder, den Bluthunden der GEZ durch die Maschen ihrer Netze zu schlüpfen. Grund genug für die Landtage, den Rundfunkstaatsvertrag zu ändern, um die Treffsicherheit der Gebühren-Fahnder zu erhöhen.

Es faucht der GEZ-Mensch

Deshalb ist GEZ auch geil auf Geld. Und schickt ihre bösen Flugäffchen los, die das Geld eintreiben sollen. Und die stehen dann, nachdem sie durch die Lüftungsschächte gekrochen sind, unangemeldet auf der Matte. Der Bürger steht bei der GEZ unter Generalverdacht, ein potentieller Gebührenhinterzieher, der nicht "GEZahlt" hat. Wofür auch? Für das Musikantenstadl und Frauenfußball?

Nach dem Willen des Radiosenders Big-FM soll bald Schluss sein mit der GEZ. Der Radiosender aus Baden-Würtemberg sammelt nämlich fleissig Unterschriften gegen den GEZ-Terror. Eine halbe Millionen Zuhörer haben bereits online unterschrieben, um dem Gebühreneinzug den Garaus zu machen. Weitere 100.000 sollen es werden.
Aktion GEZ-Abschaffung

Mit diesen Unterschriften möchte der Radiosender am 15. Oktober zum Kanzleramt gehen, um sie dort abzugeben und um "auf den Gebührenterror aufmerksam zu machen". Als ob der Kanzler das nicht wüsste, ist er doch als Gleicher und Gleichen ebenfalls zur Zahlung der leidigen Gebühren verdonnert.

Jeder, der bei der Aktion mitmacht, hat die Chance auf die Übernahme der GEZ-Gebühren für ein Jahr durch Big-FM. Einzige Voraussetzung: Er muss den lieben langen Tag Big-FM hören. Stündlich wird einer der GEZ-Feinde namentlich im Radio genannt und muss binnen 15 Minuten zurückrufen, um die 200 Euro GEZ-Erstattung zu gewinnen.
Nerviger Hitmix

Das mag für Freunde der "besseren Musik" kein Problem sein, doch normale Menschen werden von dem seltsamen Charts- und Klassiker-Mix ziemlich schnell ziemlich rammdösig. Zumal das Vollprogramm alle paar Minuten von Werbung oder Jingles unterbrochen wird, einmal abgesehen von dem unsäglichen Nervpotential der beiden Moderatoren "Carmen und Morgenhans".

Ebenfalls unklar, was eine solche Aktion bringen soll, schließlich ist zum einen ein Volksbegehren nur auf Länderebene möglich, zum anderen hätte selbst auf Bundesebene das Kanzleramt vergleichsweise wenig bis garnichts mit der Abschaffung der Fernsehgebühren am Hut. So sollte ein sinnvoller Einsatz der Unterschriften wohl besser im Landtag von Baden-Würtemberg eingebracht werden. Dummerweise hätten sich dann aber wesentlich weniger Zuhörer, nämlich die aus Hessen, Rheinland-Pfalz und NRW, an der Aktion beteiligen.

Quelle: Netzwelt

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06.03.05 21:53

24466 Postings, 7159 Tage EinsamerSamariterGEZ wehrt sich gegen Vorwürfe ...

GEZ wehrt sich gegen Vorwürfe der Geldverschwendung

Der Landesrechnungshof Nordrhein-Westfalen hat nach Angaben des Spiegel der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) der öffentlich-rechtlichen Anstalten ein miserables Zeugnis über ihren Umgang mit Gebührengeldern ausgestellt. In seinem 85-Seiten umfassenden Prüfbericht beschäftige sich der Landesrechnungshof vor allem mit dem aktuellen 21,3 Millionen Euro teuren EDV-Großprojekt DV 2005 und den Kosten für die umfassende interne Neuorganisation. Aber auch die Reise führender GEZ- Mitarbeiter in die USA und nach Japan im Jahr 2003 werde untersucht. "Wir haben keine Verstöße begangen, und es ist kein finanzieller Schaden entstanden", hatte GEZ-Chef Hans Buchholz nach Angaben des Spiegel dazu erklärt.

Die Prüfer kritisieren nach Angaben des Magazins vor allem die Vergabe von Großaufträgen durch die GEZ-Spitze an IBM. Die GEZ sei gehalten, mit ihren Mitteln "wirtschaftlich und sparsam" zu agieren und eine transparente Ausschreibung zu gewährleisten, heißt es in dem Bericht. "Diesen Anforderungen hat das Vergabeverfahren nicht entsprochen." Es sei nicht auszuschließen, dass ein finanzieller Schaden eingetreten sei.

In einer Presseerklärung wies die GEZ am Samstag die Vorwürfe der Unwirtschaftlichkeit und mangelnden Sparsamkeit in Zusammenhang mit der Umstellung auf ein neues EDV-System zurück. Der Großauftrag von 21,3 Millionen Euro sei nach Ausschreibung unter zwölf fachlich und von der Leistungsfähigkeit potenziell in Betracht kommenden Firmen erteilt worden. Der Auftrag sei dann an den finanziell deutlich günstigsten Bieter gegangen, heißt es in der Stellungnahme.

Der Bericht moniere ferner, dass leitende GEZ-Mitarbeiter eine Informationsreise in die USA und nach Japan unternommen, bei der IBM andere EDV-Großprojekte vorstellt habe. Für die Reise, durch die Kosten in Höhe von 52.493,38 Euro entstanden seien, "vermögen wir eine sachliche Notwendigkeit nicht zu erkennen", schreiben die Prüfer.

Die laut Spiegel ebenfalls vom Rechnungshof gerügte Informationsreise sei unabhängig von und zeitlich nach der Vergabe erfolgt, so dass jegliche sachfremde Beeinflussung auszuschließen ist, erklärte die GEZ. Es sei dabei um "die Gewinnung von Erkenntnissen nicht für die Vergabe, sondern für die Projektrealisierung bei Unternehmen" gegangen, die fachlich wie von der Größenordnung her vergleichbare Großprojekte durch IBM realisiert hätten.

Quelle: heise.de, c't

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Der Einsame Samariter

 

10.03.05 07:07
1

8970 Postings, 7530 Tage bammieUnwissen schützt nicht

Das Szenario kennen viele Wohngemeinschaften - und sei es aus der WG-Überlieferung: Der Außendienstler der Gebühreneinzugszentrale steht vor der Tür und wedelt mit dem Anmeldeformular. Wer jetzt unterschreibt, kann nicht mehr widerrufen, warnen Anwälte.

Der Peilwagen und der durchwühlte Hausmüll gehören wohl dem Reich der Mythen an. Doch jagt der Besuch eines Mitarbeiters der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) den meisten Wohngemeinschaften einen gehörigen Schrecken ein. Wer sich allerdings an der Haustür von einem GEZ-Außendienstler überrumpeln lässt und reumütig ein Anmeldeformular ausfüllt, kann hinterher kaum widerrufen.

Davor warnt die Deutsche Anwaltshotline unter Verweis auf ein Urteil des Verwaltungsgerichts Frankfurt (Az: 10 G 2070/04). Ein Lehrling sollte nach Unterschrift rund 250 Euro nachzahlen. Danach wollte er von seinem Widerrufsrecht bei Haustürgeschäften Gebrauch machen.

Nichts da, entschieden die Richter: Die Anmeldung ist eine sogenannte Wissenserklärung und kann, anders als eine Willenserklärung bei Rechtsgeschäften, nicht angefochten werden. "Wer ein Radio- oder Fernsehgerät besitzt, muss bezahlen", betont Rechtsanwalt Jörg-Matthias Bauer.

Für viele Studenten gibt es allerdings die Möglichkeit, sich aus sozialen Gründen von den Rundfunkgebühren befreien zu lassen - allerdings nur, bevor der GEZ-Mann vor der Tür steht. "Wer den Antrag nicht stellt, ist selbst schuld", sagt Anwalt Bauer.  

31.03.05 08:51

24466 Postings, 7159 Tage EinsamerSamariterÜber Gebühr bezahlt

Die vergebliche Suche nach der Balance

Über Gebühr bezahlt

Von der Politik sind die privaten Fernseh- und Radiosender enttäuscht. Pünktlich zum 1. April tritt die Erhöhung der Rundfunkgebühren für ARD und ZDF in Kraft. Die Anhebung um 88 Cent auf monatlich 17,03 Euro ist eine bittere Niederlage für RTL, Pro Sieben Sat 1 und Co. – auch wenn die Erhöhung niedriger als erwartet ausfällt.

Stetiger Anstieg: Entwicklung der Rundfunkgebühren in Deutschland. Für Vollansicht der Grafik bitte Bildlupe anklicken.
Bild vergrößern Stetiger Anstieg: Entwicklung der Rundfunkgebühren in Deutschland. Für Vollansicht der Grafik bitte Bildlupe anklicken.

DÜSSELDORF. Ursprünglich hatten ARD und ZDF eine Anhebung von zwei Euro monatlich gefordert. Die unabhängige Gebührenkommission KEF hatte vorgeschlagen, die Gebühren um 1,09 Euro zu erhöhen, war aber mit diesem Betrag am Einspruch der Ministerpräsidenten von Bayern, Sachsen und Nordrhein-Westfalen gescheitert. Bislang erhalten die Rundfunkanstalten gut sechs Milliarden Euro pro Jahr.

Mit den neuen Gebühreneinnahmen von rund 350 Millionen pro Jahr für ARD und ZDF droht das Gleichgewicht – 21 Jahre nach der Einführung des privaten Fernsehens – beschädigt zu werden. „Die Erhöhung bringt unser Rundfunksystem nicht zum Kippen, aber die Gewichte haben sich deutlich zu Gunsten von ARD und ZDF verändert“, sagt Gerhard Zeiler, Vorstandschef des Fernseh- und Radiokonzerns RTL Group. Der Ex-Generalintendant des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ORF in Österreich weiß, wovon er spricht: „Unsere Politiker neigen zu keinen radikalen Lösungen.“

Sowohl die Tochter des Medienriesen Bertelsmann als auch der TV-Konzern Pro Sieben Sat 1 kämpfen mittlerweile im fünften Jahr mit Europas schlechtestem TV-Werbemarkt. Nirgendwo sonst haben sich die Ausgaben für Fernsehreklame so schlecht entwickelt wie in Deutschland. Die ursprüngliche Hoffnung auf eine schnelle Erholung ist längst geplatzt. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund forderten die Privaten einen Gebührenstopp in Deutschland. Ein vergeblicher Versuch.

Nun stärkt die neue Gebührenrunde die sowieso schon starke Position von ARD und ZDF im Fernsehmarkt. So ist die ARD heute wieder der meistgesehene Sender, noch vor RTL. Und auch bei den Bruttowerbeeinnahmen verkehren sich die Vorzeichen. Während die ARD 2004 ihre Bruttowerbeumsätze um knapp 50 Mill. Euro auf 252 Mill. steigern konnte, verbuchte der rein durch Werbeeinnahmen finanzierte Kölner Privatsender RTL mit 2,2 Mrd. Euro Bruttowerbeeinnahmen drei Prozent weniger als im Vorjahr.

Auf der Kostenseite müssen die öffentlich-rechtlichen Anstalten durch die nun etwas geringer ausgefallene Gebührenerhöhung ebenfalls nicht so stark bluten. Kein einziger Sender steht vor einer Existenzkrise. Einschnitte ins Programm sind kaum wahrnehmbar. Selbst ehrgeizige Projekte wie die acht Digitalkanäle von ARD und ZDF werden uneingeschränkt fortgeführt. „Das ZDF wandelt sich zu einem Unternehmen, das Einnahmen und Ausgaben sehr gut in Balance halten kann“, sagt ZDF-Intendant Markus Schächter.

So stehen ARD und ZDF an diesem 1. April recht gut da, denn sie werden immerhin den größten Anteil der von der KEF empfohlenen Gebührenerhöhung erhalten. Auch wenn NDR-Intendant Jobst Plog zwischenzeitlich die Unabhängigkeit des Rundfunks durch die Forderung der Bundesländer nach durchgreifenden Reformen als gefährdet ansah und kritisch resümiert, dass das Verfahren zur Anpassung der Rundfunkgebühren „letztlich für alle Seiten unbefriedigend verlaufen“ sei. „Die unabhängige Expertenkommission KEF konnte ihre Empfehlung nicht durchsetzen, einige Politiker scheiterten mit vollmundigen Reformankündigungen, weil die Vorschläge unzureichend waren. Die Sender erhalten weniger Geld, als sie benötigen“, schrieb er in der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Die Intendanten fanden auf die neue Gangart der Politik bereits eine Antwort. Um die Kehrseite des Sparkurses zu zeigen, setzte beispielsweise Thomas Gruber, ARD-Vorsitzender und Intendant des Bayerischen Rundfunk, die Verkleinerung des BR-Rundfunkorchesters durch. Ganz Bayern ist alarmiert. Die Deutsche Orchestervereinigung spricht von einem „populistischen Bauernopfern“. Nach Ansicht des Ex-Innenministers Gerhart Baum (FDP) verspiele die ARD mit ihren Streichplänen für Orchester und Chöre sogar das Recht auf Gebühren.

Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 31. März 2005, 08:17 Uhr

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Der Einsame Samariter

 

02.04.05 12:31

7538 Postings, 8461 Tage Luki2GEZ- Rechnung April 2005 :-(

Ihre Rundfunkgebühr ist am 15.April 2005 für die Monate März, April und Mai 2005 fällig.
Beachten Sie hierzu bitte Folgendes:

Die Länderparlamente haben im 8, Rundfunkänderungsstaatsvertrag auch eine Erhöhung der Rundfunkgebühr verabschiedet. Ab 01.04.2005 betägt die monatliche Rundfunkgebühr für ein Radio 5,52 EUR (bisher 5,32 EUR) und für ein Fernsehgerät (auch Radio und Fernsehgerät) 17,03 EUR (bisher 16,15 EUR).

Dadurch ergeben sich folgende fällige Rundfunkgebühren:

                       für die Monate              anschließend
                       März - Mai 2005             alle drei Monate

Radio                 16,36 EUR                   16,56 EUR

Fernsehgerät       50,21 EUR                   51,09 EUR
(auch Radio und Fernsehgerät)



und dann ist da nichtmal Premiere dabei :-(

Gr.
             

02.04.05 13:20

2188 Postings, 8820 Tage jgfreemanKeinen Cent GEZahlt

Sind sie schon angemeldeter Rundfunkteilnehmer?

Sehr geehrter Herr FREEMAN,

halten sie Rundfunkgeräte bereit, die...?

--------------------------------------------------

Freundliche Erinnerung

Sehr geehrter Herr FREEMAN,

haben Sie unser Schreiben übersehen? Damit Sie es nicht extra heraussuchen müssen, sagen wir Ihnen noch einmal worum es ging.

blubber blubber blub

--------------------------------------------------

Letzte Erinnerung

Sehr geehrter Herr FREEMAN,

Sie haben auf unsere Schreiben vom xxx und yyy nicht geantwortet. Deshalb beachten Sie,... blubber Geldbuße blubb geblubb

... Melden Sie sich bis zum xx.yy.zz, Sie vermeiden damit eventuelle Unannehmlichkeiten.

--------------------------------------------------

Mittlerweile mache ich die Briefe nicht mal mehr auf :-?

lalala lasst euch nicht verarschen --- vor allem nicht beim preis...


Grüße,
JG
www.chart-me.de  

02.04.05 13:51

2188 Postings, 8820 Tage jgfreemanNebenbei

" +++++++Wer sich weigert und lügt, kann dennoch nicht belangt werden. ++++++ Schwarzsehen ist kein Fall für die Polizei. Es sei denn, der Gebührenbeauftragte und sein Zielobjekt prügeln sich."

http://www.sueddeutsche.de/,tt4m3/panorama/artikel/778/46732/



Grüße,
JG
www.chart-me.de  

02.04.05 14:11

180 Postings, 7022 Tage insaneEben

man sollte die einsperren, die den Scheiß auch noch bezahln ;)

Wer GEZ bezahlt lebt nun wirklich hinter dem Mond ....  

02.04.05 14:11

7538 Postings, 8461 Tage Luki2also ich zahle GEZ

aber wenn ich mir das Programm anschaue für das ich Zahle einfach wahnsinn,

die haben nur einen vorteil gegenüber den Privaten TV, sie verschalten sich in der Regie nicht so oft, dass ist aber schon alles an Positiven, und seid gestern bringen die nur noch Rom auf allen Kanälen, hey das ist Richtige Auswahl im Programm. :-(


ich würde schon Zahlen so pro Monat: 10 € eigendlich genug für den Blödsinn....

aber keinesfalls 50,-- und mehr EURO!

Gr. :-(  

02.04.05 16:17

69033 Postings, 7490 Tage BarCodeLuki: 50 Euro/Monat?

Bist du sicher, dass du da an die GEZ zahlst? Der Preis pro Monat liegt bei knapp 21,50.  Mehr als genug, wie ich finde. Aber ich zahle es trotzdem, weil ich die Institution der öffentlich-rechtlichen für mehr als sinnvoll halte. Z.B. Italien zeigt: Der muss auch stark gehalten werden, um nicht unter die Räder zu kommen. Einigermaßen verlässliche und von wirtschaftlichen Abhängigkeiten möglichst freie Information ist  mir schon was wert. Deshalb bin ich auch dafür, dass diese ganze Ausdehnung der Sponsorei auf alle Sendungen bei den Öffentlich-Rechtlichen eingeschränkt oder ganz weg kommt. Sie haben 5 Mrd. durch Gebühren zur Verfügung, das muss schon reichen. Zur Not muss man sich halt teure Sportrechte ersparen und auf billiger Zweitverwertung setzen. Der Sport - zumindest die Massensportarten - ist sicherlich bei den Privaten gut aufgehoben. Und dass mit den Mitteln aus Gebühren die Preise hochgetrieben werden, muss auch nicht sein.

Aber wie gesagt: Ich schaue gerne Infoprogramme wie Phoenix, 3Sat  usw. Und die ÖR-Radiosender sind auch meist wesentlich besser als die Privat-Dauerdudler.

 

So sind die Gebühren übrigens verteilt:

Pro Monat betragen die Rundfunkgebühren (GEZ-Gebühren) für ein Radio 5,32 Euro, sowie für ein Fernsehgerät 16,15 Euro. Auch wenn der Teilnehmer ein Radio sowie ein TV bzw. mehrere Geräte betreibt, so fallen nur die Gebühren für ein Fernsehgerät von 16,15 Euro an.

<!-- bo related links //-->Zum Thema • Der Befreiungsantrag zum DownloadenKennen Sie Ihre Rechte?Vorsicht, Abzocke! <!-- bo Linkliste Related Links -->• GEZ-Gebühren für Handynutzung <!-- eo Linkliste Related
Insgesamt nimmt die GEZ durch die Rundfunkgebühren inzwischen über 5 Milliarden Euro pro Jahr ein. Von den 16,15 Euro fließt der Anteil von 11,41 Euro an die ARD. Hiervon betreibt der Sender alle seine TV- und Radio-Programme (inkl. der regionalen dritten Programme). Den Anteil von 4,01 Euro bekommt das ZDF. 40 Cent fließen an das Deutschlandradio, sowie weitere 33 Cent an die Landesmedienanstalten, die u.a. für die Überwachung der privaten Sender zuständig sind.

 

 

http://www.freenet.de/freenet/finanzen/...teuern/gezgebuehren/01.html

 

Gruß BarCode

 

02.04.05 16:27

7538 Postings, 8461 Tage Luki2nein nicht 50 € im Monat

aber 17,03 € im Monat für Radio und Fernseher mal 3 = 51,09 € (jetzt Zeit, ab April 05)

und ich sage 10 € im Monat währe genug, mal 3 = 30 €

so meinte ich... sorry.

Gr.  

02.04.05 16:41

7538 Postings, 8461 Tage Luki2Gebührenverschwendung

GEBÜHRENVERSCHWENDUNG

ARD und ZDF berichten parallel über Prinzenhochzeit

Kaum ist die Gebührenerhöhung genehmigt, ermattet der Sparwille in den öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten wieder. Am kommenden Freitag werden ARD und ZDF mit Riesenaufwand parallel und live über die Hochzeit von Camilla und Charles berichten.

Hamburg - Nicht sonderlich nachhaltig waren offenkundig die Ankündigungen des ARD-Vorsitzenden Thomas Gruber und des ZDF-Intendanten Markus Schächter, die beiden Anstalten würden sich künftig besser abstimmen und Parallelübertragungen von Großereignissen vermeiden. Nach Informationen des SPIEGEL werden ARD und ZDF am kommenden Freitag parallel, live und von weitgehend denselben Schauplätzen über die Hochzeit von Prinz Charles und Camilla Parker Bowles berichten. Sogar der Sendezeitraum ist identisch: 13 bis 17 Uhr, wobei das Erste spätabends noch mit einer Zusammenfassung auf Sendung geht.

Bei der ARD kommentiert, natürlich, Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert, unterstützt von drei Kollegen und mehreren Experten - darunter der Charles&Camilla- Biografin Penny Junor sowie Dickie Arbiter, einem ehemaligen Pressesekretär des Königshauses. Das ZDF bietet seine Adelsexperten Karen Webb, Norbert Lehmann sowie ihren Britannien-Korrespondenten Ruprecht Eser und einen mit Charles verwandten Preußen-Prinzen auf.

Voriges Jahr hatten Zuschauer und Medienpolitiker nach entsprechenden Doppelversorgungen bei den königlichen Hochzeiten in Spanien und Dänemark die Material- und Sendezeitschlacht als Gebührenverschwendung kritisiert. "Wir haben der ARD die Koordination angeboten, aber sie verweigert sich", sagt ZDF-Chefredakteur Niklaus Brender, der nach eigener Darstellung in der Sache bei der Programmkoordination der ARD in München vorgefühlt hatte.

Dort wird bestätigt, dass Brender bei einem Spitzengespräch den Vorschlag gemacht habe, künftig alternierend über Adelshochzeiten zu berichten und man dies abgelehnt habe. "Beim Markenprodukt 'Blaues Blut' war das Erste nun mal zuerst dran", so ARD-Sprecher Rudi Küffner. Die Zuschauer müssen sich also auf die Fortsetzung des bizarren Programmkriegs der Öffentlich-Rechtlichen gefasst machen. "Ich kann nur hoffen, dass die ARD im Einstein-Jahr zur Vernunft kommt", so ZDF-Mann Brender.


Q: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,349411,00.html


 

03.04.05 11:04

8305 Postings, 8542 Tage maxperformancegestern das gleiche Bild

ab 21.45 auf ARD, ZDF und allen dritten stundenlange Sondersendungen
zum Tode vom Pabst. Ein kurzer Newsflash und ausführliche Berichte
auf EINEM Sender hätte der Grundversorgung auch genügt.


gruß Maxp.  

03.04.05 11:29

7538 Postings, 8461 Tage Luki2sehe ich auch so,

was machen eigendlich die Leute bei den Sendern dann den ganzen Tag ???

und für sowas bezahlt man GEZ !!!!!!!

werde mal nur 30 € Überweisen mal schaun was dann kommt.

Begründung keine Programmvielfalt zu erkennen in den letzten Tagen :-(


Gr.  

03.04.05 11:39

1380 Postings, 8953 Tage volvicman soll sich nicht über dinge aufregen

die man nicht ändern kann! mir selbst gelingt es auch nicht zu 100% diesem schlauen satz zu folgen, aber ich arbeite an mir. bei dem schönen wetter, einfach mal rausgehen, die sonne und die frühjahrswegetation genießen.

was die GEZ angeht - eben nur ein von locker 500 beispielen der gigantischen abzocke, geldverschwendung und alten zöpfe - man muss effektiv auf sowas reagieren. bezahlen, cool bleiben, nur radio bezahlen, cool bleiben, oder nicht zahlen, cool bleiben. eine wirkliche möglichkeit zur veränderung hat man doch sowieso nicht, oder?

ich spare meine kräfte für mich selbst, und für momente wo wirklich ein umschwung auf dem tisch liegt, und es was hilft wenn ich mit anschiebe. aktuell halte ich jeden kampf auf fourms eben gegen die GEZ für einen kampf gegen windmühlen.

so ist es leider bei den meisten sachen. also abwarten und aussitzen. zeige mir einer eine partei, die mein verständnis von liberalität hat UND eine chance unsere regierung zu bilden, und ich wähle sie sofort.

volvic
 

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