Response Biomedical: Partner Roche und 3M kurbeln das Geschäft an Stuttgart (www.rohstoffe-go.de) Man kennt das Geschäftsmodell von den Druckerherstellern: Erst werden die Geräte (Drucker) im Markt verbreitet – und dann richtig Geld mit den Ersatzpatronen bzw. der Tinte gemacht. Ähnlich läuft es bei Response Biomedical (WKN 885720). Doch das kanadische Unternehmen konzentriert sich auf einen ganz anderen, vor allem lukrativeren Markt.
Response nämlich hat mit seiner RAMP-Technologie ein Verfahren, mit dem diagnostische Tests auf verschiedenste Krankheiten direkt am so genannten Point-of-Care – also beispielsweise schon in der Notaufnahme von Krankenhäusern – vorgenommen werden können, ohne dass die Proben dafür in ein Labor eingeschickt werden müssten. Was die Zeit, bis ein Resultat vorliegt, dramatisch verringert.
Dauert es oft Stunden, bis die Ergebnisse aus einem Zentrallabor eintreffen, sind es mit dem Verfahren von Response gerade einmal rund 15 Minuten. Und das kann den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten, wenn es zum Beispiel darum geht, einen Herzinfarkt zu erkennen. Um noch einmal auf den Vergleich vom Anfang zurückzukommen: Response bietet sowohl die Analysegeräte als auch die Tests („Druckerkartuschen“) an, die darin untersucht werden.
Der Vorteil der RAMP-Technologie: Es handelt sich dabei um eine Plattform, auf die theoretisch auf eine beliebige Zahl von zu diagnostizierenden Krankheiten übertragen werden kann – bzw. die so genannten „Marker“ durch die diese Krankheiten nachgewiesen werden können.
Derzeit verfügt Response bereits über diverse Tests im Bereich kardiovaskulärer (Herz und Kreislauf) Erkrankungen und bei Infektionskrankheiten (z.B. Gripperkrankungen). Das Arsenal ist schon jetzt beeindruckend und wurde, nach der Zulassung durch die zuständige US-Behörde FDA, erst Ende Juli um eine neue Anwendung zur Erkennung von Infektionskrankheiten erweitert. Zudem können nicht nur weitere Tests in diesen Bereichen auf die RAMP-Plattform übertragen werden, es sind auch ganz neue Anwendungsgebiete – und damit potenzielle Märkte - wie beispielsweise die Onkologie oder Niereninsuffizienz erschließbar.
Response hat mit seiner Technologie und seinem Geschäft dabei die Anlaufphase bereits hinter sich – nun geht es darum die Verbreitung von RAMP voranzutreiben und die Marktdurchdringung zu erhöhen. Eine Aufgabe, bei der Response auf die Unterstützung seiner Partner, des Pharmariesen Roche (Roche Diagnostics) im Bereich kardiovaskulärer Erkrankungen und von 3M Health in Bezug auf Infektionskrankheiten, setzen kann. Eine schier unglaubliche Marketingpower, also, auf die das Unternehmen dabei bauen kann!
Roche beispielsweise hat seine Bemühungen erst im ersten Quartal 2009 aufgenommen und vermarktete die kardiovaskulären Tests überhaupt erst sei April 2009. Und 3M Health wird aller Voraussicht nach seine Aktivitäten noch verstärken, um die bereits erwähnte neue Anwendung im Markt durchzusetzen. Wie überzeugt die beiden Großkonzerne von Responses Technologie sind zeigt sich auch darin, dass sie Entwicklung neuer Tests – sprich die Übertragung zusätzlicher Marker auf die Plattform - mit rund 4 Millionen CAD für 2009 teilweise vorfinanzieren – und 3M sich mit 8 Millionen US-Dollar an Response beteiligt hat.
Um die nun zu erwartende höhere Nachfrage zu befriedigen, ist Response Biomedical bestens gerüstet. Das Unternehmen, das derzeit 115 Mitarbeiter beschäftigt, verfügt über eine automatisierte Produktionsanlage, die ein Maximalvolumen von 15 Millionen diagnostischer Tests herstellen kann – derzeit aber erst mit einer Auslastung von rund 10 Prozent läuft. Das bedeutet, die Produktion kann den Bedürfnissen problemlos angepasst werden. Eine Voraussetzung auf deren Erfüllung Roche und 3M bestanden haben.
Natürlich ist Response in diesem (Nischen-) Markt der Diagnostik nicht allein. Konkurrenz machen dem Unternehmen dabei vor allem die Pharmaunternehmen Abbott Laboratories sowie Inverness Medical Innovations. Doch erscheint deren Technologie dem RAMP-Verfahren von Response deutlich unterlegen. Sowohl was die Qualität der Ergebnisse – wie in klinischen Studien nachgewiesen wurde – als auch die Bedienbarkeit und die Anzahl der gleichzeitig verarbeiteten Tests angeht. Hinzu kommt, dass die Point-of-Care-Diagnostik bei beiden Konzernen nur ein Geschäftsfeld unter vielen ist, während Response sich voll darauf konzentrieren kann.
2008 erwirtschaftete Response bereits einen noch nicht kostendeckenden Umsatz von knapp 5,9 Millionen kanadischen Dollar, wobei davon auszugehen ist, dass sich diese Zahl 2009 drastisch erhöhen wird. Denn bereits in den ersten beiden Quartalen 2009 erzielte Response Umsätze von rund 5,4 Millionen kanadischen Dollar, also annähernd soviel wie im gesamten Vorjahr. Die Steigerungsrate im Bereich der klinischen Diagnostik lag in den ersten sechs Monaten sogar bei mehr als 200 Prozent. Den möglichen Break-Even, der bei gut 20 Millionen Dollar Umsatz erreicht werden sollte, strebt Response für das kommende Jahr an.
Alles in allem sehen wir bei Response erhebliches Potenzial – insbesondere auch für die Aktie. Wie auch die Analysten von Haywood Securities, die für die Papiere von Response in ihrer aktuellsten Studie ein Kursziel von 0,60 kanadischen Dollar ausgeben und sie mit „sector outperform“ bewerten – der positivsten Einschätzung, die die Experten überhaupt vergeben. Das entspricht beim aktuellen Kurs von 0,16 CAD einem Kurspotenzial von 275 Prozent für das Unternehmen, das derzeit bei 254 Millionen ausstehenden Aktie mit einer Marktkapitalisierung von ca. 40 Millionen CAD gehandelt wird.
Wir sehen für Response Biomedical (WKN 885720) in naher Zukunft, vor allem aber auch längerfristig, ein erhebliches Kurspotenzial. Denn für aktuell 0,16 CAD je Aktie beteiligen sie sich an einem Unternehmen, das über eine patentierte, sehr aussichtsreiche Technologieplattform verfügt, die mit der Zeit durch zusätzliche Diagnosetests immer wertvoller werden wird. Zudem besitzt Response eine eigene umfangreiche Produktionsanlage und kann mit den Pharmariesen Roche Diagnostics und 3M Health äußerst starke Partner vorweisen.
Zudem weist das Geschäft von Response unserer Ansicht nach durch einen großen Anteil wiederkehrender Umsätze eine hohe Verlässlichkeit auf. Darüber hinaus sind wir der Meinung, dass Response seinen Wachstumspfad gerade erst betreten hat, weshalb das Unternehmen – insbesondere auf dem aktuellen Kursniveau – ein klarer „Kauf“ ist.
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Quelle: Rohstoffe-Go, Autor: (bj) |