FRANKFURTER FINANCE NEWSLETTER (FFN)Vom 11.10.2005
INTERVIEW South Pacific MineralsSouth Pacific Minerals ist ein kanadisches Goldexplorationsunternehmen mit Projekten in Papua-Neuguinea. Papua-Neuguinea ist reich an Rohstoffen und Metallvorkommen. Die Chefredaktion traf das Management in Frankfurt und führte ein Interview mit dem Vice President des Unternehmens Graham Harris.
BRANCHE Warum ist Papua-Neuguinea so attraktiv für Explorationsunternehmen wie South Pacific Minerals? Papua-Neuguinea ist reich an Rohstoffen. Dort befinden sich erstklassige Gold-, Kupfer- und Nichtedelmetallvorkommen. Wir operieren in einer Region mit hoher Rohstoffproduktion. Das Land liegt geologisch und global gesprochen im so genannten „Ring des Feuers“. Dort finden diejenigen plattentektonischen und vulkanischen Vorkommnisse statt, die die für Explorationsunternehmen wie uns interessanten geologischen Besonderheiten verursachen. Welche großen Minengesellschaften haben sich beispielsweise in Papua-Neuguinea angesiedelt? Die größten Minengesellschaften, die vor Ort produzieren, sind zum Beispiel Placer Dome, das südafrikanische Unternehmen Durban Roodepoort oder die australische Minengesellschaft Harmony Gold. "Die Bergbaugesetze in Papua-Neuguinea sind nach westlichem Vorbild gestaltet. Die Steuersätze sind sehr gering." |
Papua-Neuguinea verfügt über eine demokratische Regierung. Wie sehen die dortigen Bergbau- und Steuergesetze aus? Wie kann man sich die Exploration in Papua-Neuguinea vorstellen? Die Bergbaugesetze sind nach westlichem Vorbild gestaltet. Die Steuersätze sind sehr gering und ähnlich niedrig wie in anderen Ländern mit vergleichbarem Lebensstandard. Die Regierung von Papua-Neuguinea fordert 30 % eines erfolgreichen Projekts und erstattet 30 % der bis dahin angelaufenen Kosten. Sie schaltet sich, falls es für die Verantwortlichen interessant erscheint, erst mit einem Vorliegen einer beleihbaren Ressource ein. Wie kann sich der Investor die Infrastruktur vor Ort vorstellen? Ihr vorrangigstes Projekt Mount Bini ist unserer Kenntnis nach nur 50 km oder 15 Minuten von der Hauptstadt entfernt? Wir befinden uns nur 17 km von der Hauptstraße entfernt und sind im Begriff unsere eigene Straße zu unserem aussichtsreichsten Projekt Mount Bini zu errichten. Hierzu stehen uns eigene Bulldozer zur Verfügung. Die letzten zwei Kilometer, die wir mit unserem Material derzeit noch zu Fuß zurücklegen müssen, stellen wir gerade fertig. Dann werden wir von der Hauptstadt Port Moresby über eine Straßenverbindung verfügen können. Ansonsten wäre man nach einer Landung auf dem Flughafen in Port Moresby auch nur 15 Minuten mit dem Helikopter vom Projekt entfernt. ![Papua-Neuguinea Nationalflagge](http://www.frankfurterfinance.de/archiv/2005/spz-pp-lgflag-k.gif) | Wie erhalten Sie sich ein positives Verhältnis zur lokalen Bevölkerung? Wir möchten auf verschiedenen Wegen eine Akzeptanz durch die lokale Bevölkerung vor Ort erreichen. So haben wir zum Beispiel viele Lebensmittel ins Camp mitgebracht. Wir stellen junge Einheimische, die lesen und schreiben können, als Außenassistenten ein und bilden sie weiter. Als Kompensation für unsere Aktivitäten haben wir den entsprechenden Landbesitzern die Wahl zwischen einer medizinische Anlage oder eines mobilen Sägewerks eröffnet. Aus Projekten im Hochland halten Sie sich wegen mangelnder Infrastruktur heraus? Das Hochland meiden wir lieber. Meiner Ansicht nach gibt es dort traditionell Landbesitzer, deren Kooperationsbereitschaft weniger gut ausgeprägt ist. Das Hochland ist zwar eher für seine hochgradigen Lagerstätten bekannt, die örtliche Bevölkerung hat jedoch ein Zugangsrecht zum Grundstück. Die Einheimischen vor Ort dürfen dort zahlreich campieren und mit verschiedenen einfachen Methoden aus dem Boden herausholen, was sie können. Bei Mount Kodu [Mount Bini] haben wir mit der Gold-Kupfer-Porphyr-Lagerstätte nicht dieses Problem. Die Projekte in East New Britain haben wir auch gewählt, wegen des leichten Zugangs mit Booten. ![Papua-Neuguinea](http://www.frankfurterfinance.de/archiv/2005/spz-papua-neuguinea-k.jpg) | South Pacific Minerals legt seinen derzeitigen Explorationsschwerpunkt auf Mount Bini. Andewa und Likuruanga sind für Sie ebenfalls interessante Explorationsziele…Für Mount Bini, Mount Andewa und Mount Likuruanga besitzen wir ELs, die Explorationslizenzen. Wenn Sie bei der Regierung eine Explorationslizenz beantragen, müssen Sie dort auch explorieren und entsprechend Gelder einsetzen. Wir gehen deshalb systematisch vor und beantragen die Lizenzen nicht alle auf einmal. Dies würde uns als Junior Explorer finanziell zu sehr belasten. UNTERNEHMEN Von den genannten Projekten bezeichnen Sie Mount Bini als Ihr Hauptprojekt. Es weist eine Besonderheit auf. South Pacific Minerals besitzt mit Mount Bini eine "inferred resource" nach 43.101 kanadischem Bergbaurecht. Dort befinden sich in 85 Mio. Tonnen Gestein 1,6 Mio. Feinunzen Gold und 750 Mio. Pfund Kupfer bei 0,6 Gramm Gold pro Tonne und 0,4 % Kupfer. Das Management von South Pacific Minerals ist davon überzeugt, diese Lagerstätte erweitern zu können. Welche Bohrungen konnten Sie bereits durchführen? Welche Explorationsarbeiten haben Sie noch vor? Wir befinden uns mit unserem vielversprechendsten Projekt Mount Bini mitten in einem 1,7 Mio. Dollar Bohrprogramm und sind vielleicht auf halbem Wege. Die ersten beiden Bohrlöcher haben wir angesetzt, um die Tiefe der Lagerstätte zu erkunden. Anstatt vorangegangener 300 haben wir 500 Meter tief gebohrt. Die nächsten Bohrlöcher Nummer drei und vier sollen die Breite, die Bohrlöcher fünf bis acht die Länge der potenziellen Großlagerstätte erkunden. Das laufende Bohrprogramm für Mount Bini soll die Lagerstätte in der Tiefe, in der Breite und in der Länge erweitern. "Wir verfügen über eine 'inferred resource' mit 1.64 Mio. Unzen Gold und 750 Mio. Pfund Kupfer. Um die Produktion Wirklichkeit werden zu lassen, arbeiten wir an der Erweiterung der Lagerstätte." |
Welche Kosten können wir bei der Produktion dieser Low-Grade-Lagerstätte erwarten, wenn alles nach Plan läuft? Wie viel sind die 1.64 Mio. Unzen Gold und 750 Mio. Pfund Kupfer im Boden bei derzeitigen Metallpreisen wert? Das Gold und Kupfer von Mount Bini ist grob überschlagen 1,5 Mrd. Dollar wert, wenn Sie heutige Preise annehmen. Die Kosten der Produktion lassen sich erst mit der Feststellung der Größe der Lagerstätte bestimmen. Sollten sich noch höhergradigere Vererzungen ermitteln, würde dies die Kosten natürlich noch signifikant reduzieren. Abgesehen davon haben wir eine Studie bei einem australischen Gutachter in Auftrag gegeben, die unter Annahme der Gold- und Kupfergehalte des bereits entdeckten Vorkommens eine Wirtschaftlichkeit bei grob geschätzt 180 Mio. Tonnen vererztem Gestein attestiert. Dabei sollten wir eine Produktionsstätte mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einer Kapazität von 18 Mio. Tonnen pro Jahr für die Gewinnung von 300.000 Feinunzen Gold und 150 Mio. Pfund Kupfer errichten, um den Abbau am profitabelsten zu gestalten. Um diese Produktionsstätte Wirklichkeit werden zu lassen, arbeiten wir an der Erweiterung der Lagerstätte. Derzeit verfügen wir über 85 Mio. Tonnen metallhaltigem Gestein. Wenn wir die Lagerstätte auf 200 Mio. Tonnen mit ähnlich hohen Graden an Gold- und Kupfereinschließungen erweitern könnten, wären wir bereit, mit der Möglichkeitsstudie fortzufahren. ![Papua-Neuguinea Nationalflagge](http://www.frankfurterfinance.de/archiv/2005/spz-bini.jpg) | Wie sieht Ihr Zeitplan für dieses und nächstes Jahr aus? In Mount Kodu werden wir mindestens bis Dezember bohren. Wir haben das weitere Explorationsziel Elo entdeckt, wollen dort eine seismische 3D-Messung vornehmen und möglicherweise ebenfalls bohren. Dies würde im Januar 2006 stattfinden. [Anm. der Red.: Das von South Pacific Minerals bezeichnete Projekt Mount Bini enthält hauptsächlich das Zielgebiet Mount Kodu sowie zwei weitere nicht näher beschriebene Zielgebiete, von denen eines offensichtlich „Elo“ heißt.] Während wir in Mount Kodu bohren, graben wir und nehmen Bodenproben bei unseren anderen ELs – den Explorationslizenzen Mount Likuruanga und Mount Andewa. Wir hoffen, Andewa und Likuruanga nächstes Jahr bebohren zu können. In Andewa können wir auch sehr gute Resultate vorweisen. Wir wollen die Ergebnisse der Anomalien zusammenfassen und in Andewa möglicherweise im März oder Frühling 2006 beginnen. Beide Ziele sollen bebohrt werden, möglicherweise mit demselben Bohrgerät. Wir verfügen über genügend Grundstücke, um die wir uns die nächsten Jahre kümmern können. Im Oktober wollen wir Resultate von Andewa veröffentlichen, von Likuruanga in den nächsten Monaten. Bezüglich Mount Bini werden wir bis Februar oder März Ergebnisse präsentieren. Sie betonen in Ihrer Firmendarstellung, dass Sie Ihr eigenes Bohrgerät besitzen. Warum ist dies so bedeutsam? In Papua-Neuguinea ist es schwierig, gutes Gerät zu bekommen. Dort sind in letzter Zeit sehr viele Unternehmen aktiv. Vor zwei Jahren war hier noch niemand. Mit der Zunahme der Explorationsaktivitäten um uns herum werden die Gerätschaften knapp. Mit unseren eigenen Gerätschaften, wie Bohrgerät oder Traktoren, sind wir in der glücklichen Lage, unser Explorationsprogramm unabhängig von den Zeitplänen anderer durchzuführen. In Ihrer Firmenpräsentation betonen Sie die Größe Ihrer Landpositionen. Wir bearbeiten zwei Mio. Acres [entspricht 8.000 km²] und haben unter den Junior Companies die größte Landposition in Papua-Neuguinea. "Wir bearbeiten 8.000 km² und besitzen unter den Junior Companies die größte Landposition in Papua-Neuguinea." | Der frühere Betreiber von Mount Bini vor TasGold war BHP. Warum hat BHP das Projekt zu jener Zeit verlassen?BHP hat das Projekt Mount Bini 1995 nicht verkauft, sondern einfach aufgegeben. Meiner Einschätzung nach dürften die niedrigen Kupfer- und Goldpreise zu jener Zeit eine Rolle gespielt haben. Damals lag der Preis für Kupfer bei 20 bis 40 Cent pro Pfund und für Gold bei 270 Dollar pro Feinunze. Der Hauptgrund für die damalige Aufgabe von Mount Bini durch BHP könnte jedoch die versehentliche Verschmutzung des Fly River im Zusammenhang mit der Lagerstätte Ok Tedi gewesen sein. Dies muss BHP möglicherweise veranlasst haben, das Land zu verlassen. Können Sie unseren Lesern erläutern, wie Sie die erwähnten Explorationsarbeiten finanzieren wollen? Im Moment verfügen wir über genügend Finanzen, den laufenden Verpflichtungen nachzukommen. Die vorhandenen finanziellen Mittel werden uns bis ins nächste Jahr tragen und die Exploration von Mount Bini ermöglichen. Ich schätze, dass wir für die Explorationsarbeiten nächstes Jahr weitere Mittel einsammeln werden. MANAGER Mit welchen Personen ist das Board of Directors besetzt? Peter McNeil ist der President und Chief Executive Officer. Er war Managing Director von TasGold und hat seine letzten 20 Jahre mit der Gold- und Kupfersuche in Papua-Neuguinea verbracht. Er ist auch Director von Macmin Silver und New Guinea Gold. Bob Schafer ist Director und Vice President von Hunter Dickinson Group, einer der größten Minengesellschaft in Nordamerika. Er ist zugleich Director der Prospectors and Developers Association of Canada sowie Director der Society for Mining, Metallurgy and Exploration of America. Mark Bailey ist Geologie. Er ist zurzeit President und CEO von Minefinders, eines sehr großen in Toronto und Nordamerika börsengelisteten Unternehmens. Director Larry Reaugh ist CEO und Director von Goldrea und Adanac, beides börsengelistete Unternehmen. "Unser Chief Executive Officer Peter McNeil hat seine letzten 20 Jahre mit der Gold- und Kupfersuche in Papua-Neuguinea verbracht." | Peter McNeil ist über 20 Jahre lang in Papua-Neuguinea tätig. Sein Vater ist sogar ebenfalls ein Bergbauspezialist in Papua-Neuguinea.Das ist richtig. Mit seinem Vater sind wir jedoch nicht geschäftlich verbunden. Wann wurden Sie auf das Unternehmen aufmerksam? Wie sind Sie dort eingestiegen? Ich war 15 Jahre lang Börsenmakler und zuvor Public Director. Das Management sprach mich an, das Unternehmen zu unterstützen. Ich habe mir einige Unternehmen angesehen und mich für die Zusammenarbeit mit den Bergbauprofis von South Pacific Minerals entschieden. Die Projekte und die Struktur des Unternehmens gefallen mir. Ich konnte mir damals vorstellen, dass es mir mit meinem Background möglich ist, South Pacific Minerals bei der Finanzierung zu unterstützen. ![Papua-Neuguinea](http://www.frankfurterfinance.de/archiv/2005/spz-new-britia-k.jpg) | Wann genau wurden Sie auf South Pacific aufmerksam? Es gab ein Reverse Takeover, bei dem TasGold beteiligt war und das Unternehmen Fraserfund Financial eine Rolle spielte. Haben Sie diese Transaktion begleitet?TasGold hat unter McNeils Führung ein Portfolio an Projekten in Papua-Neuguinea erworben, das heute in South Pacific Minerals gebündelt ist. TasGold ist in Tasmanien und Australien aktiv und wollte diese Projekte lieber ausgliedern. Die Projekte wurden als Ganzes in einem Firmenmantel platziert, in einer in Toronto gelisteten Firma mit dem Namen Fraserfund Financial. Daraus entstand South Pacific Minerals. Für den Verkauf der Projektrechte erhielt das weiterhin in Australien gelistete Unternehmen TasGold 3 Mio. Aktien und eine 15-prozentige Beteiligung an den Grundstücken. Ich traf das Management nach der Verschmelzung, war aber weder mit TasGold noch mit Fraserfund Financial verbunden, sondern kam erst ins Unternehmen, als die Finanzierung an der TSX im Frühling 2005 stattfand. |