Gazprom 903276

 

Wie walter schon sagte ist der Gaspreis in Europa für Gazprom wichtiger.
Zumindest solange Gazprom nicht eine Pipeline nach USA baut.
Der TTF aus NL ist hier in Europa der "Leitindex" für Gas und der fällt heute.
https://www.powernext.com/spot-market-data

Bei TraidingView einfach das Kürzel TTF eingeben und durch Klick TTF1! auswählen
(Endloskontrakt) und anzeigen lassen.
https://www.tradingview.com/symbols/NYMEX-TTF1!/

Du schaust vermutlich Henry Hub (US Gas). Da ist das Kürzel NG und dann NG1!.
https://www.tradingview.com/symbols/NYMEX-NG1!/

Kausalität / Korrelation zw. Gaspreis und Gazpromkurs (beides in Euro) = kurzfristige Fehlanzeige
 

hoffentlich fallen bald die 4€, dann geht es zumindest kurzfristig noch ein Stück runter. Langfristig sehe ich Ausschüttungen von 0,5 bis 1€ je ADR, dann ist in 10 Jahren das Investment mehr als refinanziert.  

Diesen Nawalny haben die Russen aber auch zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt vergiftet. War das so dringend? Hätte man da nicht noch ein paar Monate warten können? Das schreit ja geradezu nach einer Sanktion. Kaum ist etwas Gras über das abgeschossene Flugzeug und die Heimholung der Krim gewachsen und es fehlt nur noch der letzte Meter an der Pipeline, da vergiften die diesen Kritiker. Ironie aus.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein rohstoffarmes Land ein Milliarden-Infrastrukturprojekt, von dem es wirtschaftlich ausnahmsweise mal nur profitieren kann, an die Wand fahren lässt.
Deutschland kann es gar nicht besser treffen beim Gas. Wird das Pipelinegas zu teuer, kann man jederzeit LNG aus Amerika importieren. Teurer als das US-Gas kann es also nie werden. Konkurrenz belebt das Geschäft. Ein oder zwei LNG-Terminals sollte man also schon in Reserve haben - am der deutschen Nordseeküste, nicht etwa an der holländischen oder in Polen an der Ostsee. Gas-Gerd wird es schaffen. Ich drücke ihm die Daumen.  

Die Russen haben über 53 verschiedene Test bei ihm durchgeführt, aber bei uns wusste man schon vor seiner Ankunft was es ist. Wenn man die Berliner Charité danach fragt, kommt auch keine Gewissheit.
Das ist alles eine Grauzone. Und nun benutzen wir mal das Hirn: Vor 1 Jahr werden Massen an gepanzerte Fahrzeuge von der Nato in den Osten verlegt. So viel wie ganz GB hat ( über 5000). Dann will die Opposition in Weißrussland unglaubliche 80% erhalten haben, aber Luka soll keine 80% haben. Ja,ja!
Und ausgerechnet dann soll in Russland der Führer der Opposition vergiftet worden sein. Alles so komische fast gleichzeitige Zufälle.

In Syrien fahren heute noch Amis als Koalitionstruppen herum. Wer hat die nochmal da hin bestellt? Achso, Niemand! Der liebe Gott?  

Ja, aber die Russen lassen ja auch alles mit sich machen. Da kam bis jetzt doch nur heiße Luft. Was ist den aus den Gegensanktionen wegen N2 geworden? Nix. Die machen sich doch total lächerlich. Da gehört mal so richtig was vor den Latz geknallt. Irgendwas wo erst mal ne weile Ruhe wieder ist. Ob N2 wirklich fertig wird, langsam hab ich da arge Bedenken. Bleibe aber trotzdem investiert.  

"Da gehört mal so richtig was vor den Latz geknallt." Selten einen so sinnfreien Kommentar gelesen. Russland wird seit Jahren bis aufs Blut gereizt. Und was passiert? Russland baut seine heimische Industrie aus, entwickelt seine Landwirtschaft und erschließt die größten Lagerstätten der Welt an Rohstoffen. Warum sollte Russland jemanden "vor den Latz" knallen?  Ich bin mit der russischen Politik sehr einverstanden und brauche keine Eskalation, wie immer diese auch aussehen mag. Gazprom baue ich seit Jahren zu meinem Hauptinvest aus, die derzeitigen Aktienpreise sind für mich ein Traum.  

>und erschließt die größten Lagerstätten der Welt an Rohstoffen

https://warsawinstitute.org/gazprom-advances-arctic-projects/
https://www.gazprom.com/press/news/2020/june/article507647/
https://www.burgaz.ru/landing/

und mit China einen riesigen Wachtumsmarkt

"Ample natural gas resources exist to support demand growth, but greater gas infrastructure development is needed to support growth in the medium term. India is planning to almost double the length of its gas transmission grid, while China will grow its gas network about 60% by 2025."

https://igu.org/resources/global-gas-report-2020/
https://www.rt.com/business/491112-russia-pipelines-china-arctic/
https://www.spglobal.com/platts/en/...crease-on-china-gas-export-link

und treibt damit seine Differsifikation von Europa voran

https://www.jstor.org/stable/43555259?seq=1
 

Ist schön zusehen wie der Gaspreis 2019 brutal sinkt jedoch die Aktie von Gazprom steigt. Wenn wir dieses Jahr auch einen milden Winter bekommen könnte Gas bald dauerhaft zur Ramschware werden. Alle Projekte von Gazprom werden dann letztendlich  nur den Gewinnrückgang aufhalten aber neue Rekordgewinne verspreche ich mir nicht von den derzeitigen Preisen. Erst wenn einige Player vom Markt genommen werden würde der Preis irgendwann steigen. Es sieht derzeit so aus als wenn mehr neue Player auf den Markt kommen als verschwinden. Keine Ahnung wo die Reise hingeht.  

dann ist die Situation  beim Gas eigentlich noch kritischer als beim Öl. Beim Öl gibt es Absprachen  damit keine Überversorgung stattfindet, beim Gas gibt es das nicht. Da Gazprom immer neue Leitungen baut und immer mehr Projekte startet sind Sie zum Teil mitverantwortlich an den niedrigpreisen. Wie lange wird der Preiskrieg dauern? Klar Gazprom hat niedrige Kosten und viele Fracker nicht. In dem Gaskrieg mischen aber noch viel mehr Parteien mit und uns droht eventuell ein Jahrelanger Preiskrieg mit niedrig Preisen.  

Gas OPEC war und ist ja immer wieder im Gespräch. Aus Sicht von Gazprom aber denke ich nicht wünschenswert.  Wichtig ist, dass die Nachfrage wieder anzieht, da Gazprom ja "ship-or-pay" Verträge hat

https://www.icis.com/explore/resources/news/2019/...-transit-agreemen  

Ich habe einen Artikel unten angefügt, der sachlich die Krise und den Hurrikan beschreibt.

Die Erdgasnachfrage steigt. Trotzdem werden die Investoren teure Förderanlagen und Projekte ad acta legen. Es gab ein Überangebot, gefolgt  mit vielen Pleiten, ausgelöst durch einen Nachfrageschock.


Echoes Of 2005
Vor 15 Jahren richteten die Stürme im Golf verheerende Schäden an der US-Öl- und Gasindustrie an. Die Hurrikane Katrina und Rita zerstörten fünf Offshore-Bohrinseln, zerstörten 109 Ölplattformen und beschädigten mehr als 400 Pipelines.

Die beiden großen Stürme im Jahr 2005 lösten zusammen 540 Ölaustritte aus und spuckten fast 11 Millionen Gallonen Rohöl in die Gewässer Louisianas aus, ungefähr so viel wie der Exxon-Valdez-Tanker, der 1989 in Alaska auf Grund lief.
https://www.huffpost.com/entry/...ZEnr8G059J2GZMx7LgDHIbf4Datc4_z0v_N



,,Die weltweiten Erdgas-Spotpreise haben sich von ihrem Tiefststand zu Beginn des Jahres erholt und werden bis Dezember voraussichtlich etwa 4 USD/mmbtu erreichen. Aber dies liegt immer noch massiv unter dem Spotpreis von 10 USD/mmbtu vor der Krise in Asien im Jahr 2019."
https://cyprus-mail.com/2020/08/28/oil-and-gas-crisis/  

Vertrag ist Vertrag: "20-22 billion cubic meters of gas in 2020 at a price of $127 per thousand cubic meters"

https://www.gazprom.com/press/news/2019/december/article497274/

oder doch nicht? "Lukaschenko droht bei Sanktionen mit it dem Kappen von Transitrouten."

http://www.gazprom.de/projects/yamal-europe/

"Russia’s Gazprom said it’s ready to start negotiations for its 2021 gas supply to Belarus – its third-largest gas consumer, Kallanish Energy reports."

https://www.kallanishenergy.com/2020/06/09/...as-supply-with-belarus/  

Zitat: oder doch nicht? "Lukaschenko droht bei Sanktionen mit it dem Kappen von Transitrouten."

Was dann den Europa Schlaffis eventuell als entscheidungsbeistand für NS2 helfen könnte.  

> Da Gazprom immer neue Leitungen baut und immer mehr Projekte startet...

Ja, das ist Teil der langfristig erfolgreichen Konzernstrategie, die die Aktionäre ruhig schlafen läst, trotz der aktuell kritischen Preissituation wegen Corona.

"Strategisches Ziel der PAO Gazprom ist die Etablierung des Konzerns als Spitzenreiter unter anderen globalen Energieunternehmen, indem er seine Absatzmärkte diversifiziert...Die Besonderheit der Gazprom und einer ihrer Vorteile besteht darin, dass sie gleichzeitig Hersteller und Lieferant von Energieträgern ist, weil sie über eine gewaltige Ressourcenbasis und eine weitverzweigte Gastransportinfrastruktur verfügt. Dank der geographischen Lage Russlands hat der Konzern die Möglichkeit zu einer Art „Energiebrücke“ zwischen dem europäischen und dem asiatischen Markt zu werden, indem er eigenes Gas liefert und anderen Herstellern Dienstleistungen beim Gastransit erweist."

http://www.gazprom.de/about/strategy/  

West Europa Schlaffis muß es natürlich heißen.  

"Dennoch besteht von russischer Seite weiterhin Einigkeit über eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit Deutschland und der EU, bei erst langfristig abnehmender Tendenz. Da dies im umgekehrten Fall auch für Deutschland und die EU gilt, ist Nord Stream 2 im Augenblick im Interesse aller Partner. "

https://www.kas.de/de/laenderberichte/detail/-/...-2-die-letzte-phase  

Telekonferenz mit Investoren zur IFRS-Finanzberichterstattung der Gazprom-Gruppe für Q2 2020
http://www.gazprom.de/investors/financial-calendar/2020/

Russia's Gazprom sees Q2 international gas sales slide 17% to 44.9 Bcm
https://www.spglobal.com/platts/en/...l-gas-sales-slide-17-to-449-bcm

Russia's Gazprom maintains 2020 gas export forecast at 166-167 Bcm
https://www.spglobal.com/platts/en/...orecast-at-166-167-bcm-official  

Diese Nachricht dürfte angekommen und verstanden worden sein: “We are building up our forces to ensure the economic development of the region. We are getting used to the Arctic spaces.”
https://apnews.com/1f6c6dceba65e893aeeee9dfa814ef8f  

Laut den Daten von Gazprom Export wurden im ersten Halbjahr bereits mehr als 19 Mrd. m³ Gas über das ESP verkauft.

2.56bcm Mai
4.9bcm Juni
2.9bcm  Juli
August http://www.gazpromexport.ru/files/...as_Sales_in_August_202075222.pdf

Bei Royal Dutch Shell hat das aktive Trading  ja zu einem positiven Ergebnis von 1,9 Mrd. US-Dollar im im Segment Oil Products Refining & Trading geführt und damit gerade noch im Q2 zu einem bereinigten Gewinn in Höhe von 638 Mio. US-Dollar gerettet.



 

Sonstiges Positives
Der neuartige Ausbruch des Coronavirus ist nach wie vor ein großer Katalysator für den Ausgleich des Erdgasmarktes. Analysten gehen davon aus, dass die Bremse für das rasante Wachstum der Schieferölproduktion – verbunden mit dem Zusammenbruch der Rohölpreise – auch die damit verbundene Gasproduktion begrenzen und damit die massive Angebotsschwemme reduzieren wird. Als Beweis für den bevorstehenden Angebotsrückgang erwartet die UVP, dass die Vereinigten Staaten in diesem Jahr 88,7 Milliarden Kubikfuß (Bcf/d) trockenes Erdgas abwerfen werden, gegenüber dem Durchschnitt von 92,2 Bcf/d 2019.

Die Anzahl der US-Erdgasplattformen, ein Indikator für die zukünftige Produktion, weist ebenfalls auf dasselbe hin. Laut Baker Hughes BKR geht die Zahl der Gasplattformen weiter zurück und fiel kürzlich auf ein Rekordtief von 68 von mehr als 160 vor einem Jahr.
https://finance.yahoo.com/news/natural-gas-hits-9-month-121412389.html  

>Was die Rally beim Erdgaspreis anfeuert

Hilft aber kurzfristig nichts, wenn die Nachfrage nicht auch wieder anzieht: Export revenue of Gazprom Export halved y/y in 1H20
https://www.intellinews.com/...prom-export-halved-y-y-in-1h20-189411/
und Lukoil hat gerade seine Exporte (via Gazprom) nach China gestoppt.  

Ich darf doch mit Sous abkürzen?

In deiner ESP Liste sind Preis von um die €4 - 4,40 erzielt worden.

Bis zum 17.8 hat man nach deiner Liste 8,4 Milliarden Kubikmeter zu mindestens €4 verkauft und das sind 33,2 Milliarden Euro:

http://www.gazpromexport.ru/files/...as_Sales_in_August_202075222.pdf

Von  den 33,2 Milliarden kannst grob die 40% nehmen und alles andere lassen wir mal raus.
Das sind dann Dividendensumme 13,44 Milliarden Euro : grob 24 Milliarden = € 0,56 Dividende für 2020.

Schwarz auf Weiß lass uns von € 0,50 für 2020 sprechen, die wir jetzt schon sehen.

Wer jetzt nicht Gazprom wegen der Dividende kauft, der hat den Knall nicht gehört.  

Ost das nicht 40% vom Gewinn und nicht Umsatz?  

Langfristig gesehen stehen Gasprom noch einige sehr gute Jahre bevor. Lt. einer Prognose von Prognos soll der Erdgasbedarf Europas bis 2045 noch auf über 440 Mrd. m³ ansteigen bei gleichzeitig immer geringer werdenden Fördermengen in Europa. Es werden zwar jetzt schon Maßnahmen z.B. zur Reduktion des Gasverbrauchs im privaten Bereich gesetzt wie z.B. Verbot zum Einbau von Gasheizungen in Neubauten, bis diese Maßnahmen aber wirklich schlagend werden vergehen aber vermutlich noch 15 Jahre oder mehr. Aktuell gibt es noch gar nicht die alternativen Energiequellen, welche das Gas ersetzen sollen. Noch dazu wo der Austieg aus Erdöl als Energiequelle zum Heizen höher priorisiert wurde und wachsende alternative Energiequellen für die nächsten 10 Jahre binden wird. Ob das wirklich so einfach funktioniert wie man sich das so vorstellt, davon bin ich noch nicht so ganz überzeugt. Ich bin zwar selbst überzeugt, dass den alternativen Energiequellen die Zukunft gehören wird, nur aus allen CO2-lastigen Energiequellen in einem Schritt aussteigen, das halte ich nicht für realistisch. Ein rascher Ausstieg aus Kohle und Erdöl mag vielleicht noch klappen, bei Gas wird der Ausstieg noch einiges länger dauern. Das Bereitstellen von alternativen Energiequellen zur Kompensation wird einfach immer schwieriger werden, Atomkraft ist auch keine Alternative mehr. Darum wird meiner Meinung nach Gas noch viele Jahre dort einspringen wo die alternativen Energiequellen noch nicht ausreichend liefern können. Und das wird in den nächsten 20 Jahren zu dem geschätzten Anstieg beim Gasverbrauch führen. Und nachdem der Markt in ein paar Jahren aufgrund der niedrigen Preise bereinigt wurde, genau dann wird Gazprom ganz vorne mitmischen. Kurzfristig kann der Kurs noch auf 3,50 oder niedriger fallen, langfristig wird sich der Kurs wahrscheinlich vervierfachen.

Nord Stream 2 wird meiner Meinung nach kommen, ob es den USA gefällt oder nicht. Und warum Russland nicht immer auf jede Provokation und Drohung reagiert? Russland hat meiner Meinung nach den besseren Schachspieler am Tisch, wobei das keinerlei Bewunderung meinerseits zum Ausdruck bringen soll.