Nochmal, Fred: Einen Short Squeeze bei Wirecard wird es nur geben, wenn die Geschäfte des Unternehmens gut weiterlaufen und der Kurs nachhaltig steigt. Dann, und nur dann, werden die Shortis irgendwann feuchte Hosen bekommen und anfangen, im größeren Stil zurückzukaufen.
Deine Einlassungen zum Thema versuchen zu suggerieren, dass die Leerverkäufer unter Zeitdruck stehen, weil sie die geliehenen Aktien ziemlich schnell zurückkaufen müssen. Das stimmt in der Regel aber nicht. Sogar als Privatanleger kannst Du Dir heute Aktien von Deiner Depotbank leihen - zu Gebühren teilweise weit UNTER EINEM PROZENT PRO JAHR. Woher also soll dieser Zeitdruck kommen?
Das Beispiel VW, das hier auch immer wieder mal zitiert wird, lässt sich mit Wirecard nullkommanull vergleichen: Bei VW waren damals mehr Aktien leerverkauft als im Freefloat überhaupt verfügbar waren. Einzig und allein daher kam der Druck - und nicht von irgendwelchen engen Rückgabefristen. So weit ist es bei Wirecard aber noch lange nicht, hier ist die Freefloat-Quote ungefähr sechsmal höher als die Leerverkaufs-Quote.
Also, bitte, bitte, lass' uns hier nicht weiter von einem Short Squeeze fantasieren.
|