Ich bitte zu berücksichtigen, dass das Gros derer, die über Wirecard schreiben, nichts mit der Presse im klassischen Sinne zutun haben. IT-Times, Finanz-Szene.de und vieles Weitere, was hier an Publikationen im News-Feed verlinkt ist, hat mit klassischem Journalismus nichts zutun. Auch Manager-Magazin, Handelsblatt, Süddeutsche, Spiegel, Zeit, Wirtschaftswoche äußerten und äußern sich weiterhin stark tendenziös und boulevardesk - die meisten von ihnen auch abseits von Wirecard.
Hat man sich einmal auf jemanden eingeschossen oder gesehen, dass man mit einer bestimmten Herangehensweise mehr Publicity und Klicks bekommt, hilft meiner Meinung nichts anderes, außer es über sich ergehen zu lassen und auszusitzen.
Es ist doch ungeheuerlich, dass man gefühlt nur noch dann positive Presse bekommt, wenn man aus der Szene kommt und sich den Bitten und Anforderungen der Medien beugt. Ich will gar nicht wissen, auch wenn ich es mir schon sehr gut ausmalen kann, was für Anfragen an Herrn Braun gestellt wurden und dessen er sich verweigerte. Leute, die arbeiten wollen und gute Arbeit leisten, wie auch ein Oliver Samwer oder z.B. viele gute Sachpolitiker, wird es seitens der Medien schwer gemacht, Gehör zu finden bzw. vernünftig dargestellt zu werden.
Wirecard und WeWork lassen sich ebenfalls nicht vergleichen, da die Aktionäre anders zusammengesetzt wurden, entsprechend auch ihre Interesse, Gewinnerwartungen, etc. und die Gründer und die Unternehmenssituationen sind unterschiedlich.
Aber das Gute an den Medien ist ja, dass sie opportunistisch sind. Irgendwann folgt auf jede Schlechtmachung, die "Wiedergutmachung" und das Jubeln und irgendwann merken sie schon, dass Wirecard deutlich mehr an berichtenswerten Aspekten aufweist. Und Wirecard könnte auch seine Kommunikation entsprechend professionalisieren, wie andere Techkonzerne auf. Apple zb geht vglw. restriktiv mit Journalisten um. Und die sind technologisch weiß Gott nicht so führend, wie man gemeinhin denkt. Aber sie sind im Marketing unfassbar gut, wie die meisten Amis. Wenn Wirecard auch mehr auf Marketing setzen würde bzw. es nötig hätte, bestünde ihr Personal aus weniger ITlern. Aber so wie jetzt ist es mir lieber. |