Habe einmal für einen Konzern eine Beteiligung an einem ausländischen größeren Projekt mitgestaltet. Um die Konkurrenz preislich unterbieten zu können, hatten wir uns um Projektpartner bemüht, deren overhead günstig waren. Doch was kam heraus? - die Klärung der Personalsituation ergab, daß es sich um eine Zweimannfirma handelte, die erst bei Projektbeginn Leute einstellen wollte und konnte. - die Firma hatte bei Banken keine Avallinie; dh. sie waren nicht in der Lage, sich anteilig an der Bietungsgarantie und danach an der Durchführungsgarentie zu beteiligen. Das sollte der "große" Projektpartner erbringen, obwohl für die Ausführung ein Konsortium mit Gleichberechtigung vorgesehen war. Die Firma wollte ja auch ihren Anteil am Gewinn selbst einfahren. - die Firma konnte nicht ihre Fertigungskosten vorfinanzieren; auch das erwartete man vom Partner. Man dachte dabei an Bürgschaften vom Partner, damit die Banken die Finanzierung akzeptierten. - die Firmenauskunft wies als einziges Vermögen der Firma den Mercedes des Firmeninhabers und den Kleinwagen seiner Ehefrau (gleichzeitig die einzige Angestellte der Firma) aus.
Wir mußten abwinken trotz des großen Arbeitseifers und des Wissens des Unternehmers, und der tat uns leid. Arbeitseifer und Ideen können aber in der Regel nicht fehlende Finanzmittel bei der Art von Projekten ersetzen, die von Firmen wie a.i.s. geplant sind. Wenn ich mir die Berichte über a.i.s. anschaue, so kommt sofort die Erinnerung an mein damaliges Projekt hoch. Positiv bei a.i.s. hatte ich gesehen, daß man versucht hat, über Rohstoff- und Energiehandel zu den finanziellen Mitteln zu gelangen, um Projekte anzugehen. Leider ist die derzeitige Marktsituation garnicht dafür geeignet. |