Das habe ich auch nicht erwartet backwards. Klar gibt es große Unsicherheiten und die werden die Nordex-Aktie in den nächsten Wochen immer mal wieder belasten. Zumal ja die Börse zumindest kurzfristig eh kaum differenziert. Bei Wind hat es die Offshore-Branche am stärksten erwischt. Es werden bis 2030 gerade mal 14 GW an Offshore-Windparks noch genehmigt. 15 GW ist das Ziel und rd. 1 GW snd ja schon gebaut. Das sind also jährlich gerade mal noch knapp 0,9 GW. Mit Offshore hat Nordex aber gar nichts am Hut. Gott sei Dank, denn Offshore ist für einen Mittelständler wie Nordex viel zu risikobehaftet.
Ich sehe momentan das Problem beim Kurs mit dem vom Aktionär ausgerufenen Stopp Loss von 10,45 €. Die Börse lebt sehr oft vom Herdentrieb und wenn ein solcher Stopp Loss so publiziert wird, dann ist die Gefahr durchaus gegeben, dass der Kurs dort auch hingehen könnte. Zumal ja auf diesem Niveau sich gerade die 38-Tageslinie bewegt. Diese 10,45 € sollte man meiner Meinung nach einkalkulieren wenn man hier drin ist oder jetzt raus gehen und bei Kursen von > 11,25/11,35 € wieder einsteigen. Gerade bewegen wir uns ja ganz genau an der 100-Tageslinie entlang, mal drüber, mal drunter, und ich denke, dass die 100-Tageslinie wohl den Kurstrend vorgeben könnte auf kurzfristige Sicht aus gesehen. Hält sie auf Tagesschluß, dann ist (noch) alles ok aus dem charttechnischen Gesichtspunkt, hält sie nicht, dann könnte es zu diesen 10,45 € durchaus noch gehen.
Das Gabriel Eckpapier wird so ganz sicher nicht durchgehen wie es geplant ist. Im Bundesrat wird es dafür keine Mehrheit geben. Für Nordex gibt es zwei ganz wichtige Punkte:
- ab welchen Referenzertrag werden Onshore-Windmühlen noch Einspeisevergütungen erhalten ? Wird der Referenzertrag nur von 60 auf 65/70% erhöht, dann ist alles Paletti. Ist gerade für den Nordex-Renner N117/2400 von sehr hoher Bedeutung, denn dann sind der Großteil der in Süddeutschland geplanten Windparks nicht gefährdet. Zumal es ja so aussieht, als ob für küstennahe Windmühlen und Binnenlandwindmühlen unterscheidliche Einspeisevergütungen geplant sind.
- welche Übergangszeiten/firsten für geplante Windparks wird es geben ? Laut dem Gabriel Eckpapier gibt es für Windkraftanlagen, die bis zum 22. Januar (Tag der Vorstellung des Eckpunktepapiers bei der Kabinettssitzung) immissionsschutzrechtlich genehmigt worden sind eine Übergangsfrist bis Ende des Jahres um noch in den Genuss der alten Einspeisevergütungs-Konditionen zu kommen. Sollte das so bleiben, dann würde wohl ab Anfang 2015 der Windzubau in Deutschland zunächst mal abgewürgt werden und das wäre wohl nicht positiv für Nordex. Jedoch würde das eindeutig dem Vetrauensschutz deutlich widersprechen und dürfte wohl auch juristisch so nicht haltbar sein. Zumal ja einige Projektierer dann in finanzielle Probleme kommen werden.
Meiner Einschätzung nach könnte es aber bei den jetzt aufkommenden Diskussionen rund um das EEG 2.0 durchaus Überraschungspotential für Nordex geben. Wenn z.B. die Einspeisevergütungen im Binnenland kaum gekürzt werden (mit 15 bis 20%igen Kürzungen an der Küste kann Nordex einigermaßen gut leben), denn laut dem Gabriel Eckpapier soll der Ausbau sich vor allem auf Solarenergie und Windkraft an Land konzentrieren. Wenn dem so sein sollte, dann wird Nordex in Deutschland nach wie vor einen schönen und großen Markt haben. Genau deshalb sehe ich die derzeitige Diskussion sehr gelassen. Sie ist für mich völlig übertrieben und es wird derzeit nur das Negative raus gepickt.
Der Kurs sieht das aber etwas anders wie ich, aber wenn ich ehrlich bin dann hätte ich auch nie erwartet, dass die Nordex-Aktie jetzt schon auf dem Kursniveau von 11 € angelangt ist. Die ganz guten Zeiten von Nordex kommen ja erst meiner Meinung nach. Nicht nur weil Nordex ab der 2.Jahreshälfte deutlich bessere Finanzkonditionen bekommen wird und dann ihr eigenes Projektgeschäft weiter ausbauen kann, vor allem das Internationale wie z.B. in Honduras oder Frankreich, bzw. noch weiter in das Turn Key-Geschäft einsteigen kann wie z.B. in Pakistan oder der Türkei, sondern weil sich die Restrukturierung im Vertrieb und der Produktion und die neu entwickelten Windmühlen nicht sofort zu 100% im Ergebnis sichtbar machen. Ich denke wir werden wie schon in 2013 deutlich bessere Zahlen von Nordex sehen wie sie drezeit von der Analystengilde erwartet werden. |