in schwarzen Kleidern mit Schleier und in die Stirn geschossen,neben dem toten Barayew auf seinem Rücken liegend,zwischen zerbrochenem Glas und Blut mit einer Kognalflasche neben der leblosen Hand und Flieder zerstreut auf dem Boden neben toten Gunmen...
Government film of the aftermath showed dead female hostage-takers sitting in red plush theater seats, in black robes and veils, heads thrown back or bent over, indicating they may have been shot while unconscious. Precisely placed bullet holes could be seen in their heads. One had a gas mask on her face. The TV footage showed the camouflage-clad body of the assailants' leader, Movsar Barayev, lying on his back amid blood and broken glass. A cognac bottle could be seen near Barayev's lifeless hand, and syringes were scattered in the litter surrounding the corpses of other gunmen, their faces masked by blood.Mr. Vasilyev said puncture marks, possibly from drug injections, were found on some gunmen's bodies. Because only one Alpha trooper was reported wounded, some analysts believed the gas, which officials would not identify, had so incapacitated or disoriented the gunmen that they couldn't pull the triggers on their guns. An emergency worker who entered the hall behind the commandos said everyone he saw was slumped in the seats, unconscious. "First we thought that they were dead, then we checked them and found that most were alive," said Vadim Mikhailov. http://www.washingtontimes.com/world/20021027-6713290.htm
BARAYEWS JUGEND und "er war kein gläubiger Moslem,er kannte nicht mal den Koran,er war ein Schwindler und Bandit "sagt der Mufti der südlichen russischen Region nahe Tschetchenien Barayev was born in the city of Argun in Chechnya, where he grew up in a typical five-floor apartment building and was remembered by neighbors as quiet and gentle. "He was a tender boy, and was a good student," Zara Satsieva, a neighbor of Barayev's in Argun, told NTV Friday from the rundown halls of the apartment house. "I can't say anything bad about him." Whatever idyllic childhood he might have had, Barayev's youthful innocence would have been quickly ended around the time he was 15 years old - when the first of Russia's two wars in Chechnya began. His training as a fighter began four years ago when he moved to the town of Alkhan-Kala, where his uncle Arbi Barayev bought him a house. By Chechen tradition, boys are often entrusted to their uncles for upbringing. The young Barayev was a quick study of his uncle's trade -- leading one of the most ruthless gangs of rebels known as the Islamic regiment. He reportedly became one of the best fighters in the group, earning the distinction of being appointed one of Arbi Barayev's bodyguards. His uncle's strategy book included the regular use of kidnappings for ransom - such as the abduction and beheading of three Britons and a New Zealander in 1998 who had been working on Chechnya's phone network. The Barayev gang was linked to scores of other kidnappings, even including a Kremlin envoy. Arbi Barayev was killed in June 2001 after an eight-day Russian operation in Alkhan-Kala where federal forces say 17 other rebels also died, his body displayed to TV cameras to prove the claim. The younger Barayev is then believed to have assumed leadership of the group. Though the hostage-takers were waving the banner of Islam, appearing in front of a curtain printed with an Islamic expression a Muslim leader who said he had spoken numerous times to Barayev said the rebel hadn't been much concerned with religion but fought for money. "Barayev was never a religious fanatic," Dzhafar Zufarov, the mufti of the southern Russian region of Rostov near Chechnya, said in an interview. "He was a swindler, a bandit who made money from kidnapping people and from terrorist acts. "He never read a single line from the Quran, and he doesn't understand the true meaning of jihad (holy war)," Zufarov said. http://themoscowtimes.com/
.Die Wahabiten in Tschetschenien und der Islamismus. Die Geiselnehmer, deren Anführer 23, vielleicht 25 Jahre alt ist, sind die Vertreter einer neuen Generation in Tschetschenien, die außer Krieg in ihrem Leben noch nicht viel gesehen hat. Sie sind - anders als ihre Väter und Mütter - offen für den extremistischen Islam, für seine Sprache, seine Regeln, seine Kleidung, seine puritanische Lebensweise. In Grosnyj berichtete eine Lehrerin von einem Schüler, der seine beiden Brüder erschossen hatte, weil sie ferngesehen hatten. "Das sind keine Einzelfälle", sagte sie. "Die Jugend ist in Scharen zu den Wahhabiten übergelaufen." In der Schule ist der größte Raum ausgebrannt - die Wahhabiten hatten ihn angesteckt, weil er als Diskothek benutzt worden war. "Die Jungen sind beeindruckt von den Wahhabiten, sie wollen selbst einmal so leben und kämpfen", sagt die Lehrerin.
Der "Wahhabismus", die strenge Auslegung des Islam, ist ein neues Phänomen für die nach Familien und Clans organisierte tschetschenische Gesellschaft. In ihr hing man dem traditionellen sunnitischen Islam an, vermischt mit einigen Formen der mystischen Sufi-Tradition, die auf innere Erleuchtung und Vervollkommnung setzt. Erst in der Endphase der Sowjetunion kam die neue islamische Strömung nach Tschetschenien. Die Idee der Unabhängigkeit von Rußland ist allerdings weitaus älter. Die Armeen des Zaren kämpften im neunzehnten Jahrhundert mehr als vier Jahrzehnte, bis sie die Tschetschenen unterworfen hatten. Die Bolschewiki bombardierten noch in den zwanziger Jahren tschetschenische Dörfer, die sich nicht der kommunistischen Herrschaft beugen wollten. Stalin ließ die Tschetschenen 1944 zusammen mit anderen Völkern des Nordkaukasus gleich bis auf den letzten Mann nach Zentralasien deportieren - die Tschetschenen erlitten schreckliche Verluste. Erst nach dem Tod Stalins kehrten sie in den fünfziger Jahren in ihre Heimat zurück.
Der Unabhängigkeitsgedanke überlebte die Sowjetunion, doch noch zu Beginn der neunziger Jahre spielte der Islam bei den Führern der Unabhängigkeitsbewegung keine entscheidende Rolle. Sie alle waren Muslime, doch viele waren eher laizistische Intellektuelle als islamistische Kämpfer. Mit der faktischen Unabhängigkeit Tschetscheniens seit nach dem Friedensschluß im Sommer 1996 änderte sich das deutlich. In vielen Städten begannen die "Wahhabiten" die Oberhand zu gewinnen. Extremisten wie der in Afghanistan ausgebildete Al-Chattab kamen nach Tschetschenien, wo er sich mit dem Feldkommandeur Schamil Bassajew zusammentat und ihn zum wahren Islam bekehrte. Sie träumten von einem islamischen Kalifat, das im Nordkaukasus errichtet werden sollte. Der 1997 zum tschetschenischen Präsident gewählte Aslan Maschadow, der dem Wahhabismus ablehnend gegenüberstand, riskierte nicht die Kraftprobe mit den Extremisten. Er wollte sie integrieren, holte Bassajew in seine Regierung und leistete so dem von Willkür, Kriminalität und religiösem Extremismus geprägten Chaos Vorschub, das während seiner Regierungszeit in Tschetschenien herrschte.
Die Rückkehr von Tschetschenen, die in der Maschadow-Zeit nach Saudi-Arabien gegangen waren, stärkte den islamischen Fundamentalismus in der Kaukasus-Republik. Mit einem ganz anderen Geist seien die jungen Leute nach Tschetschenien zurückgekehrt, sagt Aslanbek Aslachanow, der Duma-Abgeordnete für Tschetschenien. Auf ihre Argumente sei man nicht vorbereitet gewesen. "Es gab niemanden, der in der Lage war, sie davon zu überzeugen, daß unser traditioneller Islam besser ist." Zudem hätten die Wahhabiten die arbeitslosen Jugendlichen dadurch gewonnen, daß sie ihnen Geld und Waffen gegeben hätten. Hundert Dollar im Monat war für einen jungen Tschetschenen eine Menge Geld. Viele Mütter waren bereit, ihre Söhne zu den Islamisten gehen zu lassen, wenn sie so die Familie ernährten. So habe sich der Fundamentalismus in ganz Tschetschenien ausgebreitet.
Eine entscheidende Rolle für die Islamisierung des Tschetschenien-Konflikts hat der Krieg gespielt. In einem Leben voller Tod, Leid und Zerstörung, in dem alle alten Werte hinfällig wurden, suchte die junge Generation nach einer neuen Orientierung. Die Autorität der Eltern, die Achtung vor den Älteren, wurde untergraben. Die Verarmung führte dazu, daß selbst traditionelle Feste wie Hochzeiten und Beerdigungen nicht mehr nach den Bräuchen ausgeführt werden konnten. Immer wieder wurde von jungen Tschetschenen berichtet, die ihre eigenen Väter erschlugen - in traditionellen tschetschenischen Familien war das vollkommen unvorstellbar.
Krieg und Bürgerkrieg haben Tschetschenien so in eine schwere Identitätskrise gestürzt, die Kluft zwischen den Generationen ist groß. Neben den islamistischen Gruppen erhielten auch rein kriminelle Banden großen Zulauf. Der "Gründer" der tschetschenischen Unabhängigkeit, Dschochar Dudajew, 1996 von den Russen durch eine Rakete getötet, hat einmal gesagt, es sei Rußland gewesen, das die Tschetschenen zum Islam getrieben habe - im Krieg spielte der Islam eine Rolle für Tschetschenien, die er zuvor lange nicht gespielt hatte.
Die Tatsache, daß Rußland sich nun mit einer Generation verzweifelter Selbstmordattentäter konfrontiert sieht, ist nicht nur auf den Einfluß ausländischer Extremisten zurückzuführen, sondern auch auf zwei grausam geführte Kriege. "Wenn die Russen sich anders benommen hätten", sagt die Lehrerin in Grosnyj, "dann wäre vieles einfacher gewesen." Die Zeiten Maschadows wünscht sie sich dennoch nicht zurück, vor den Wahhabiten hat sie Angst. Sie sagt: "Religion ist Opium für das Volk - diesen Satz habe ich erst in den vergangenen Jahren begriffen." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.10.2002, Nr. 249 / Seite 3 |