Impreglon-Aktie auf dem Weg nach oben 13. Oktober 2006 Als Impreglon Ende Mai an die Börse kam, wird es manche lange Gesichter gegeben haben: Die Aktie wurde zu 6,50 Euro zugeteilt, rutschte am ersten Handelstag aber auf 5,70 Euro. Seitdem zeigt der Trend indes nach oben, vor wenigen Tagen erreichte der Aktienkurs ein neues Rekordhoch bei 8,84 Euro. Am Freitag vormittag kostete die Aktie 8,60 Euro (Isin DE000A0BLCV5).
Die guten Halbjahreszahlen, die der Spezialist für Oberflächenbeschichtungen Anfang August bekanntgegeben hat, haben die Aktie beflügelt: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,9 Prozent auf 9,9 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern kletterte um 32 Prozent auf 1,7 Millionen Euro, das Nettoergebnis sogar um 79,7 Prozent auf gut eine Million Euro. Vorstand rechnet mit solidem Wachstum „Impreglon ist im vergangenen Jahrzehnt doppelt so schnell gewachsen wie der Gesamtmarkt“, sagte Vorstandschef Henning Claassen kürzlich in einem Interview mit den VDI Nachrichten. „Wir hatten für 2006 einen Umsatz von 18 Millionen Euro geplant, liegen aber jetzt bereits bei über 20 Millionen. Ich schätze, daß wir Ende 2006 einen Umsatz von circa 25 Millionen Euro erreichen werden.“ Bis 2008 wolle das Unternehmen an eine Umsatzgrenze von 30 Millionen Euro stoßen, was etwa einer Verdopplung des Jahresumsatzes von 2005 entspreche. Das Unternehmen wolle die Marge weiter steigern. Claassen sieht noch „viele weiße Flecken auf unserer Karte“ und Raum für Expansion. „Aber wir wollen nicht überstürzt wachsen.“ Für 2006 rechnet Claassen mit einem Gewinn von 69 Cent je Aktie, nach dem ersten Halbjahr betrug dieser Wert noch 27 Cent. Das Unternehmen wolle die Hälfte des Gewinnes an die Aktionäre ausschütten. Positive Analystenstimmen Auch die Analysten von German Business Concepts äußern sich in einer Ende August veröffentlichten Studie positiv: „Das Unternehmen ist seit über 20 Jahren am Markt für Oberflächentechnik aktiv und hat in der Vergangenheit erfolgreich unter Beweis gestellt, daß es sich um ein erprobtes und funktionierendes Geschäftsmodell handelt.“ Die sehr gute Margensituation unterstreiche dies. Der Branche würden in den kommenden Jahren durchschnittliche Wachstumsraten von sechs bis sieben Prozent vorhergesagt. „Impreglon sollte es gelingen, wie in der Vergangenheit aus organischer Kraft schneller zu wachsen als der Markt“, schreiben die Analysten. Wachstumspotential verspreche beispielsweise das von Impreglon entwickelte Verfahren FuseCoat, das ohne das umweltbelastende, da schwermetallhaltige Hartchrom substituiert wird. Die Analysten sehen den fairen Wert der Impreglon-Aktie bei 10,57 Euro. Aktie hat noch Potential Trifft die Prognose des Unternehmenschefs zu und erwirtschaftet Impreglon 2006 einen Gewinn je Aktie von 69 Cents, ergibt sich daraus ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12,5 - zu hoch bewertet ist die Aktie angesichts der guten Wachstumsaussichten also keinesfalls. Die Dividendenrendite würde, wenn die Hälfte des Gewinns ausgeschüttet wird, vier Prozent betragen - auch das ist ein vergleichsweise hoher Wert. Impreglon ist international gut aufgestellt und hat gute Chancen, auf dem stark segmentierten Markt weiter ansehnlich zu wachsen. Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung zeigt, daß das Management das Geschäft versteht. Die Aktie sollte also noch Potential haben. Gleichwohl können Absicherungsstrategien nie schaden. |