AIG beschränkt sich auf Kerngeschäft Der vom amerikanischen Staat mit einem Mega-Kredit gerettete US-Versicherungsriese American International Group (AIG) will sich künftig auf das Kerngeschäft mit Sach- und Schadensversicherungen konzentrieren und andere grosse Konzernteile abstossen.
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Handelszeitung 03.10.2008
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Es gebe bereits mehrere Kaufinteressenten, sagte der vom Staat eingesetzte neue AIG-Chef Edward Liddy am Freitag in New York. Mit den Einnahmen will der bisher zu den weltgrössten Versicherern zählende AIG-Konzern das staatliche Darlehen von bis zu 85 Milliarden Dollar so schnell wie möglich zurückzahlen.
Für den Ausverkauf hoben internationale Wettbewerber wie die Münchener Rück die Hand. Auch der Allianz-Konzern soll interessiert sein. Beim ausländischen Lebensversicherungsgeschäft denkt AIG über einen Teilverkauf nach. Am allgemeinen Versicherungsgeschäft im Ausland will AIG aber festhalten.
Unter dem Dach des Konzerns befinden sich auch Rückversicherungen und eine Finanzsparte mit riskanten Geschäften wie bei Investmentbanken. Auch die weltgrösste Flugzeug-Leasing-Gesellschaft ILFC gehört zu AIG und könnte damit zum Verkauf stehen. Ziel des Umbaus sei ein kleineres, aber wendiges und solides Unternehmen, betonte Liddy erneut.
Die US-Notenbank Federal Reserve hatte AIG (American International Group) Mitte September in letzter Minute das enorme Darlehen gewährt und bekam im Gegenzug Anspruch auf 80 Prozent der Anteile an dem Konzern. AIG war wegen Milliardenverlusten aus riskanten Finanzgeschäften und durch einen dramatischen Absturz an der Börse an den Rand des Abgrunds geschlittert. (awp/scc/zac)
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