www.rohstoffraketen.de
Donald Coxe ist der globale Portfoliostratege von BMO Capital Markets. BMO (Bank of Montreal) ist die größte Bank in Kanada und Donald Coxe wurde im Jahr 2007 zum besten Portfoliostrategen der Welt gekürt. Coxe ist seit 35 Jahren für institutionelle Kunden zuständig und seine Vorträge, gespeist mit einem unglaublichen Wissen bezüglich historischer Zusammenhänge und Ableitungen für die Zukunft, sind legendär. Hoch erfreut waren wir, als er den fast 1.000 anwesenden Zuhörern erzählte, dass wir gerade Zeuge von historischen Umwälzungen werden, die schon bald in die Geschichtsbücher eingehen werden. Bis circa 1800 n. Chr. waren China und Indien die führenden Wirtschafts– und Handelsmächte der Welt. Mit der industriellen Revolution, welche diese beiden Giganten verschlafen haben, hat sich dieses Verhältnis zu Gunsten Europas und der USA verschoben. Bis zum Jahr 2050 wird aber der „historische Normalzustand“, der sich auch aus der Bevölkerungszahl ableitet, wieder hergestellt. Das ist soweit nichts Neues und Sie als treuer und aufmerksamer Leser unseres Börsenbriefes wissen dies natürlich längst. Coxe ist der Meinung, dass der aktuelle Zyklus im Rohstoffsektor sehr viel länger dauern wird, als sich dies „alle Zuhörer in diesem Raum“ vorstellen können. Während Rohstoffaktien seit Sommer 2007 vermehrt als „Risiko-Investments“ gesehen werden (wegen möglicher US-Rezession), prophezeite er, dass sich diese Ansicht bald um 180 Grad drehen wird! Das neue Hoch im Kupfer und vielen anderen Rohstoffen dürfte diesbezüglich ein erster Weckruf für Investoren gewesen sein.
Revolutionäre Vorhersage: Rohstoffaktien werden von Risikopapieren zum „sicheren Hafen“!
Coxe prophezeite, dass die derzeitigen Bewertungsabschläge der als „riskant“ angesehenen Rohstoffaktien sich in wenigen Jahren in Bewertungsaufschläge verwandeln werden!
Sprich: Wenn heute ein Rohstoffproduzent mit einem KGV von 8 bis 10 gehandelt wird, dann wird dieser in wenigen Jahren ein KGV von 15-20 und am Ende des Bullenmarktes gar von weit höheren KGV zugebilligt bekommen. Er schließt sogar ähnliche Exzesse wie bei den Technologieaktien Ende der 90er nicht aus. Doch bis dahin seien wir noch mindestens 10 Jahre entfernt. Er ist sich sicher, dass dieser Umdenkprozess (dass Rohstoffaktien eben weniger riskant sind, als Technologie oder Finanzwerte und die meisten anderen Aktien) derzeit gerade angestoßen wird. Coxe glaubt, dass die Annahme, Rohstofftitel seien kurzen Zyklen unterworfen, die größte Fehleinschätzung ist, welche im Markt vorherrscht. Aufgrund der gut 20-jährigen Baisse von 1980 bis 2001 seien viele Investoren bezüglich des neuen, langen Rohstoffzyklus immer noch skeptisch.
Hart ins Gericht ging Coxe mit der eigenen Analystenbranche. Die heute 25 bis 35-jährigen Analysten seien „Kinder der Technologiebubble“ Ende der 90er Jahre. Es gibt heute immer noch zig Mal mehr Technologieanalysten als Minenanalysten. Erst wenn sich dieser Trend in den nächsten 10 Jahren umgekehrt hat und jeder Uni-Absolvent am liebsten ins Bergbaugeschäft oder Minenbusiness einsteigen will, dann sollte man hellhörig werden. Aber davon seien wir noch „meilenweit“ entfernt.
Den US-Aktienmarkt (S&P 500) würde er schon aufgrund der Tatsache, dass darin nur 2 Rohstoffwerte enthalten sind, als klaren Underperformer der nächsten Jahre betrachten. Zudem rechnet Coxe, der Ende 2007 von Brendan Wood zum besten Strategen weltweit gekürt wurde, dass bei nun weiter steigenden Rohstoffpreisen bald eine weitere Übernahmewelle einsetzen wird. Besonders dann, wenn die Aktien weiter zum Teil auf „Rezessionsniveau“ verharren und die Schere zwischen Rohstoff– und Aktienpreisen weiter auseinander geht.
Vor allem im Goldsektor ist in den nächsten 12 Monaten mit einer massiven Konsolidierungswelle zu rechnen – die Capital Markets-Abteilung von BMO sei derzeit „very busy“ diesbezüglich! Je größer die Gesellschaft und die Reserven/Ressourcen desto größer werden die Bewertungsaufschläge bei Übernahmen ausfallen. Weltklasse-Liegenschaften von Explorern sollen nun immer mehr in den Fokus der großen Gesellschaften rücken. |