06.09.2007 13:22 MEZ
Porsche deutet Ausbau der VW-Beteiligung an
Stuttgart (dpa) - Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hat Überlegungen für eine Erhöhung des Anteils an VW bestätigt. Entscheidungen dazu seien jedoch bisher nicht getroffen worden, sagte Wiedeking in einem Interview mit den «Stuttgarter Nachrichten». Zuletzt hatte es in mehreren Medienberichten geheißen, Porsche arbeite an der Übernahme der Mehrheit bei VW. Porsche hat bisher rund 31 Prozent an Volkswagen und hat sich Optionen auf weitere Anteile gesichert. Auf die Frage, was Porsche mit 50 Prozent an VW tun könne, was nicht schon mit 31 Prozent machbar sei, sagte Wiedeking: «Wir wollen klare Signale nach innen und nach außen geben. Je höher die Beteiligung ist, desto mehr werden wir wahr- und ernst genommen.» Wiedeking bestätigte, dass Porsche sich bereits Optionen auf weitere VW-Anteile gesichert habe. Mehr dazu sagte er nicht. «Aktuell halten wir rund 31 Prozent an VW und weitere Beschlüsse sind noch nicht gefasst», betonte der Porsche-Chef. «Natürlich haben wir einen Plan.» Porsche warte zunächst auf die Entscheidung des europäischen Gerichtshofs (EuGH) zum VW-Gesetz, das die Stimmrechte auf 20 Prozent beschränkt. Wiedeking sprach allerdings in dem Interview bereits über mögliche Weichenstellungen im Falle eines Zusammenschlusses mit VW. So sagte er auf die Frage, ob Porsche auf Dauer mit der besonderen Mitbestimmung und dem Haustarifvertrag bei VW leben könne: «Wir sind heute bei VW in der Rolle eines Großaktionärs. Sollten wir jedoch eines Tages ein Konzern sein, werden sicherlich einige Themen auf die Tagesordnung kommen.» Man müsse permanent alles hinterfragen. «Da darf es keine heiligen Kühe geben, denn die gibt es auch bei Porsche nicht.» Unterdessen hat der VW-Betriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh die indirekte Kritik Wiedekings an Haustarifvertrag und Mitbestimmung bei VW zurückgewiesen. Volkswagen sei bei Absatz, Umsatz und Ergebnis auf dem richtigen Weg, sagte Osterloh. Das sei auch ein Ergebnis des Tarifabschlusses 2006, bei dem die Arbeitnehmer Arbeitszeiterhöhung ohne vollen Lohnausgleich akzeptiert hätten. Gleichzeitig treibe VW-Chef Martin Winterkorn die Modellpolitik des Konzerns massiv voran. «Insofern verstehe ich nicht, warum der Vorstandsvorsitzende von Porsche die erfolgreiche Arbeit von Dr. Winterkorn und seinen Vorstandskollegen diskreditiert, in dem er suggeriert, bei Volkswagen halte sich der Vorstand heilige Kühe», sagte Osterloh. Quelle: http://www.pnp.de/nachrichten/..._15552376.php&Ressort=wirtschaft |