am 28.9. wurden die ersten Leerverkäufe meldepflichtig, es gibt seitdem in rekordträchtigem Tempo insgesamt 7 (!!!) Meldungen über Meldeüberschreitungen von Leerverkäufen im Bundesanzeiger. Am 30.9. dann die neue Analyse von Mainfirst, eine 62 Seiten lange Erstcoverage.
Bei einem Aktienkurs von 5,11 lautet deren Anlagevotum "Halten" mit Kursziel 6,00. Im Discloures wird erläutert, wie es zu diesem Votum kommt. Potential unter 10% bedeutet "Halten", alles darüber "Kaufen". Daraus folgt der prozentuale Kurszuwachs von 5,11 bis 6,00 ist unter 10%???
Mainfirst unterstellt, daß die Coronaeffekte voll und ganz nicht nur im laufenden Geschäftsjahr 20/21 zum Tragen kommen, sondern auch komplett in 21/22. Volle Stadien gäbe es erst in 22/23. Damit haben wir hier erstmals seit spanischer Grippe, asiatischer Grippe, HongKong Grippe eine Pandemie, die länger als zwei Jahre dauern würde? Ich kenne keine einzige wissenschaftliche Expertise, die das stützen würde.
In Folge wird unterstellt, daß der Transfermarkt völlig zusammenbrechen würde, deren Umsatzprognosen für Borussia Dortmund sind entsprechend. Sancho + Haaland würden folglich wg Corona kein Interesse hervorrufen, hallo?? Das letzte Gebot für Sancho von Man.Utd. lag bei 80 Mio + 20 Mio Bonus. Trotz Corona. Ausstiegsklausel für Haaland liegt bei 75 Mio in 2022, niemand wird ihn wollen wegen Corona? Aha. Aber selbst wenn man annehmen würde, daß Sancho (Jahresgehalt 6 Mio) und Haaland (Jahresgehalt ebenfalls 6 Mio) jahrelang nicht verkauft werden würden, wäre das wirklich negativ in dem Sinne, daß man die Bewertung viele hundert Millionen unter KPMG und Forbes ansetzen müsse?
Kursziel 6 Euro bedeutet eine Börsenkapitalisierung von 552 Mio. KPMG könnte maximal um 300 Mio abstufen, dann läge deren Bewertung bei 900 Mio.
Stadionwert wird von Mainfirst mit dem Buchwert von 100 Mio angegeben? Uiuiui, das macht ansonsten keiner. Wieso denn auch? Der Stadionwert ist ausgerechnet die Größe, die in Coronazeiten am wenigsten variabel ist. BVB besitzt übrigens nicht nur das Stadion, sondern auch weitere Grundstücke und Immobilien, ein gesamter Wert von 250 dafür wäre noch sehr konservativ angesetzt.
Aber Mainfirst muss das so machen, wenn sie ein Kursziel von 6,00 haben wollen. Man könnte auch den Buchwert von Sancho und Haaland angeben, anstelle des tatsächlichen Wertes, dann hätten sie sich aber endgültig lächerlich gemacht.
Sehr interessant ist folgendes, ich zitiere die Analyse:
"MAINFIRST does and seeks to do business with companies covered in its research reports. As a result, investors should beaware that the firm may have a conflict of interest that could affect the objectivity of this report."
Aha, es könnte ein Interessenkonflikt vorliegen, weil Mainfirst mit der BVB Aktie handelt? Welcher Interessenkonflikt könnte das sein, wenn das Anlagevolumen "Halten" lautet? "Halten" ist Börsensprache und heisst nix anderes als NICHT KAUFEN.
Bei den anderen Analysten gibt es diesen Interessenskonflikt übrigens nicht. Bei den Analysen von Markus Silbe wird ausdrücklich erwähnt, daß er selbst sowie sein Researchhaus mit keinen BVB Aktien handeln würde und dürfe.
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