https://www.ariva.de/forum/...ngsfrage-472111?page=7537#jumppos188433 Abgesehen von Thorsten Heinrichs Kommentierung der vermeintlichen Beweise hier eine vergleichseise kürzere, zeitgemäße Zusammenfassung:
Es gibt verschiedene Videoaufnahmen unterschiedlicher Quellen, die das Geschehen am Dienstagabend dokumentieren. Aus diesen Videos lassen sich Indizien zum Hergang ableiten. Eine Überwachungskamera, die laut Quellenangabe einem israelischen Gartenmarkt nahe dem Grenzkontrollpunkt Erez gehört, hat kurz vor der Explosion den Start von mehreren Raketen aufgenommen. Kurz darauf ist in dem Video eine Explosion am Boden zu erkennen. Die Position der Überwachungskamera lässt sich anhand von Merkmalen in der Umgebung bestimmen, darunter die Grenzmauer und ein Mast. Sie filmt von Israel aus in Richtung Gaza-Stadt. Die Raketen steigen am rechten Bildrand auf und damit auf dem Gebiet des Gazastreifens zwischen Gaza-Stadt und Mittelmeer. Weitere Videos dokumentieren mutmaßlich die Flugbahn eben jener Rakete, die auf dem Krankenhausgelände eingeschlagen ist. Auch diese Videos enthalten markante Geländepunkte. Sie legen ebenfalls den Schluss nahe, dass die Rakete im Gazastreifen aufgestiegen ist.Das israelische Militär hat in einer längeren Stellungnahme jede Beteiligung an dem Vorfall dementiert. Radarsysteme hätten den Start mehrerer Raketen im Gazastreifen registriert. Die israelische Armee habe das Krankenhaus weder aus der Luft noch vom Land oder der See aus beschossen, heißt es darin. Der Sender Al Dschasira filmte zufällig in einem Livestream die Explosion auf dem Gelände des Krankenhauses (Video zwei und siehe Karte). Die Detonation erfolgte demnach um 18.59 Uhr Ortszeit. In dem Video ist kurz zuvor eine Rakete zu erkennen, die am dunklen Abendhimmel zu explodieren scheint. Sichtbar ist, dass mindestens zwei Teile der Rakete zu Boden gehen und an verschiedenen Orten einschlagen. Im Hintergrund ist ein kleinerer Feuerball zu erkennen, im Vordergrund eine große Explosion. Trotz der Dunkelheit sieht man in dem Video einige eindeutig identifizierbare Gebäude, deren Standorte sich verifizieren lassen. Daraus lässt sich schließen, dass es sich bei der Explosion um genau jene handelt, die wenig später weltweit Schlagzeilen machte. Israel wurde vorgeworfen, eine Abfangrakete habe das Geschoss über Gaza-Stadt getroffen und damit den Einschlag im Krankenhaus mitverursacht. Das Iron Dome genannte Abwehrsystem wurde zwar gebaut, um Kurzstreckenraketen und Artilleriegranaten noch im Flug zu zerstören. Doch braucht das System Zeit, um die anfliegenden Objekte zu erkennen, ihre Flugbahn zu erfassen und die Abwehrraketen zu starten. Die angreifenden Geschosse werden deshalb erst über israelischem Boden in der Luft zerstört, nicht schon über Gaza. Dazu ist das System technisch kaum in der Lage. Die Videoaufnahmen zeigen außerdem, dass die Rakete, die die Explosion verursachte, noch in der Startphase war. Sie war gerade erst aufgestiegen, gewann an Höhe und befand sich noch über Gaza-Stadt. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass es sich um eine Rakete palästinensischer Extremisten handelte, die wegen einer Fehlfunktion während des Flugs explodierte und ungeplant abstürzte. Solche Raketen sind bewusst einfach konstruiert, damit sie auch in kleineren Werkstätten gefertigt werden können. Die Chance, dass sie im Flug versagen, ist hoch. Diese einfachen Raketen sind nicht zu vergleichen mit technisch viel komplexeren Waffen großer Rüstungsunternehmen, die beispielsweise Israel einsetzt. Die Raketen der Hamas und des Islamischen Dschihad sind ungelenkt, das heißt: Man kann sie im Flug nicht mehr lenken oder akkurat auf ein Ziel steuern. Sind sie einmal abgefeuert, brennt der Raketenmotor eine kurze Zeit und bringt sie auf Höhe. Wenn der Motor ausgebrannt ist, fliegt das Geschoss in einer ballistischen Flugbahn weiter, bis es zu Boden fällt. Das Video der israelischen Überwachungskamera zeigt eben diese Startphase. Darin ist zu erkennen, dass die Motoren der Raketen nach wenigen Sekunden ausgebrannt sind und erlöschen. Internationale Nachrichtenagenturen veröffentlichten am Mittwoch zahlreiche Bilder vom Innenhof des Krankenhauses, aufgenommen am Morgen nach der Detonation. Sie zeigen einen Explosionsradius von schätzungsweise 15 Metern. Im Zentrum ist ein kleiner Krater im Boden zu erkennen. Die meisten Schäden im unmittelbaren Umfeld wurden den Fotos zufolge durch die Druckwelle und durch Feuer verursacht. Schäden durch Splitter sind kaum zu sehen. Die umliegenden Gebäude sind – abgesehen von kaputten Fensterscheiben – kaum beschädigt. Die Hamas behauptet, dass bei dem Vorfall mindestens 470 Menschen getötet worden sein sollen. Für diese Zahl gibt es keinen Beleg. Fotos vom Morgen danach zeigen den Explosionsort. Es handelt sich um einen als Parkplatz genutzten Innenhof der Klinik. An den Parkplatz grenzen zwei kleine Grünflächen und eine Kapelle. Auf den Grünflächen und in der Kapelle hatten offenbar Menschen Zuflucht gesucht. Dafür sprechen Decken und andere Gegenstände, die man auf den Fotos sieht. Wie viele Menschen es waren und wie viele von ihnen verletzt oder getötet wurden, lässt sich anhand der Bilder nicht beurteilen. Israel flog in den vergangenen Tagen viele Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen. Laut israelischen Angaben wurden nur lasergelenkte Bomben eingesetzt. Allerdings belegt eine Auswertung offizieller israelischer Militärfotos von Kampfjets, dass die Armee offenbar auch ungelenkte Bomben benutzt hat, die eine geringere Treffergenauigkeit besitzen. Könnte Israel das Krankenhaus mit einer solchen Bombe getroffen haben? Dagegen spricht: Ein Einschlag einer solchen Bombe hätte einen sehr viel tieferen Krater im Klinikhof verursacht. Auch die Verwüstungen in der Umgebung der Einschlagstelle wären schwerer gewesen und hätten sich auf einen größeren Umkreis erstreckt. Bilder früherer Raketenangriffe der Hamas auf Ziele in Israel zeigen hingegen ein ähnliches Zerstörungsbild wie auf dem Krankenhausgelände in Gaza-Stadt. |